Die USA haben am Montag ihre größten jährlichen Militärübungen an der Seite der Philippinen begonnen und dabei ein umfassendes Kriegsszenario gegen China simuliert.
Insgesamt nahmen 17.000 Soldaten aus 20 Ländern an den Übungen unter dem Namen Balikatan 2025 teil, darunter 9.000 US-amerikanische und 5.000 philippinische Soldaten. Generalleutnant James Glynn, Kommandeur der US-Marineinfanterie im Pazifik, erklärte, die diesjährigen Manöver würden „einen vollständigen Gefechtstest“ darstellen. Ziel sei die Integration realer sicherheitspolitischer Szenarien, die für die Region relevant seien, in Verbindung mit realen, virtuellen und simulierten Trainingsmethoden. Dies biete den USA und den Philippinen die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in allen Domänen, Diensten und Streitkräften zu demonstrieren.
Auch das philippinische Militär erklärte, das diesjährige Manöver simuliere ein „umfassendes Gefechtsszenario“.
Zahlreiche Nationen entsandten Beobachter auf die Philippinen, um die Übungen zu verfolgen. Zum ersten Mal waren japanische Soldaten als vollwertige Teilnehmer in die Kriegsspiele eingebunden.
General Romeo Brawner, Chef der philippinischen Streitkräfte, betonte, dass Balikatan in strategisch sensiblen Regionen wie Nordphilippinen, in der Nähe des Südchinesischen Meeres und Taiwans stattfinden werde. „In der gesamten pulsierenden Weite von Luzon, Palawan, den Visayas und Mindanao werden wir unsere Einsatzbereitschaft in allen Bereichen bewerten“, sagte Brawner.
Das Südchinesische Meer und Taiwan gelten als potenzielle Zündpunkte für einen möglichen Krieg zwischen den USA und China. Peking betrachtet Taiwan weiterhin als integralen Bestandteil seines Staatsgebiets.
In einer Presseerklärung der US-Marine heißt es, das Manöver sei ein Beweis dafür, dass Washington an seinem Verteidigungsvertrag mit Manila festhalte. Balikatan sei ein „Beweis für das eiserne Bündnis und die dauerhafte Freundschaft zwischen den Philippinen und den Vereinigten Staaten“.
Chinesische und philippinische Schiffe sind in den vergangenen Jahren mehrfach rund um umstrittene Riffe und Felsen im Südchinesischen Meer kollidiert. Auch wenn diese Vorfälle bisher nicht in offene Kampfhandlungen mündeten, bekräftigen die USA regelmäßig ihr Versprechen, im Kriegsfall auf Seiten der Philippinen gegen China zu intervenieren – als Warnsignal an Peking.
Neben der Einbindung zusätzlicher Staaten sieht Balikatan 2025 auch die Integration von Luft- und Raketenabwehrsystemen vor. Dazu gehört unter anderem einer der ersten scharfen Einsatztets des Marine Air Defense Integrated System (MADIS) – einer Plattform zur Abwehr von Drohnen auf kurze Distanz.
Bereits bei Balikatan 2024 hatten die USA das Typhon-System auf den Philippinen stationiert – ein verdecktes Raketensystem, das in einem 40-Fuß-Container untergebracht ist und Tomahawk- sowie SM-6-Raketen abfeuern kann. Dieses System blieb damals im Norden der Philippinen stationiert, von wo aus es Taiwan oder sogar das chinesische Festland hätte erreichen können – ein deutlicher Affront gegenüber Peking.
Auch 2025 soll das Typhon-System erneut zum Einsatz kommen.