Mit der Dunkelheit draußen im Blick fiel mir ein, dass bald schon wieder eine Zeitumstellung ansteht. Daraufhin erinnerte ich mich an den vor den letzten EU-Wahlen groß angekündigten Plan durch Brüssel, die bei vielen ungeliebte Zeitumstellung endlich wieder abzuschaffen. Damit sollte die EU damals als handlungsfähig im Interesse der Bürger hingestellt werden. Wie üblich scheint das Vorhaben den in Brüssel üblichen Verlauf genommen zu haben, die Suchmaschine jedenfalls spuckt keine aktuellen Ergebnisse zum Thema aus.
„Keine Bewegung in Brüssel“
Die neuesten Berichte zum Vorhaben der Abschaffung der Zeitumstellung stammen von Ende März diesen Jahres. Betitelt sind sie alle im Tenor ähnlich, wonach es bei der Angelegenheit „keine Bewegung in Brüssel“ gäbe. Keine Bewegung zeigen sonst eigentlich nur Steine und Tote, kommentierte ich die Überschriften gedanklich, wobei man Toten zugestehen muss, dass sie verwesen und selten einmal eine postmortale Zuckung von sich geben. Nach dem Abgang von Schnaps-Claude Juncker geschieht jedoch nicht einmal das mehr in Brüssels EU-re-Gier-ungungsviertel.
Genau so betonhart wie die Frisur der neuen Schnixe im Sessel bürokratischer Ohnmacht scheint auch der Uhrzeiger weiterhin betonhart von der 2 auf die 3 zu springen, wenn wir uns gerade wieder an die letzte Zeitphase gewöhnt hatten, wie es meist auch im Zug der Fall ist, wo man just zur Ankündigung des Zielbahnhofs feststellen muss, dass man soeben doch noch eine bequeme Sitzposition finden konnte.
Brüssel ist unfähig bis ins Mark. Der Laden kommt mir so unglaublich schlecht geführt vor, dass es mir schwer fällt, einen passenden Vergleich mit der Bürokratur finden. Byzanz in seinen letzten Tagen war vermutlich aufgeräumt gegen das, was sich als unser zukünftiger Superstaat aufspielen will. Mir wird Angst und Bange bei dem Gedanken, wobei die intrinsische Bewegungsunfähigkeit auch etwas gutes an sich haben könnte: Totalreinfälle wie der DSGVO Klickmüll könnte selten bleiben.
Die EU ist wie ein Messi
Auf der anderen Seite natürlich lässt sich kaum hoffen, dass die dort versenkten Milliarden einfach so in den üblichen Privatkanälen versickern. Einiges wird hängen bleiben, mit dem sie auf Großmann machen und den Leuten auf dem Kontinent zwar vielleicht keine noch so kleine und simple Erleichterung bringen können, doch neue Vorschriften sind immer drin. Die EU gleicht einem Messi, der lebensunfähig an jedem noch so kleinen Stück schimmelnder Scheiße festhält, weil es für ihn die Erlösung bedeuten könnte, die sämtliche vergebliche Mühe des davor gesammelten Mülls wieder wettmachen könnte.
Wenn es nicht die DSGVO ist, dann vielleicht die Zeitumstellung. Wenn es nicht die Zeitumstellung ist, dann vielleicht die Aufnahme Albaniens. Wenn es Albanien nicht ist, dann hilft eventuell, einen auf Buchstabensexualität zu machen – aber wenn auch das nicht so recht will? Nun, dann hilft möglicherweise ein neuer Aktionsplan, eine Digitalwährung oder ein sonstiger Mumpitz, für den sich niemand interessiert, den aber jeder mit Geld, Zeit und Nerven bezahlen darf.
Und wozu das alles? Um Legitimation zu schaffen. Das moderne Griechenland schnitt sich bekanntlich auch über den Winkelzug über die Schaffung von Staatsschulden aus dem Osmanischen Reich heraus. Die Schulden sind heute noch nicht abgezahlt, doch Griechenland ist da und niemand mit einem Frachter, der ins Schwarze Meer will, oder der sich in der monetären Sphäre bewegt, kommt um das Land herum. Griechenland stand einstmals für hochkulturelle Erzeugnisse und epochenprägende Zivilisation. Heute steht es für Schulden, Schlendrian und verlorener Selbstachung. Genau das will offenbar auch die EU aus Europa machen. Sie will existieren und ist bereit dafür, jeden Preis zu bezahlen. Der Gedanke daran macht an eine Wahlstimme für die AfD bei der Bundestagswahl zur fast unwiderstehlichen Versuchung.
Quelle Titelbild