Horst D. Deckert

US-Marinetanker läuft vor Oman auf Grund: Flugzeugträgergruppe in Treibstoffnot

Weil das einzige Tankschiff der US-Marine im Nahen Osten vor dem Oman auf Grund gelaufen ist, hat die Abraham Lincoln Flugzeugträgergruppe in der Region nun ein enormes Problem. Dieser Vorfall zeigt, wie verwundbar die US-Kriegsmaschinerie fern der Heimat eigentlich ist.

Ein schwerwiegender Zwischenfall vor der Küste Omans hat die US-Marine in eine prekäre Lage gebracht. Das Tankschiff USNS Big Horn, ein wichtiger Versorger der Abraham Lincoln Flugzeugträgergruppe, ist am 23. September auf Grund gelaufen und teilweise mit Wasser vollgelaufen. Dieser Vorfall hat weitreichende Konsequenzen für die Einsatzfähigkeit der US-Streitkräfte in der Region.

Die USNS Big Horn, ein 33 Jahre altes Schiff der Kaiser-Klasse, erlitt Schäden am Ruderschaft, und Wasser drang in einen Maschinenraum ein. Glücklicherweise wurden keine Verletzungen oder Umweltschäden gemeldet. Das Schiff liegt derzeit vor der Küste Omans vor Anker und wartet auf eine vollständige Schadensbeurteilung.

Die Auswirkungen dieses Vorfalls sind erheblich. Die Big Horn ist das einzige Tankschiff der US-Marine im Nahen Osten und spielt eine entscheidende Rolle bei der Treibstoffversorgung der Flugzeugträgergruppe. Ohne diesen Versorger steht die Abraham Lincoln Gruppe vor ernsthaften logistischen Herausforderungen.

Die US-Marine sucht nun dringend nach Alternativen. Eine Möglichkeit ist der Einsatz eines kommerziellen Öltankers als temporärer Ersatz. Dies würde jedoch umfangreiche Umrüstungen erfordern, um das Schiff für die anspruchsvollen Betankungsmanöver auf See auszustatten. Zudem müsste speziell geschultes Personal in die Region geflogen werden, um diese komplexen Operationen zu überwachen.

Dieser Vorfall unterstreicht ein größeres Problem der US-Marine: den akuten Mangel an Tankern und qualifiziertem Personal. Trotz laufender Modernisierungsprogramme, wie der Einführung der neuen John Lewis-Klasse Tanker, kämpft die Marine mit Verzögerungen und technischen Schwierigkeiten. Bislang ist keines der neuen Schiffe für den Übersee-Einsatz freigegeben.

Die Situation wird durch den allgemeinen Mangel an US-Handelsschiffen und -seeleuten verschärft. Experten warnen, dass die USA im Falle eines ernsthaften Konflikts im Pazifik über zu wenige Tanker verfügen, um ihre militärischen Operationen aufrechtzuerhalten.

Während der Marineminister Carlos Del Toro zwar eine neue maritime Strategie fordert und der Kongress an Gesetzen zur Lösung dieser Herausforderungen arbeitet, bleibt die Umsetzung dieser Lösungen eine komplexe und zeitaufwändige Aufgabe.

In der Zwischenzeit stehen die US-Streitkräfte vor der unmittelbaren Herausforderung, ihre Einsatzfähigkeit im Nahen Osten aufrechtzuerhalten, während sie gleichzeitig Lösungen für die langfristigen strukturellen Probleme ihrer maritimen Logistik finden müssen.

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