Horst D. Deckert

Sebastian Kurz: „Wir werden keine afghanischen Flüchtlinge aufnehmen!“

Sebastian Kurz wird keine Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen.

Österreich weigert sich, sich an der Neuansiedlung von afghanischen Flüchtlingen zu beteiligen, die nach der Machtübernahme der Taliban aus der afghanischen Hauptstadt Kabul evakuiert wurden. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung La Stampa erklärze der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass sein Land die viertgrößte afghanische Gemeinschaft der Welt beherbergt, da in den letzten Jahren mehr als 44.000 Afghanen in das Land gekommen sind. Er betonte jedoch, dass Wien auch weiterhin Afghanen in Not helfen werde. Die Regierung hat bereits 20 Millionen Euro für die Wiederansiedlung von Flüchtlingen in den Nachbarländern Afghanistans bereitgestellt.

– Solange ich an der Macht bin, werden wir keine afghanischen Flüchtlinge in unserem Land aufnehmen.

– so Kurz.

Die USA und ihre Verbündeten haben mehr als 123.000 Zivilisten aus Afghanistan evakuiert, seit die Taliban Mitte August die Kontrolle über das Land übernommen haben. Der Großteil der Flüchtlinge wird in die USA umgesiedelt, doch die Europäische Union hat sich bereit erklärt, 30.000 Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. Deutschland und Frankreich haben erklärt, dass sie die Entscheidung akzeptieren und auf die Flüchtlinge warten werden, aber Österreich hat den Brüsseler Vorschlag abgelehnt. Die Wiener Regierung ist der Ansicht, dass sie angesichts der hohen Zahl von Afghanen im Land eine realistische Entscheidung getroffen hat.

– Das Problem ist, dass es sehr schwierig ist, Afghanen zu integrieren, und der Prozess erfordert einen großen Aufwand, den sich Österreich im Moment einfach nicht leisten kann. Die meisten von ihnen haben ein niedriges Bildungsniveau und ein völlig anderes Wertesystem als der Rest der Bevölkerung des Landes

– Der Bundeskanzler erläuterte die Entscheidung Wiens. Er fügte hinzu, dass mehr als die Hälfte der afghanischen Jugendlichen in Österreich den religiösen Extremismus unterstützen.

Migranten warten am 12. Januar 2016 in einem provisorischen Lager in Schärding am Inn an der deutschen Grenze darauf, registriert zu werden, nachdem sie von den deutschen Behörden nach Österreich zurückgeschickt wurden· Bildquelle: Magyar Nemzet

Kurz sagte auch, dass die EU-Maßnahmen, die während der Migrantenkrise 2015 ergriffen wurden, weder für die Europäische Union noch für Kabul eine Lösung darstellen würden. „Es ist nun allen europäischen Regierungen klar, dass die illegale Einwanderung bekämpft und die europäischen Außengrenzen gesichert werden müssen“, sagte der Bundeskanzler, der sich bereits Ende August klar geäußert hatte. Vor fast einem Monat betonte Kurz auch, dass Österreich ein neutrales Land sei, kein Mitglied der NATO und nur sehr wenige Truppen nach Afghanistan geschickt habe.

Quelle: Magyar Nemzet


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