
Die Türkei soll laut eigenen Angaben den Anführer des Islamischen Staates (IS), Abu Hussein al-Qurashi, während einer Operation des türkischen Geheimdienstes (MIT) in Syrien getötet haben.
Dies erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am 30. April.
Dritter IS-„Kalif“ binnen 15 Monaten getötet
Der Anführer des Islamischen Staates, Abu Hussein al-Qurashi, soll bei einer Operation des türkischen Geheimdienstes (MIT) in Syrien getötet worden sein. Es wäre damit der dritte selbst ernannte „Kalif“ der Terrorgruppe, der in den letzten 15 Monaten getötet wurde.
MIT-Agenten hätten al-Qurashi „seit Langem“ verfolgt und ihn am 29. April „neutralisiert“, erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem, am 30. April ausgestrahlten Interview des türkischen öffentlich-rechtlichen Senders TRT Turk.
Erdoğan erklärte, „wir werden unseren Kampf gegen terroristische Organisationen ohne jegliche Diskriminierung fortsetzen.“
Die Operation wurde Berichten zu Folge am 29. April gegen 1.00 Uhr morgens in einem Dorf in der Nähe von Dschindires, etwa sieben Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, durchgeführt.
Türkische Streitkräfte sollen ein Gelände, auf dem sich al-Qurashi vermuteter Weise aufhielt, umstellt und sich Kämpfe mit IS-Anhängern geliefert haben. Der Kalif soll sich geweigert haben, sich zu ergeben und einen Sprengsatz, den er am Körper trug, gezündet haben.
Al-Qurashi wurde im November letzten Jahres zum vierten Anführer der Terrorgruppe, nachdem sein Vorgänger Abu Hasan al-Hashimi al-Qurashi im Kampf getötet worden war.
US-Militärs erklärten, der vorherige al-Qurashi sei Mitte Oktober von syrischen Rebellen in der südsyrischen Provinz Daraa getötet worden. Er war erst seit etwa acht Monaten im „Amt“ und hatte das Ruder übernommen, nachdem sein Vorgänger Abu Ibrahim al-Qurashi sich selbst sowie seine Frau und seine Kinder bei einer Razzia von US-Spezialkräften in Nordsyrien getötet hatte.
Türkei auch „abseits des PKK-Einsatzes aktiv“
Obwohl sich die Anti-Terror-Operationen der Türkei weitgehend auf militante kurdische Gruppen, einschließlich der PKK, konzentrieren, ist freilich der Islamische Staat (IS) Ankara ebenfalls ein Dorn im Auge.
Bei Dutzenden von Anschlägen wurden insgesamt 315 Zivilisten getötet. Mit den USA verbündete syrische Rebellen hatten die Türkei im vergangenen Jahr beschuldigt, dem IS eine „sichere Zone“ in Nordsyrien zu gewähren. Türkische Beamte wiesen daraufhin die Anschuldigung als „völlig lächerlich“ zurück.
Somit geriet man vor allem gegenüber den USA in „Zugzwang“. Die Türkei war eines der ersten Länder, das 2013 den Islamischen Staat, damals noch ISIS, als Terrororganisation eingestuft hat, sie bekämpft die Gruppe allerdings seit Jahren.
Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für Freiheit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Banküberweisung) ab € 10.- erhalten Sie als Dankeschön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ portofrei und gratis! Details hier.