Horst D. Deckert

Wie die WHO die Krise zur Überwachung nutzt

Kritiker sehen in der Pandemie eine Gelegenheit für die WHO, ihre Kontrollmechanismen auszuweiten.

Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) ist nicht die einzige Einrichtung, die sich weltweit engagiert – die Gates Foundation kommt einem in den Sinn –, die gerne Entwicklungsländer oder kleine, oft funktional abhängige Staaten anspricht, um Schlüsselelemente ihrer Politik zu „testen“ oder zu „überprüfen“.

Die Pandemie rückte die WHO in den Mittelpunkt und verdeutlichte eine klare Abkehr der UNO von ihrem eigentlichen Zweck: der Unterstützung von Regierungen weltweit. Stattdessen fokussierte sich die Organisation zunehmend auf die Polizeiarbeit und Überwachung ihrer Bevölkerungen. Die WHO vermengt gerne gesundheitsbezogene Themen – ihr eigentliches Mandat – mit dem, was sie als Bedrohung durch „Desinformation“ und „KI“ darstellt.

Zudem äußert sie die Sorge, dass „gesundheitliche Fehlinformationen“ das Vertrauen der Öffentlichkeit in „Regierungsstellen, Medien, Angehörige der Gesundheitsberufe und generell in den Gesundheitssektor, akademische Einrichtungen und die breitere wissenschaftliche Gemeinschaft“ untergraben könnten – kurz gesagt, in die etablierten Eliten oder jene, die sich um jeden Preis als solche etablieren wollen.

Dies untermauert die Behauptung, dass die Pandemie ein nützliches Instrument („ein Katalysator“) war, um das „Management von Fehlinformationen“ zu verbessern. So wählte die WHO 17 Inselstaaten im Pazifik, darunter Fidschi und Tonga, für eine „Bedarfsanalyse“, die im November 2023 durchgeführt wurde.

Ein weiterer Fokus liegt auf Gerüchten, die die WHO nun ebenfalls kontrollieren möchte. Die Organisation bezeichnet dies als eine der „Top-Prioritäten“ für dieses Jahr, da sie in den Pazifikstaaten erfahren wollte, wie die Pandemie den Umgang der Behörden mit dem öffentlichen Diskurs beeinflusst hat. Laut WHO soll diese Bedarfsanalyse den „Kapazitätsaufbau“ in den Inselstaaten fördern, einschließlich der „Verbesserung des sozialen Zuhörens“.

Das mag nach bürokratischem Kauderwelsch klingen, aber die WHO gibt einen klaren Einblick in ihre Zielsetzung: die Analyse von Gesprächen und Erzählungen, um die Wahrnehmung und Sorgen der Öffentlichkeit zu verstehen.

Zu welchem Zweck? Um Fehlinformationen und Desinformationen im Gesundheitsbereich zu „bekämpfen“, wie die WHO sie definiert. Dafür hat die Organisation eine Plattform namens „OpenWHO“ ins Leben gerufen – ein Branding, das den Anschein von Transparenz und Offenheit erwecken soll. Diese Plattform bietet „eine Reihe von Instrumenten, Rahmenwerken, Schulungen und anderen Ressourcen“, die speziell für den pazifischen Kontext angepasst wurden, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu minimieren und ihre Politik durchzusetzen.

Ähnliche Nachrichten