Horst D. Deckert

Sind es die Steuern oder die Verschuldung, die eine Revolution auslösen?

Das antike Rom hatte nie Staatsschulden oder eine Zentralbank. Staatsverschuldung ist wirklich ein Phänomen der Zeit nach dem Mittelalter, wobei es zahlreiche verschuldete Staaten gab, von denen die große Mehrheit deswegen aber nie eine Revolution erlebte. Die sechs Bankrotte Spaniens in einem Jahrhundert zwischen dem 1557 und 1647 machten das Land zwar zu einem notorischen Schuldner und ließen das Land drastisch verarmen, doch es gab keine Revolution. Auch für Griechenland gilt dies, das zwischen 1826 und 1932 fünf Mal pleite ging.

Wer behauptet, dass Staatsbankrotte Revolutionen auslösen würden, der hat nicht wirklich nachgeforscht. Das Argument von Staatsbankrotten als Ursache für Revolutionen ist wahrscheinlich eher ein Verkaufsargument, um mit der damit einhergehenden Panikmache Geld zu verdienen.

Sowohl die Amerikanische als auch die Französische Revolution hatten mit Steuern zu tun – nicht mit Staatsbankrotten. Selbigesgilt auf für die Magna Carta, bei der es sich vor allem um ein Instrument handelte, das dem König die Möglichkeit zur beliebigen Besteuerungsmöglichkeiten nahm, da auch er fortan unter dem Gesetz stand.

Wir befinden uns derzeit durchaus auf dem Pfad in Richtung einer revolutionären Periode. Doch sie wird betrieben von der weltweiten Jagd nach Steuern, was das Vertrauen in die gesamte Weltwirtschaft untergräbt. Staatsbankrotte sind meist eher die Folge des Zusammenbruchs des Handels, nachdem dieser durch Steuererhöhungen in Gang gesetzt wurde.

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