Horst D. Deckert

Widerstand lohnt sich: Frankreich „verschiebt“ Corona-Impfzwang in karibischen Überseegebieten

Auf den karibischen Inseln Martinique und Guadeloupe, beides französische Überseegebiete, herrschen seit Wochen Ausnahmezustand und Massenproteste – wir berichteten. Der Grund ist die geplante Einführung einer Corona-Impfpflicht für Gesundheitsberufe durch die französische Zentralverwaltung. Der massive und teils auch gewaltätige sowie andauernde Widerstand in der Bevölkerung gegen diese Maßnahme hat nun aber Wirkung gezeigt.

Frankreich muss Impfpflicht wohl aufgeben

Denn im Zuge der Proteste mobilisierte vor allem die Gewerkschaft der Überseegebiete gegen das Impfmandat im Gesundheitsbereich. Das hatte nicht nur Massenproteste tausender Menschen, sondern auch einen Generalstreik zu Folge.

Citizens of Guadeloupe march in the largest protests in the history of the island today against COVID vaccine mandates.pic.twitter.com/k0RRBu1Zrh

— Michael P Senger (@MichaelPSenger) November 27, 2021

Die Unruhen weiteten sich trotz der Entsendung einer militärischen Spezialeinheit aus Frankreich aus, Polizei und Journalisten wurden angegriffen und Gebäude in Flammen gesteckt.

Nun musste der französische Staat einlenken und die Impfpflicht, die ja in Frankreich gilt, zumindest bis 31. Dezember „verschieben“. Bereits ohne Lohn suspendierte Arbeiter im Gesundheitsbereich werden nun doch bezahlt und durch „Dialog“ versucht von der Impfung zu überzeugen. Ob die Einführung tatsächlich am 31. Dezember erfolgt, ist allerdings mehr als unklar, da die Bevölkerung in dem Vorgehen Frankreichs neokoloniale Bevormundung und eine Art der neuen „Versklavung“ sieht. Die Lage bleibt somit angespannt.

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