Horst D. Deckert

Singapur: Brite zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt, weil er keinen Mundschutz trug

Ein britischer Mann, der sich weigerte, in öffentlichen Verkehrsmitteln in Singapur eine Gesichtsmaske zu tragen, wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt, berichtete das Medienportal The Daily Sceptic in Bezugnahme auf die Zeitung The Guardian.

Benjamin Glynn wurde verhaftet, nachdem Aufnahmen von ihm, die ihn ohne Maske in einem Zug zeigten, im Mai im Internet aufgetaucht waren. Weiterhin heisst es, der 40-Jährige hätte die Polizei, die ihn festnehmen sollte, «belästigt». Ausserdem habe er sich bei seinem Gerichtstermin geweigert, eine Gesichtsmaske zu tragen. Zudem habe Glynn das Verfahren als «absurd» und «widerlich» bezeichnet und gesagt, dass Masken die Verbreitung von Covid nicht verhindern könnten.

Daraufhin habe der Richter ein psychiatrisches Gutachten angeordnet, liess The Guardian wissen. Glynn sei jedoch für gesund genug befunden worden, um das Verfahren fortzusetzen. Der Brite wurde wegen «Verstosses gegen die Covid-Vorschriften, wegen seines Verhaltens gegenüber der Polizei und wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verurteilt».

Ein Gerichtsbeamter bestätigte der Agence France Press (AFP) am vergangenen Donnerstag die Haftstrafe, die auf den 19. Juli zurückdatiert wurde – das Datum, an dem Glynn erstmals in Untersuchungshaft genommen wurde. Da Glynn bereits zwei Drittel seiner Strafe in Untersuchungshaft verbüsst hatte, wurde er direkt nach dem Gerichtstermin aus dem Gefängnis entlassen und soll nach Angaben der Lokalzeitung Straits Times abgeschoben werden.

Der Stadtstaat, in dem die Covid-Ausbrüche vergleichsweise glimpflich verlaufen sind, geht hart gegen Menschen vor, die gegen die Virusregeln verstossen. So hat es bereits mehrere Fälle gegeben, in denen Ausländer bestraft wurden. Schon im Mai wurde gegen neun Briten ein Arbeitsverbot verhängt, nachdem sie bei einer Party auf einer Jacht in Santa Hats gegen die Coronavirus-Bestimmungen verstossen hatten.

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