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Studie: So werden migrantische Kinder in der Schule bevorzugt

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Studie: So werden migrantische Kinder in der Schule bevorzugt

Schüler aus Migrantenfamilien erzielen schlechtere Schulleistungen, weil sie unfair benotet werden – so lautet eine in Deutschland populäre Theorie. Doch die neuste Forschung stellt diese Behauptung auf den Kopf.

von Günther Strauß

In Deutschland tätige Lehrer bevorzugen bei ihrer Notenvergabe Kinder mit Migrationshintergrund. Eine Forschergruppe der Universität Duisburg-Essen untersuchte über einen Zeitraum von zehn Jahren deutschlandweit die Mathematik-, Naturwissenschafts- und Deutschkenntnisse von Viert- bis Neuntklässlern – und kam zu dem Ergebnis, daß „Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Haushalten“ oft „besser bewertet“ würden, wie die Professorin Julia Bredtmann dem Spiegel erklärte.

Ursprünglich hatten die Wissenschaftler dabei das Gegenteil vermutet. Angesichts der vergangenen Pisa-Studien, in denen migrantische Schüler im Schnitt schlechtere Noten erzielten, sollte die Studie feststellen, ob es von seiten der Lehrer möglicherweise zu einer „systematischen Diskriminierung bei der Notenvergabe“ komme. Nun steht fest: Das ist nicht der Fall.

Für die Studie führten Kinder und Jugendliche in den Jahren 2008 bis 2018 Tests in Deutsch, Naturwissenschaften und Mathe durch. Die Ergebnisse wurden anonymisiert und anschließend von externen Gutachtern bewertet. Die Bewertung wurde anschließend mit der Benotung verglichen, die dieselben Schüler für Tests von ihren Lehrern erhalten hatten. „Wir liefern Belege dafür, daß Lehrer ihre Bewertungsmaßstäbe anpassen, um den Hintergrund der Schüler zu berücksichtigen“, heißt es in der Studie.

Lehrer versuchen, Nachteile von Migranten auszugleichen

Vor allem Schüler mit türkischem Hintergrund profitieren von dieser Tendenz. Doch auch deutschstämmige Schüler aus sozial schwachen Verhältnissen werden im Schnitt milder bewertet. Vermutlich versuchten die Lehrer unbewußt, mögliche Nachteile bei der Sprachkompetenz und hinsichtlich der Lebensumstände auszugleichen, mutmaßen die Studien-Ersteller.

Besonders ausgeprägt ist diese Bevorteilung von Migranten in Klassen „mit überdurchschnittlich vielen leistungsschwachen oder sozial benachteiligten Schulkindern“, betonte Bredtmann. Es gebe dabei keine Anhaltspunkte dafür, daß Lehrer ihre Schüler in solchen Fällen besonders stark zu Leistungen drängten. Vielmehr würden sie migrantische Schüler mit leicht besseren Leistungen in solchen Fällen deutlich überdurchschnittlich benoten.

Besserbewertung könnte negative Folgen haben

Für eine gute Strategie halten dies die Forscher allerdings nicht. „Die latente Besserbewertung könnte auch unbeabsichtigte, gegenteilige Effekte haben. Wenn sie nämlich aus niedrigeren Erwartungen der Lehrkräfte resultiert, könnte das dazu führen, daß die Kinder mit ihren Leistungen dann auch unter ihren Möglichkeiten bleiben – gewissermaßen als sich selbst erfüllende Prophezeiung“, erläuterte Bredtmann.

Der Pisa-Befund, daß Schüler aus Einwandererfamilien gegenüber einheimischen Mitschülern schlechtere Leistungen erbringen, sei durch die Studie bestätigt worden. Dafür seien jedoch „andere Faktoren verantwortlich als eine zu schlechte Bewertung durch die Lehrkräfte“. Lehrer sollten in Zukunft „dafür sensibilisiert werden, wie sich verzerrende Leistungsbewertungen auswirken können“.

Die vergangene Pisa-Studie war im Dezember 2023 veröffentlicht worden. Dabei zeigte sich bei Schülern in Deutschland ein deutlicher Leistungsabfall. Vor allem im mathematischen Bereich verschlechterten sich die Kenntnisse der Schüler enorm. Einen großen Anteil an dem miserablen Ergebnis hatten Schüler aus Einwanderungsfamilien, deren Leistungen in allen Bereichen unter denen deutscher Schüler zurückblieben.

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