Horst D. Deckert

Solarkraftwerke als Einfallstor: Hacker bedrohen Europas Stromversorgung

Wie anfällig sind Solaranlagen für Hackerangriffe? Eine Frage, die ein griechischer “White Hat”-Hacker beantwortet hat. Und das Ergebnis ist wenig erfreulich. Es braucht offensichtlich nicht viel, um das deutsche Stromnetz darüber in die Knie zu zwingen. Unsere Energieinfrastruktur ist in Gefahr.

Während unsere Politiker die Solarwende als Allheilmittel für Klimaschutz und Energiesicherheit feiern, offenbart sich eine erschreckende Realität: Das, was uns retten soll, könnte uns in die Steinzeit zurückkatapultieren. Ein griechischer Sicherheitsexperte hat demonstriert, wie verwundbar unsere hochgelobte, angeblich “grüne” Zukunft tatsächlich ist.

Vangelis Stykas, ein Cybersicherheitsberater aus Thessaloniki, brauchte laut einem Bloomberg-Bericht nicht mehr als einen Laptop und ein Smartphone, um das zu erreichen, wovon Terroristen träumen: Zugriff auf Solarmodule in einem Umfang, der das deutsche Stromnetz in die Knie zwingen könnte. Keine Science-Fiction, sondern bittere Realität im Dezember 2024.

Die Ironie könnte kaum größer sein: Während wir Milliarden in den Ausbau erneuerbarer Energien pumpen, vergessen wir offenbar die elementarsten Grundlagen der Sicherheit. Es ist, als würden wir ein Hochsicherheitsgefängnis bauen und vergessen, die Türen abzuschließen. “Diese Geräte zählen zur kritischen Infrastruktur, sind aber nicht ausreichend gesichert”, warnt Stykas. Eine Untertreibung des Jahres, wenn man bedenkt, dass die EU-Staaten mittlerweile über 200 Cyberangriffe auf ihre Energieinfrastruktur pro Jahr verzeichnen.

Die Bedrohung wächst exponentiell mit jedem neuen Solarmodul, das auf deutschen Dächern installiert wird. Allein im vergangenen Jahr wurde hierzulande über eine Million neuer Anlagen montiert – jede einzelne ein potenzielles Einfallstor für Cyberkriminelle. Die NATO hat die Zeichen der Zeit erkannt und führt bereits Übungen zur Abwehr von Cyberangriffen auf erneuerbare Energiesysteme durch. Freddy Jonsson Hanberg von der NATO bringt es auf den Punkt: “Die Bedrohungen für erneuerbare Energiesysteme sind deutlich komplexer als früher.” Eine Erkenntnis, die in Berlin offenbar noch nicht angekommen ist.

Während die Bundesnetzagentur sich in wohlfeilen Worten über “Anlass zur Sorge” ergeht, bleiben konkrete Maßnahmen aus. Die Hersteller der Solaranlagen setzen weiter auf Profit statt auf Sicherheit, und unsere Politik? Sie träumt weiter vom problemlosen Übergang in die solare Zukunft. Die unbequeme Wahrheit ist allerdings: Wir haben uns in eine gefährliche Abhängigkeit begeben. Die Energiewende könnte sich als Trojaner erweisen, durch den wir uns selbst sabotieren.

Nicht nur, dass die wetterabhängige Stromproduktion durch Wind und Sonne die Übertragungsnetze ans Limit bringt – auch scheinen die PV-Anlagen dank ihrer Sicherheitslücken Terroristen eine potenzielle Angriffsfläche zu bieten. Nimmt man noch die chinesischen Elektroautos hinzu, die ebenfalls als “Trojanische Pferde auf europäischen Straßen” gelten, zeichnet sich ein dystopisches Bild ab.

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