Horst D. Deckert

War Jesus der erste Geimpfte?

Der ehemalige EKD-Chef Bischof Wolfgang Huber (Foto:Imago)

Offensive der „Bratwurst-Pfaffen“: Jetzt macht auch die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) in Impf-Propaganda und verknüpft die – tagtäglich angesichts der von Rekord zu Rekord eilenden Inzidenzwerten ihrer Wirkungslosigkeit überführten – Covid-Impfungen mit christlichen Heilsversprechen. Bislang war hiermit vor allem der Vatikan unter Papst Franziskus mit seinem neuentdeckten Pharma-Katechismus aufgefallen. Nun sieht, so die „B.Z.”, auch der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber eine „moralische Pflicht” der Gläubigen zur Impfung in der Corona-Pandemie.

Dass sich die evangelische Kirche – im traditionellen Luther’schen Geist unter allen Fahnen staatsloyal wie eh und je – weltlicher Probleme zeitgeistkonformistisch annimmt, sich dabei zunehmend in außerkirchliche Belange einmischt und immer übler politisiert, ist spätestens seit ihrem Engagement in der „Seenotrettung” hinlänglich bekannt, wo ihre Menschen-Shuttles gemeinsam mit der Antifa durchs Mittelmeer pflügen. Doch jetzt machen ihre kirchlichen Autoritären auch noch als Pharmareferenten von sich reden.

Laut katholischem „Konradsblatt” des Erzbistums Freiburg sprach Huber in den „Bruchsaler Schlossgesprächen” pathetisch über die „Impfbereitschaft als klassischen Fall gelebter Liebe zu sich selbst, gelebter Liebe zum Nächsten und damit auch gelebter Liebe zu Gott”. Aus Sicht des Theologen und Sozialethikers hätten Politik und Kirchen lange „viel zu zurückhaltend für das Impfen geworben”.

Nächstenliebe demnächst im Lager?

„Zu zurückhaltend geworben”: Soll das ein Witz sein? Wieviel „Zurückhaltung” sollte der Staat bei seinem „Werben”, das er mit großflächigen Zutritts- und demnächst Arbeitsverboten, mit spaltarischer Ausgrenzung und systematischer Diskriminierung von Ungeimpften verknüpft, denn noch aufgeben können? Sollte er Ungeimpfte gleich in Lager sperren, damit sie dort fortan noch wirksamer von der gelebten Nächstenliebe „überzeugt” werden können?

Es ist ein geradezu blasphemisches Unding und an Doppelmoral nicht mehr zu steigern, wenn Huber ausgerechnet Jesus Christus, den Religionsstifter mit seiner Botschaft der Bergpredigt, für diese enthemmte und unreflektiert-einseitige Propaganda einspannt – zumal zu einem Zeitpunkt, da sich die Impfskeptiker durch die weitere Zuspitzung des Infektionsgeschehens trotz übertroffenem ursprünglichen Impfziel in ihrer Zurückhaltung mehr als bestätigt finden. Von „Impfzwang”, direktem oder indirektem, steht in den Evangelien übrigens nichts;  wohl aber darüber, dass Jesus die Verstoßenen und sogar die Aussätzigen segnete. Huber und Konsorten hätten ihn dafür wahrscheinlich in lebenslange Quarantäne gesteckt.

Übrigens erhält der 79-jährige Altbischof Huber am kommenden Samstag – ernsthaft und ironiefrei – die LutherRose 2021“ für „gesellschaftliche Verantwortung überreicht (!). Die Auszeichnung wird von der Internationalen Martin Luther Stiftung verliehen. Sie könnte auch von Biontech, Pfizer, Moderna, von GAVI oder vom Bundesgesundheitsministerium kommen.

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