Horst D. Deckert

Was ist los mit diesen «Impf-Verweigerern»?

Der Psychiater Norman Doidge hat kürzlich einen langen, vierteiligen Artikel mit dem Titel «Needle Points» veröffentlicht, in dem er die Impfskepsis in Amerika untersucht. Der Autor, der sich «früh und freiwillig» impfen liess, ist ein entschiedener Befürworter von Impfungen, zeigt aber in diesen Zeiten der Spaltung eine ungewöhnliche Bereitschaft, das Thema aus der Perspektive derer zu sehen, mit denen er nicht einverstanden ist.

Ich möchte in meiner Antwort auf den Artikel, den ich für seine friedlichen Absichten, seine sorgfältige historische Recherche, seinen klaren Stil und seine Bereitschaft, eine steile ideologische Kluft zu überbrücken, schätze, nicht in Kritik verfallen. Stattdessen werde ich die implizite Einladung zum Dialog über die Kernfrage, die in der Überschrift des Artikels formuliert ist, mit gutem Willen annehmen: «Warum so viele zögern, sich gegen Covid impfen zu lassen, und was wir dagegen tun können.»

Wie der Titel schon andeutet, geht «Needle Points» davon aus, dass die Covid-Impfstoffe im Grossen und Ganzen sicher, notwendig und allgemein vorteilhaft für die persönliche und öffentliche Gesundheit sind. Daher muss der Widerstand gegen sie psychologisch oder soziologisch erklärt werden, denn wir alle wissen, dass der Widerstand wissenschaftlich gesehen unbegründet ist.

Dr. Doidge widmet einen langen Abschnitt des Aufsatzes der Auflistung der Verbrechen und Vertuschungen, die Pharmaunternehmen in den letzten Jahrzehnten begangen haben. Er beschreibt auch die «regulatorische Vereinnahmung» von Behörden wie der FDA, der CDC und den NIH, deren Beamte oft in lukrative Positionen in genau den Unternehmen wechseln, die sie früher reguliert haben. Infolgedessen sei das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Pharmaindustrie äusserst gering:

Laut einer Gallup-Umfrage vom September 2019, also nur wenige Monate vor der Covid-19-Pandemie, war Big Pharma die Branche mit dem geringsten Vertrauen unter den 25 wichtigsten Industriezweigen Amerikas – Platz 25 von 25. In den Augen der normalen Amerikaner hatte sie sowohl die höchsten Negativ- als auch die niedrigsten Positivwerte von allen Branchen. Auf Platz 24 lag die Bundesregierung, und auf Platz 23 die Gesundheitsbranche. Diese drei Branchen bilden eine hübsche Troika (obwohl auf Platz 22 die Werbe- und Public-Relations-Branche lag, die die Arbeit der anderen drei Branchen erleichtert).

In Anbetracht der Erfolgsbilanz der Pharmaunternehmen und ihrer Aufsichtsbehörden ist es kein Wunder, dass ein grosser Teil der Öffentlichkeit «zögert», sich gegen Covid impfen zu lassen. Dr. Doidge scheint zu sagen: «Die Impfungen sind sicher und wirksam, und die Gesellschaft wäre besser dran, wenn jeder sie bekäme, aber viele Menschen sind aufgrund früherer Erfahrungen verständlicherweise zurückhaltend.»

Die offensichtliche Frage ist hier, warum Doidge selbst der Wissenschaft vertraut, die von eben jenen Unternehmen und Regulierungsbehörden gefördert wird, deren Missetaten er so überzeugend aufzählt. Er scheint davon auszugehen, dass die Impfstoffe eine geringe Nebenwirkungsrate haben. Sind die Behörden, die das behaupten, und die Daten, die sie verwenden, zuverlässig? Die Überschrift des Artikels deutet an, dass er weiss, dass dies der Fall ist; andernfalls würde er sich nicht fragen, «was man gegen [Impfmuffel] tun kann». Er würde sich stattdessen fragen, was man gegen Leichtgläubigkeit oder Naivität in Bezug auf Impfstoffe tun kann.

Schon der Begriff «Impfmuffel» normalisiert das Impfen, indem er impliziert, dass es der Endpunkt ist, an dem die Ungeimpften früher oder später ankommen werden. Die meisten Ungeimpften, die ich kenne, würden sich nicht als «zögerlich» bezeichnen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben die meisten, die sich dem gesellschaftlichen und staatlichen Druck widersetzt haben, die Absicht, dauerhaft ungeimpft zu bleiben. Wie Raelle Kaia es ausdrückt:

Wir bezeichnen Menschen, die nicht zum Bungee-Springen gegangen sind, weder als «Bungee-Zögerer» noch als «Anti-Bungee». Es gibt keine Notwendigkeit für eine Kategorisierung. Es ist einfach etwas, wofür sich einige Leute entscheiden und andere nicht. Diese Hegelsche Dialektik setzt also geschickt eine Dynamik in Gang, die implizit davon ausgeht, dass es für Menschen normal ist, sich impfen zu lassen, aber wir brauchen Worte, um diejenigen zu beschreiben, die das nicht tun, weil sie so eigenartig sind. Allein dadurch, dass es diese Worte überhaupt gibt, wird eine ganze Realität geschaffen und verdinglicht, was die Menschen tun sollen oder was von ihnen erwartet wird.

Der Begriff «Impfverweigerung» ist herablassend und anmassend. Er drückt die selbstgefällige Gewissheit aus, dass die offiziellen Botschaften über Impfstoffe zuverlässig sind, dass die herrschenden medizinischen Paradigmen solide sind, dass das Wissen, das die medizinische Wissenschaft produziert, vertrauenswürdig ist. Die Wissenschaft ist wahr! Aha.

Tatsächlich gibt es immer mehr Grund zu der Annahme, dass der pharmazeutisch-regulatorische Komplex, genau wie in der Vergangenheit, Daten verzerrt, versteckt und manipuliert, um sein Narrativ zu stützen. Um Dr. Doidge und denjenigen, die seine Botschaft beherzigen, zu helfen, die Denkweise eines Impfstoffskeptikers zu verstehen, werde ich ein wenig davon erzählen, warum ich das glaube.

Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu meiner heutigen Überzeugung zu gelangen, dass die Covid-Impfstoffe unsicher sind. Als die mRNA-Impfstoffe zum ersten Mal angekündigt wurden, habe ich gezögert, sie von vornherein zu verurteilen. Ich hielt sie sogar für harmloser als herkömmliche Impfstoffe, da die mRNA-Technologie keine toxischen Adjuvantien zur Förderung einer Immunreaktion benötigt. (Das war, bevor ich erfuhr, dass das Trägermaterial der Lipid-Nanopartikel, Polyethylenglykol, auch als Adjuvans dient.) Es gab zwar durchaus Grund zur Besorgnis (siehe diesen Artikel vom Mai 2021), aber es gab keinen Beweis dafür, dass einer der potenziellen Schadensmechanismen signifikant wäre. Ich war zwar entsetzt, dass diese minimal getesteten Impfstoffe massenhaft eingesetzt werden sollten, hoffte aber, dass eine Katastrophe für die öffentliche Gesundheit vermieden werden könnte.

Heute bin ich überzeugt, dass diese Technologie, die noch nie zuvor am Menschen eingesetzt wurde, geschweige denn in diesem Ausmass, weit verbreiteten Schaden anrichtet. Hier sind einige Gründe, warum ich das glaube:

  1. Berichte aus erster Hand von Menschen, die geschädigt wurden (oder deren Familienangehörige geschädigt wurden). Um einen Eindruck davon zu bekommen, sehen Sie sich diese Berichte von Experten und Patienten an, oder das Testimonies Project aus Israel, oder das No More Silence Project. Oder hören Sie sich die Geschichte des Profi-Mountainbikers Kyle Warner an (und lesen Sie vor allem die Kommentare unter dem Video). Erstaunlich häufig brechen Sportler auf dem Spielfeld zusammen. Hier ist eine Zusammenstellung von 41 solcher Zusammenbrüche in den letzten vier Monaten (davon 23 Todesfälle) – es gibt noch weitere Listen, die sich kaum überschneiden. Nun, vielleicht sind Sportler schon die ganze Zeit über in dieser Häufigkeit zusammengebrochen und gestorben, und wir bemerken es erst jetzt, weil wir aufgrund der «Anti-Vax-Hysterie» besonders wachsam sind. Das könnte sein. Ich habe mich nicht mit den Statistiken befasst, die das Problem lösen könnten – falls es solche Statistiken überhaupt gibt. Wenn Sie danach suchen, können Sie auf Telegram Kanäle mit Hunderten oder Tausenden von Geschichten finden. (Beachten Sie, wie viele der Geschichten Dinge enthalten wie: «Der Arzt sagte, es sei Zufall». «Ich habe es satt, dass die Ärzte mir sagen, dass ich mir alles nur einbilde». «Der Arzt in der Notaufnahme sagte, ich hätte eine Panikattacke.»)
  2. Ärzte und Krankenschwestern, die sich über die alarmierende Zunahme von Blutgerinnungsstörungen, Schlaganfällen bei jungen Menschen, Herzinfarkten bei jungen Menschen, peripheren Neuropathien, Myokarditis und anderen angeblich seltenen Erkrankungen äussern. Hier ist ein Beispiel, eine eidesstattliche Erklärung von 11 Ärzten mit ihren Geschichten. Denken Sie daran, dass diese Informanten nichts zu gewinnen und viel zu verlieren haben, wenn sie sich äussern. Andere Ärzte haben mir ihre Geschichten im Vertrauen erzählt.
  3. Ein alarmierender Anstieg der Übersterblichkeit bei Menschen unter 65 Jahren im Jahr 2021. In 29 europäischen Ländern ist die Übersterblichkeit in den letzten vier Monaten bei den 15- bis 44-Jährigen fast doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Bei den 45- bis 65-Jährigen liegt sie um mehr als 50 % und bei den 65- bis 74-Jährigen um etwa 40 % höher. Und das trotz (oder wegen?) Impfquoten von mindestens 70 % in ganz Europa. In den USA ist die Gesamtübersterblichkeit (bisher) etwa 50 % höher als 2020, aber bei den 25- bis 44-Jährigen und den 45- bis 64-Jährigen liegt sie etwa 85 % höher; bei den unter 25-Jährigen ist die Übersterblichkeit fast doppelt so hoch wie im letzten Jahr. Die einzige Altersgruppe, die in diesem Jahr in den USA in geringerer Zahl starb, waren die 85-Jährigen und Älteren. Diese Zahlen sind kein Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und Sterblichkeit, aber sie geben Anlass zur Besorgnis. Siehe auch diese und diese Analyse britischer Mortalitätsdaten, die zu zeigen scheint, dass die Gesamtmortalität bei Geimpften höher ist als bei Ungeimpften. Ich habe die Berechnungen nicht genau geprüft, aber angesichts der Tatsache, dass die Autoren der letztgenannten Analyse Mathematiker bzw. Professoren für Statistik und Informatik sind, sollte man sie nicht leichtfertig abtun.
  4. Enthüllungen über Schlamperei und Fehlverhalten bei Covid-Impfstoffversuchen. Das British Medical Journal hat gerade einen Bericht einer erfahrenen Forscherin für klinische Studien veröffentlicht, in dem beschrieben wird, wie ein Auftragnehmer von Pfizer, der klinische Studien durchführte, «Daten fälschte, Patienten entblindete [darüber informierte, welche Behandlung sie erhielten], unzureichend ausgebildete Impfärzte einsetzte und unerwünschte Ereignisse nur langsam weiterverfolgte». Sie meldete ihre Erkenntnisse der FDA, die jedoch keine Folgemassnahmen ergriff. Es stellt sich die Frage, ob es sich dabei um einen Einzelfall oder um ein weit verbreitetes Phänomen handelt. In einer weiteren Enthüllung wurde ein Mädchen aus der Pfizer-Studie ausgeschlossen, nachdem es eine schwere Reaktion auf die Impfung erlitten hatte. Offenbar sahen die Studienregeln vor, dass ein Studienarzt unerwünschte Ereignisse zu bewerten hatte. Wenn jemand die Notaufnahme aufsuchte, wurde er von der Studie ausgeschlossen und die Daten wurden nicht berücksichtigt. Da die Rohdaten nicht verfügbar sind, wissen wir nicht, ob dieses Mädchen das einzige war, das ausgeschlossen wurde, aber es gibt auf jeden Fall Grund zur Sorge – vor allem, weil die Studie nur etwa 1000 Kinder umfasste. Dies ist Teil eines Musters von manipulierten Studien während der gesamten Covid-Ära.
  5. Fragwürdige Wirksamkeit des Impfstoffs. Die Frage der Sicherheit ist nicht absolut; die Risiken müssen im Verhältnis zum Nutzen bewertet werden. Fragwürdige Vorteile machen die Risiken weniger akzeptabel. Es scheint jedoch, dass die Impfstoffe – anders, als es versprochen wurde – die Empfänger nicht vor Infektionen oder schweren Symptomen schützen. Über alle Länder und Regionen hinweg gibt es keinen Zusammenhang zwischen den Impfraten und den Covid-Fällen oder Todesfällen. Joe Mercola, der von der New York Times als Amerikas «Super-Quacksalber» bezeichnet wird, gibt einen fundierten Überblick zu diesem Thema.

Wie Dr. Doidge einräumt, haben Pharmaunternehmen in der Vergangenheit betrogen. Warum sind die Menschen dieses Mal so zuversichtlich, wenn der Anreiz zum Betrug grösser ist als je zuvor? (Der Umsatz mit dem Covid-Impfstoff von Pfizer beläuft sich derzeit auf 36 Milliarden Dollar.) Doidge beschreibt, dass ein grosser Teil der in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlichten Studien von den Unternehmen selbst verfasst wird. Warum sind wir zuversichtlich, dass dies bei Studien, die die Covid-Politik unterstützen, die diesen Unternehmen zugute kommt, nicht geschehen ist? Können wir der «Wissenschaft» wirklich vertrauen, wenn die Regulierungsbehörden weitgehend von den regulierten Unternehmen vereinnahmt wurden, wenn die Medien in hohem Masse von pharmazeutischen Werbedollars abhängig sind und in einigen Fällen mit den Vorständen der Unternehmen verflochten sind?

Die vorsätzliche Manipulation, Verzerrung und Unterdrückung von Forschungsergebnissen ist nur die Spitze eines Eisbergs. Der Grossteil der Aufrechterhaltung des Narrativs ist eine organische Funktion des Systems, oft unbewusst oder halbbewusst. Die Impfgegner-Bewegung muss dies verstehen, damit sie die Gründe für die Leichtgläubigkeit gegenüber Impfstoffen nachvollziehen kann. Allzu oft erklären Menschen in der Bewegung, was vor sich geht, mit Begriffen der Bosheit: böse Politiker, perfide Wissenschaftler, gierige Plutokraten der Neuen Weltordnung. Solche Figuren gibt es sicherlich, aber sie spielen eine Rolle in einem viel grösseren gesellschaftlichen Prozess.

Das «Böse» ist eine Fehldiagnose, die uns in die Irre führt. Um positive Veränderungen herbeizuführen, müssen wir uns in der Realität bewegen. Die Realität ist, dass die meisten Menschen, Geimpfte und Nicht-Geimpfte, Ärzte und Patienten, Wissenschaftler und Laien, Politiker und ja, sogar Vertreter von Pharmaunternehmen, anständige, fürsorgliche, intelligente Menschen sind. Folgen wir Dr. Doidge und nehmen wir das als Ausgangspunkt, wenn wir versuchen, diejenigen zu verstehen, mit denen wir nicht einverstanden sind.

Kollektiver Wahn

Wenn die Zahl der Impfstoffopfer viel höher ist als öffentlich zugegeben, bedeutet das dann nicht, dass eine Art vorsätzliche Vertuschung im Gange ist? Nicht unbedingt. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Arzt, der bei geimpften Menschen eine Zunahme von Herzmuskelentzündungen, Fehlgeburten, Krebsrückfällen oder anderen Krankheiten feststellt. Würden Sie dann einen Aufstand machen? Werden Sie überhaupt darüber sprechen? Vielleicht nicht.

Ärzte, die unerwünschte Wirkungen von Impfstoffen feststellen (oder selbst davon betroffen sind), zögern aus Angst vor Ächtung, Arbeitsplatzverlust oder Entzug der Approbation, öffentlich etwas zu sagen. Diejenigen, die sich äussern, müssen mit Konsequenzen rechnen. So wurde beispielsweise Dr. Rochagné Kilian in Ontario die Approbation entzogen, nachdem sie öffentlich ihre Bedenken bezüglich Blutgerinnung und Autoimmunität nach Impfungen geäussert hatte. Brook Jackson, die Person im oben erwähnten BMJ-Artikel, wurde entlassen, kurz nachdem sie die FDA über Unregelmässigkeiten bei der Impfstoffstudie informiert hatte. (Man fragt sich, ob jemand in der FDA ihrem Arbeitgeber gemeldet hat, dass sie Ärger macht.)

Die meisten sind nicht so mutig. Die 11 Ärzte, deren Aussagen ich weiter oben verlinkt habe und die ihre Verletzungen und die ihrer Patienten beschrieben haben, zogen es meist vor, anonym zu bleiben. Einer sagte: «Seit ich erkannt habe, dass der Impfstoff Schäden verursacht hat, habe ich Angst, mich meinen Kollegen mitzuteilen.» «Ich habe mich entschieden, meine Identität geheimzubehalten, um zu verhindern, dass ich als Impfgegner gebrandmarkt werde.» Wenn ein Arzt eine unerwünschte Wirkung eines Impfstoffs in Frage stellt, wird er sofort abgewertet, diskreditiert, beschämt und aggressiv gemobbt. Ich habe beobachtet, wie dies mit anderen Ärzten geschah, die es wagten, ihre Meinung zu äussern, und ich war Zeuge einer koordinierten Aktion von Ärzten, die diesem Arzt die staatliche Lizenz sowie seine Zulassung wegen der Verbreitung von Fehlinformationen entziehen wollten. Der Impfstoff-Skeptizismus trifft einen Grundpfeiler der Ärzteschaft, die daher nur ungern Informationen zulässt, die ihn befeuern könnten.»

Diese Art der Selbstzensur kann eine innere Dimension annehmen, bei der jemand den Teil von sich selbst, der erkennt, dass etwas nicht stimmt, unterdrückt und zum Schweigen bringt. Sie redet sich vielleicht ein, dass sie eine Epidemie von Panikattacken erlebt. Sie kann sich einreden, dass Myokarditis gar nicht so selten ist. Sie mag sich daran erinnern, dass «junge Menschen auch Schlaganfälle bekommen». Sie liest vielleicht Artikel, die ihr versichern, dass nichts Alarmierendes passiert. Ärzte können das tun. Beamte können das tun. Normale Bürger können dies tun. Der psychologische Anreiz mag stark sein, eine geordnete Realität aufrechtzuerhalten, in der ich die ganze Zeit Recht gehabt habe. Die meisten von uns, Impfbefürworter und Skeptiker gleichermassen, haben diese Tendenz. Unkontrolliert wird sie zur Arroganz. Ihr Gegenmittel ist die Bereitschaft, zuzuhören.

Beweisen die obigen Ausführungen, dass Impfschäden weiter verbreitet sind als die offiziellen Daten zeigen? Ganz und gar nicht. Was es uns aber sagt, ist, dass wir, wenn sie weiter verbreitet wären, nicht so leicht davon erfahren würden. Ebenso wenig wie die meisten Ärzte. Für sie mag es so aussehen, als ob ihre Beobachtungen ungewöhnlich wären. Wenn andere das Gleiche beobachten würden, hätte sie sicher davon gehört. Sicherlich würde es in den Sicherheitsstudien auftauchen. Sicherlich hätte sie in den Fachzeitschriften darüber gelesen. Also hält sie den Mund, nicht nur aus Angst vor Konsequenzen.

Was für Ärzte gilt, gilt auch für Forscher, Journalisten und Regierungsbeamte. Es erfordert Selbstvertrauen und Mut, gegen das Narrativ zu verstossen. Wenn Menschen etwas Ungewöhnliches sehen, wenden sie sich normalerweise an andere und fragen: «Hey, hast du das auch gesehen? Sieht das für dich aus wie der Schlitten des Weihnachtsmanns, der von acht kleinen Rentieren über den Himmel gezogen wird?» Wenn meine Begleiter sagen: «Nein, Dummerchen, das muss ein Flugzeug sein, das eine Werbung zieht», werde ich das wahrscheinlich akzeptieren. Unter Umständen kann es vorkommen, dass alle Mitglieder der Gruppe tatsächlich glauben, dass es der Weihnachtsmann ist, aber wie in «Des Kaisers neue Kleider» möchte niemand für einen Narren gehalten werden. Niemand möchte der Erste sein, der sagt: «Der Kaiser ist völlig nackt!»

Nur Dummköpfe glauben, dass Impfstoffe unwirksam, unnötig oder unsicher sind – das wird uns seit Jahren eingetrichtert. Das Klischee des «hysterischen Impfgegners», des Trump-wählenden, die Wissenschaft verleugnenden, ungebildeten Trottels, der alle anderen in Gefahr bringt, ist fest verankert. Selbst ich, der ich bereits öffentlich als Impfstoffskeptiker bekannt bin, zögere manchmal, meine Überzeugungen gegenüber Freunden oder Verwandten zu äussern. Ich möchte nicht, dass sie denken, ich sei ein Ignorant, ein schlechter Mensch, ein Unreiner. Ich wurde gerade von einem Besuch im Haus eines lieben Verwandten ausgeladen, weil ich nicht geimpft war. Hatte der Gastgeber tatsächlich Angst vor einer Ansteckung? (Ich hatte Covid im letzten März und bin natürlich immunisiert.) Oder ist es ihm unangenehm, mit jemandem aus der neuen Paria-Klasse zu verkehren? Ich erzähle dies, um zu zeigen, wie ich selbst an der Verschwörung des Schweigens teilnehme, die die Akzeptanz von Impfstoffen normalisiert. Ich verschweige nicht, dass ich nicht geimpft bin, aber ich versuche, unter dem Radar durchzugehen, nicht darüber zu sprechen und zu hoffen, dass die Leute einfach nicht danach fragen werden. In ihren Augen bin ich ein weiterer Beweis dafür, dass intelligente, verantwortungsbewusste Menschen sich impfen lassen.

Man kann also leicht verstehen, warum es einem Arzt, Journalisten oder Politiker so schwer fallen kann, die Möglichkeit zu äussern oder auch nur in Erwägung zu ziehen, dass die Einführung von Impfstoffen Schaden verursacht. Der Druck, der auf Privatpersonen ausgeübt wird, ist für sie umso intensiver. Sie haben mehr Anreize als die meisten von uns, zu schweigen. Wenn die Impfstoffe unsicher sind, bedeutet das, dass sie Schaden angerichtet haben. Das ist eine schwer zu schluckende Pille.

Kürzlich kündigte die Biden-Administration an, dass sie nicht von den OSHA-Vorschriften abrücken werde, die Impfungen für staatliche Auftragnehmer und grosse Arbeitgeber vorschreiben. (Wird bald auf kleinere Arbeitgeber ausgedehnt.) Diejenigen, die sich der Impfschäden bewusst sind, finden es unverständlich, dass die Regierung so böse sein kann. Aber das Böse ist als Erklärung nicht erforderlich. Woher weiss Joe Biden bei all diesen Mechanismen zur Aufrechterhaltung des Narrativs, an denen ich selbst beteiligt bin, dass Millionen von Menschen unter schweren Nebenwirkungen leiden? Wahrscheinlich ist er sich dessen nicht bewusst. Je tiefer jemand in das System eingebettet ist, je mehr er sich auf die Informationen verlässt, die das System produziert, filtert und interpretiert, desto schwieriger ist es für ihn, sich dessen bewusst zu sein, was ausserhalb der offiziellen Zahlen liegt.

Es ist wichtig, dass Aktivisten für Gesundheitsfreiheit verstehen, wie unzureichend Böswilligkeit ist, um schädliche öffentliche Massnahmen zu erklären. Sie als Monster zu bezeichnen, lässt uns in den Augen derjenigen, die diese Politik betreiben, lächerlich erscheinen, denn die meisten von ihnen sind sich nur bewusst, dass sie dem öffentlichen Wohl dienen wollen. In ihren Augen und in den Augen von Menschen, die auf das Gute im Menschen vertrauen, erscheinen Artikel wie dieser, «It All Makes Sense Once You Realize They are Trying to Kill Us» («Alles macht Sinn, sobald man erkennt, dass sie versuchen, uns zu töten»), verrückt, auch wenn sie einige wichtige Beobachtungen enthalten.

Ich habe bereits erwähnt, dass bewusste Lügen und Propaganda sowie offenkundig korrupte Personen nur die Spitze eines Eisbergs sind. Dennoch sind sie von Bedeutung. Auch wenn der grösste Teil der Erzählungen unter Wasser liegt – im kollektiven Unbewussten – ist auch die Spitze von Bedeutung und zeigt, was darunter liegt. Skrupellose Menschen können Macht erlangen und erhalten, indem sie die oben genannten Mechanismen der Konformität und der Pöbelpsychologie ausnutzen. Sie können lautstark die Orthodoxie verkünden und die ersten Abweichler lächerlich machen und einschüchtern. Wenn es niemand wagt, sich auf die Seite der Andersdenkenden zu stellen, erscheinen sie als winzige, verrückte Minderheit.

Das Projekt «Mockingbird» der CIA ist ein Beispiel dafür. Es war (ist?) nicht notwendig, dass viele Journalisten auf der Gehaltsliste der CIA stehen oder dass Top-Manager Befehle von der CIA entgegennehmen. Das Projekt «Mockingbird» brauchte nur ein paar Agenten in Schlüsselpositionen zu setzen, wo sie Normen aufstellen und diejenigen, die dagegen verstiessen, schikanieren konnten. Es ist wie in der vierten Klasse. Der Tyrann, Rob, denunzierte Kent als «komisch». Wenn jemand es wagte, ein freundliches Wort mit Kent zu wechseln, denunzierte Rob ihn ebenfalls als «komisch». Bald mieden alle Kent. Anfangs war niemand Kent gegenüber feindlich gesinnt, ausser Rob. Aber bald ging ein Lied auf dem Spielplatz um: «Kent is bent, his brain is insane.»

Was Kent passiert ist, kann auch spontan passieren, ohne Rob. So oder so sieht es für Kent so aus, als ob eine Verschwörung im Gange sei. In gewisser Weise gibt es das auch, nur nicht in der Art, wie es Verschwörungstheorien postulieren. Es gibt eine Verschwörung, weil alle mitmachen, aber es gab nie einen Moment, in dem die Klasse zusammenkam und beschloss, Kent zu meiden. Rob hatte auch kein hierarchisches Befehlssystem, mit dem er entsprechende Befehle erteilte. Rob war nicht einmal besonders beliebt.

Ich schäme mich, sagen zu müssen, dass ich mich nie für Kent eingesetzt habe. Zwar habe ich micht zurückgehalten und versucht, nett zu ihm zu sein, wenn niemand zusah; aber ich hatte Angst vor Rob, und als Sonderling wusste ich, dass ich ebenfalls gefährdet war, Kents Schicksal zu erleiden. Ich bin mir nicht sicher, ob die derzeitige Welle des medizinischen Totalitarismus absichtlich von den Robs dieser Welt ausgelöst wurde – aber ich erkenne das Muster der Mobbildung. Indem wir unpopuläre Wahrheiten aussprechen, die sich gegen das offizielle Narrativ richten, durchbrechen wir die Verschwörung des Schweigens, die die Ausbreitung von Ungerechtigkeit ermöglicht.

Technologie und Zensur begünstigen die Verschwörung des Schweigens. In der von der Regierung, den Medien und den Technologieunternehmen geschaffenen Erzählblase ist es überhaupt nicht offensichtlich, dass etwas Ungewöhnliches passiert. Plattformen wie TikTok, Twitter, Instagram, Facebook und YouTube zensieren Beiträge von Nutzern, die von ihren Erfahrungen mit Impfschäden berichten. Die Schnelligkeit, das Ausmass und die Gründlichkeit der Zensur variieren von Plattform zu Plattform, aber sie reicht jedenfalls aus, um viele Impfschäden unsichtbar zu machen. Da die Viralität [schnelle Informationsweitergabe] dieser Geschichten unterbunden wird und die Mainstream-Medien selten über sie berichten, muss man sie suchen, um sie zu finden. Sonst ist es, als hätte es sie nie gegeben.

Von der Arroganz zum Respekt

Ich schätze es, dass Dr. Doidge sich nicht in den Chor derjenigen einreiht, die Impfstoffskeptiker als Verschwörungstheoretiker, weisse Rassisten, Oma-Mörder, Psychopathen oder anderes bezeichnen – Namen, die auch mir verpasst wurden. Man spürt jedoch in seinem Artikel einen Hauch von Bevormundung. Ist es nicht eine Schande, dass so viele Bürgerinnen und Bürger nicht auf ihre Ärzte hören? Was können wir dagegen tun? Sicherlich haben wir in der Vergangenheit Fehler gemacht, und sicher gibt es einige faule Eier im Karton, aber wir alle wissen, dass der Berufsstand als Ganzes und die medizinische Wissenschaft im Allgemeinen solide sind, und deshalb wäre es besser, wenn die Menschen uns in der wichtigen Frage der Covid-Impfung vertrauen würden.

Es ist vielleicht besser, bemitleidet als verachtet, bevormundet als beschimpft zu werden. Doch Mitleid, Verachtung, Bevormundung und Beschimpfung liegen alle auf demselben Spektrum der Arroganz. Um es klar zu sagen: Ich halte Dr. Doidge nicht für einen besonders arroganten Menschen; er scheint aussergewöhnlich fair und grosszügig zu sein. Die Arroganz ist, wenn überhaupt, in seinem Beruf angelegt.

Grundlegend für das konventionelle medizinische Denken ist die Unterscheidung zwischen Arzt und «Patient». Schon das Wort suggeriert Passivität: jemand, der «geduldig» auf die Behandlung durch einen Arzt wartet, der besser als sie weiss, was gut für ihn ist. Oft mag dies zutreffen. Manchmal aber auch nicht. Als meine Mutter mit mir schwanger war, war sie im Krankenhaus zu einer Routineuntersuchung, als man sie auf das Röntgengerät setzte, um eine Röntgenaufnahme des Fötus zu machen. Sie erklärte: «Das tun Sie mir nicht an», und trotz der Proteste der anwesenden Mediziner, die der Meinung waren, dass sie ihr Baby törichterweise in Gefahr bringe, stand sie auf, zog sich an und verliess das Krankenhaus. Das Personal konnte nur den Kopf schütteln. Sie waren sich ganz sicher, dass sie es besser wussten. Doch das taten sie nicht. Einige Jahre später wurden Röntgenaufnahmen des Fötus abgeschafft.

Erst kürzlich brachte eine gute Freundin ihren Mann in die Notaufnahme. Er litt an Nierenversagen. Nachdem eine Biopsie an ihm durchgeführt worden war, sackte ihr Mann in einem Stuhl zusammen. Alle ignorierten es. Meine Freundin, die sehr intuitiv ist, wusste, dass etwas nicht stimmte. «Ich glaube, er hat innere Blutungen», sagte sie. Niemand nahm sie ernst, aber sie liess nicht locker, bis sich schliesslich der leitende Arzt an sie wandte. «Haben Sie Medizin studiert? Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden!» Meine Freundin jedoch überprüfte den Blutdruck ihres Mannes. Er lag bei 66 zu 40. Das erregte Aufmerksamkeit, ihr Mann wurde in die Notaufnahme gebracht, wo festgestellt wurde, dass er tatsächlich innere Blutungen hatte.

Eltern, die gegen Impfungen sind, beschweren sich seit Jahren darüber, dass Ärzte sie abweisen und lächerlich machen. Ich verfolge dieses Thema schon seit langem; es hat nicht erst mit Covid angefangen. Eine typische Geschichte lautet: «Nach den Impfungen meines Sohnes im Alter von 6 Monaten lag er die ganze Nacht schreiend wach und hatte drei Tage lang Fieber, aber danach ging es ihm gut. Mein Arzt sagte, das sei normal. Das Gleiche passierte nach der nächsten Impfung. Als er dann die MMR-Impfung bekam, dauerte das Schreien tagelang an. Er war untröstlich. Er hatte schon früh gesprochen, aber als das Schreien aufhörte, sprach er nicht mehr und nahm keinen Blickkontakt mehr auf. Der Arzt sagte, das habe nichts mit dem Impfstoff zu tun.» Ich habe Hunderte solcher Geschichten gelesen. Als ich also die Geschichte von Kyle Warner hörte, in der der Arzt ihm sagte, seine Tachykardie nach der Impfung sei auf «Angst» zurückzuführen, und ihn an einen Psychiater verwies, erkannte ich ein bekanntes Muster.

Natürlich sind nicht alle Ärzte selbstgefällig, arrogant oder paternalistisch, aber das ist in den Berufsstand als Ganzes eingebaut, angefangen bei der Kategorie «Patient». Darüber hinaus unterscheidet sich der Arzt durch seine fachliche Ausbildung in bedeutsamer Weise. Um ihre Arbeit machen zu können, müssen sie das Vertrauen von Patienten haben, die nicht ganz verstehen, was sie tun und warum. Ich kann verstehen, wie frustrierend es sein muss, wenn sie auf Argwohn stossen, statt auf Vertrauen.

Vielleicht ist es unvermeidlich, dass eine zunehmend medizinisch geprägte Gesellschaft zunehmend paternalistisch wird. Das Grundmuster des «Wir wissen besser als du, was dein Körper braucht» wird heute durch die Impfpflicht umgesetzt. Überall auf der Welt wenden Regierungen unterschiedliche Grade von Zwang an, um widerspenstige Bürger zu zwingen, das zu tun, was (nach Meinung der Behörden) gut für sie ist.

Die gleiche paternalistische Arroganz durchdringt auch das Zensurregime der Covid-Ära. Wir wissen besser als Sie, was sowohl für Ihren Geist als auch für Ihren Körper gut ist. Wir kontrollieren, was Sie lesen und sehen – natürlich nur zu Ihrem Besten. Das totalisierende Kontrollprogramm, das totalitäre Regierungen antreibt, wendet dieses Grundprinzip auf jeden Aspekt des Lebens an, indem es die Bürger bevormundet und ihnen vorschreibt, wie sie zu arbeiten, zu reisen, für ihre Kinder zu sorgen und zu leben haben oder nicht.

Oben sagte ich: «… wir alle wissen, dass der Berufsstand als Ganzes und die medizinische Wissenschaft im Allgemeinen solide ist …». Dahinter verbirgt sich eine tiefere Vermutung: Intelligente, gebildete Menschen wissen, dass es den Menschen dank der Wissenschaft und der Technologie besser geht als je zuvor: reicher, gesünder und sicherer. Deshalb müssen wir zum Wohle der Menschheit die Rückständigen aufklären und die moderne Medizin und Technologie an diejenigen bringen, denen sie vorenthalten wurde. Wir tun dies zu ihrem eigenen Wohl.

Von dieser fortschrittlichen Gewissheit ist es nur ein kleiner Schritt zu Zwangsimpfungen (zu ihrem eigenen Wohl), Zensur (zu ihrem eigenen Wohl) und Lügen (zu ihrem eigenen Wohl).

Tiefer noch als all diese Formen der Arroganz sitzt die grundlegende Mythologie der Moderne, die den Menschen als das einzige ganzheitliche und vollkommene Wesen in der Welt betrachtet, das dem übrigen Leben überlegen ist und dazu bestimmt ist, dem Chaos eine Ordnung aufzuerlegen. Der Ehrgeiz, das Wilde zu zähmen, findet seinen ausgeprägteste Ausdrucksform in der Wissenschaft. Die Wissenschaft zähmt die Welt zunächst begrifflich mit ihren Mengen und Kategorien; dann kontrolliert sie die Welt materiell durch Technologie. Das bringt enorme Macht mit sich. Zentralisierte Institutionen können die gleiche Macht über Menschen ausüben, wenn sie sie kategorisieren und quantifizieren, was Teil einer utopischen Vision einer perfekt geordneten Gesellschaft ist.

Eine solche Macht ist kein kategorisches Übel. Wie Spiderman sagt: «Mit grosser Macht kommt grosse Verantwortung». Worin genau besteht diese Verantwortung? Was Spidey eigentlich meint, ist «die Macht nicht für das Gute einzusetzen». Es wurde schon zu viel Böses im Namen des Guten getan, um dieser Antwort zu trauen. Während Sie dies lesen, wird von den Gesundheitsbehörden viel Böses im Namen des Guten getan, und es wäre ein Fehler zu glauben, dass dies ein zynischer Vorwand ist, um Macht zu erlangen, und nicht eine aufrichtige Überzeugung.

Die hier relevante Verantwortung besteht darin, zuzuhören. Die Verantwortung besteht darin, diejenigen zu respektieren, die Sie respektieren. Die Wissenschaft hat die Pflicht, die Wesen der materiellen Welt, die sie erforscht, zu respektieren, sie nicht zu zerstören, zu quälen, sie als Mittel zum Zweck der Erkenntnis zu behandeln. Ärzte haben die Verantwortung, ihren Patienten zuzuhören und sie als vollwertige, würdige menschliche Wesen zu betrachten, die in jedem Fall über Wissen verfügen können, das der Arzt nicht hat. Und Politiker haben die Verantwortung, die Öffentlichkeit zu respektieren, sie nicht zu manipulieren, ihr keine «Botschaften» zu übermitteln, die Wahrheit nicht zu verbergen, PR und Propaganda zu betreiben … uns im Grunde als vollwertige, souveräne Erwachsene zu behandeln.

Dies bedeutet nicht, dass wir jegliche Autorität ablehnen oder ein von den sozialen Beziehungen losgelöstes Freiheitsideal hochhalten wollen. Menschen vertrauen von Natur aus der Autorität, angefangen bei dem natürlichen Respekt – ja sogar der Ehrfurcht und Dankbarkeit –, die Kinder gegenüber Eltern und anderen Erwachsenen empfinden. In einer gesunden Gesellschaft erlangen Menschen Autorität, weil sie sich Respekt verdient haben. Wenn der Respekt schwindet und durch Angst ersetzt wird, ist die erste Frage, die man sich stellen muss, ob es einen Vertrauensbruch gab. Dr. Doidge macht in seinem Aufsatz deutlich, dass dies der Fall ist.

Am Ende komme ich zu demselben Schluss wie Dr. Doidge, auch wenn ich eine gegenteilige Meinung zur Sicherheit und Notwendigkeit von Impfstoffen vertrete. Die derzeitige gesellschaftliche Krise, von der die Gesundheitskrise nur ein Aspekt ist, wird sich nur mit Ehrlichkeit, Transparenz und Respekt lösen lassen.

Arzneimittelhersteller, Aufsichtsbehörden, Gesundheitsbehörden, Ärzte und Wissenschaftler müssen aufhören, uns zu bevormunden, wenn wir ihnen jemals vertrauen sollen. Sie müssen aufhören, uns zu manipulieren. Sie müssen aufhören, uns zu betrügen und zu verstecken, zu schikanieren und zu zensieren, die Öffentlichkeit zu bestechen und zu zwingen. Wenn die ehrliche Forschung uns dann zeigt, dass die Impfstoffe notwendig und sicher sind, werden wir dieser Forschung vertrauen und sie bereitwillig befolgen.

Bis dahin werden wir nicht nur «zögern», sondern uns hartnäckig weigern, uns von Leuten, denen wir nicht vertrauen, eine Injektion aufzwingen zu lassen.

Ehrliche Labor-, klinische und demografische Forschung, die nicht durch finanzielle Gewinne oder politische Macht beeinflusst ist und in einer Atmosphäre des Vertrauens durchgeführt wird, wird zeigen, ob die Impfstoffe notwendig und sicher sind. Dr. Doidge und ich mögen unterschiedlicher Meinung über die wahrscheinliche Antwort auf diese Frage sein, aber keiner von uns kann es mit Sicherheit wissen, solange nicht Ehrlichkeit und Bescheidenheit in der Regierung und in der Medizin die Oberhand gewinnen.

zum Originalartikel (auf Englisch)

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Charles Eisenstein ist ein US-amerikanischer Kulturphilosoph und Autor. Er schreibt Essays über Zivilisation, Mythos, Politik und Ökologie. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Vortragsredner und freier Dozent.

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