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ZF: Zerfall eines Riesen

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ZF: Zerfall eines Riesen

Automobilzulieferer ZF ist größer als Porsche, aber droht jetzt an der „grünen Transformation“ zu zerbrechen. Nun beginnt der Kahlschlag.Tausende Mitarbeiter von ZF stehen vor der Kündigung – die ganze Stadt Friedrichshafen vor einem Fiasko.

von Jonas Aston

Über Deutschlands zweitgrößten Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen prasseln derzeit fast täglich Hiobsbotschaften ein. Wie die Geschäftsführung am Dienstag die Abteilungsleiter unterrichtet hat, sollen am Standort in Saarbrücken 4.400 bis 4.500 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet sogar, dass die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 9.000 bis 9.500 bis 2028 auf unter 3.000 fallen könnte. Doch immerhin sei man in Saarbrücken in der Lage, sowohl Teile für Verbrenner als auch für Elektroautos herstellen zu können, weshalb das Werk verhältnismäßig gut dastehe.

Andere Standorte werde es noch heftiger treffen. Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich spricht gegenüber dem Handelsblatt davon, dass es eine Liste von Standorten gebe, die man im Eilverfahren schließen wolle. Von den 24 Standorten in Deutschland sei mehr als ein Drittel akut von der Schließung bedroht. Entwarnung könne er für keinen Arbeitnehmer geben. Im Sommer gab das Unternehmen bekannt, 14.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Dem Betriebsrat zufolge sei das jedoch erst der Anfang eines beispiellosen Kahlschlags, der ZF bevorstehe.

Das Unternehmen ist nicht börsengelistet. Seine Bedeutung für den Standort Deutschland wird deswegen regelmäßig unterschätzt. Mit einem Umsatz von über 46 Milliarden Euro ist das Unternehmen aber größer als etwa der Automobilhersteller Porsche. Auch zu den Exportüberschüssen, die Deutschland jahrelang verzeichnen konnte, hat ZF ganz wesentlich beigetragen. Nach Zahlen von 2020 liegt die Wertschöpfung von ZF bei über vier Milliarden Euro. Das macht ZF zum 21. produktivsten Unternehmen Deutschlands.

Über Deutschlands zweitgrößten Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen prasseln derzeit fast täglich Hiobsbotschaften ein. Wie die Geschäftsführung am Dienstag die Abteilungsleiter unterrichtet hat, sollen am Standort in Saarbrücken 4.400 bis 4.500 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet sogar, dass die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 9.000 bis 9.500 bis 2028 auf unter 3.000 fallen könnte. Doch immerhin sei man in Saarbrücken in der Lage, sowohl Teile für Verbrenner als auch für Elektroautos herstellen zu können, weshalb das Werk verhältnismäßig gut dastehe.

Andere Standorte werde es noch heftiger treffen. Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich spricht gegenüber dem Handelsblatt davon, dass es eine Liste von Standorten gebe, die man im Eilverfahren schließen wolle. Von den 24 Standorten in Deutschland sei mehr als ein Drittel akut von der Schließung bedroht. Entwarnung könne er für keinen Arbeitnehmer geben. Im Sommer gab das Unternehmen bekannt, 14.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Dem Betriebsrat zufolge sei das jedoch erst der Anfang eines beispiellosen Kahlschlags, der ZF bevorstehe.

Das Unternehmen ist nicht börsengelistet. Seine Bedeutung für den Standort Deutschland wird deswegen regelmäßig unterschätzt. Mit einem Umsatz von über 46 Milliarden Euro ist das Unternehmen aber größer als etwa der Automobilhersteller Porsche. Auch zu den Exportüberschüssen, die Deutschland jahrelang verzeichnen konnte, hat ZF ganz wesentlich beigetragen. Nach Zahlen von 2020 liegt die Wertschöpfung von ZF bei über vier Milliarden Euro. Das macht ZF zum 21. produktivsten Unternehmen Deutschlands.

Die hohe Verschuldung des Unternehmens könnte ZF endgültig in die roten Zahlen abrutschen lassen. Anfang Oktober – wenige Tage nach der Gewinnwarnung – gab die Rating-Agentur Moody’s bekannt, dass man die Ratingnote von ZF überdenken wolle. Als wahrscheinlich gilt die Herunterstufung der Bonität. Innerhalb der kommenden 90 Tage will die Ratingagentur präsentieren. ZF dürften dann noch höhere Zinskosten drohen, die auch nicht durch die von der EZB wieder gesenkten Leitzinsen kompensiert werden könnten.

Die derzeitigen Aussichten für den Konzern sind dramatisch. Werden etwa in Saarbrücken die Befürchtungen des Betriebsrats wahr und der Abbau von über 6.000 Arbeitsplätzen findet statt, würden in der Landeshauptstadt auf einen Schlag fünf Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze wegfallen. Für den Hauptstandort Friedrichshafen ist die Krise noch wesentlich dramatischer. ZF ist ein Stiftungsunternehmen und zu 94 Prozent in der Hand der Zeppelin-Stiftung. Das Vermögen der Zeppelin-Stiftung wiederum gilt als städtisches Sondervermögen.

Friedrichshafen ist massiv abhängig von den regelmäßigen Zahlungseingängen durch die Zeppelin-Stiftung. Sie fördert in der Gemeinde am Bodensee Kindergärten, Musikschulen oder Altenheime. Auch abseits dessen fördert sie zahlreiche gemeinnützige Projekte in Friedrichshafen. Hinzu kommt, dass ZF der mit Abstand größte Arbeitgeber in Friedrichshafen ist und wesentlich zum Wohlstand der Stadt beiträgt. In der 60.000-Einwohner-Stadt arbeiten mehr als 10.000 Arbeitnehmer bei ZF. Der Konzern hat sich bisher nicht dazu geäußert, wie viele Arbeitsplätze am Hauptstandort abgebaut werden sollen.

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