Von MEINRAD MÜLLER | Terre des Hommes – der Name stand einst für uneigennützige Hilfe, für den Schutz von Kindern in größter Not, unabhängig von Ideologie oder politischer Gesinnung. Doch die Organisation scheint sich in einen politischen Akteur zu verwandeln, der mit Schlagworten und plakativer Polemik um sich wirft. Die 36-seitige Anti-AfD-Hochglanzbroschüre, die auf deren Webseite zur kostenlosen Bestellung angeboten wird, macht dies mehr als deutlich.
Diese Broschüre ist ein Angriff – nicht nur auf die AfD, sondern auf zehn Millionen AfD-Wähler dieses Landes. Sie diffamiert eine demokratisch gewählte Partei und deren Wähler, indem sie diese pauschal als Gegner von Kinderrechten darstellt. Aber die eigentliche Tragödie ist nicht die politische Einseitigkeit, sondern der fundamentale Mangel an Fakten, der diese Kampagne untermauert. Lassen Sie uns das genauer betrachten.
- Strafmündigkeit – Symbolpolitik statt Problemlösung
Terre des Hommes kritisiert die Forderung der AfD, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre zu senken, und stellt dies als Angriff auf Kinderrechte dar. Doch die Realität sieht anders aus. Laut polizeilicher Kriminalstatistik liegt das Durchschnittsalter von Ersttätern bei 13 Jahren. Sozialarbeiter und Pädagogen berichten, dass viele Jugendliche die rechtliche Schutzgrenze bewusst ausnutzen. Projekte wie „Kurve kriegen“ in NRW zeigen, dass Prävention zwar wichtig ist, jedoch nur begrenzt greift. Es ist also keine „Kinderfeindlichkeit“, sondern eine notwendige Debatte, wie wir mit wachsender Jugendkriminalität umgehen. Terre des Hommes unterschlägt diese Fakten vollständig.
- Förderschulen – Ideologie gegen Praxis
Die Broschüre geißelt die AfD-Forderung, den Eltern die Wahlfreiheit zu lassen, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf Förderschulen zu schicken, statt sie zwangsweise in Regelschulen zu integrieren. Lehrer und Bildungsexperten wissen jedoch, dass die aktuelle Inklusionspraxis häufig scheitert. Inklusion ohne ausreichend Lehrer führt dazu, dass weder die förderbedürftigen Kinder noch die übrigen Schüler die nötige Unterstützung erhalten. Die Kritik an der AfD ignoriert, dass viele Lehrer selbst für die Rückkehr zu spezialisierten Förderschulen plädieren. Was Terre des Hommes als rückwärtsgewandt darstellt, ist in Wahrheit eine realistische Antwort auf die Belastungen im Schulalltag.
- Autoritäres Schulsystem – wissenschaftlich fundiert
Die AfD fordert Disziplin, klare Regeln und Leistungsorientierung im Bildungswesen. Terre des Hommes wertet dies als „autoritäres System“. Dabei wird übersehen, dass selbst die OECD in ihrer Pisa-Sonderauswertung betont, dass Disziplin im Unterricht eine entscheidende Rolle spielt – gerade für sozial benachteiligte Kinder. Respekt vor Lehrern und ein geordneter Unterricht sind keine „autoritären Fantasien“, sondern Grundvoraussetzungen für Chancengleichheit. Stattdessen malt Terre des Hommes ein Schreckensbild, das mit der Realität nichts zu tun hat.
- Kinderrechte im Grundgesetz – ein symbolisches Ablenkungsmanöver
Die Kritik an der AfD, die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz abzulehnen, ist oberflächlich. Selbst die taz, eine traditionell linke Zeitung, stellt klar: Eine solche Änderung hätte rein symbolischen Charakter und würde rechtlich nichts verändern. Kinder genießen bereits umfassenden Grundrechtsschutz. Das Argument, Kinderrechte würden elterliche Rechte schwächen, ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern wird von Verfassungsrechtlern ernsthaft diskutiert. Hier betreibt Terre des Hommes reine Symbolpolitik, während echte Probleme wie Kinderarmut oder Bildungsdefizite ungelöst bleiben.
- Familienzusammenführung – Fakten statt Propaganda
Terre des Hommes bezeichnet die AfD-Forderung nach strengeren Nachweispflichten bei der Familienzusammenführung als „menschenfeindlich“. Doch selbst Berichte aus dem Ausland, wie der des österreichischen Innenministeriums, zeigen, dass Missbrauch bei der Familienzusammenführung ein reales Problem ist. Gefälschte Dokumente, gekaufte Identitäten und andere Manipulationen sind keine Einzelfälle. DNA-Tests und striktere Kontrollen dienen nicht der Abschreckung, sondern der Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Statt dies anzuerkennen, wirft Terre des Hommes mit diffamierenden Vorwürfen um sich.
- Sozialbetrug – ein Tabuthema
Die Broschüre verschweigt völlig, dass Sozialbetrug ein ernsthaftes Problem ist. Laut Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, findet organisierte Kriminalität immer wieder Schlupflöcher im deutschen Sozialsystem. Die AfD fordert strengere Kontrollen, um Missbrauch zu verhindern – eine Forderung, die von vielen Bürgern geteilt wird. Doch Terre des Hommes ignoriert diese Realität und stilisiert sich lieber zum moralischen Richter.
Fazit
Diese Broschüre ist ein Angriff auf die Demokratie und das Vertrauen der Spender. Menschen, die ihr Geld geben, um Kindern in Not zu helfen, erwarten nicht, dass ihre Mittel für politische Propaganda missbraucht werden. Statt aufzuklären, spaltet Terre des Hommes die Gesellschaft und unterminiert damit seine eigene Glaubwürdigkeit.
Meinrad Müller.
Meinrad Müller (70), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.