Horst D. Deckert

US-Falken planen einen neuen Krieg gegen China

Die NATO hat ihr Verfallsdatum weit überschritten. So kann die Geschichte der Organisation seit dem Ende des Kalten Krieges in Kürze beschrieben werden. Seither sucht die NATO verzweifelt nach einer Aufgabe.

In den späten 1990er Jahren beschloss sie, unter der Clinton-Regierung die Militarisierung der «Menschenrechte» voranzutreiben. Die «Bedrohung durch den globalen Kommunismus», die zuvor als Rechtfertigung diente (…), war verschwunden. Das führte dazu, dass sich die NATO (…) neu formieren musste.

Wo immer man eine «Ungerechtigkeit» beobachtete – nach der Definition der Washingtoner Neokonservativen –, war die NATO mit Waffen und Bomben zur Stelle.

Der militärisch-industrielle Komplex der USA hätte nicht glücklicher sein können. (…) Es ging immer um Geld, nicht um Sicherheit. Testlauf für die NATO als Superhelden der Menschenrechte war Jugoslawien im Jahr 1999. (…)

78 Tage wurde ein Land bombardiert, das keine Bedrohung für die NATO darstellte. Der Krieg hinterliess viele Hunderte von toten Zivilisten, eine zerstörte Infrastruktur und uranhaltige Munition, welche die Landschaft nun für kommende Generationen vergiftet hat.

Letzte Woche erinnerte sich die Tennislegende Novak Djokovic nochmals an den Krieg. Er beschrieb, wie es war, mitten in der Nacht aus dem Haus seines Grossvaters zu fliehen. (…) Was für ein Horror!

Später hat sich die NATO am Sturz der Gaddafi-Regierung in Libyen beteiligt. Dabei verbreitete die Konzernpresse stets die Lügen der Neokonservativen: Diese behaupteten, dass mit der Bombardierung des Landes (…) und dem Sturz der Regierung alle Menschenrechtsprobleme in Libyen gelöst würden.

Dabei war schon lange abzusehen, dass mit NATO-Bomben die Probleme Libyens nicht gelöst würden. Im Gegenteil. Damit ist alles nur noch schlimmer geworden.

Chaos, Bürgerkrieg, Terrorismus, Sklavenmärkte und erdrückende Armut folgten. Kein Wunder, dass Hillary Clinton, Obama und die Neocons heutzutage nicht mehr über Libyen sprechen wollen.

Nach einer Reihe von weiteren Misserfolgen (…) beschloss die NATO, die von Washington kontrolliert wird, 2014 alles auf eine Karte zu setzen. Nun begann sie, Russland selbst für einen «Regimewechsel» ins Visier zu nehmen.

Erster Schritt: Sie stürzten die demokratisch gewählte ukrainische Regierung. Verantwortlich dafür: Victoria Nuland und der Rest der Neocons. Es folgte die NATO-Militärhilfe für die ukrainische Putschregierung ab 2014.

Das Ziel lautete, Russland zu bekämpfen. Gemeinsam mit Russland ein europäisches Sicherheitsabkommen auszuhandeln, kam für die Organisation nicht in Frage. Dies verweigerte die NATO 2022. Damit hätte verhindert werden können, dass NATO-Armeen die russische Grenze umkreisen.

Die NATO war in der Ukraine ungefähr so erfolgreich wie in Libyen. Dies widerspricht zwar der Propaganda der Mainstream-Medien und der US-Regierung, entspricht aber der Realität. In der Ukraine wurden Hunderte von Milliarden Dollar weggeschwemmt. Journalisten wie Seymour Hersh und andere haben die massive Korruption dokumentiert.

Der einzige Unterschied besteht diesmal darin: Das Ziel der NATO – Russland – verfügt über Atomwaffen. Und Russland erachtet diesen Stellvertreterkrieg als lebenswichtig für seine eigene Existenz.

Nun hat sich die NATO trotzdem (…) entschlossen, einen Konflikt mit China zu beginnen, vielleicht um damit von ihrem Desaster in der Ukraine abzulenken.

Letzte Woche kündigte die NATO an, dass sie in Japan ihr allererstes Asien-Büro eröffnen wird. Was kommt als nächstes? Die NATO-Mitgliedschaft Taiwans? Wird Taiwan bereitwillig als neueste «Ukraine» der NATO dienen – und sich selbst an China opfern, für den scheinbar endlosen Konflikthunger der NATO?

Wir können nur hoffen, dass Amerika im Jahr 2024 einen Präsidenten wählt, der die tödliche Welttournee der NATO endlich beenden wird.

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Ron Paul ist ein US-amerikanischer Politiker. Er ist Mitglied der Libertarian Party und war zwischen 1976 und 2013 als Republikaner Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Dieser Text ist zuerst auf dem Ron Paul Institute for Peace and Prosperity erschienen.

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