Horst D. Deckert

Wien: Linke bläst zum Sturm auf das Heeresgeschichtliche Museum

Verwirrspiel um neue Führung soll Heeresgeschichtliches Museum letztendlich „entmilitarisieren“

 

Der Dreiervorschlag bestehend aus Christian Ortner – dem erfolgreich amtierenden Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, HGM – Georg Hoffmann und Dominik Kimmel für die Neuausschreibung der Leitung des zum Bundesministerium für Landesverteidigung, BMLV, gehörenden Museums, wurde um drei weitere Personen erweitert: Richard Hufschmied, Peter Melichar und Florian Kührer-Mielach.

Damit soll die Suche „auf breitere Beine“ gestellt werden, so der Pressesprecher von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Michael Bauer. Die Begutachtungskommission hat die Genannten zu einem Gespräch bei der Personalberatung von Stummer & Partner geladen. Obwohl Christian Ortner bereits von einer Heeresinternen Kommission an vorderster Stelle gereiht wurde, fand das Verwirrspiel rund um die Direktionsführung eine Fortsetzung. Diesmal in Form von „Mobbingvorwürfen“, nachdem es zuvor mittels angeblicher Verharmlosung des Nationalsozialismus wie Kriegsverbrechen versucht wurde.

Wes Geistes Kind die Angriffe entspringen, legt ein Artikel im Nachrichtenmagazin „Profil“ offen. Das Werk „Kriege gehören ins Museum. Aber wie?“ – der Titel spielt auf das neue Logo des HGM an – herausgegeben durch die Kulturwissenschaftlerin Messner und dem Historiker Peter Pirker bildet die Grundlage der Kritik, welche in dem Beitrag an dem Museum geführt wird. Es fehle ein Gesamtkonzept, es gäbe keine Reflexion über Kriege und seine Opfer, weder die Kriegsverbrechen des Ersten Weltkrieges noch jene des Zweiten Weltkrieges würden thematisiert, auch nicht der Holocaust. Fazit: Aus ästhetischer und museologischer Sicht ein Versagen. „Das atmet kein republikanisches Selbstverständnis,“ so die Kulturwissenschaftlerin. Der Habsburg-Mythos sei einer Republik unwürdig.

In dubio pro reo oder im Zweifelsfalle entscheidet das zahlende Publikum. Die Besucherzahlen haben sich unter der Leitung Ortners von 63.000 im Jahr 2005 auf 272.000 im Jahr 2018 vervielfacht. Für diese Leistung wurde der Direktor mit dem „Civil Servant of the Year 2012“-Preis vom BMLV ausgezeichnet. Das Zeitgeschichtemuseum „Haus der Geschichte Österreich“, welches betont als Republikmuseum angelegt wurde, kann lediglich einen Bruchteil dieser Erfolge aufweisen. „Habsburg still sells“.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei ZUR ZEIT, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


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