Horst D. Deckert

USA: FBI fordert IP-Adressen von Lesern eines Zeitungsartikels

Der US-Zeitungsverlag Gannett wehrt sich gegen einen Versuch des FBI, herauszufinden, wer einen bestimmten „USA Today“-Artikel über eine tödliche Schießerei im Februar in der Nähe von Fort Lauderdale, Florida, gelesen hat. Bei der Schießerei wurden zwei FBI-Agenten getötet und drei verwundet.

Laut einem Bericht des US-Onlinemagazins Politico versucht das US-amerikanische Federal Bureau of Investigation (FBI), festzustellen, wer einen bestimmten Artikel in der US-Tageszeitung USA Today über eine tödliche Schießerei im Februar in der Nähe von Fort Lauderdale, Florida, gelesen hat. Der Inlandsgeheimdienst verlangt von der Zeitung die Auslieferung der IP-Adressen aller Personen, die den Online-Artikel während eines bestimmten Zeitraums aufgerufen haben. Der am 2. Februar veröffentlichte Artikel berichtete über eine Schießerei, die sich ereignete, als FBI-Agenten versuchten, einen Durchsuchungsbefehl in einem Fall von Kinderpornografie zu vollstrecken. Dies führte zum Tod von zwei FBI-Agenten und dem Verdächtigen.

Die Zwangsvorladung wurde im April ausgestellt, ist jedoch erst ans Licht gekommen, nachdem die Muttergesellschaft der Zeitung, der Gannett-Verlag, versucht hatte, sie vor Gericht zu bekämpfen. Es ist nicht klar, warum die Zwangsvorladung ausgestellt wurde, da der im Artikel beschriebene Verdächtige zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits als verstorben gemeldet war.

Dies wird weithin als ein empörender Fall von Missbrauch nicht nur der Pressefreiheit, sondern auch des Rechts der Öffentlichkeit auf Zugang zu Informationen und Medien sowie als Verstoß gegen den ersten und vierten Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten scharf kritisiert. Um dies zu unterstreichen, war WikiLeaks unter den Ersten, die auf den

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