Horst D. Deckert

Von Grata Thunberg und dem Nahen Osten

Zum Thema Klimaapokalypse hat man von diesem Mädl in letzter Zeit angenehm wenig gehört. Dafür hat sie sich jetzt mit einem Pro-Palästinenser-Sager in den Medien zurückgemeldet. Dies zeigt, dass sich Greta von ihren erwachsenen Einflüsterern langsam emanzipiert und wahrscheinlich schon aus Protest gegen die Bevormundung ihrer Eltern und wer auch immer ihr sonst den Klima-Unsinn eingeredet hat, einen kontroversiellen Standpunkt einnimmt, den ihre Umgebung sicher nicht teilt. Diese Leute stehen sicher stramm auf der Seite Israels und sind jetzt sicher entsetzt, dass die brave Greta plötzlich widerspricht.

 

Die Greta-Generation ist möglicherweise nicht mehr so stark von den Bildern aus den Konzentrationslagern geprägt, die der entsetzten Weltöffentlichkeit vermittels der Berge von verhungerten Leichen das Grauen der Konzentrationslager näher brachte.

Es waren diese stark emotionalisierenden Bilder, die die Geburt des jüdischen Staates überhaupt erst ermöglichten. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die junge UNO zu einer derart folgenschweren Entscheidung hinreißen ließ, die jetzt seit einem dreiviertel Jahrhundert zu einem Dauerkonflikt im Nahen Osten führte. Diese Entscheidung war mitgetragen von einem gerüttelt Maß an kolonialem Rassismus. Man erwartete implizit, dass die Palästinenser, die ja bis dato keinen eigenen Staat hatten, sich irgendwann mit der neuen Situation abfinden werden und dem Zustrom jüdischer Siedler weichen werden. Zweifellos hätte es so kommen können, aber es kam eben anders.

Die Welt steht heute vor einem unlösbaren Konflikt, in dem die Fronten durch jahrzehntelangem Kampf verhärtet sind. Zu dieser Situation haben auch die vielen erfolglosen UNO-Beschlüsse beigetragen, die das Schicksal der Palästinenser abmildern hätten sollen, aber, vor allem dank der „Schutzmacht“ Israels, der USA, einfach nicht umgesetzt wurden. Man kann hier mit Fug und Recht von einem Totalversagen dieser Organisation sprechen, die das Vertrauen der Palästinenser somit verspielt hat. Dem ursprünglichen Anspruch der UNO, in Konflikte zu vermitteln um diese zu lösen kann diese Organisation nicht gerecht werden. Auch die Juden werden in diesem Staat nie mehr glücklich werden, da ihr von der UNO proklamiertes Existenzrecht ihres Staates von den Palästinensern nicht akzeptiert wird.

Der Konflikt wird natürlich dadurch verschärft, dass er von der momentanen geopolitischen Situation überlagert ist. Die Sicherheit Israels beruhte bisher auf der Unterstützung durch den kollektiven Westen mit der USA an der Spitze. Die Macht des Westens ist aber, aus Gründen die an dieser Stelle immer wieder diskutiert wird, dramatisch am Erodieren. Nach der zu erwartenden Niederlage des Westens in der Ukraine wird die Welt eine Andere sein. Diese Niederlage wird sich unmittelbar auf den Nahen Osten auswirken. Russland wird mit Sicherheit seinen Verbündeten Syrien stärker unterstützen, um den vom Westen befeuerten Bürgerkrieg endlich zu beenden. Die in Syrien derzeit stationierten 900 amerikanischen Soldaten werden verschwinden müssen. Der Grund für deren Anwesenheit ist nur der, dass die USA syrisches Öl stehlen kann. Syrien wird sich im Inneren stabilisieren, sobald diese Einnahmen in die syrische Staatskasse fließen. Der syrische Bürgerkrieg war bisher ein Grund für die relative Sicherheit Israels.

Durch die unselige Siedlungspolitik im Westjordanland ist Israel gezwungen eine Art Rundumverteidigung zu organisieren. Wie sich an dem aktuellen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober zeigte, ist die israelische Armee damit aber überfordert.

In Israel hatten sich in der Vergangenheit jene politischen Kräfte durchgesetzt, die glaubten, dass militärische Stärke ausreiche, um die Existenz Israels zu gewährleisten. Der Terrorangriff vom 7. Oktober hatte offenbar den Zweck, Israel vorzuführen. Israel muss seiner eigenen Logik folgend, auf diesen Angriff mit Gewalt reagieren. Ein Sieg über die Hamas in Gaza ist aber mehr als zweifelhaft. Falls sich Israel nach einem Einmarsch in Gaza wieder sieglos zurückziehen müsste, wäre die Niederlage Israels komplett. Dies dürfte auch der Grund sein, weshalb der Einmarsch immer wieder verschoben wurde. Kann aber Israel die Hamas nicht besiegen, so werden weitere Angriffe von der Hisbollah und der Fatah im Westjordanland folgen.

Jeder vernünftige Mensch wird für Israel und Palästina für eine Zweistaatenlösung plädieren. Im Grunde stimmte bereits die UNO 1948 dafür, jedoch waren die damaligen Vorstellungen, wie so eine Zweistaatenlösung aussehen sollte, völlig unrealistisch. In dem darauffolgenden Krieg unterstützte die UNO die Israelis indirekt, indem sie Waffenlieferungen an diese zuließ, jedoch Waffenlieferungen für die Araber verhinderte. Wegen der Unterstützung durch die Westmächte konnte sich Israel stabilisieren. Sollte aber der Westen aus diesem Raum vertrieben werden, so verbleibt nur Russland, das für eine Zweistaatenlösung eintritt. Ob sich aber Russland gegen die anderen Akteure in diesem Raum durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Grundvoraussetzung für einen Frieden mit den Palästinensern wäre trotz aller Gewalttaten dieser, ein Umdenken in Israel.

Die Tragik dieses Staates ist jedoch die, dass es eine Friedensbewegung gibt, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Ihr prononciertester Vertreter war Jitzchak Rabin, der 1995 ermordet wurde.


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