Horst D. Deckert

Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 12.10.2023

Im Internet gelesen und mitgeschrieben von Wilhelm Tell

Dänemark. Ozempic ist ein Medikament, das eigentlich für Patienten mit Diabetes Typ 2 gedacht ist. Es erleichtert ihnen das Leben stark, da sie auf das Spritzen von Insulin verzichten können. Doch wer das Mittel des dänischen Konzerns Novo Nordisk (novonordisk.com/) nimmt, verliert auch bis zu 15 Prozent an Gewicht. In den sozialen Medien ist deshalb ein Hype um Ozempic entstanden. Die Folge: Die Verfügbarkeit von Ozempic ist zurzeit limitiert. SRF.ch

Deutschland. Der Park von Schloss Sanssouci soll auch in Zukunft keinen Eintritt kosten. Die Stadtverordnetenversammlung in Potsdam stimmte dafür, in den kommenden fünf Jahren jeweils 800’000 Euro Zuschuss für die Pflege des Parks zu zahlen. Unter diesen Bedingungen will die Stiftung Preussische Schlösser und Gärten auf ein Eintrittsgeld verzichten.

● CDU und SPD in Berlin haben sich darauf geeinigt, das Polizeigesetz zu verschärfen. Der Gesetzentwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Danach ist beispielsweise geplant, Einsätze verstärkt zu filmen. Dafür sollen Polizisten und Feuerwehrleute sowie Streifenwagen mit Kameras ausgestattet werden. Auch Elektroschockpistolen, sogenannte Taser, sollen häufiger genutzt werden können. Bisher werden sie nur von einigen Polizisten getestet. Der Gesetzentwurf enthält auch einen Passus zum sogenannten Präventivgewahrsam. Bisher durften Menschen höchstens zwei Tage eingesperrt werden, wenn damit zu rechnen war, dass sie schwere Straftaten begehen. Künftig sollen bis zu fünf Tage möglich sein – im Fall von mutmasslichen Terroristen bis zu sieben Tage.

● Nach einem Einbruch in einen Tresorraum im Berliner Bezirk Charlottenburg stehen ab letzter Woche Vormittag fünf Männer vor dem Berliner Landgericht. Den Männern werden Diebstahl und Brandstiftung vorgeworfen. Für den Prozess gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, weil drei der Täter dem Clan-Milieu zugerechnet werden. Bei der Tat im vergangenen November wurden zig Schliessfächer aufgebrochen und Luxusuhren, Schmuck, Edelmetall sowie Wertpapiere gestohlen. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Beute im Wert von rund 49 Millionen Euro aus.

● Der stillgelegte Flughafen Tempelhof feiert sein 100-jähriges Bestehen. Es gab es zahlreiche Konzerte, Lesungen, Kunstausstellungen, wie die Tempelhof Projekt Gesellschaft mitteilte. Zudem werden Führungen über das Gelände und durch das Gebäude angeboten. Eröffnet wird die Jubiläumsveranstaltung vom Regierenden Bürgermeister Wegner. Die ersten beiden Flugzeuge hoben am 8. Oktober 1923 vom Tempelhofer Flugfeld ab. Den Flughafen in seiner heutigen Form gibt es erst seit den 1930er Jahren. Seit 2008 wird das Gelände für Freizeitaktivitäten genutzt. RBB.de

In der Europäischen Union haben Diskussionen über eine weitere Erweiterung begonnen. Die Ukraine, Moldawien, Georgien und sechs Länder des Westbalkans möchten beitreten. Wenn es nach den Niederlanden geht, wird die Ukraine im Jahr 2030 nicht der Europäischen Union beitreten. „Ich bin mit diesem Datum überhaupt nicht einverstanden“, sagte Premierminister Rutte zu Beginn des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG). „Es geht nicht darum, wann die Länder bereit sind, sondern darum, ob die Länder bereit sind.“ NOS.nl

Grossbritannien. Ausgerechnet in Manchester hat Premierminister Rishi Sunak den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in die nordenglische Stadt beerdigt. Die Kosten für die geplante Schienenverbindung von Manchester in die mittelenglische Millionenstadt Birmingham sowie der Zeitplan seien ausser Kontrolle, sagte der britische Regierungschef auf der Jahrestagung seiner Konservativen Partei in Manchester. Wir müssen 36 Milliarden Pfund (32.4 Mrd. Franken) für den Ausbau von Strassen, Bussen und Regionalbahnen einsparen. Der sozialdemokratische Bürgermeister der Region Manchester, Andy Burnham, warf der konservativen Regierung vor, die Menschen im wirtschaftlich abgehängten Norden Englands als «Bürger zweiter Klasse» zu behandeln. 30 Unternehmen aus der Region warnten Sunak vor «wirtschaftlicher Selbstsabotage». High Speed 2 (HS2) galt als wichtigstes Infrastrukturprojekt für Nordengland. Ursprünglich war die Eröffnung für 2026 geplant. Doch der Zeitplan ist um Jahre verzögert. Die geschätzten Kosten waren bereits 2019 von rund 33 Milliarden auf 71 Milliarden Pfund gestiegen. SRF.ch

● Ein 21-jähriger Brite ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden, weil er geplant hatte, Königin Elisabeth am Weihnachtstag 2021 zu töten. Jaswant Singh Chail wurde vom Gericht in London verurteilt. NOS.nl

Italien. Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass Deutsche unter den Opfern des schweren Busunglücks in Venedig sind. Nähere Angaben wurden aber noch nicht gemacht. Der Shuttle-Bus mit Touristen war gestern abend bei der Rückfahrt aus Venedig von einer Brücke gestürzt und in Flammen aufgegangen. Mindestens 21 Menschen starben. Der Unfallhergang ist unklar. Der Staatsanwalt von Venedig sagte, von den 15 Verletzten könnten nur wenige sprechen. Auch die Identifizierung der Opfer sei schwierig. RBB.de

Japan. Ein Erdbeben der Stärke 6.6 hat die südlich von Tokio gelegene Inselkette Izu erschüttert. SRF.ch

Niederlande. „Ich war nie ein Nazi“, erklärte Prinz Bernhard kurz vor seinem Tod. Das könne er mit der Hand auf der Bibel versprechen, sagte der Prinz entschieden in einem Interview mit der Volkskrant. Er hätte keine Parteibeiträge gezahlt und wäre nicht im Besitz eines Mitgliedsausweises gewesen. Jetzt wurde sein originaler NSDAP-Mitgliedsausweis #2583009 gefunden. Damit ist schlüssig bewiesen, dass er in den 1930er Jahren Mitglied der NSDAP Adolf Hitlers war. Historiker zweifelten daran nach mehreren Entdeckungen nicht mehr. Dennoch leugnete der in Deutschland aufgewachsene Bernhard bis zu seinem Tod im Jahr 2004 seine Vergangenheit. NOS.nl

Pakistan. Alle illegalen Einwanderer müssen diesen Monat das Land verlassen. Pakistan ist ein wichtiges Ziel für afghanische Flüchtlinge. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern waren in den letzten Monaten angespannt. NOS.nl

Russland – Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch erklärt, dass es auch in Europa Menschen gibt, die sich an traditionelle Werte halten. Daher habe Russland im Westen viele Freunde, die man zusammenbringen müsse, statt sie zu teilen. Die Internationale Olympiade für Finanzsicherheit findet seit 2020 statt. Als Durchführungsort wird das föderale Territorium Sirius bei der Stadt Sotschi im Süden Russlands gewählt. Die Olympiade wurde vom Präsidenten Putin gestiftet und wird jedes Jahr auf seiner Anordnung veranstaltet. VESTI.ru

● Der Kreml-Chef stellte gestern beim politischen Waldai-Forum in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi die russische Offensive in der Ukraine in den Zusammenhang mit einer „Hegemonie“ des Westens. „Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten“, sagte Putin. Der Waldai-Klub (Международный дискуссионный клуб), ist die Bezeichnung für ein seit 2004 jährlich im Herbst in Russland stattfindendes Treffen von Journalisten, Politikern, Experten, Wissenschaftlern und Personen des öffentlichen Lebens aus Russland und anderen Ländern. Die Plenartagungen beschäftigen sich mit der Politik Russlands, wobei jedes Jahr ein anderes Thema in den Mittelpunkt gestellt wird. ORF.at

Schweden – Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die drei in den USA tätigen Forscher Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexei I. Ekimov. Geehrt werden sie für ihre Forschung zu Quantenpunkten, wie die Königlich Schwedische Akademie bekannt gegeben hat. Die Namen der drei Preisträger standen bereits mehrere Stunden vor der Bekanntgabe versehentlich in einer Mitteilung, die am Morgen an schwedische Medien verschickt worden war. Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov haben laut der Akademie in den 80er und 90er Jahren wichtige Grundlagen für diesen Bereich der Nanotechnologie geschaffen. Quantenpunkte werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumorchirurgie verwendet. Konkret handelt es sich um Nanopartikel, die so klein sind, dass ihre Grösse ihre Eigenschaften bestimmt. Die auch künstliche Atome genannten Strukturen haben sehr einzigartige physikalische Eigenschaften. Sie sind für den Einsatz in der sogenannten Optoelektronik interessant, beispielsweise in Displays, Fotovoltaikanlagen und in Quantencomputern. Eine Besonderheit ist grob gesagt, dass sich Elektronen innerhalb der Quantenpunkte nur sehr eingeschränkt bewegen können. Dadurch erst werden viele Eigenschaften der Quantenpunkte abhängig von ihrer Grösse. Das macht die Strukturen zum idealen System, um grundlegende quantenmechanische Effekte zu erforschen. Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Schwedischen Kronen (rund 917’000 Schweizer Franken) dotiert. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäss am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. SRF.ch Der russische Physiker Aleksey Ekimov (78) und zwei amerikanische und französische Forscher haben für ihre Entdeckung winziger Atomcluster, sogenannte Quantenpunkte, den Nobelpreis für Chemie 2023 gewonnen. Jahrzehnte nach dem Durchbruch sind diese „Quantenpunkte“ heute in den modernsten Fernsehbildschirmen und medizinischen Geräten zu finden. VESTI.ru

● Jon Fosse (64) zeigt die Tragik der menschlichen Existenz. Den Literaturnobelpreis erhält in diesem Jahr Jon Fosse – ein langer Anwärter auf den Preis. Der Norweger schreibt stille, tief-traurige Theaterstücke und Romane. Die Trostlosigkeit des Lebens fasst er in Worte. SRF.ch

Schweiz – Wahlen 2023. KI gibt Falschinformationen zu Schweizer Wahlen. Veraltete Wahllisten, erfundene Skandale: Eine neue Untersuchung zeigt, wie KI-Sprachmodelle die Demokratie gefährden.

● Viele mehrsprachige Menschen switchen mit jeder Sprache in ein anderes «Ich».

● Schwyzer Kantonspolizei rückte wegen AfD-Chefin Alice Weidel aus. Die AfD-Chefin Alice Weidel hat einen Auftritt bei einer Kundgebung ihrer Partei aus Sicherheitsgründen abgesagt. Weidel und ihre Familie wurden von Sicherheitsbehörden an einen sicheren Ort gebracht. Alice Weidels Partnerin wohnt bekannterweise in der Schweiz in Einsiedeln (SZ).

● Die Fremdenpolizei der Stadt Bern ist seit vier Monaten in ihrer Arbeit eingeschränkt. Schuld ist der Hackerangriff auf die Berner Softwarefirma Xplain. Seither ist die App «enexS Mobile» – das Herzstück der Alltagsarbeit der Fremdenpolizei – nicht mehr einsetzbar.

● Bisher war die Traditionsmarke Sandoz Teil des Grosskonzerns Novartis. Ab heute geht Sandoz eigene Wege, und die Aktien werden an der Schweizer Börse gehandelt. Wirtschaftsredaktorin Lucia Theiler mit den Antworten zu den wichtigsten Fragen. Sandoz passt nicht mehr zur Strategie des Konzerns. Novartis will sich fokussieren auf das Geschäft mit patentgeschützten, teureren Medikamenten gegen spezielle Krankheiten oder Krebs. Sandoz stellt Generika und Biosimilars her. Das sind Nachahmerprodukte, bei denen der Patentschutz abgelaufen ist. Die Margen sind kleiner. Die Geschäftsfelder von Novartis und Sandoz sind also völlig verschieden. Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft hat Novartis bereits vor einigen Jahren begonnen. So wurde zum Beispiel 2019 die Augensparte Alcon eigenständig an die Börse gebracht.

● In über einem Drittel der Haushalte lebt nur eine Person. In der Schweiz lebten 2022 mehr Menschen alleine als noch vor rund 30 Jahren – und zwar mehr als drei Mal so viele.

● Chur hat eine der grössten offenen Drogenszenen der Schweiz. Jetzt wurde ein Gebäude für einen Konsumraum gefunden.

● «Einmal Sex mit Potenzmittel zu haben, kostet 20 Franken». SRF.ch

Serbien – Einen Tag nach seiner Festnahme in Belgrad ist Milan Radoičić (45) wieder freigelassen worden. Er war der Initiator des jüngsten Überfalls serbischer Paramilitärs auf kosovarische Polizisten. Ein Untersuchungsrichter am obersten Gericht in Belgrad lehnte einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf 30 Tage Untersuchungshaft ab, wie serbische Medien berichteten. Allerdings darf der Kosovo-serbische Geschäftsmann und Politiker weder Serbien noch seinen Wohnort verlassen, nicht in das Kosovo reisen und muss sich jeweils Anfang und Mitte eines Monats bei der Polizei melden. Sein Reisepass sei beschlagnahmt worden. SRF.ch

Slowenien – Das AKW Krško wird präventiv abgeschaltet. Das Kernkraftwerk wurde in den 1970er Jahren im damaligen Jugoslawien erbaut und gehört jeweils zur Hälfte Kroatien und Slowenien. Das Kraftwerk hat eine elektrische Nettoleistung von 696 MW. Krško liegt in Slowenien, Luftlinie etwa 80 km von der österreichischen Grenze, 40 km westlich von Zagreb und 260 km südlich von Wien. ORF.at

Spanien. Vertreter von rund 50 Ländern beraten heute in Granada über die politischen Krisen in Europa. Eingeladen sind die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten aber auch aus Ländern wie Grossbritannien, der Türkei oder der Kaukasus-Staaten. Es ist der dritte Gipfel der „Europäischen Politischen Gemeinschaft“, einer informellen Gesprächsplattform. Eines der Themen heute sind die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Es soll aber auch um die Konflikte auf dem Balkan und dem Kaukasus gehen. Am Rande des Treffens sollte eigentlich im Militärkonflikt um Bergkarabach vermittelt werrden. Der aserbaidschanische Präsident Alijew hat aber kurzfristig abgesagt. RBB.de

Südafrika. Im Krüger-Nationalpark ist der Mensch das furchterregendste Tier überhaupt. Forscher haben herausgefunden, dass Säugetiere im Park in Südafrika eher vor menschlichen Stimmen als vor Raubtieren fliehen. NOS.nl

Syrien. Drohnenangriff auf Homs. Mehr als 100 Tote nach Angriff auf Militärakademie in Syrien. Absolventen einer Militärakademie in Syrien feierten ihren Abschluss, als eine Drohne angriff. Der IS, Israel? Der Angriff ereignete sich kurz nachdem der syrische Verteidigungsminister den Komplex verlassen hatte. SRF.ch

● USA schiessen türkische Drohne in Syrien ab. ORF.at

Taiwan. Mindestens 190 Verletzte durch Taifun „Koinu“ auf Taiwan. SRF.ch

Tschechien. Es wurde ein 36-jähriger Flüchtling aus der Region Odessa in der Ukraine in der Tschechischen Republik festgenommen, nachdem er einen pyrotechnischen Gegenstand in seiner Frau gezündet hatte. Ihm wird vorgeworfen, seine Frau verprügelt und anschliessend einen Feuerwerkskörper in ihren Intimbereich eingeführt zu haben, wo dieser explodierte und ihr schwere Verletzungen zufügte. RŽ.cz

Ukraine. Seit der US-Kongress das Finanzierungsgesetz ohne neue Gelder für Kiew verabschiedet hat, steht das westliche System der Überlebenshilfe für den ukrainischen Staat auf der Kippe. Wie eine Studie nun aufzeigt, könnte ein EU-Beitritt das Problem mittelfristig lösen – auf Kosten der bisherigen Mitglieder. Laut einem Bericht der US-Zeitung The Wall Street Journal (WSJ) zahlen die US-Bürger mit ihren Steuern die Gehälter von rund 150’000 ukrainischen Beamten sowie über einer Million Lehrern, Professoren und Schulangestellten. Zudem halten sie staatliche Zuwendungen von der ukrainischen Gesundheitsfürsorge bis zu Wohnbeihilfen am Laufen. Kiew blieben noch andere Geldquellen, falls die USA als Geldgeber tatsächlich ausfallen sollten. Ein weniger bekannter Geldstrom erreicht Kiew etwa vonseiten der Weltbank, die mit ihrem „Peace“-Programm (Öffentliche Ausgaben für die Aufrechterhaltung der Verwaltungskapazität) der Ukraine 23,4 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt hat, von denen 20,2 Milliarden US-Dollar von den USA und 2 Milliarden US-Dollar von Grossbritannien finanziert wurden. Hinzu kommen die Zahlungen der Europäische Union, die bei der zivilen Unterstützung ein noch grösserer Geber ist als die USA. Laut den Berechnungen würde Kiew von dem EU-Beitritt ungemein profitieren, da er laut den Schätzungen der Ukraine über einen Zeitraum von sieben Jahren rund 186 Milliarden Euro einbringen würde. In der Folge müssten viele bestehende Mitgliedstaaten erstmals zu Nettozahlern werden. Die Auswirkungen der Ukraine auf das System der Agrarsubventionen in der EU wären besonders gross. Mit 41,1 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche würde die Ukraine zum grössten Empfänger von Agrarsubventionen. Nach den derzeitigen Regeln hätte Kiew über einen Zeitraum von sieben Jahren Anspruch auf 96,5 Milliarden Euro aus der EU-Agrarpolitik. Diese finanzielle Umschichtung würde der Studie zufolge zu Kürzungen der Agrarsubventionen für die derzeitigen Mitgliedstaaten in Höhe von etwa 20 Prozent führen. Ausserdem hätte die Ukraine Anspruch auf 61 Milliarden Euro aus dem EU-Kohäsionsfonds, mit dem die Infrastruktur in ärmeren Mitgliedstaaten verbessert werden soll. VESTI.ru

● Dunkle Wolken am Horizont: Kiew bangt um westliche Unterstützung. SRF.ch

UNO. 43 Millionen Minderjährige flüchteten wegen Extremwetter. Nach einem UNO-Bericht mussten zwischen 2016 und 2021 Millionen Minderjährige vor extremen Wetterbedingungen fliehen. SRF.ch

Uruguay. Die Fussball-Weltmeisterschaft 2030 findet in sechs Ländern statt. Los geht es in Uruguay, Argentinien und Paraguay. Danach richten Marokko, Spanien und Portugal einen Grossteil des Turniers aus. Mit dem Eröffnungsspiel in Uruguay will die FIFA daran erinnern, dass die erste Fussball-Weltmeisterschaft hundert Jahre zuvor auch dort ausgetragen wurde. RBB.de

USA. Abwahl von Kevin McCarthy. Ein schwacher Vorsitzender und seine zerstrittene Partei. Dem US-Kongress droht ohne «Speaker» ein Chaos – ausgerechnet in einem Moment, in dem es keine Zeit zu verlieren gilt.

● Elf Menschen gebissen. Bidens Hund «Commander» aus Weissem Haus geschmissen. Der Deutsche Schäferhund habe mehrere Mitarbeiter gebissen, heisst es aus der Residenz des US-Präsidenten. SRF.ch

● Washington hat einen legalen Weg gefunden, beschlagnahmte iranische Waffen und Munition nach Kiew zu schicken, berichtete CNN am Mittwoch unter Berufung auf ungenannte US-Beamte. Das Zentralkommando des US-Militärs (CENTCOM) lieferte Anfang dieser Woche bereits eine Million Schuss Munition an die Ukrainer. Die Lieferungen „könnten dazu beitragen, einige der kritischen Engpässe zu lindern, mit denen das ukrainische Militär konfrontiert ist, da es auf mehr Geld und Ausrüstung von den USA und ihren Verbündeten wartet.“ Die beschlagnahmten Gewehre und Granatwerfer waren ursprünglich für den Jemen bestimmt. CNN.us

● Das Wall Street Journal berichtete am Dienstag, dass die ukrainische Regierung unter Geldmangel leiden und nicht in der Lage sein könnte, Gehälter zu zahlen, wenn der US-Kongress einer weiteren Finanzspritze in die ukrainische Wirtschaft nicht zustimmt.

● Biden macht Kehrtwendung: USA müssen Mauer zu Mexiko doch weiterbauen. Die US-Regierung baut einen neuen Abschnitt der Grenzmauer zu Mexiko. Die Gelder dürfen nicht anders verwendet werden. KFAR.us

● Wieder Abschiebungen nach Venezuela. ORF.at

Vatikan. Diesen Mittwoch beginnt die Weltsynode der römisch-katholischen Kirche. Den Kirchengipfel begleiten Proteste von Missbrauchsopfern. Dem Vatikan könnte ein heisser Oktober bevorstehen. Was kann die Versammlung bewirken? Die Synode ist eine gut dreiwöchige Beratungsversammlung der römisch-katholischen Kirche. Sie trifft jedoch keine eigenen Entscheidungen, sondern erarbeitet ein Papier, das sie als Ratschlag dem Papst übergibt. 365 stimmberechtigte Delegierte hat er dazu nominiert. Diese Synode ist eine nächste Etappe gleich mehrerer Gipfel im Vatikan, die über Reformmöglichkeiten berät. Wohlgemerkt: nicht über Reformen, sondern über die Möglichkeit von Reformen. Eigentlich ist diese Weltsynode eine turnusmässige Bischofsversammlung. 275 Bischöfe aus der ganzen Welt sind eingeladen. Ganz neu dieses Mal: Auch Ordensfrauen, einige Laien und Priester dürfen mitreden und abstimmen. 54 Frauen haben nun das Stimmrecht. SRF.ch

Die Vereinten Nationen halten Berichte über eine sich anbahnende wirtschaftliche Krise Chinas für übertrieben. „Wir teilen die sehr pessimistischen Prognosen zu China nicht“, sagte die Generalsekretärin der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD), Rebeca Grynspan, heute. Peking verfüge im Gegensatz zu vielen anderen Ländern immer noch über einen grossen finanzpolitischen Spielraum. ORF.at



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