Horst D. Deckert

Trump will mit Zolleinnahmen die Einkommenssteuer senken oder gar abschaffen

US-Präsident Donald Trump weiß, dass die Zollerhöhungen für die Bürger mitunter schmerzhafte Preiserhöhungen bedeuten. Als Ausgleich stellt er nun eine deutliche Senkung bis hin zu einem möglichen Wegfall der Einkommenssteuer für Menschen mit weniger als 200.000 Dollar Jahreseinkommen in Aussicht.

Donald Trumps Handelspolitik mit massiven Zollerhöhungen ist umstritten. Auch wenn er damit vielleicht einige Unternehmen dazu bringen kann, wieder in den Vereinigten Staaten zu produzieren, lohnt sich dies bei vielen im Ausland hergestellten Produkten nicht. Dafür müssen die US-Konsumenten höhere Preise berappen, was die Inflation in die Höhe treibt und die Kaufkraft der Menschen beeinträchtigt.

Nun kündigte Trump an, im Gegenzug die Einkommenssteuer senken zu wollen – insbesondere für jene Menschen, die weniger als 200.000 Dollar im Jahr verdienen. Er stellt sogar einen möglichen Wegfall der Steuer in Aussicht. Der US-Präsident hofft wohl auch darauf, dass dies schlussendlich für den Staatshaushalt zumindest aufkommensneutral ist.

Andererseits scheint der Republikaner auch eine Steuererhöhung für die Reichen des Landes zu befürworten. Er selbst würde sich nicht daran stören, mehr Steuern zu bezahlen, erklärte Trump. Damit wolle er die Mittelschicht stärker unterstützen. Allerdings stößt er mit dieser Idee bei seiner eigenen Partei auf wenig Gegenliebe.

Doch wer weiß, vielleicht sorgen Donald Trumps Initiativen für einen schrittweisen Umbau des US-amerikanischen Steuersystems. Wenn man bedenkt, dass die Vereinigten Staaten in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung ihren Staatshaushalt hauptsächlich durch Zölle und Verbrauchssteuern deckten, wird deutlich, welchen Weg Trump eigentlich gehen will. Denn erst seit dem Jahr 1913 (Verabschiedung des 16. Verfassungszusatzes) wurde die Einkommenssteuer permanent eingeführt. Zuvor gab es diese nur temporär, als sie im Jahr 1861 zur Finanzierung des Bürgerkriegs eingeführt wurde.

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