Horst D. Deckert

Weg vom überholten Schulsystem – statt weg von der Maske!

Immer mehr Eltern setzen auf Homeschooling. Das Verständnis dafür, dass jedes Kind individuell gefördert werden muss, wird immer grösser. So erfährt auch der Verein «Freilernorte» in den letzten Wochen einen starken Zuwachs.

Gestartet ist der Verein mit 30 Mitgliedern. Mittlerweile zählt das Netzwerk 500 Familien. Für die Leiterin Kerstin war es nur eine Frage der Zeit, bis es sich weiter vergrössert.

Die erneute Maskenpflicht und die Testerei an den Schulen gaben sicherlich den nötigen Anstoss. Doch das Bildungssystem schwächelt schon lange: «Unser Schulsystem ist veraltet», betont Kerstin. Darum ist das Angebot der «Freilernorte» eine echte Alternative: «Egal, wie es mit «Corona» weitergeht: Wir machen weiter!» Kerstins Credo lautet: «Nicht weg von der Maske, sondern weg vom überholten Schulsystem.»

Im neuen Jahr startet der Verein mit Workshops, um den Homeschoolern den Lehrplan 21 näherzubringen. Ebenso wird bei rechtlichen Fragen und bei der Jahresgrobplanung unterstützt. «Der Lehrplan 21 ermöglicht ein fächerübergreifendes Lernen», erklärt Kerstin und führt weiter aus: «Die Eltern haben die Möglichkeit, verschiedene Fächer in ein Projekt zu packen.» Das aktive Lernen fördere die Merkfähigkeit sowie das vernetzte Denken, so Kerstin.

«Dank des alternativen Schulmodells finden die Kinder wieder mehr Zeit für ihre Hobbys.» Zudem können sich die Schüler wieder länger im Freien aufhalten und lernen von der Natur. Verschiedene Lerngruppen haben sich gebildet wie etwa für die Vorbereitung der Matura-Prüfung. «Die Motivation der Schüler ist hoch; es funktioniert einfach.» Das Netzwerk «Freilernorte» fungiert als Lernbegleiter; die Verantwortung bleibt bei den Eltern.

Dass das Schulmodell auf fruchtbarem Boden wächst, zeigen auch die positiven Rückmeldungen seitens der Lehrbetriebe. Lernende, die im Homeschooling unterrichtet wurden, kennen ihre Stärken und haben gelernt, selbständig zu arbeiten – ein Plus in der heutigen Arbeitswelt.

Mit dem «Mut-Macher-Plausch» kurbelt der Verein die Vernetzung zwischen den Homeschooler-Familien an. Erfahrungen auszutauschen und sich Tipps fürs Lernumfeld zu holen, ist das Ziel dieser Treffen. Auch wenn der Verein seinen Ursprung im Kanton Aargau hat, ist die Vernetzung kantonsübergreifend: «Unsere Philosophie soll auch auf andere Gruppierungen überschwappen. Gemeinsam erschaffen wir eine positive Zukunft.»

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