Horst D. Deckert

Stromausfälle von bis zu fünf Stunden sind in Kuba an der Tagesordnung

Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln und Treibstoffen sowie Stromausfälle – diese Katastrophenszenarien werden in den sozialen Medien schon seit Beginn der Corona-«Pandemie» vorhergesagt. Während sich diese Prognosen in Europa noch nicht verwirklicht haben, gehören sie in lateinamerikanischen Ländern längst zum Alltag.

In Kuba leiden die Menschen nicht nur unter den Corona-Massnahmen der Regierung, auch die ständigen Stromausfälle bereiten den Bürgern Sorgen. Denn diese Pannen traten in den vergangenen Monaten immer häufiger auf. Das jedenfalls berichtet das Medienportal 14ymedio. Zudem habe die Regierung für den Sommer bereits weitere Ausfälle angekündigt. In den heissesten Monaten müsse man mit Stromausfällen von vier bis fünf Stunden rechnen. Das betreffe alle Provinzen.

Schuld sind vor allem die «ernsten» Probleme im thermoelektrischen Kraftwerk Antonio Guiteras in Matanzas. Aber auch in anderen Anlagen gibt es seit Monaten einen Zwischenfall nach dem anderen.

14ymedio schrieb: Die Stromausfälle hätten in Sancti Spíritus begonnen, habe sich ein Bewohner der Provinzhauptstadt beschwert, der am vergangenen Montag versucht habe, Geld von einem Geldautomaten abzuheben, dies aber nicht konnte, weil die Automaten keinen Strom hatten. «Fast die ganze Stadt ist geschlossen, nichts ist offen», habe der Bewohner hinzugefügt.

Schon Mitte letzten Monats, als es andere Stromausfälle aufgrund von Unterbrechungen in Anlagen in Matanzas und Havanna gab, habe die Regierung drastische Massnahmen angeordnet, wie beispielsweise die Einstellung der Arbeit in Unternehmen und Institutionen, die keine wesentlichen Dienstleistungen für die Bevölkerung erbringen, liess das Portal wissen.

Die schwierige Lage wird sich in Kuba in naher Zukunft nicht verbessern, sowohl die Elektrizitätswerke als auch die Regierungsverantwortlichen haben dies bereits vorhergesagt. Beamte des Ministeriums für Energie und Bergbau hätten sich hinsichtlich einer Lösung des Versorgungsproblems nicht sehr optimistisch geäussert, meinte 14ymedio.

Und das Medienportal gab noch eine weitere, sehr interessante Information preis: Die Rückkehr der Stromausfälle sei eine «unglückliche Erinnerung» für diejenigen, die die sogenannte Sonderperiode in den 1990er Jahren erlebt hätten. Vor Versorgungsengpässen in der Stromversorgung hätten die Kubaner schon seit Beginn der Covid-19-Pandemie Angst. Denn zu diesem Zeitpunkt sei es bereits zu den ersten Service-Unterbrechungen gekommen.

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