Horst D. Deckert

Skandal beim “Roten Kreuz” in OÖ

Die Initiative “PRO Rettungsdienst Österreich” hat eine Sachverhaltsdarstellung gegen den Landesverband des Roten Kreuzes OÖ an alle Bezirksbehörden geschickt. Es geht um die Besetzung von Rettungsfahrzeugen.

Nicht nur in der Steiermark haben Blaulichtorganisationen Probleme und es kann vorkommen, dass bei einem Notfall nicht rechtzeitig Hilfe kommt. Auch in Oberösterreich kann dies passieren. “Wenn Sie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt haben, sollten Sie schon mal anfangen zu beten”, so machten Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Oberösterreich in einem Brief an die “Krone” ihrem Ärger Luft. Grund dafür ist, dass die Qualität des Rettungsdienstes sehr unterschiedlich sein kann. Teilweise würden wohl nur normale Sanitäter oder gar Zivildiener die Fahrzeugbesatzung ausmachen und nicht unbedingt Rettungssanitäter.

Verstöße gegen Sanitätergesetz?

Deshalb hat auch die Initiative “PRO Rettungsdienst Österreich” eine Sachverhaltsdarstellung wegen möglicher Verstöße gegen das Sanitätergesetz 2002 eingereicht. Denn man vermutet, dass es “seit zwanzig Jahren zu rechtswidrigem Verhalten vonseiten der verantwortlichen Personen innerhalb des oberösterreichischen Roten Kreuzes kommt. Laut Gesetz müsste der Patient zusammen mit dem Notarzt im selben Einsatzfahrzeug (SEW) transportiert werden und das auch der Notfallsanitäter den Patienten durchgängig betreut. Doch in der Praxis sei es so, dass Notfallsanitäter oftmals hinterher fährt und nur bei Kompliktationen wieder zusteigt, eine stehende Versorgung sozusagen. Auch käme es vor, dass der Notarzt erst verspätet oder auch gar nicht vor Ort ist. Beim Roten Kreuz in OÖ verwies man zuletzt darauf, dass eine Besetzung mit Zivildienern durchaus üblich sei. Zudem durchlaufe auch jeder Sanitäter eine verpflichtende Grundausbildung.

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