
Die USA gedenken „ihren“ westafrikanischen Vorposten unter keinen Umständen zuräumen.
Diese Tatsache ist wohl wenig erstaunlich doch der Widerstand, wie auch die „politischen Sympathien“ für Niger formieren sich in ganz Westafrika in noch nie dagewesener Solidarität.
Welt wandelt sich auch am südlichen Kontinent
„Es leben Niger, Russland, Mali und Burkina Faso, nieder mit Frankreich, ECOWAS und EU“, skandierten unüberschaubare Scharen von Demonstranten in Nigers Hauptstadt Niamey.
Die USA wollen ihre Truppen wie auch das Personal in der US-Botschaft nicht aus Niger abziehen.
Die Haltung der USA in Niger steht damit im Gegensatz etwa zu ihrer früheren Reaktion auf die Sudan-Krise. In Washington, D.C. betrachtet man Niger als den letzten Vorposten der USA in der Sahel-Zone. Es muss wohl auch nicht angemerkt werden, dass der westafrikanische Staat über schier unendliche Ressourcen an Wichtigen Bodenschätzen und Rohstoffen verfügt, was erfahrungsgemäß stets im Fokus amerikanischer Interessen gestanden Hat.
Anlässlich des 63. Unabhängigkeitstages von Niger am 3. August 2023 halten Demonstranten in Niamey eine nigrische Flagge hoch. Tausende von Menschen, die den jüngsten Staatsstreich in Niger unterstützen, versammelten sich zu einer Massenkundgebung in der Hauptstadt Niamey am 3. August 2023.
Abertausende von nigrischen Bürgern, die in der vergangenen Woche die Absetzung des nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum durch dessen eigene Präsidentengarde unterstützen, versammelten sich am 3. August erneut zu einer Massenkundgebung in der Hauptstadt Niamey.
Berichten zu Folge wurden auch einige große russische Flaggen schwenkten. Die Demonstranten folgten dem Aufruf einer Koalition zivilgesellschaftlicher Vereinigungen anlässlich des 63. Jahrestages der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich.
In Niger ist die vor einem Jahr gegründete M62-Bewegung (französisch Mouvement M62) als eine Gruppe der Zivilgesellschaft, die gegen die fortwährende französische Militärpräsenz in Niger seit 1960 protestiert, sehr aktiv.
Westafrika steht demonstrativ „hinter Nigers Emanzipation“
Einer der Demonstranten, Issiaka Hamadou, sagte, dass „uns nur die Sicherheit interessiert“, unabhängig davon, ob sie von „Russland, China oder der Türkei kommt, wenn sie uns helfen wollen“. „Wir wollen einfach keine Franzosen, die uns seit 1960 ausplündern, sie sind seitdem hier, und nichts hat sich geändert“, sagte er.
Ein anderer der Demonstranten in Niamey hielt ein Plakat mit der Aufschrift „Es leben Niger, Russland, Mali und Burkina. Nieder mit Frankreich, ECOWAS, EU“.
Die Präsidentengarde hatte letzte Woche den seit 2021 amtierenden Präsidenten Bazoum in seinem Palast in der Hauptstadt Niamey festgesetzt und anschließend entmachtet. Während mehrere europäische Länder ihre Bürger aus Niger evakuieren, zeigt die US-Regierung unter Biden die Absicht, im Land zu bleiben.
Sie betrachtet Niger als den letzten und besten Vorposten der USA in der Sahel-Zone als einer, nach US-Ansicht, instabilen Region südlich der Sahara.
USA bleibt wegen „Terrorbekämpfung“ im Land
Das US-Personal, darunter auch die 409th Air Expeditionary Group verbleibt als US-Außenposten in „altbewährter Strategie der Terrorbekämpfung“ in Niger. Dazu gehört auch der zentral in Niger gelegene Stützpunkt 201 der US Air Force in Agadez.
Während einige europäische Regierungen in dieser Woche ihre Botschaften geschlossen haben und Bürger ihrer Länder mit Sonderflügen evakuierten, weil antiwestliche Proteste nach dem Putsch ausbrachen, schickten die US-Diplomaten in dieser Woche zwar nicht erforderliche Mitarbeiter und einige Familienangehörige nach Hause, blieben ansonsten aber vor Ort, berichtete die Agentur AP.
Während der Militärputsch nun die zweite Woche andauert, weigern sich US-Beamte beharrlich, diesen offiziell einen Staatsstreich zu nennen, und erklären, dass sie die Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung beibehalten wollen.
Die entschlossene Haltung der USA in Niger steht im Gegensatz zu ihrer Reaktion auf andere internationale Krisen und bewaffnete Konflikte der letzten Zeit. Als im nahe gelegenen Sudan im April Kämpfe zwischen zwei rivalisierenden Generälen ausbrachen, gehörten damals US-amerikanische Diplomaten und Sicherheitskräfte zu den ersten Ausländern, die ihre Tätigkeit im Sudan einstellten und ausgeflogen wurden.
Die zunehmende Hinwendung vieler afrikanischer Staaten in Richtung Russland und der BRICS-Staatengruppe, gepaart mit der damit verbundenen realen Gefahr für den Dollar und damit der US-Vormachtstellung, sind wohl ebenfalls am verzweifelten „Klammern“ der USA in Afrika, beteiligt.
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