H. Sterling Burnett
Eine neue in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Menge des Meereises in der Arktis entgegen vielen Berichten in den Mainstream-Medien in den letzten zwei Jahrzehnten nicht nennenswert verändert hat.
Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2012 behaupteten viele Forscher, die sich mit dem Klimawandel befassen, dies sei ein Vorbote für einen dauerhaften Rückgang des arktischen Meereises aufgrund des Klimawandels. Natürlich nimmt das Meereis jedes Jahr zu und ab, aber seit 1995 begann das Meereis einen allgemeinen, relativ starken Rückgang, der 2012 seinen Höhepunkt erreichte und sich dann trotz jährlicher Schwankungen stabilisierte.
Diese neue Forschung zeigt, dass die gängige Interpretation der Situation falsch war. Der gemessene Rückgang verlangsamte sich bereits 2005, und die jährlichen Verluste blieben gering oder sogar unverändert, mit Ausnahme des Jahres 2012. Wenn diese Forschung richtig ist, war der Verlust des arktischen Meereises über den gesamten Zeitraum von 20 Jahren langsam und minimal. Das internationale Team von Mathematikern und Physikern der Universitäten Exeter in Großbritannien und Columbia in den Vereinigten Staaten schreibt:
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Rückgang des arktischen Meereises erheblich verlangsamt, wobei seit 2005 kein statistisch signifikanter Rückgang der Meereisfläche im September zu verzeichnen ist. Diese Pause ist in allen Beobachtungsdatensätzen, Messwerten und Jahreszeiten stabil. … Die Modellierungsergebnisse deuten darauf hin, dass die interne Variabilität den anthropogen bedingten Meereisverlust in den letzten Jahrzehnten weitgehend ausgeglichen hat.
Trotz der Behauptungen der Autoren, dass der kaum messbare und statistisch nicht signifikante Verlust an Meereis mit den Klimamodellprognosen für kurze Zeiträume übereinstimmt, sind 20 Jahre ein bedeutender Zeitraum, und relativ stabiles Meereis ist nicht das, was laut den jüngsten Berichten des IPCC und der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) derzeit geschieht (oder geschehen sollte) – Berichte, die Hunderte von Pressemitteilungen von klimaalarmistischen Organisationen und Berichte in den Mainstream-Medien hervorgerufen haben, in denen der Eisverlust in der Arktis als einer der stärksten physikalischen Beweise dafür angeführt wird, dass die CO₂-Emissionen des Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen.
Da die Populationen der Eisbären sich hartnäckig weigern zu schrumpfen und Hurrikane entgegen den alarmistischen Prognosen nicht häufiger auftreten oder heftiger werden, wenn sie auftreten, weichen die Alarmisten immer wieder zurück und sagen: „Ja, aber was ist mit dem verschwindenden arktischen Meereis, das den Modellprognosen weit voraus ist?“ Das Problem ist, dass sie aus dem starken Eisverlust eines einzigen Jahres extrapoliert und dabei ignoriert haben, wie wenig wir über die Geschichte der Arktis und ihre großen Schwankungen bzgl. Eisgewinn und -verlust wissen. Sie gingen auch davon aus, dass CO₂ der Haupttreiber für die Eisentwicklung in der Arktis ist, was diese Studie widerlegt.
Seit 2005 haben die Menschen etwa 600 Milliarden Tonnen CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt, von denen ein Großteil dort verbleibt. Wenn diese Forschung jedoch richtig ist, hat sich die Nadel auf dem arktischen Meereis kaum oder gar nicht bewegt.
„Wissenschaftler berichten, dass sich das Abschmelzen des Meereises in der Arktis in den letzten zwanzig Jahren dramatisch verlangsamt hat, was Klimaexperten überrascht“, berichtet The Express über diese Studie, die von den meisten Medien ignoriert wurde. „Laut den britischen Forschern sind diese Ergebnisse unerwartet, da die Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gestiegen sind und in diesem Zeitraum noch mehr Wärme gebunden haben.“
So viel zu den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. Diese Forschung unterstreicht die Tatsache, dass Wissenschaftler immer noch kein klares Verständnis der Ursachen eines so begrenzten Phänomens wie der Ausdehnung und Kontraktion des arktischen Meereises haben. Wenn das für unser Verständnis des arktischen Meereises gilt, wie viel mehr gilt es dann für unser Verständnis der Ursachen der viel komplexeren Phänomene des lokalen, regionalen, hemisphärischen und globalen Klimawandels?
Quellen: The Express; Geophysical Research Letters
Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-554-my-recommendations-for-the-upcoming-nas-climate-report/ zweite Meldung
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Trotz steigender CO₂-Konzentrationen verlangsamt sich das Schmelzen des Eises in der Arktis dramatisch erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.