Im Internet mitgelesen und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
China – China hat einen Bericht des Wall Street Journal zurückgewiesen, in dem behauptet wurde, es habe eine Vereinbarung zum Bau einer „elektronischen Abhöranlage“ in Kuba getroffen. Die Behauptungen unter Berufung auf anonyme US-Beamte wurden auch von Havanna und sogar vom Weissen Haus selbst zurückgewiesen. Auf die Frage nach dem WSJ-Bericht – in dem behauptet wurde, Peking würde die Spionagebasis zur Überwachung von US-Militärstandorten in Florida nutzen – sagte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Wang Wenbin, er sei sich einer solchen Vereinbarung nicht bewusst. „Es ist bekannt, dass die USA ein Experte darin sind, Schatten zu jagen und sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen“, fuhr er fort und führte weiter aus, dass die Vereinigten Staaten „die Guantanamo-Bucht auf Kuba seit langem für geheime Aktivitäten illegal besetzt und eine Blockade verhängt haben“, seit über 60 Jahren.“
● China und Russland führten eine gemeinsame Luftpatrouille über dem Japanischen Meer und dem Ostchinesischen Meer durch. Es war die sechste Übung dieser Art seit Beginn solcher gemeinsamen Flüge im Jahr 2019 und ist ein routinemässiger Bestandteil des militärischen Kooperationsplans beider Länder. Sowohl Japan als auch Südkorea reagierten mit der Entsendung eigener Kampfflugzeuge. China und Russland sind Länder von enormer Grösse, und beide Mächte befinden sich in verschiedenen Bereichen in einer Pattsituation mit den Vereinigten Staaten und ihren Stellvertretern, sei es in der Ukraine in Europa oder in Taiwan im Südchinesischen Meer. Der geografische Raum Nordostasiens nimmt eine einzigartige Position ein, da es die einzige Region ist, in der China und Russland eine gemeinsame Grenze mit Japan haben. Während Tokio auf eine von den USA unterstützte Remilitarisierung drängt, stellt es sich zunehmend gegen Moskau und Peking. Hier arbeiten die beiden Mächte gemeinsam gegen diesen wiedererstarkten US-Kunden. CGTN.cn
Deutschland – Die Aminosäure Taurin spielt eine wichtige Rolle im Alterungsprozess. Das zeigt eine neue Studie einer internationalen Forschungsgruppe, die im Fachjournal «Science» erschienen ist. Die Gabe von Taurin verlängert das Leben von Mäusen und hält Affen länger gesund. Taurin muss nicht zusätzlich eingenommen werden, da es auch beim Sport gebildet wird. Mit zunehmendem Alter sinkt demnach die Konzentration von Taurin im Blut. Durch die Gabe von Taurin kehrten die Forscher den Verlust bei Mäusen und Würmern um und konnten die Lebensspanne verlängern. Ausserdem stellten sie fest, dass die Zufuhr von Taurin bei Mäusen und Affen die gesunde Lebensspanne der Tiere vor dem Auftreten altersassoziierter Krankheiten verlängerte: Taurin verbesserte die Funktion der Knochen, Muskeln, der Bauchspeicheldrüse, des Gehirns, Darms und des Immunsystems. Um mehr über die Wirkung von Taurin beim Menschen herauszufinden, analysierten die Forscher die Daten von 11’966 Personen. Sie stellten fest, dass niedrige Taurinkonzentrationen mit Übergewicht, Typ-2-Diabetes und hohen Glukosewerten einhergehen. Und bei wenig Taurin im Körper fielen ihnen auch erhöhte Entzündungsmarker und hohe Cholesterinwerte auf. Die Autoren schlussfolgern, dass Sport gesund ist, weil während dem Schwitzen die Taurinlevels im Körper steigen. Taurin als Anti-Aging-Substanz einnehmen ist also nicht nötig – und auch nicht sinnvoll. Denn noch fehlen Langzeitstudien, die auch die Risiken einer regelmässigen Einnahme einschätzen können, insbesondere in hohen Dosen. Und die Effekte als Anti-Aging-Substanz können nicht so einfach vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Da brauche es noch weitere Forschung in Studien mit Menschen. Taurin ist als Nahrungsergänzungsmittel frei verfügbar. Darüber hinaus ist die Substanz in diversen Energy Drinks enthalten, da sie eine positive Wirkung auf die geistige und sportliche Leistungsfähigkeit haben soll. Der Gehalt von vier Gramm Taurin pro Liter Getränk darf dabei nicht überschritten werden. Die von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfohlene Tageshöchstdosis beträgt sechs Gramm (bei im Schnitt 60 Kilogramm Körpergewicht) beziehungsweise 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Dose Red Bull (250 Milliliter) enthält ein Gramm Taurin. Die Menge an Taurin in den Drinks ist zu gering, um einen Effekt auf die Alterung erzielen zu können.
● Rechte Partei im Umfragehoch. SRF-Korrespondentin: «Die AfD ist wählbar geworden». Die AfD liegt gemäss neusten Umfragen gleichauf mit der SPD. SRF.ch
● Mitteldeutschland kann nach Worten von Kanzler Scholz zu einem Wachstumsmotor werden. Hier finde gerade ein Boom statt, sagte der SPD-Politiker vor Beginn des Ostdeutschen Wirtschaftsforums in Bad Saarow. Es gebe kaum eine Zukunftstechnologie, die hier nicht bereits zuhause sei oder sich hier gerade ein Zuhause suche. Zentrale Themen der dreitägigen Konferenz sind unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, die Energieversorgung und die Digitalisierung. RBB.de
Frankreich – Ein 7’000 Jahre altes Denkmal wird abgerissen, um Platz für einen Baumarkt zu schaffen. Dutzende alter Menhire im Südwesten Frankreichs wurden eingeebnet, um Platz für eine weitere Filiale einer landesweiten Baumarktkette zu machen, was bei den Einheimischen einen Aufschrei auslöste. An der historischen Stätte Montauban in Okzitanien befanden sich mindestens 39 Megalithsteine. Der örtliche Archäologe Christian Obeltz sagte den Medien diese Woche, dass die Stätte zerstört sei. Die französische Gemeinde Carnac ist berühmt für Tausende sogenannter Menhire – Menhire, die von neolithischen Menschen zu Zwecken errichtet wurden, die noch immer ein Rätsel sind. Doch im Gegensatz zu den wichtigsten Touristenattraktionen der Region, Menec, Kermario und Kerlescan, die auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehen, hat die Steingruppe in Montauban, nur 1,5 Kilometer entfernt, laut örtlichen Behörden nur geringen historischen Wert. Die beliebte französische Einzelhandelskette Mr. Bricolage, die Heimwerkerartikel anbietet, baut derzeit ein neues Geschäft auf dem Gelände. RFI.fr
● 100. Jubiläum des 24h-Rennens. Ferrari gewinnt sensationell in Le Mans – Buemi fährt aufs Podest.Ferrari gewinnt bei der Rückkehr ans 24-Stundenrennen von Le Mans. Sébastien Buemi wird im Toyota Zweiter.
● Viele hundert Seesterne sind an Stränden der Bretagne in Westfrankreich angespült worden. Betroffen seien Strände am Golf von Morbihan und in Finistere, berichtete der Sender TF1. Über die Ursache für das Anspülen der Tiere im Rhythmus der Flut wird noch gerätselt. Der Experte der Meeresforschungsstation in Concarneau, Guillaume Masse, vermutet, dass Bakterien oder Viren die Seesterne befallen haben könnten.
● Es ist eine Premiere: Ein Astronom entdeckt, dass sich ein kleiner Asteroid auf die Erde zu bewegt. Wenig später schlägt der Meteorit ein. Schon zwei Tage danach wird das erste Fragment gefunden. Ludovic Ferrière ist Kurator der weltweit grössten und ältesten Meteoritensammlung am Naturhistorischen Museum in Wien. Kaum war das erste Fragment in dem normannischen Dorf Saint-Pierre-le-Viger geborgen, ist der Geologe ins Flugzeug gesprungen und hat es über Wien nach Bratislava gebracht. Die dortige Universität besitzt ein Speziallabor zur Messung kosmogener Radionuklide. Wenn ein Meteorit in die Erdatmosphäre eintritt, zerfallen die radioaktiven Elemente. «Nie zuvor konnten wir einen Meteoriten so schnell untersuchen wie hier», sagt Ferrière. Die Steine aus dem All sind 4,6 Milliarden Jahre alt. Dank der vielen Daten und Aufzeichnungen erlauben sie besonders wertvolle Einblicke in die Frühzeit des Sonnensystems, als die Erde noch nicht existierte. Ganz ohne Weltraummission. «Meteoriten enthalten Metall, und das rostet, sobald es mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Ein derart frischer Stein ist für uns besonders wertvoll», sagt Brigitte Zanda, die am Institut für Mineralogie, Materialphysik und Kosmochemie in Paris forscht. SRF.ch
Grossbritannien – Boris Johnson gibt seinen Parlamentsposten auf. Der ehemalige Premier sass als Abgeordneter der konservativen Partei für den Wahlkreis Uxbridge im House of Commons. SRF.ch
● Der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, hat Berichten zufolge im Rechtsstreit über seine geplante Auslieferung in die USA einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Wie die britische Zeitung „The Guardian“ unter Berufung auf Assanges Unterstützerkreis heute berichtete, wies der Londoner High Court Assanges Antrag auf Berufung gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung ab. Die Gefahr, dass der 51-Jährige nun tatsächlich an die USA überstellt werde, sei „nun so real wie nie zuvor“, hiess es in einer Mitteilung der Organisation Reporter ohne Grenzen.
● Archäologen haben in Grossbritannien mehr als 50 römische Pinzetten ausgegraben, die die „Besessenheit“ der antiken Kultur von Haarlosigkeit offenbaren. Die einfachen Werkzeuge wurden nicht nur zum Zupfen der Augenbrauen verwendet, sondern auch zum Entfernen unerwünschter Haare – auch in den Achselhöhlen. Die Pinzetten sind Teil einer grösseren Ausstellung eines Museums im britischen Dorf Wroxeter bei Shrewsbury (50 km westlich von Birmingham), dass in der Antike unter dem Namen Viriconium Cornoviorum bekannt war und eine der am besten erhaltenen römischen Städte in Grossbritannien ist. Es sind mehr als 400 Artefakte zu bestaunen, die das Streben der Römer nach Sauberkeit und Schönheit veranschaulichen. ORF.at
Honduras – Honsuras hat offiziell den Beitritt zur New Development Bank (NDB) der BRICS-Gruppe der grossen Schwellenländer beantragt, teilte das Büro von Präsident Xiomara Castro am Samstag mit. Castro traf sich mit der Präsidentin der Bank, der ehemaligen brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff, während ihres offiziellen sechstägigen Besuchs in China. Die NDB mit Hauptsitz in Shanghai wurde bereits 2014 von den BRICS-Mitgliedstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gegründet. Die fünf Volkswirtschaften des Blocks machen mehr als 40 % der Weltbevölkerung und fast ein Viertel aus globales BIP. CGTN.cn
Indien – Indien, das den rotierenden Vorsitz der G20 innehat, plant nicht, den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski zum jährlichen Gipfel einzuladen, der vom 9. bis 10. September in Neu-Delhi stattfinden soll. Der Aussenminister des Gastgeberlandes, Dr. Subrahmanyam Jaishankar, erläuterte die Position Neu-Delhis während einer Pressekonferenz am Donnerstag. AIR.in
Italien – Der frühere italienische Ministerpräsident, Silvio Berlusconi, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Viele Menschen, darunter auch hochrangige Politiker aus aller Welt, würdigten den «Cavaliere». So sei Berlusconi ein Kämpfer gewesen, wie die aktuelle Ministerpräsidentin Italiens, Giorgia Meloni, in einer Videobotschaft sagt. Berlusconi habe nie Angst gehabt, seine Überzeugungen zu verteidigen. «Diese Entschlossenheit hat ihn zu einem der einflussreichsten Männern Italiens gemacht», meint Meloni. So habe er sich durchgesetzt in der Politik, in der Kommunikation und in der Geschäftswelt. Auch Italiens Staatspräsident, Sergio Matarella, anerkennt die Leistungen des ehemaligen Premiers: «Berlusconi war ein grosser politischer Anführer, der die Geschichte der Republik geprägt hat.» Auch politische Rivalen würdigen den Verstorbenen: «Berlusconi hat Geschichte geschrieben in diesem Land», sagt Matteo Renzi, einst sozialdemokratischer Ministerpräsident. «Mit dem Tod von Berlusconi endet eine Ära», so die Oppositionsführerin und Parteichefin des Partito Democratico, Elly Schlein. Papst Franziskus nennt den fast gleichaltrigen Berlusconi in einem Kondolenzschreiben einen «Protagonisten des politischen Lebens in Italien», der sich entschlossen der öffentlichen Verantwortung gestellt habe. Nach dem Tod von Silvio Berlusconi kommen auch aus dem Ausland Mitleidsbekundungen. Der russische Präsident Wladimir Putin würdigt Berlusconi in einem Beileidstelegramm als «Patriarchen» der italienischen Politik und wahren Patrioten, der Italiens Ansehen auf der Weltbühne verbessert habe. «Ich habe seine Weisheit und seine Fähigkeit, selbst in den schwierigsten Situationen ausgewogene und weitsichtige Entscheidungen zu treffen, immer aufrichtig bewundert», so Putin. «Der grosse Kämpfer ist gegangen!», schreibt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán auf Twitter. Er zählt zu den frühen Bewunderern Berlusconis, mit dem er persönlich befreundet war. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, er sei «zutiefst betrübt» und spricht Berlusconis Familie und dem italienischen Volk sein Beileid aus. Zudem würdigt Fifa-Präsident Gianni Infantino den erfolgreichen Ex-Chef des AC Mailand in einer Erklärung als einen «Visionär», der «in Sachen Fussball alles lange vor anderen vorausgesehen hatte». «Viele hielten ihn für einen Visionär, und sie hatten recht. In Sachen Fussball hatte er alles lange vor allen anderen vorausgesehen», schreibt Infantino. Als er jung war, arbeitete Berlusconi mit seinem Freund, dem späteren Geschäftsmann Fedele Confalonieri, auf Kreuzfahrtschiffen, um als Musiker und Entertainer Geld zu verdienen. Berlusconi schloss sein Jurastudium mit Auszeichnung ab, komponierte Musik und schrieb Bücher. Im Jahr 1961 gründete Berlusconi Fininvest, das in den folgenden Jahrzehnten zur Holdinggesellschaft vieler Tochtergesellschaften werden sollte. Die wichtigsten Projekte betrafen damals einige grosse Bauprojekte in Mailand. Durch die Installation des Kabelfernsehens gelangte er in die Medienwelt. Er kaufte einen lokalen Sender und entwickelte ihn als Canale 5 zu einem landesweiten Privatsender. Ein Jahr später (1979) wurde die Werbegruppe Publitalia 80 gegründet. 1984 wurde der Fernsehsender Rete 4 aufgekauft. Zwei Jahre später stieg Fininvest in die Welt des Fussballs ein und wurde Eigentümer des Fussballvereins AC Mailand. Seit 1991 gehört auch der Mondadori-Verlag zur Fininvest-Gruppe. Medusa Film wurde 1995 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum italienischen Marktführer in der Filmproduktion und im Filmvertrieb. SRF.ch
Schottland – Die Ex-Regierungschefin Nicola Sturgeon wurde festgenommen, wie britische Medien berichten. In der Untersuchung geht es um eine Parteispendenaffäre. Die schottische Polizei teilte mit, eine 52-jährige Frau sei «als Verdächtige im Zusammenhang mit den laufenden Ermittlungen zur Finanzierung und den Finanzen der Scottish National Party» festgenommen worden. SRF.ch
Ukraine. Das ukrainische Militär habe bei seinem scheiternden Versuch, eine Gegenoffensive gegen russische Streitkräfte zu starten, „erhebliche“ Verluste erlitten, sagten US-Beamte am Donnerstag gegenüber CNN. Während Kiew über seine Verluste schwieg, schätzt Moskau, dass die Offensive der Ukraine bereits fast 5’000 Menschenleben gekostet hat. CNN.us ● Das ukrainische Kulturministerium hat einen Gedenkgottesdienst für Hetman Ivan Masepa (Іван Степанович Мазепа, 1639–1709) angekündigt, der für den 11. Juni in der Allerheiligenkirche im Kiewer Höhlenkloster geplant ist. Die Zeremonie zu Ehren des Kosakenführers aus dem 17. Jahrhundert, der Russland an Schweden verriet, wird mit Unterstützung der UNESCO organisiert. Nach Angaben des Ministeriums „wird zum ersten Mal in der Geschichte der Kiewer Höhlenklöster ein Gedenkgottesdienst für ihren frommen Gönner und Gründer, Hetman Ivan Masepa, abgehalten, der zu Lebzeiten von der russischen Kaiserkirche wegen seiner Unwilligkeit verflucht wurde, sich Moskau zu unterwerfen.“ Die ukrainische Korvette Hetman Ivan Masepa der ukrainischen Marine ist nach ihm benannt. RU.ua
● Die Flutkatastrophe in der Südukraine nach der Zerstörung eines riesigen Staudamms an der Frontlinie zum russisch besetzten Gebiet hat die humanitäre Lage in der Kriegsregion weiter verschärft. Der ukrainische Präsident Selenski kritisiert die internationale Gemeinschaft für ihre Untätigkeit und fordert mehr Hilfe für die Betroffenen. TRT.tr
Schweiz – Millionenteure Hochtechnologie. ETH Zürich nimmt neuen Brandsimulator in Betrieb. Holz wird zum Bauen immer beliebter. Doch was, wenn es brennt? Die ETH Zürich untersucht dies mit einem Brandsimulator.
● Joel Rüthi hat ihn gefunden, den Pilz 943 – nicht alleine, zusammen mit seinem Team der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Das Team forscht unter anderem im Engadin daran, wie unser Plastik-Problem dank der Natur gelöst werden könnte. Der Super-Pilz 943 könnte dabei helfen. Das Spezielle an 943 ist: der Pilz hat Enzyme in sich, die nicht nur Bio-Plastik (PLA) zersetzen, sondern sie tun dies bei kühlen Temperaturen. Innert zwei Monaten ist die Hälfte eines Bioplastikstückes bei 15° Celsius abgebaut. Das kann viel Energie sparen.
● Das Aargauer Dorf Brunegg schafft den einzigen Bancomaten in der Gemeinde ab. Die Gemeindeversammlung hat entschieden, dass der Betrieb zu teuer ist. Der Fall zeigt exemplarisch, warum immer mehr Geldautomaten aus kleineren Gemeinden verschwinden. Pro Monat zahlt Brunegg knapp 1300 Franken Gebühren für den Bancomaten, der neben Bäckerei und Briefkasten steht. Das Gerät sollte das Dorfleben stärken und der Bäckerei mit Café mehr Frequenz bringen, damit auf diese Weise eine Art Dorfzentrum für die knapp 900 Einwohner entsteht. Die monatliche Gebühr von 1300 Franken muss die Gemeinde zahlen, weil der Bancomat kaum genutzt wird. Denn damit es im Dorf überhaupt einen Geldautomaten gibt, musste die Gemeinde laut Gemeindepräsidentin Beatrice Zandonella einen «Deal» mit der zuständigen Bank machen. Mindestens 150 Bargeldbezüge pro Tag sind nötig, sonst wird laut Vertrag eine Art Strafzahlung fällig.