Horst D. Deckert

Sind die weltweiten Zwangsmassnahmen rund um die Omikron-Variante gerechtfertigt?

Die Panikmache um die Omikron-Variante hat viele Länder auf dem Globus dazu veranlasst, extreme Massnahmen zu ergreifen. Diese reichen von der Aussetzung von Flügen aus Südafrika und kompletten Grenzschliessungen über Quarantäneauflagen für geimpfte und ungeimpfte Reisende bis hin zur Überwachung privater Telefondaten durch den Geheimdienst in Israel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nahm die Variante sogar zum Anlass, einen Impfzwang für alle 27 EU-Mitgliedstaaten zu fordern (wir berichteten).

Ist dieser Hype gerechtfertigt? Nicht alle scheinen überzeugt davon zu sein, dass diese Zwangsmassnahmen angemessen sind.

«In Anbetracht der zunehmenden Beweise dafür, dass Omikron nicht gefährlicher ist als frühere Varianten und die vorhandenen Impfstoffe weiterhin Schutz bieten, kann man nur annehmen – oder zumindest hoffen –, dass diese Einschränkungen nur vorübergehend sind», schreibt beispielsweise das Portal Msn News in Bezugnahme auf die Zeitung The Telegraph.

In der Tat habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Länder aufgefordert, ihre Reiseverbote aufzuheben. In diesem Rahmen zitiert The Telegraph Dr. Catherine Smallwood, leitende Notfallbeauftragte des WHO-Regionalbüros für Europa:

«Diese Art von Massnahmen sind nicht nachhaltig. Diese Art von extremen Massnahmen sind nicht unsere Empfehlung.»

Zudem hat der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaahla laut The Telegraph erklärt, dass die meisten Omikron-Infektionen nach Angaben von Hausärzten in seinem Land mit «leichten» Erkrankungen einhergehen. Phaahla fügte hinzu: «Unsere Ärzte haben keine schweren Erkrankungen beobachtet.» Allerdings räumte er ein, dass «dies zum Teil daran liegen könnte, dass die meisten der positiven Patienten junge Menschen sind».

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