Horst D. Deckert

Sie kriegen nie genug: NRW-Gesundheitsminister erwartet Verlängerung epidemischer Lage

„Epidemische Lage“ ist der neue Begriff für „Alleinherrschaft“ und von dieser will natürlich kein Politiker, der zur Zeit auf der Parteienbühne herumzappelt freiwillig weichen:

Trotz deutlich gesunkener Inzidenzzahlen in vielen Teilen Deutschlands erwartet NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine Verlängerung der epidemischen Lage. „Ich glaube schon, dass eine Verlängerung möglich ist. Wir sind von der Herdenimmunität noch sehr weit entfernt“, sagte er im RTL/n-tv-„Frühstart“.

Aber natürlich werde man die epidemische Lage irgendwann für erledigt erklären – spätestens wenn man allen Menschen ein Impfangebot gemacht habe, so Laumann. Das Versprechen stehe weiterhin, dass jeder in Deutschland bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot bekommen wird. Auch in seinem Bundesland war das Infektionsgeschehen zuletzt eigentlich deutlich gesunken: „In NRW werden wir am Freitag den siebten Tag unter der Inzidenz 35 sein, und dann gibt es noch mehr Freiheiten. Wenn die Abstände weiter eingehalten werden, ist EM gucken in der Kneipe dann auch kein Problem mehr.“ Dennoch mahnt der CDU-Politiker vor zu früher Euphorie: „Wir haben erst seit wenigen Tagen diese sehr gute Entwicklung. Die Pandemie ist nicht vorbei.“

Für den Maskenstreit zwischen dem Bundesarbeitsministerium und dem Bundesgesundheitsministerium hat Laumann kein Verständnis: „Dieser Streit ist unsäglich. Dass sich zwei Bundesministerien gegeneinander aufstellen, ist der Sache nicht dienlich.“ Laumann kann die Kritik an Jens Spahn und dem Vorgehen des Gesundheitsministeriums nicht nachvollziehen.

Laumann sagte, dass das verteilte Schutzmaterial vom Bund zertifiziert und zugelassen wurde. „Es ist völlig okay, dass diese Masken in den Verkehr gebracht worden sind. Das war verantwortungsbewusst. Jetzt zu sagen, man hätte bestimmten Bevölkerungsgruppen schlechtere Masken gegeben, dafür gibt es meiner Meinung nach keine Grundlage.“ Auf Nachfrage ob der Streit dann nur Wahlkampf sei, sagte Laumann: „Das würde ich auch so sehen, dass das Wahlkampf ist. Aber eine solche Art von Wahlkampf hilft niemandem.“

Eine Gesundheitsdiktatur auch nicht, Herr Laumann. Es sei denn, man hockt in dieser ganz oben. (Mit Material von dts)

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