Die Supplementierung von Vitamin D kann bei der Regulierung des Blutdrucks, insbesondere bei übergewichtigen Senioren helfen. Dies verdeutlicht eine neue Studie. Das sind gute Neuigkeiten, zumal das „Sonnenvitamin“ die reguläre Medikation unterstützt.
Eine neue Studie mit dem Titel „Blood Pressure Decreases in Overweight Elderly Individuals on Vitamin D: A Randomized Trial“ liefert vielversprechende Erkenntnisse für die wachsende Gruppe übergewichtiger älterer Menschen: Vitamin D könnte ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen Bluthochdruck sein. Die im Journal of the Endocrine Society veröffentlichte Untersuchung zeigt erstmals detailliert, wie besonders Menschen mit einem Body-Mass-Index über 30 von einer regelmäßigen Vitamin-D-Einnahme profitieren.
An der wegweisenden Studie nahmen 221 ältere, übergewichtige Erwachsene teil. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bei den korpulenteren Teilnehmern zeigte sich eine besonders deutliche Reaktion auf die Vitamin-D-Supplementierung. Der systolische Blutdruck sank bei dieser Gruppe markant, wobei die durchschnittliche Reduktion bei 3,5 mm Hg lag. Der diastolische Wert verbesserte sich ebenfalls spürbar um 2,5 mm Hg.
Besonders interessant: Die Kombination von Vitamin D mit bereits bestehender Blutdruckmedikation erwies sich als ausgesprochen effektiv. Die Probanden, die beide Substanzen einnahmen, verzeichneten die deutlichsten Verbesserungen ihrer Werte. Alle Teilnehmer erhielten zusätzlich 1.000 Milligramm Kalzium täglich, was die positive Wirkung möglicherweise noch verstärkte.
Dr. Ghada El-Hajj Fuleihan vom American University of Beirut Medical Center, der die Studie leitete, betont dabei einen überraschenden Aspekt: Die Höhe der Vitamin-D-Dosis spielte eine untergeordnete Rolle. Die Standarddosis von 600 internationalen Einheiten (IE) erwies sich als ebenso wirksam wie die sechsfache Menge von 3.750 IE.
Diese Erkenntnis ist besonders relevant für die wachsende Gruppe älterer Menschen mit Übergewicht, die häufig unter Bluthochdruck leiden. Die Studie deutet darauf hin, dass eine moderate, aber regelmäßige Vitamin-D-Supplementierung eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Blutdrucktherapie sein könnte.
Für die betroffene Zielgruppe bedeutet dies konkret: Bereits die vom Institut für Medizin empfohlene Tagesdosis von 600 IE kann einen messbaren Beitrag zur Blutdruckkontrolle leisten. Eine höhere Dosierung bringt hingegen keine zusätzlichen Vorteile – eine Erkenntnis, die sowohl medizinisch als auch wirtschaftlich relevant ist.
Die Studienergebnisse sind besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung bedeutsam. Mit einer alternden Gesellschaft und steigenden Übergewichtsraten könnte Vitamin D eine zunehmend wichtige Rolle in der Präventivmedizin spielen. Allerdings mahnen die Forscher zur individuellen Absprache mit dem behandelnden Arzt, da jeder Patient unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen mitbringt.
Diese wissenschaftliche Arbeit liefert damit nicht nur wichtige Erkenntnisse für die medizinische Praxis, sondern auch Hoffnung für viele ältere Menschen mit Übergewicht: Eine einfache, kostengünstige Vitamin-D-Supplementierung könnte ihre Lebensqualität spürbar verbessern – ganz ohne aufwändige Therapien oder teure Medikamente.