Kategorie: Nachrichten
Thomas Andrieu: Perspektiven 2024: Ist Gold auf dem Weg zu neuen Allzeithochs?
Einer Analyse des Goldmarktes im Jahr 2022 zufolge war zu erwarten, „dass der Goldpreis 2023 im Durchschnitt eine Performance von rund +10% zeigen würde“. Diese Prognose implizierte, dass Gold gegen Jahresende in der Nähe seiner historischen Höchststände notieren würde. Per Ende Dezember 2023 hatte Gold im Jahresverlauf ein Plus von rund 12% verzeichnet und wurde zu rund 2000 $ je Unze gehandelt (bzw. 1850 € je Unze). Ein solcher Flirt mit seinen Allzeithochs ist für die öffentliche Meinung immer sehr spannend.
Die Fundamentaldaten des Goldkurses sind heute so gut erkennbar wie eh und je. Es scheint uns daher angemessen, unsere Prognosen für das Jahr 2024 detailliert darzulegen. Die Aufgabe wird selbstverständlich durch das Wirtschaftsgeschehen erschwert, welches noch immer instabil und chaotisch erscheint. Die Entwicklung des Goldpreises wird 2024 somit von vier Hauptfaktoren beeinflusst:
• Die Stärke des Dollars und die Inflation
• Die Zinsen und die Aussichten an den Aktienmärkten
• Die Produktionsbedingungen der goldfördernden Minengesellschaften
• Die Zyklen des Goldkurses in Relation zum aktuellen Kurs
Ein glücksverheißendes Jahr 2023?
Das Jahr 2023 begann mit einer Hausse
Die Antisemitismus-Vernebelung der Wirklichkeit
Insbesondere in Deutschland wird „Antisemitismus“ als sprachliche Waffe gegen alle missbraucht, die zu Israel eine differenzierte und kritische Haltung haben. Wer für die Menschenrechte der Palästinenser eintritt, wird leicht als Antisemit diffamiert. Da ein Existenzrecht des Staates Israel in Deutschland aufgrund der Judenverfolgung und -ermordung in der Nazi-Diktatur zur Staatsräson erklärt worden ist, werden kulturelle Kritik am Judentum, Kritik an der Politik Israels, Antisemitismus und Judenverfolgung mit der Existenz des Staates Israel zu einem schier unentwirrbaren Knäuel vermischt. Eine sachliche, auf Tatsachen beruhende Erkenntnissuche der Wirklichkeit, die allein heilsam sein kann, soll so offensichtlich verhindert werden.
Antisemitismus
Antisemitismus ist ein unscharfer Begriff, da auch die Araber Semiten sind, aber es wird darunter nur eine allgemeine Abneigung, Gegnerschaft oder gar Feindschaft bis zum Hass gegen „die Juden“ verstanden. Menschen werden diskreditiert und verfolgt, nur weil sie von Geburt Juden sind, die generell mit bestimmten negativen Charakterzügen belegt werden, wobei Wesen und Eigenschaften der jeweiligen individuellen Persönlichkeit keine Rolle spielen. Der einzelne Mensch wird nur als Teil eines Kollektivs
Dieser „Bullshit“ muss beendet werden
Bern will unbedingt EU-Rahmendeal, verschweigt aber, dass das Bundesgericht vom Streitbeilegungsverfahren total ausgeschlossen wäre.
1. Das „Wunder“: Nicht nur die monotheistischen Weltreligionen glauben an die Auferstehung.
Auch der Schweizer Bundesrat erhofft sie, allerdings nicht mit Bezug auf seine Seele, sondern auf das „Rahmenabkommen“ mit der EU.
Am 26. Mai 2021 schien der Vertrag gestorben zu sein, nach der Auffassung seiner Befürworter war er vom Bundesrat gekillt worden.
Es stellte sich aber nach relativ kurzer Zeit heraus, dass das Versprechen von Aussenminister Ignazio Cassis an der 34. Albisgüetli-Tagung von 21. Januar 2022, ein InstA 2.0 werde es nicht geben, etwa gleich viel wert war wie Zusage vom Herbst 2017, in der Europapolitik den „Resetknopf zu drücken„.
Tatsächlich sind die entscheidenden institutionellen Elemente – dynamische Rechtsübernahme, Überwachung und Streitbeilegung – im „Common Understanding“ und im Entwurf für ein Verhandlungsmandat vom 15. Dezember 2023 mit denen des InstA-Entwurfs von Ende 2018 praktisch identisch.
Im Konfliktfall soll jede Partei, die EU und die Schweiz, ein „Schiedsgericht“ anrufen
Mexikanisches Patt: Mexikos Wahl – Letzter Nagel im US-Sarg?
Das Jahr 2024 verschnürt mehrere wichtige Wahlen weltweit zu einem Knoten – die abrupte Lösung dieses Knotens könnte einen Weltkrieg entfachen. Einer der Fäden dieses adrigen Geflechts führt in den südlichen Teil Nordamerikas: nach Mexiko. Wen wird Trump dort vorfinden, falls er gewinnt?
Von Elem Chintsky
Einige fragten sich, wer wohl die „Frau mit dem Pferdeschwanz“ auf dem Titelblatt der britischen (beziehungsweise europäischen) Ausgabe des Economist von Mitte November 2023 ist. Die Frage könnte auch lauten: Wer ist die Frau, die laut dem Economist bald Mexiko regieren soll?
Mittlerweile ist klar, dass es sich um die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum Pardo, handelt. Der Economist lieferte den entscheidenden visuellen Hinweis geradezu synchron in einem separaten Artikel.
Falls Sheinbaum im Juni 2024 den Wahlsieg einfährt, wäre sie nicht nur die erste Frau in Mexikos Geschichte, die das Präsidentenamt bekleidet, sie wäre auch die erste Jüdin an der mexikanischen Staatsspitze.
Kurzer Rückblick für den Kontext
Ungeachtet dessen, ob aus Sicht der Nachwelt der dritte Weltkrieg bereits läuft oder noch nicht, wird immer wieder darüber spekuliert, welche neue Eskalation den unmissverständlichen Indikator für die Identifizierung des Beginns des dritten Weltkrieges in unserer Gegenwart hergeben würde. Jeder weiß mittlerweile, dass ein Eintritt in einen bewaffneten Konflikt durch einen der beiden größten Hegemonen auf der Erde – die Volksrepublik China oder die Vereinigten Staaten von Amerika – als solch ein Indikator angesehen würde. Das gilt besonders – aber nicht nur –, wenn ein enger Bündnispartner des jeweils anderen Hegemons dabei angegriffen oder angreifen würde.
Für Peking stellt das derzeit mit den USA verbündete Taiwan das fragile Pulverfass dar. Wobei für Washington, D.C., eindeutig Israel der wunde Punkt ist, an dem der Komfort eines Stellvertreterkrieges – wie er bisher in der Ukraine gegen Russland geführt wurde – rasant aufgebraucht und eine direkte Verpflichtung und eigene Verausgabung vor Ort anstehen würde. Sobald ein islamischer oder arabischer Staatsakteur – zum Beispiel ein Partner Russlands wie Iran oder Syrien, die jemenitischen Huthis im Roten Meer oder das NATO-Mitglied Türkei – aktiv von Israel in einen größeren Nahost-Krieg hineingezogen würde, wären diese Eintrittsbedingungen für die USA mehr als erfüllt.
Die USA haben aber noch einen weiteren verwundbaren, nicht so kleingedruckten Punkt, den man versucht in einer ganz anderen innenpolitischen Diskussionsdomäne zu halten – als ob er mit all dem Rest, der auf der Welt geschieht, nichts zu tun hätte: Mexiko. Über 73 Prozent seiner Staatsgrenze teilt sich das Land mit den USA. Donald Trump wurde 2016 unter anderem deshalb zum Präsidenten gewählt, weil er die US-mexikanische Grenze für illegale Migration, Menschen- und vor allem Drogenhandel dichtzumachen versprach. Während seiner Amtszeit baute er zwar seine berüchtigte „Mauer“, aber all diese Mühe wurde von dem demokratischen Präsidenten Joe Biden ab Anfang 2021 rasch wieder zunichtegemacht. Die Grenze ist seit einigen Jahren de facto wieder offen – allein für das Jahr 2023 schätzt man bis zu 300.000 illegale Einwanderer, die vom mexikanischen Territorium aus in die USA gelangt sind. Diesen Aspekt beleuchten wir zuletzt, da hier der kritische Punkt verborgen ist.
Economist verteilt Brotkrümel als Analyse-Festmahl
Die US-amerikanische Ausgabe des Economist mit dem Titel „The World Ahead 2024“ (deutsch: „Die Welt im Jahr 2024“) zeigt die Erdkugel, die zur Hälfte von der markanten Silhouette des ehemaligen US-Präsidenten Donald J. Trump überschattet ist. Die verdunkelte Hälfte umfasst die Kontinente Afrika, Europa, Asien und Australien – der Rest badet im Sonnenlicht. Wie anfangs bereits erwähnt, das Titelblatt derselben, aber britisch-europäischen Ausgabe hat eine etwas komplexere, verkopftere Gestaltung. Die Grafik zeigt viele Elemente mit dualistischen Gegenüberstellungen – in Farben und Symbolen: Einerseits Putin (blau) im Kontrast zu Selenskij (rot) – beide einander feindlich zugewandt; andererseits, jeweils voneinander abgewandt, Xi (rot) und Biden (blau).
Claudia Sheinbaums Silhouette – als das Profil der „Frau mit Pferdeschwanz“ – ist kleiner und direkt über dem Profil von Selenskij verortet. Gegenüber Sheinbaum ist über Putins Abbild die Silhouette Trumps zu sehen – mit einem Fragezeichen, welches man sich bei Sheinbaum spart. Der Economist identifiziert demnach die mexikanischen und US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen dieses Jahr zweifelsohne als die wichtigsten regulären Polit-Ereignisse.
Bereits weiter oben wurde erwähnt, dass Sheinbaum der erste jüdische Mensch im mexikanischen Präsidialamt sein wird – dies gilt für den schon seit 2019 amtierenden Selenskij und die Ukraine genauso. Neben dieser Gemeinsamkeit ist auch die geostrategische Lage beider Länder ähnlich. Wie die Ukraine eine intime, geopolitische, für Russland Sicherheitspolitik gefährdende Positionierung innehat, gilt dasselbe für die USA mit dem Nachbarn Mexiko. Anders als Moskau war Washington, D.C., aber – noch nicht – mit einer „abrupten Eskalation“ konfrontiert. Der Economist lässt in seiner Collage auch keinen US-mexikanischen Konflikt vermuten.
Mexikos interne Polit-Küche
Die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Sheinbaum, wurde von ihrer Partei-Koalition bereits im September 2023 für das Präsidentschaftsrennen nominiert – wenige Monate vorher hatte sie ihr Amt als Bürgermeisterin der Hauptstadt niedergelegt.
Sheinbaums Rivalin ist die Geschäftsfrau Xóchitl Gálvez – ehemalige Senatorin der rechtszentristischen „Partei der Nationalen Aktion“ (PAN) bis 2021 –, die seitdem der sozialdemokratischen „Partei der demokratischen Revolution“ (PRD) angehört. Die PRD und die PAN bilden eine große politische Koalition namens „Stärke und Herz für Mexiko“, die Gálvez als Kandidatin gegen Sheinbaum aufgestellt hat. Wie man es auch dreht – Mexiko erhält dieses Jahr mit statistischer Gewissheit seine erste Frau im Präsidentenamt.
Sheinbaums Partei hingegen ist gleichzeitig die des amtierenden Präsidenten Mexikos, Andrés Manuel López Obrador: Movimiento Regeneración Nacional (MORENA), zu Deutsch: Bewegung der nationalen Erneuerung. Die MORENA könnte, ähnlich wie die verfeindete PRD, als „sozialdemokratisch“ angesehen werden, wird aber aufgrund starker Tendenzen zum Linksnationalismus auch von vielen Beobachtern gleichzeitig als „anti-neoliberal“ verstanden – was man zum Beispiel der deutschen SPD kaum vorwerfen könnte.
Als Obrador mit der sieben Jahre zuvor gegründeten MORENA 2018 die Wahlen gewann, ging die fast hundert Jahre währende Dominanz zwischen den zwei anderen alten Volksparteien Mexikos zu Ende. Obradors Amtszeit war von Trotz gegenüber dem strategischen US-Nachbarn im Norden gekennzeichnet – dabei auf nationale Selbstbestimmung pochend. Das ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass dieser Antagonismus mit Bidens „progressiv-gemäßigter“ Amtszeit nicht wirklich schwächer wurde.
Sheinbaum gilt als Zögling Obradors, der laut mexikanischer Verfassung ohnehin nur eine Amtszeit von höchstens sechs Jahren haben kann. Wie Obradors politische Laufbahn verlief auch Sheinbaums Karriere durch die mexikanische Hauptstadt: Beide waren ihre Bürgermeister. Obrador regierte von 2000 bis 2005, Sheinbaum von 2018 bis 2023. Jüngste Umfragewerte sehen Sheinbaum bei 60 Prozent.
Der mexikanische Elefant an der Grenze
Genauso gut könnte es heißen: „Der Elefant der Republikanischen Partei an der mexikanischen Grenze“. Denn das ganze letzte Jahr über war die Rhetorik der US-Politiker der Republikanischen Partei für manche verblüffend aggressiv gegenüber Mexiko – bis hin zu Aufrufen zur Invasion oder „militärischen Operation“ gegen den südlichen Nachbarn. Diese offensivere sicherheitspolitische Ausrichtung wurde auch weitestgehend ohne Trumps Leitung oder Anweisung geäußert. Es gibt jedoch eine Ratio, die das alles plausibel erscheinen lässt: die Drogenkartelle Mexikos, welche einen verbrecherischen „Staat im Staat“ bilden.
Der Trotz Obradors gegenüber Washington, D.C., (unter Trump genauso wie unter Biden) ist am besten zu erkennen in der offensichtlichen Verweigerung und Unfähigkeit, den USA bei der Bekämpfung und Eindämmung der eigenen Fentanyl-Drogenepidemie behilflich zu sein. In den vergangenen Jahren wuchs die US-Sterberate infolge von Fentanyl-Überdosen dramatisch – allein im Jahr 2021 gab es über 70.600 Opfer. Fentanyl ist ein stark abhängig machendes, synthetisches Opioid, das 50- bis 100-mal potenter ist als Heroin beziehungsweise Morphin. Gleichzeitig sind die Produktionskosten dramatisch niedriger als bei den meisten anderen Drogen. Mittlerweile gelangt die große Mehrheit illegalen Fentanyls über die Drogenhandelsrouten aus Mexiko in die USA und Kanada, welche den größten Absatzmarkt für die mexikanischen Kartelle darstellen. Die Rede ist von einem jährlichen Handelsvolumen, das auf mindestens 13, sehr oft sogar 50, von manchen US-Politikern sogar auf 500 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.
Peking und Washington, D.C., haben in den zurückliegenden Jahren einander nur wenige Schnittmengen für Kooperation übrig gelassen. Eine von ihnen, in der Peking sich entgegenkommend und einsichtig zeigte, war die internationale Regulierung der Zutaten für klassisches Fentanyl und seine neuen hybriden Varianten. Für die weltweite Pharmaindustrie ist China der größte Lieferant der wichtigsten Fentanyl-Zutaten. Denn seinen großen Anfang nahm der illegale Fentanyl-Handel am Pazifik, mit Ursprung in China.
Als China mit neuer Strenge den Missbrauch der eigenen Handelsrouten zu unterbinden begann, sah sich Mexiko, das territorial zur Hälfte von übermächtigen Drogenkartellen regiert wird, schnell als neuer Umschlagplatz für die Mischung, die Anpassung neuer Chemieformeln, die logistische Abfertigung und den Export von illegalem Fentanyl. Die Kartelle kontrollieren die heute größte Handelsroute von Fentanyl und Fentanyl ähnlichen Synthetik-Drogen in die USA – ganz abgesehen von den klassischen Drogen. Die von Biden offen gehaltene Grenze ist wie ein Freifahrtschein für diesen Prozess. Aus US-republikanischer Perspektive macht es kaum einen Unterschied, wer in Mexiko-Stadt das Regieren übernimmt – die Kartelle mit ihrer einschüchternden, pathologischen Gewaltkultur und effektiven Korruptionsstrategien innerhalb der mexikanischen Staatsinstitutionen werden immer stärker.
Die von den neoliberalen und neokonservativen US-Eliten eingeleiteten Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump scheiterten seinerzeit. Indessen wurde gegen Trump Anklage erhoben – alles, um ihn rechtzeitig von der nächsten Wahl ausgrenzen zu können. Falls diese Torschlusspanik-Methoden weiterhin missglücken und Trump sich gegen die perfideste Form bis zum Wahlergebnis zu schützen und in Acht zu nehmen schafft – nämlich einem Attentatsversuch gegen ihn –, dann wird er ein zweites Mal Staatspräsident der USA und wird unter anderem strenges Augenmerk auf sein politisches Sorgenkind legen – die US-mexikanische Grenze. Wenn sogar US-Republikaner, die gemäßigter sind als Donald Trump, für eine militärische Lösung des Drogenkartell-Problems Mexikos plädieren, ist es nicht weit hergeholt zu erwarten, dass Trump selbst genau diese Lösung einleiten würde. Es wäre sicherlich kein Spaziergang für die involvierten US-Streitkräfte. Der größte Teil der nördlichen und zentralen Gebiete des lateinamerikanischen Nachbarn liegt in großen, gebirgigen Höhenlagen – militärgeschichtlich nicht gerade eine US-Spezialität.
Dabei wird auch eine große Rolle spielen, ob zu dem Zeitpunkt die geopolitischen US-Pulverfässer Taiwan und Israel deeskaliert worden sind. Im Hinblick auf die derzeitige „Biden-Doktrin“ ist das ausgesprochen unwahrscheinlich.
Außerdem hängt einiges davon ab, wie entgegenkommend Claudia Sheinbaum ihrem nördlichen Amtskollegen gegenüber wäre. Sie hätte einen Vorsprung von einem halben Jahr, um ein effektives, beschwichtigendes Angebot an den dann frisch vereidigten US-Präsidenten Trump zu richten.
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Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.
WHO fordert Verbot von weltweiter Landwirtschaft zur Klima-Rettung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nunmehr die Regierungen der Welt mehr oder weniger dirket aufgefordert, Landwirtschaft zu verbieten, um den Planeten vor der neuerdings sogenannten „globalen Erhitzung“ zu retten. Eine neue Erklärung des WHO-Generaldirektors Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus hat enthüllt, dass man nun, freilich auch im Rahmen einer „notwendigen“ Reduzierung der Weltbevölkerung, offenbar insgeheim den Hungertod […]
Der Beitrag WHO fordert Verbot von weltweiter Landwirtschaft zur Klima-Rettung erschien zuerst auf Philosophia Perennis.
Die heutige moderne Welt kann ohne Erdöl nicht überleben!
Der Elefant im Raum, über den niemand reden will ist, dass Erdöl die Grundlage unserer materialistischen Gesellschaft ist, bildet es doch die Basis für alle Produkte und Kraftstoffe, die von den 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten nachgefragt werden.
Um denjenigen die Realität vor Augen zu führen, die Netto-Null-Emissionen anstreben, sei gesagt, dass Wind und Sonne etwas anderes bewirken als Erdöl. Unzuverlässige erneuerbare Energien wie Windturbinen und Solarzellen erzeugen nur gelegentlich Strom, stellen aber keine Produkte für die Gesellschaft her.
Erdöl wird so gut wie nie zur Stromerzeugung verwendet, bildet aber, wenn es zu Petrochemikalien verarbeitet wird, die Grundlage für praktisch alle Produkte, die es vor dem 19. Jahrhundert noch nicht gab und die in Infrastrukturen wie Verkehr, Flughäfen, Krankenhäusern, medizinischer Ausrüstung, Haushaltsgeräten, Elektronik, Telekommunikation, Kommunikationssystemen, Raumfahrtprogrammen, Heizungs- und Lüftungsanlagen und im Militär verwendet werden.
Vor allem aber geht heute die Erkenntnis verloren, dass Rohöl in erster Linie NICHT zur Stromerzeugung, sondern zur Herstellung von Derivaten und Kraftstoffen verwendet wird, welche die Grundlage für alles sind, was die Wirtschaft und der Lebensstil zum Bestehen und Gedeihen benötigen.
Energie-Realismus erfordert, dass die Gesetzgeber, politischen Entscheidungsträger und Medien, die eine weit verbreitete Ignoranz gegenüber dem Erdölverbrauch an den Tag legen, das erschütternde Ausmaß der Dekarbonisierungs-Bemühungen verstehen. Tatsächlich werden alle Teile und Komponenten für Wind-, Solar- und Kernenergie mit Erdölderivaten hergestellt, die aus Rohöl gewonnen werden! Wenn wir die Welt also vom Öl befreien, werden Wind-, Solar-, Atom- und Wasserkraftwerke eliminiert!
Wir haben uns in den letzten 200 Jahren zu einer sehr materialistischen Gesellschaft entwickelt, und die Weltbevölkerung hat sich von einer auf acht Milliarden Menschen erhöht, weil es all die Produkte und unterschiedlichen Brennstoffe für Jets, Schiffe, Lastwagen, Autos, das Militär und das Raumfahrtprogramm gibt, die es vor 1800 noch nicht gab.
> Wenn die Regierungen der Welt die Erde von der Erdölnutzung befreien wollen, was ist dann die Ersatzquelle, die Kühlschränke, Reifen, Asphalt, Röntgengeräte, iPhones, Klimaanlagen und die anderen 6.000 Produkte herstellen kann, die Wind und Sonne NICHT herstellen können?
> Die Nutzung von Erdöl ist auf absehbare Zeit für das menschliche Wohlergehen unerlässlich. Das Streben nach „Netto-Null bis 2050“, ohne zuerst den Ersatz für Erdöl zu finden, wäre eine der zerstörerischsten Entwicklungen in der Geschichte der Menschheit.
> Alles, was Strom braucht, um zu funktionieren, wird mit Petrochemikalien hergestellt, die aus Erdöl gewonnen werden, wie iPhones, Defibrillatoren, Fernseher, Röntgengeräte usw.!
> Ohne Erdöl gäbe es nichts, was Strom braucht!
> Netto-Null-Zusagen können die Ungleichheiten beim Klimaschutz potenziell verschärfen. So können beispielsweise reiche Länder, zu denen einige der größten historischen Umweltverschmutzer gehören, Ausgleichsprojekte außerhalb ihrer Grenzen finanzieren, während sie im eigenen Land weiterhin die Umwelt verschmutzen.
> Im Gegenzug wird von den Entwicklungsländern erwartet, dass sie viele kostspielige Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Elektrifizierung des Verkehrs.
> Solange kein Ersatz für Erdöl gefunden wird, kann die Welt nicht auf Erdöl verzichten, welches die Grundlage unserer materialistischen Gesellschaft ist.
Die führenden Politiker der Welt leben weiterhin in der „gefährlichen Illusion“ eines globalen Übergangs zu „reiner Elektrizität“, von der sie glauben, dass sie die Verwendung von Erdöl überflüssig machen wird, das die Gesellschaft in wenigen Jahrhunderten so weit gebracht hat. Ohne die Produkte, die aus den aus Erdöl hergestellten Petrochemikalien hergestellt werden, können sich die politischen Entscheidungsträger keine Jets, Schiffe, Verteidigungs- oder Raumfahrtprogramme ausdenken!
In den letzten 200 Jahren, nach der Entdeckung des Erdöls, stieg die Weltbevölkerung von 1 auf 8 Milliarden Menschen. Heute sind alle verfügbaren Stromerzeugungsoptionen wie Windturbinen, Sonnenkollektoren, Kernkraft, Wasserkraft, Kohle und Erdgas auf Produkte und Komponenten angewiesen, die aus Erdöl hergestellt werden, um Strom zu erzeugen.
Ein Rückblick auf die Geschichte der Erdölindustrie zeigt, dass das schwarze, schlammig aussehende Rohöl praktisch nutzlos war, wenn es nicht in Raffinerien zu Erdölderivaten verarbeitet werden konnte, die heute die Grundlage für chemische Produkte wie Kunststoffe, Lösungsmittel und Medikamente bilden – unerlässlich für den modernen Lebensstil. Die mehr als 6000 auf Erdöl basierenden Produkte werden für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschheit verwendet, und die Erzeugung von Elektrizität gab es vor ein paar Jahrhunderten noch nicht.
Heute gibt es mehr als 50.000 Handelsschiffe, mehr als 20.000 Verkehrsflugzeuge und mehr als 50.000 Militärflugzeuge, die mit aus Erdöl hergestellten Kraftstoffen betrieben werden. Auch die Kraftstoffe für die schweren und langstreckentauglichen Flugzeuge, die Menschen und Waren transportieren, die Handelsschiffe für die globalen Handelsströme und die Militär- und Raumfahrtprogramme sind von den aus Erdöl hergestellten Kraftstoffen abhängig.
Bei Flugzeugen und Schiffen, genauso wie bei den verschiedenen Möglichkeiten der Stromerzeugung, werden Teile und Komponenten aus Erdölderivaten verwendet, die aus Rohöl hergestellt werden.
Ohne Erdöl kann es keinen Strom geben. Alle Teile zur Erzeugung von Elektrizität und alle Komponenten, die zur Nutzung von Elektrizität benötigt werden, werden alle aus Erdölderivaten hergestellt, die aus Rohöl gewonnen werden. In der Zeit vor 1800, vor dem Erdöl, hatte die Menschheit keinen Strom.
Nach dieser kurzen Auffrischung des Wissens über Energie sind weitere Gespräche erforderlich, um den Unterschied zwischen der reinen Elektrizität aus erneuerbaren Energien und den PRODUKTEN zu erörtern, welche die Grundlage der materialistischen Welt der Gesellschaft bilden.
Link: https://www.cfact.org/2024/01/03/todays-constructive-world-cannot-survive-without-crude-oil/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Kriegspropaganda – Explosive Endzeitphantasien
Vor dem Hintergrund des Gazakrieges laufen die PR-Maschinen rechter Denkfabriken in den USA und ihrer deutschen Ableger heiß
Auf Plakaten, die in deutschen Großstädten aufgehängt wurden, ist ein kleines Mädchen mit traurigen Augen abgebildet. Daneben steht der Appell, sich »gegen einen wirklichen Völkermord« auszusprechen. »Während Sie woanders hinschauen, findet in Sudan ein echtes Massenschlachten statt«, so die Anklage auf der Homepage der Initiative »Stop Darfur Genocide«. Deren zweite Botschaft mit Verweis auf den Gazastreifen wird im Subtext vermittelt: Die Tragödie, die sich dort abspielt, ist nicht wirklich und nicht echt.
Verantwortlich für diese Kampagne zeichnet die European Foundation for Democracy (EFD). Bisher ist die in Brüssel ansässige Stiftung nicht durch Engagement für humanitäre Hilfe aufgefallen: »EFD ist eine Denkfabrik, die eng mit einem transatlantischen Netzwerk
Souveränitätsinitiative: «Es geht um mehr, als einen unliebsamen Vertrag zu bekämpfen»
„Es wäre zu kurzsichtig, die jüngst lancierte Souveränitätsinitiative auf den WHO-Pandemievertrag zu reduzieren. Vielmehr geht es um Grundlegendes – was auch die Diversität des Komitees illustriert.“ Ein Plädoyer des Autors des Initiativtexts.
Mitte Oktober ist die Unterschriftensammlung der sogenannten Souveränitätsinitiative gestartet, deren Initiativtext der Autor dieses Beitrags verfasst hat. Selbstredend nicht ohne «Peer Review» durch circa fünf geschätzte Kolleginnen und Kollegen, denn alles andere wäre bei solch einem wichtigen Projekt unseriös. «Für den wirksamen Schutz der verfassungsmässigen Rechte (Souveränitätsinitiative)» lautet der offizielle Initiativtitel gemäss Publikation im Bundesblatt. Doch worum geht es konkret?
Da das Co-Präsidium der Initiative
KI & Digitalisierung: Wann werden wir zu “nutzlosen Essern”?
Neue Technologien brachten schon früher Umwälzungen im Arbeitsleben der Menschen mit sich. Mit der Ausbreitung der sogenannten Künstlichen Intelligenz durch LLMs wie ChatGPT, Midjourney & Co, betreten wir nun eine neue solche Phase. Dieses Mal trifft es jedoch die “guten” Jobs stärker – aber auch so manchen Dienstleistungsjob.
Einige der größten Umwälzungen im wirtschaftlichen Leben während der letzten paar Jahrhunderte waren wohl die Industrialisierung der Güterproduktion, die Motorisierung des Verkehrs und die Computerisierung bzw. Digitalisierung. Letztere geht nun wohl in die nächste Phase über – und könnte in den kommenden Jahren weltweit hunderte Millionen Arbeitsplätze vernichten. Arbeitsplätze, die bislang eher gut bezahlt wurden und als eher sicher galten, genauso wie auch einfachere Tätigkeiten, die robotisiert werden können. Der Grund dafür liegt in den Fortschritten bei der sogenannten “Künstlichen Intelligenz”.
Laut einer Prognose von Goldman Sachs könnten allein in den nächsten Jahren bis zu 300 Millionen Arbeitsplätze weltweit der neuen KI-Digitalisierung zum Opfer fallen. Den GS-Schätzungen zufolge seien mit dem heutigen Stand der Technik bis zu 18 Prozent der weltweiten Arbeiterschaft durch die Computerisierung ersetzbar. Vor allem in der Verwaltung, in der Textwirtschaft und bei den Grafikern/Designern, aber auch im Rechtswesen. Ebenso im Bereich Lagerbewirtschaftung und selbst bei Fast-Food-Ketten könnten KI-gesteuerte Roboter immer mehr Arbeiten übernehmen.
Zwar wurde auch bislang das Automatisierungspotential nicht voll ausgeschöpft, da Menschen ohne Arbeit sich nicht unbedingt als Konsumenten eignen, doch der Kostendruck bei den Unternehmen steigt. Die Produktivität und die Effizienz müssen steigen. Bald schon (zumindest dann, wenn die KI-Modelle besser werden) dürfte auch ein großer Teil der Medieninhalte von KI erstellt werden. Auch wenn beispielsweise ein Testlauf von CNET vorerst gnadenlos scheiterte. Dennoch nutzen immer mehr Nachrichtenagenturen und Redaktionen die generative KI zur Effizienzsteigerung. KI-Grafikprogramme wie z.B. Midjourney (selbst Adobe Photoshop nutzt mittlerweile KI) können ganze Grafikerteams ersetzen. Wo früher mehrere Menschen arbeiteten reicht heute ein guter “Prompter” aus, der sich mit der Bedienung dieser Programme auskennt. Das Artikelbild beispielsweise wurde mit einem KI-Programm erstellt.
Angesichts der demografischen Veränderungen in den Industriestaaten, der zunehmenden Überalterung und der Abnahme der Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte kann man zwar eine zunehmende Automatisierung nachvollziehen – doch die Übergangszeit wird hart. Unzählige Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren und zu “nutzlosen Essern” degradiert. Abhängig von staatlichen Almosen und damit auch von den Regierungen erpressbar gemacht. Dies wirft auch die Frage auf, ob die politischen Führer auch deshalb so sehr versuchen, das digitale Zentralbankgeld (CBDC) zu realisieren und den Menschen eine Art “Universelles Grundeinkommen” anzubieten.
Doch die Lehrpläne an den Schulen bereiten unsere Kinder nicht auf die Veränderungen vor, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sehr wahrscheinlich auf uns zukommen werden. Wichtig sind Skills wie Computational Thinking, Programmierkenntnisse, kritisches Denken, Problemlösungskompetenzen oder auch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Ohne solche Skills werden auch sie zu solchen “nutzlosen Essern”, die von den globalistischen Eliten als entbehrliches Menschenmaterial betrachtet werden. Oder wie so mancher Zyniker sagen würde: Der Kohlenstoff, der entfernt werden soll…
WEF wird Krankheit X diskutieren

Vorbereitungen auf die nächste Pandemie am Weltwirtschaftsforum in Davos nächste Woche. Am Podium wird auch der WHO-Chef über die “Krankheit X” sprechen. Das Davoser Weltwirtschaftsforum versammelt nächste Woche wieder die politische und wirtschaftliche Elite im Schweizer Nobelort. Man diskutiert die kollektive Agenda, die alle Menschen betrifft in exklusiver Atmosphäre. Das Programm liefert die üblichen Eckpunkte […]
Der Beitrag WEF wird Krankheit X diskutieren erschien zuerst unter tkp.at.
Anti-Ampel-Aufstand: Auch Fischer wollen sich Bauern und Spediteuren anschließen

Nach den Bauern will die Anti-Deutschland-Ampel auch den deutschen Fischern hunderte Millionen an Fördermitteln streichen. Die aufgebrachte Branche kündigt an, sie werde sich den Protestaktionen von Bauern und immer mehr Spediteuren anschließen.
Nachdem die Bundesregierung gegenüber den Bauern einen Teil-Rückzieher bei der Kfz-Steuerbefreiung gemacht hat, will die Ampel jetzt mehrere hundert Millionen Euro zu Lasten der deutschen Fischer sparen. „Das geht überhaupt gar nicht und ist eine absolute Frechheit“, stellt der Vorsitzende der Krabbenfischer im Landesfischereiverband Schleswig-Holstein, Jan Möller, klar. „Die Regierung spielt uns gegeneinander aus. Mit uns hat vorab niemand gesprochen“, sagt Möller.
Die Fischer wollen die Landwirte deshalb bei ihrer großen – vorläufigen – Abschlusskundgebung am kommenden Montag (15. Januar) in Berlin unterstützen. Man stelle sich nur einmal vor, die Elbfischer würden den Hamburger Hafen blockieren, den drittgrößten Hafen in Europa!
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Seymour Hersh: Ruhige Präsenz im Pentagon
Was das kurze Verschwinden von Minister Austin über den Führungsstil des Vier-Sterne-Generals aussagt
Drei Tage vor Weihnachten verschwand der siebzigjährige Vier-Sterne-General und Verteidigungsminister Lloyd Austin aus dem Pentagon, ohne dass Präsident Biden und seine Berater davon wussten. Er hatte sich, ohne den Präsidenten, dem er diente, zu informieren, in ein Militärkrankenhaus begeben, um sich wegen einer nicht näher bezeichneten Krankheit behandeln zu lassen. Admiral John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, erklärte gegenüber der Presse, dass der Präsident nicht die Absicht habe, ihn zu entlassen: „Natürlich werden wir, wie zu erwarten, den Prozess und die Verfahren hier untersuchen und versuchen, aus dieser Erfahrung zu lernen“. Was es zu lernen gibt, sagte er nicht.
Kirby fügte hinzu, Biden habe weiterhin volles Vertrauen in Austin und „freut sich darauf, ihn so bald wie möglich wieder im Pentagon zu haben. . . . Es gibt keine Pläne oder irgendetwas anderes, außer dass Minister Austin im Amt bleibt“.
Die von Associated Press zusammengestellte medizinische Chronologie von Austin begann am 22. Dezember, als sich der Minister im Walter Reed Army Hospital unter Vollnarkose einer Operation wegen Prostatakrebs unterzog. Er informierte weder Präsident Biden noch sonst jemanden im Weißen Haus über den Eingriff, sondern übertrug vorübergehend einen Teil seiner Befugnisse an die stellvertretende Verteidigungsministerin Kathleen Hicks. Über die Gründe wurde sie nicht informiert. Austin wurde am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen und arbeitete von zu Hause aus, bis er am Neujahrstag mit starken Schmerzen in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht und auf die Intensivstation eingeliefert wurde. Er informierte niemanden in seinem Stab oder im Weißen Haus über die Krise.
Am 2. Januar rief er auf Anraten seiner Armeeärzte einen jüngeren Adjutanten ins Krankenhaus und übertrug Hicks, der sich zu diesem Zeitpunkt auf Urlaub in Puerto Rico befand, erneut einen Teil seiner operativen Verantwortung. Sie wurde über seinen erneuten Krankenhausaufenthalt nicht informiert.
An diesem Tag informierte Austin vier Mitglieder seines Stabes, darunter zwei hochrangige Generäle sowie seinen zivilen Stabschef und seinen zivilen Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, über seinen fortgesetzten Krankenhausaufenthalt. Keiner von ihnen gab diese Information an das Weiße Haus weiter. Es ist nicht bekannt, ob sie von Austin angewiesen wurden, dies nicht zu tun. Air Force General Charles Brown, der neu ernannte Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, wurde über Austins anhaltende Krankheit informiert, aber auch er schwieg. Das Pressekorps des Pentagon erfuhr nichts.
Am Donnerstag, dem 4. Januar, flogen US-Kampfbomber einen von Austin vorab genehmigten Einsatz und bombardierten ein militärisches Ziel in Bagdad. Hicks erfuhr schließlich, dass Austin im Krankenhaus lag, und sie und ein Berater informierten den Kongress und Jake Sullivan, den Nationalen Sicherheitsberater, der wiederum Biden informierte. Am nächsten Tag teilte das Pentagon der Presse und der Öffentlichkeit mit, Austin liege im Walter Reed. Austin entschuldigte sich am 6. Januar und erklärte, er hätte die Medien und die Öffentlichkeit besser informieren können. Der Präsident hatte bislang nicht erfahren, dass sein Verteidigungsminister zwei Wochen zuvor wegen Prostatakrebs im Walter Reed behandelt worden und am Neujahrstag auf die Intensivstation zurückgekehrt war. Zwei Tage später erfuhr Biden, dass sein Verteidigungsminister ebenfalls wegen Krebs behandelt worden war.
All dies geschah zu einer Zeit, als ein Krieg im Gange war, oder zwei, vielleicht sogar drei.
Austins Verhalten war besonders rätselhaft, weil er nach seinem Abschluss in West Point 1975 in der Armee nach allen Regeln der Kunst erfolgreich war. Er durchlief die Airborne- und Ranger-Ausbildung und wurde ausgewählt, alle guten Schulen zu besuchen, darunter das Army War College, Auburn und die Webster University. Er diente im Irak und in Afghanistan und hatte Führungspositionen in einigen der besten Kampfeinheiten der Armee inne, darunter die 10th Mountain Division, die 82nd Airborne Division und die 3rd Infantry Division, die er nach Bagdad führte. Infanteriedivision, die er nach Bagdad führte. Im Jahr 2009 wurde er zum Direktor des Joint Chiefs of Staff im Pentagon ernannt, eine hochrangige Position, die unweigerlich zu vier Sternen und noch wichtigeren Positionen führte. Später ernannte ihn Präsident Barack Obama zum stellvertretenden Stabschef der US-Armee. Von 2013 bis 2016 kommandierte er das wichtige CENTCOM. Nach seiner Pensionierung 2016 saß er in verschiedenen Aufsichtsräten, unter anderem bei Raytheon, Nucor und Tenet Healthcare, bevor er von Biden zum Verteidigungsminister ernannt wurde. Er wurde fast einstimmig vom Senat bestätigt.
Ein erfahrener pensionierter Offizier, der jahrzehntelang hohe Positionen im Pentagon bekleidete und eng mit den Mitgliedern des Generalstabs zusammenarbeitete, sagte mir, dass das Amt des Verteidigungsministers, das unter den Regierungen Kennedy und Johnson von Robert S. McNamara und unter George W. Bush von Donald Rumsfeld bekleidet wurde, glamouröser und wichtiger geworden sei. „Der Terminkalender des Außenministers“, sagt er, „ist so voll, dass er nicht einmal allein Kaffee trinken kann. Er hat einen Terminkalender, der eine Woche im Voraus erstellt wird. An vielen Vormittagen erhielten die früheren Sekretäre „ein Einweisung vom Verteidigungsnachrichtendienst und gingen dann zu den Generalstabschefs, um deren Unterrichtung zu erhalten“. Der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff hat keine operative Rolle in der militärischen Führung, ist aber der oberste Berater des Präsidenten in militärischen Angelegenheiten. Die Führung der amerikanischen Streitkräfte und der Kriege liegt in Austins Händen. „Er ist der Vollstrecker“, sagte mir ein Offizier.
Austin mied den Glamour und die oft schmeichelhafte Aufmerksamkeit des Pentagon-Pressekorps. Das war einfach nichts für ihn. Der beste Hinweis auf das Verhalten des Ministers in den vergangenen Wochen kam von zwei Reportern, die in einem ansonsten lobenden Artikel der New York Times vom 18. Dezember berichteten, wie „Präsident Bidens stiller Mann im Pentagon“ seinen zweiten Besuch in Israel „und im Rampenlicht“ des zunehmend umstrittenen israelischen Krieges gegen die Hamas absolvierte. In der Depesche heißt es, Austin habe sich während seiner Amtszeit „zurückgehalten“, und es sei „mehr als ein Jahr her“, dass er das Pressekorps des Pentagon informiert habe. Austin „meidet manchmal Reporter, die mit ihm nach Übersee reisen. Auf solchen Reisen zieht er es vor, allein in seinem Hotelzimmer zu speisen, wenn er keine Verabredung mit einem ausländischen Amtskollegen hat“. Ein erfolgreicher Vier-Sterne-General an der Spitze einer riesigen Kriegsmaschinerie und ein überzeugter Einzelgänger? Mehr als interessant.
Der pensionierte Pentagon-Offizier, der enge Beziehungen zum Pentagon unterhält, sagte mir, das Problem mit Austin sei „nicht, dass er unerlaubt abwesend war, sondern dass niemand im Pentagon oder im Weißen Haus nach ihm gefragt oder ihn vermisst hat. Niemand fragte, wo er war. Niemand hat Alarm geschlagen, dass der Außenminister verschwunden ist. Niemand interessiert sich dafür, wo er hingeht. Wie kann man eine Woche verschwinden, wenn man etwas zu tun hat? Der Verteidigungsminister ist das wichtigste Mitglied des Kabinetts – derjenige, auf den sich der Präsident und die Nation verlassen, wenn es um die nationale Sicherheit geht. Auf den Außenminister ist man in dieser Hinsicht nicht angewiesen“, so der pensionierte Offizier.
Die USA sind derzeit in zwei heiße Kriege verwickelt, indem sie der Ukraine und Israel Waffen, Finanzmittel und Beratung zur Verfügung stellen. Sie befinden sich in einem scheinbar langfristigen kalten Krieg mit Russland und China: Diese Rivalitäten waren eine wichtige Stütze der Außenpolitik der Regierung Biden. Meiner Meinung nach ist das eine verlorene Politik, für die Biden und die Demokraten bei den nächsten Wahlen teuer bezahlen werden. Am Samstag findet in Taiwan eine weitere wichtige Wahl statt, deren Ausgang die US-Politik gegenüber China maßgeblich beeinflussen wird. Außerdem sind die USA in einen Krieg verwickelt, der sich zu einem heißen Krieg im Roten Meer ausweiten könnte. Seit Oktober werden Schiffe der US-Marine und kommerzielle Frachtschiffe mit Raketen und PT-Booten angegriffen, die von den jemenitischen Huthis bemannt sind, die vom Iran unterstützt werden und erklärt haben, dass sie die internationale Handelsschifffahrt weiter angreifen werden, um die Hamas und die belagerte Zivilbevölkerung in Gaza zu unterstützen.
Die Führungsschwäche des Verteidigungsministeriums zeigte sich unmittelbar, als die USS Laboon, ein Zerstörer, der im Roten Meer patrouillierte, um den internationalen Handelsverkehr nach Fernost durch den Suezkanal zu schützen, Ende letzter Woche von einer mit Raketen bestückten Drohne der Huthis bedroht wurde. Der Kapitän des Schiffes hatte die Erlaubnis, zur Selbstverteidigung zu handeln, und die Kanonenbatterien des Schiffes zerstörten die Drohne, aber der Kapitän wollte mehr tun. Er bat wiederholt um die Erlaubnis, sich zur Quelle des Drohnenangriffs an Land im Jemen zu begeben und die Drohne zu zerstören. Seine Bitte, sein Schiff zu verteidigen – eine Eskalation, die die Zustimmung des vermissten Austin, der zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus lag, auf höchster Ebene erfordert hätte – wurde ignoriert. „Es gab niemanden, den man hätte fragen können“, sagte mir der pensionierte Offizier.
Natürlich handelte es sich um eine Entscheidung, die angesichts des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Nahen Osten enorme Auswirkungen haben konnte, und Austin hätte, wäre er im Dienst gewesen, das Weiße Haus und schließlich den Präsidenten und seine nationalen Sicherheitsberater um Rat fragen müssen.
Präsident Biden, der sich bisher nicht öffentlich zur Affäre um seinen verschwundenen Verteidigungsminister geäußert hat, befand sich zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie im Urlaub auf der Insel St. Croix in den Jungferninseln, wo er von wohlhabenden Spendern der Demokratischen Partei empfangen wurde. Präsidenten brauchen Urlaub, Generäle auch, und vielleicht wäre es an der Zeit, dass Biden den Minister zum Mittagessen einlädt, um herauszufinden, was er tun würde, um die Kriege zu beenden, in die Amerika und seine Verbündeten verwickelt sind.
Man weiß nie, was in den Stillen vorgeht. Der geheimnisvolle, in sich gekehrte Sekretär könnte viel zu sagen haben. Es war ein großer Fehler, seine gesundheitlichen Probleme zu verschweigen, und er leidet in den Medien darunter, wie es sich gehört. Aber Austins ständige Beförderungen und seine Kampferfahrung zeigen, dass er auf dem Schlachtfeld auftaucht, wenn er gebraucht wird.
Mein Rat an dieser Stelle – ich war einmal Pressesprecher eines Senators, der für das Präsidentenamt kandidierte – ist, dass Austin eine Pressekonferenz einberuft und sorgfältig erklärt, was er getan hat und warum. Aber erwarten Sie nicht, dass er mehr als die groben Details seiner medizinischen Probleme preisgibt. Mehr ist nicht zu erwarten.
Wie die Leser dieser Kolumne wissen, habe ich viele Probleme mit Biden und seiner außenpolitischen Truppe, aber ich finde es gut, dass der Präsident, ein alter Bekannter, gesagt hat, dass Austin seinen Job behalten wird.
Bis jetzt.

