Horst D. Deckert

Studenten als Leidtragende der Corona-Politik

Uni in Coronazeiten: Hörsaal mit Sitzmarkierungen an der Technischen Universität Dortmund (Foto:Imago)

Durch die Corona-Maßnahmen wird die psychische Gesundheit von Studenten immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, teilte dieser Tage mit: „Die psychosoziale Beratung der Studenten- und Studierendenwerke wird förmlich überrannt, die Wartezeiten werden länger.” Die Folgen des fehlenden Präsenzunterrichts seien oftmals „Vereinsamung, digitale Isolation und depressive Verstimmung”. Das Thema müsse in der Corona-Politik viel stärker berücksichtigt werden. Bund und Länder forderte er auf, die Ressourcen um bis zu 10 Millionen Euro in den nächsten vier Semestern zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage noch nachkommen zu können.

Dort dürfte Anbuhl allerdings auf taube Ohren stoßen: Im Bestreben, den Mythos einer eine künstlichen nationalen „Gesundheitskatastrophe“ durch das Virus aufrechtzuerhalten, reden Corona-Soziopathen wie Karl Lauterbach die reale Gesundheitskatastrophe – massive Kollateralschaden von Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Masken und vor allem der Impfung – herunter oder verleugnen sie; siehe etwa hier:

(Screenshot:Twitter)

Studentenwerks-Generalsekretär Anbuhl fordert trotzdem tapfer, die Hochschulen müssten so lange wie möglich geöffnet bleiben – „und das heißt im Zweifel auch: länger als Bars, Restaurants, Fußballstadien und andere Teile des öffentlichen Lebens.” Die Problematik zeichnete sich bereits während der ersten Corona-Welle ab. Eine Umfrage der Universität Mainz unter rund 3.000 Studenten ergab schon im Juni 2020, dass ein Viertel der Teilnehmer sich psychosoziale Unterstützung wünschten. 39% gaben an, unter Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen oder dem Verlust von Interessen und Freude zu leiden – zehn Prozent mehr als 2019. Die Folgen der nicht mehr stattfindenden Präsenzveranstaltungen Ende konnte durch Onlineunterricht nicht kompensiert werden. Hinzu kamen der Wegfall von Praktika, Auslandsaufenthalten und ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie Zukunftsängste bezüglich der beruflichen Zukunft.

Mit anhaltender Dauer der Corona-Maßnahmen haben sich diese Probleme noch weiter verschlimmert. Viele Studenten haben inzwischen einen erheblichen Teil ihres Studiums unter stark eingeschränkten Bedingungen verbracht; entsprechend nahmen auch die Symptome im Laufe des vergangenen Jahres massiv zu – sodass die entsprechenden Anlaufstellen mittlerweile die Grenzen ihrer Kapazitäten erreichen.

Schwerwiegende Fehlentwicklungen

Zu diesen schwerwiegenden Fehlentwicklungen kommen zusätzlich noch die gesellschaftlichen Verwerfungen, die auch vor den Unis nicht haltmachen. Was die Studentenwerke – wohl aus diplomatischer Zurückhaltung – nicht thematisieren, für immer mehr Studierende jedoch zu einer zunehmenden Belastung wird, ist die auch an den Hochschulen unerbittlich geführte Auseinandersetzung zwischen Geimpften und Ungeimpften, zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen, zwischen Kritikern und ihren diskriminierenden Hatern. Gerade im traditionell linken Universitätsmilieu erreichen Mobbing und Ausgrenzung Andersdenkender ungeahnte Dimensionen.

Seit sich auch die Antifa – und dementsprechend die linksradikalen Submilieus der Hochschulen – voll auf die Seite von Staat und Autoritäten geschlagen haben und mit bewährter deutscher Blockwartmentalität gegen Grundrechts- und Freiheitsdemonstranten vorgehen, stehen auch Studenten mit solchen Ansichten auf verlorenem Posten. Sie haben sich mittlerweile in Bewegungen wie „Studentenstehenauf“ zusammengeschlossen, um eine Gegensolidarisierung zu starten und für offenen Dialog zu werben. Gegen das Gift der Spaltung, das eine verbrecherische Corona-Politik in bald zwei Jahren ins Volk geträufelt hat, scheint es allerdings kein Gegenmittel zu geben.

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