Horst D. Deckert

Kategorie: Nachrichten

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Huch! Pöser Putin: Bomben auf Kriegstreiber Rotzheimer …

Von PETER BARTELS | „Bumms“ … „Wumms“ … „Rumms“ … Dann war das Autofenster von BILD-Kriegstreiber Rotzheimer putt, während er sich „heldenhaft“ übers Lenkrad warf … Der braune Strich im Höschen der Kartoffel (taz) dürfte etwas breiter geworden sein. Sein Knipser knipste … Natürlich hinterher. Springer-Oberchef Döpfner (der auf Weihnachtsfeiern gern auf blonde Transe macht) […]

Getreide kann nicht aus der Ukraine raus, aber Waffen können rein?

Dass die drohende Hungersnot nicht durch die angebliche Blockade ukrainischer Häfen durch Russland verursacht wird, habe ich sehr oft schon in eigenen Worten und ausführlichen Hintergründen aufgezeigt, hier finden Sie meinen letzten Artikel zu dem Thema. Ich daher jetzt keine weitere eigene Analyse schreiben, obwohl der Spiegel gerade wieder einen mit den üblichen Unwahrheiten vollgepackten […]
Gaslieferstopp und Flüchtlingswelle – Algerien droht Spanien

Gaslieferstopp und Flüchtlingswelle – Algerien droht Spanien

Der politische Disput um die Westsahara sorgt nun für neues Ungemach für die EU. Denn Algerien droht mit einem Lieferstopp von Erdgas nach Spanien, sowie mit einer neuen Flüchtlingswelle nach Europa.

Die Europäer laden sich derzeit ein Problem nach dem anderen auf. Nach den ohnehin schon desaströsen Corona-Lockdowns mit den Verwerfungen bei den Lieferketten und der Zerstörung eines Teils der wirtschaftlichen Infrastruktur, folgten im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine auch noch verheerende Sanktionen (und Gegenmaßnahmen Moskaus), welche zu explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen führten. Nun kommt ein weiteres Problem an der Südperipherie der Europäischen Union hinzu: Algerien droht wegen des Westsahara-Konflikts mit drastischen Maßnahmen.

Spain’s Naturgy says Sonatrach gas supply contract working ‘normally’ | https://t.co/eolPczP6si

*Medgaz deliveries back up to around 23 million cu m/d
*Spain-Algeria relations strained over Western Sahara
*Spanish #gas among cheapest of Europe’s traded hubs#ONGT pic.twitter.com/hmEEz1UrGF

— Commodity Insights Gas (@SPGCIGas) June 22, 2022

So hat die Führung in Algier Spanien damit gedroht, die Erdgaspreise deutlich anzuheben oder sogar die Lieferungen einzustellen. Die algerische Regierung unter Präsident Abdelmadjid Tebboune hat beschlossen, ein wichtiges Partnerschaftsabkommen mit Spanien nicht zu verlängern und die Handelsbeziehungen mit Europa einseitig einzufrieren. Dies würde die Inflation noch weiter in die Höhe treiben und die Energiesicherheit Spaniens gefährden. Algerien ist der zweitgrößte Erdgaslieferant Spaniens und deckt etwa ein Viertel des spanischen Verbrauchs. In der gesamten EU deckt Algerien etwa ein Zehntel des Gasbedarfs der Gemeinschaft. Im November letzten Jahres hat das Land bereits schon einmal die Maghreb-Europa-Gaspipeline (MEG) geschlossen, die durch Marokko nach Cordoba im spanischen Andalusien führt und eine Kapazität von 12 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr hat.

Algeria rejects a French request to mediate to resolve the dispute with Spain and ease sanctions for it.
#kadiro_himeur

— حيمر عبد القادر (@BdHymr) June 22, 2022

Zu all diesen Problemen kommt noch die Gefahr der illegalen Einwanderung aus Algerien hinzu, das ein wichtiger Ausgangspunkt für Migranten aus Afrika ist, die nach Europa übersiedeln wollen. Madrid befürchtet, dass Algerien die illegale Migration als politisches Mittel einsetzt, um mit Spanien und der Europäischen Union zu verhandeln. Immerhin könnten so erneut Zehntausende Migranten über Algerien nach Europa drängen. Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der jungen Afrikaner auswandern will und dass eine drohende Nahrungsmittelkrise die Afrikaner dazu bringen könnte, Europa mit allen Mitteln zu erreichen, weiß Algerien, dass es ein starkes Druckmittel in der Hand hat. Präsident Tebboune stoppte deshalb auch ein Abkommen über die Rückführung Tausender von Flüchtlingen aus Europa nach Afrika.

Algeria cuts tourism ties with Spain over Western Sahara row https://t.co/237GDIf7rK

— Agadir Group (@AgadirGroup) June 22, 2022

Doch das ist noch nicht alles. Wie die englischsprachige Zeitung “Al-Araby” berichtet, hat das algerische Tourismusministerium alle Anbieter von Touren angewiesen, ihre Tourismusbeziehungen zu Spanien zu suspendieren. Für Algerier ist Spanien nach Tunesien die zweitgrößte Feriendestination. Doch dank der Unterstützung Madrids für Marokkos Ansprüche auf die Westsahara wird das nun wohl vorbei sein.

European Union bashes Algeria for upsetting Spain over Western Sahara betrayal https://t.co/noHAL3VFUl

— David Griffiths (@DavidGr07837209) June 22, 2022

Die jüngsten Schritte Spaniens dürften zu einer Verschärfung der Beziehungen zu Algerien führen – zu einem Zeitpunkt, an dem dies aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht wünschenswert ist. Die spanische Zeitung El País schreibt sogar von einer neuen Frontlinie, die an der Südgrenze Europas entsteht. Auch die Europäische Kommission schaltete sich in den diplomatischen Kampf ein und warnte Algerien vor Sanktionen, falls es eine Handelsblockade gegen Spanien verhängen würde. Präsident Tebboune versprach daraufhin, die vertraglich vereinbarten Gaslieferungen an Spanien fortzusetzen – die EU ist jedoch zunehmend besorgt, ob die Regierung ihr Versprechen einhalten wird.

Es ist anzumerken, dass Algerien gute Beziehungen zu Moskau unterhält und sich wie die meisten Länder der Welt weigert, die antirussischen Sanktionen mitzutragen. Im Gegenteil: Der russische Gaskonzern Gazprom wird sich an der Erschließung neuer Erdgas-Lagerstätten in dem nordafrikanischen Land beteiligen. Auch sonst arbeiten Algier und Moskau gut zusammen.

Klimasozialist Habeck ruft Gas-Alarm aus: Katastrophe mit Ansage!

Mit der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck („Grüne“) ausgerufenen „Alarmstufe“ des nationalen Notfallplans Gas droht Verbrauchern und Wirtschaft der nächste Preisschock. Gas gilt ab sofort offiziell als „knappes Gut“. Es ist dies zugleich die energiepolitische Bankrott-Erklärung der „Ampel“-Windmacher – mit noch unabsehbaren Folgen für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland. Es kann als Konsequenz aus der immer weiter eskalierenden Krise nur eine vernünftige politische Forderung geben: Stoppt endlich den aberwitzigen Sanktions-Irrsinn!

Klimasozialist Habeck hat offiziell die zweite Stufe des nationalen Notfallplans Gas ausgerufen. Als Grund für die Ausrufung dieser „Alarmstufe“ nennt die Bundesregierung die seit dem 14. Juni bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland um zuletzt 60 Prozent und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasmarkt. Von dem ab jetzt möglichen „Preisanpassungsmechanismus“ durch die Bundesnetzagentur mache man „vorerst noch nicht“ Gebrauch, sagte Habeck am Donnerstag (23. Juni) in Berlin gönnerhaft. 

Die zweite Stufe der Notverordnung könnte Erdgas für Verbraucher und Unternehmen noch einmal dramatisch verteuern, sollte die Preisanpassungsklausel in Kraft gesetzt werden. Mit dieser könnten Versorger Mehrkosten direkt an ihre Kunden weitergeben und wären nicht mehr an bestehende Verträge gebunden.

Es dürfte allerdings nur noch eine Frage kurzer Zeit sein, bis auch diese Hemmschwelle fällt und die Gaspreise kein Halten mehr kennen. Im Klartext: Die zuletzt bis zu vierfach höheren Gaspreise dürften nur ein laues Sommerlüftchen im Vergleich zu dem Sturm gewesen sein, der Verbrauchern und Wirtschaft spätestens ab dem Herbst droht! 

Hört, hört: „Der Winter wird kommen…“

Habeck zufolge sind die Gasspeicher mit 58 Prozent zwar stärker gefüllt als im Vorjahr, aber sollten die russischen Gaslieferungen über die Nord-Stream-1-Leitung weiterhin auf dem niedrigen Niveau von zuletzt 40 Prozent verharren, sei ein Speicherstand von 90 Prozent bis Dezember kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar. Dies zeigten Berechnungen der Bundesnetzagentur. Damit liege aktuell eine Störung der Gasversorgung in Deutschland vor, die zu einer „erheblichen Verschlechterung“ der Gasversorgungslage führe. 

Die Ausrufung der „Alarmstufe“ sei daher „notwendig“. Die europäischen Partner seien über den Schritt informiert worden. „Auch wenn aktuell noch Gasmengen am Markt beschafft werden können und noch eingespeichert wird: Die Lage ist ernst, und der Winter wird kommen“, sagte Habeck. 

„Ökonomischer Angriff Putins“

Die Drosselung der Gaslieferungen durch Russland nannte Klimasozialist Habeck einen „ökonomischen Angriff Putins“. „Es ist offenkundig Putins Strategie, Unsicherheit zu schüren, die Preise zu treiben und uns als Gesellschaft zu spalten.“ Dagegen wehre man sich. „Es wird aber ein steiniger Weg, den wir jetzt als Land gehen müssen“, fügte Habeck hinzu.

Auch wenn man es noch nicht so spüre, Deutschland sei in einer „Gaskrise“. Gas sei von nun an ein „knappes Gut“. Die Preise seien jetzt schon hoch, und die Deutschen müssten sich auf weitere Anstiege gefasst machen. Das werde sich auf die industrielle Produktion auswirken und für viele Verbraucher eine große Last werden. Habeck schwafelte sodann etwas von einer „nationalen Kraftanstrengung“. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollen jetzt Kohlemeiler aus der sogenannten Reserve wieder ans Netz gebracht werden, kündigte der „Ampel“-Chefwindmacher an. 

MOMENT MAL!

Galt nicht bis vor wenigen Tagen noch die Ansage: Wir brauchen kein Russen-Gas und kein Russen-Öl mehr – alles so schön windig hier! Das Habeck-Geschwafel jetzt ist nichts anderes als eine Katastrophe mit Ansage!

Der Klang der schwindenden unipolaren Welt – Das Schiff ist abgefahren. Es gibt kein Zurück mehr

Von Pepe Escobar: Er ist ein brasilianischer Journalist, der eine Kolumne, The Roving Eye, für Asia Times Online schreibt und ein Kommentator auf Russlands RT und Irans Press TV ist. Er schreibt regelmäßig für den russischen Nachrichtensender Sputnik News und verfasste zuvor viele Meinungsbeiträge für Al Jazeera.

Die künftige Weltordnung, die bereits im Entstehen begriffen ist, wird von starken, souveränen Staaten geprägt sein. Das Schiff ist abgefahren. Es gibt kein Zurück mehr.

Bringen wir es auf den Punkt und beginnen wir mit den Putin Top Ten der neuen Ära, die der russische Präsident live auf dem St. Petersburger Forum für den globalen Norden und Süden verkündete.

Die Ära der unipolaren Welt ist vorbei.

Der Bruch mit dem Westen ist unumkehrbar und endgültig. Kein Druck seitens des Westens wird daran etwas ändern.

Russland hat sich mit seiner Souveränität erneuert. Die Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Souveränität ist eine absolute Priorität.

Die EU hat ihre politische Souveränität vollständig verloren. Die aktuelle Krise zeigt, dass die EU nicht bereit ist, die Rolle eines unabhängigen, souveränen Akteurs zu spielen. Sie ist nur eine Ansammlung amerikanischer Vasallen, die jeglicher politisch-militärischer Souveränität beraubt sind.

Souveränität kann nicht partiell sein. Entweder ist man ein Souverän oder eine Kolonie.

Der Hunger in den ärmsten Ländern wird den Westen und die Euro-Demokratie auf dem Gewissen haben.

Russland wird die ärmeren Länder in Afrika und im Nahen Osten mit Getreide versorgen.

Russland wird in die interne wirtschaftliche Entwicklung und die Neuausrichtung des Handels auf von den USA unabhängige Nationen investieren.

Die künftige Weltordnung, die bereits im Entstehen begriffen ist, wird von starken souveränen Staaten gebildet werden.

Das Schiff ist abgefahren. Es gibt kein Zurück mehr.

Wie fühlt es sich für den kollektiven Westen an, in einem solchen Kreuzfeuer-Orkan gefangen zu sein? Nun, es wird noch verheerender, wenn wir zu dem neuen Fahrplan die neuesten Entwicklungen an der Energiefront hinzufügen.

Der Vorstandsvorsitzende von Rosneft, Igor Setschin, betonte in St. Petersburg, dass die Weltwirtschaftskrise nicht wegen der Sanktionen an Fahrt gewinnt, sondern durch sie noch verschärft wird; Europa begeht „energetischen Selbstmord“, indem es Russland sanktioniert; die Sanktionen gegen Russland haben den viel gepriesenen „grünen Übergang“ zunichte gemacht, da dieser nicht mehr zur Manipulation der Märkte benötigt wird; und Russland mit seinem riesigen Energiepotenzial „ist die Arche Noah der Weltwirtschaft“.

Der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexey Miller, konnte seinerseits den starken Rückgang der Gaslieferungen in die EU aufgrund der Weigerung bzw. Unfähigkeit von Siemens, den Pumpmotor von Nord Stream 1 zu reparieren, nicht deutlicher beschreiben: „Natürlich war Gazprom gezwungen, die Gaslieferungen nach Europa um mehr als 20 % zu reduzieren. Aber wissen Sie, die Preise sind nicht um 20%+ gestiegen, sondern um ein Vielfaches! Deshalb tut es mir leid, wenn ich sage, dass wir uns von niemandem beleidigt fühlen, wir sind von dieser Situation nicht besonders betroffen.“

Wenn diese Übertreibung nicht ausreichte, um den kollektiven Westen – oder den NATO-Staat – in eine tödliche Hysterie zu stürzen, dann hat Putins scharfe Bemerkung über die Möglichkeit, dass Herr Sarmat seine Visitenkarte bei den „Entscheidungszentren in Kiew“ abgeben könnte, die den derzeitigen Beschuss und die Tötung von Zivilisten in Donezk anordnen, definitiv den gewünschten Effekt erzielt:

„Was die roten Linien anbelangt, so behalte ich sie für mich, denn das wird ein ziemlich hartes Vorgehen gegen die Entscheidungszentren bedeuten. Aber das ist ein Bereich, der nicht an Personen außerhalb der militärisch-politischen Führung des Landes weitergegeben werden sollte. Diejenigen, die entsprechende Maßnahmen unsererseits verdienen, sollten für sich selbst eine Schlussfolgerung ziehen – was ihnen droht, wenn sie die Grenze überschreiten.“

Baby bitte, hör auf zusammenzubrechen

Alastair Crooke hat meisterhaft dargelegt, wie der kollektive Zugzwang des Westens ihn benommen und verwirrt umherirren lässt. Betrachten wir nun den Stand der Dinge auf der anderen Seite des Schachbretts und konzentrieren uns dabei auf den BRICS-Gipfel diesen Donnerstag in Peking.

Nach der Gürtel- und Straßeninitiative (BRI), der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und der ASEAN ist es nun an der Zeit, dass die wiedererstarkten BRICS ihr Spiel verstärken. Zusammengenommen sind dies die wichtigsten Organisationen/Instrumente, die den Weg in die post-unipolare Ära ebnen werden.

Sowohl China als auch Indien (die vor dem kurzen kolonialen Interregnum des Westens jahrhundertelang die größten Volkswirtschaften der Welt waren) sind bereits nahe dran und kommen der „Arche Noah der Weltwirtschaft“ immer näher.

Die G20 – Geiseln des von Michael Hudson definierten FIRE-Betrugs, der den Kern des finanzialisierten neoliberalen Kasinos bildet – schwinden langsam dahin, während eine potenzielle neue G8 anläuft: und das steht in direktem Zusammenhang mit der BRICS-Erweiterung, einem der Hauptthemen des Gipfels in dieser Woche. Ein erweitertes BRICS mit einer parallelen G8-Konfiguration wird die westlich orientierten Länder sowohl in Bezug auf die Bedeutung als auch auf das BIP nach Kaufkraftparität (KKP) leicht überholen.

Die BRICS haben 2021 bereits Bangladesch, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Uruguay in ihre Neue Entwicklungsbank (NDB) aufgenommen. Im Mai wurden Ägypten, Argentinien, Indonesien, Kasachstan, Nigeria, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, der Senegal und Thailand bei Debatten auf Ebene der Außenminister zu den fünf BRICS-Mitgliedern hinzugefügt. Die Staats- und Regierungschefs einiger dieser Länder werden mit dem Gipfel in Peking verbunden sein.

Die BRICS spielen ein völlig anderes Spiel als die G20. Sie zielen auf die Basis ab, und es geht darum, langsam „Vertrauen aufzubauen“ – ein sehr chinesisches Konzept. Sie schaffen eine unabhängige Rating-Agentur – weg von der anglo-amerikanischen Gaunerei – und vertiefen eine Vereinbarung über Währungsreserven. Die NDB – einschließlich ihrer Regionalbüros in Indien und Südafrika – hat sich an Hunderten von Projekten beteiligt. Die Zeit wird es zeigen: Eines Tages wird die NDB die Weltbank überflüssig machen.

Vergleiche zwischen den BRICS und der Quad, einer US-amerikanischen Erfindung, sind albern. Die Quad ist nur ein weiterer plumper Mechanismus zur Eindämmung Chinas. Es steht jedoch außer Frage, dass sich Indien auf einem schmalen Grat bewegt, denn es ist sowohl Mitglied der BRICS als auch der Quad und hat die völlig falsche Entscheidung getroffen, aus der Regionalen Umfassenden Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) – dem größten Freihandelsabkommen der Welt – auszusteigen und sich stattdessen für das von den Amerikanern erdachte Indo-Pacific Economic Framework (IPEF) zu entscheiden.

Langfristig wird Indien jedoch unter der geschickten Führung Russlands dazu gebracht, in mehreren wichtigen Fragen eine gemeinsame Basis mit China zu finden.

BRICS, vor allem in seiner erweiterten Version BRICS+, muss die Zusammenarbeit beim Aufbau wirklich stabiler Lieferketten und eines Abrechnungsmechanismus für den Handel mit Ressourcen und Rohstoffen, der zwangsläufig auf lokalen Währungen basieren muss, verstärken. Dann ist der Weg frei für den Heiligen Gral: ein BRICS-Zahlungssystem als glaubwürdige Alternative zum bewaffneten US-Dollar und SWIFT.

In der Zwischenzeit wird eine Flut von bilateralen Investitionen aus China und Indien in den Produktions- und Dienstleistungssektor in der Umgebung ihrer Nachbarn kleinere Akteure in Südostasien und Südasien in Schwung bringen: Denken Sie an Kambodscha und Bangladesch als wichtige Rädchen in einem riesigen Versorgungsrad.

Jaroslaw Lissovolik hatte bereits ein BEAMS-Konzept als Kernstück dieser BRICS-Integrationsbemühungen vorgeschlagen, das „die wichtigsten regionalen Integrationsinitiativen der BRICS-Volkswirtschaften wie BIMSTEC, EAEU, das Freihandelsabkommen zwischen ASEAN und China, Mercosur und SADC/SACU“ zusammenführt.

Das ist nur (BRICS-)Rock’n Roll

Jetzt scheint Peking darauf erpicht zu sein, „ein integratives Format für den Dialog zu fördern, das alle wichtigen Regionen des globalen Südens umfasst, indem es die regionalen Integrationsplattformen in Eurasien, Afrika und Lateinamerika zusammenführt. In Zukunft könnte dieses Format noch erweitert werden, um andere regionale Integrationsblöcke aus Eurasien wie den GCC, die EAEU und andere einzubeziehen“.

Lissovolik merkt an, dass der ideale Weg von nun an „die größere Inklusivität der BRICS über den BRICS+-Rahmen sein sollte, der es kleineren Volkswirtschaften, die regionale Partner der BRICS sind, ermöglicht, ein Mitspracherecht im neuen globalen Governance-Rahmen zu haben.“

Vor seiner Videoansprache auf dem St. Petersburger Forum rief Präsident Xi Putin persönlich an, um ihm unter anderem zu sagen, dass er China in allen Fragen der „Souveränität und Sicherheit“ den Rücken stärke. Sie erörterten zwangsläufig auch die Bedeutung der BRICS als Schlüsselplattform für eine multipolare Welt.

Währenddessen gerät der kollektive Westen immer tiefer in den Strudel. Eine massive nationale Demonstration der Gewerkschaften am vergangenen Montag legte Brüssel – die Hauptstadt der EU und der NATO – lahm, als 80.000 Menschen ihre Wut über die steigenden und weiter steigenden Lebenshaltungskosten zum Ausdruck brachten, die Eliten aufforderten, „Geld für Gehälter und nicht für Waffen auszugeben“, und unisono „Stoppt die NATO“ riefen.

Es ist wieder einmal „Zugzwang“. Die „direkten Verluste“ der EU, so betonte Putin, ausgelöst durch die Sanktionshysterie, „könnten 400 Milliarden Dollar pro Jahr übersteigen“. Russlands Energieeinnahmen haben ein Rekordniveau erreicht. Der Rubel befindet sich gegenüber dem Euro auf einem 7-Jahres-Hoch.

Es ist eine Sensation, dass das wohl mächtigste kulturelle Artefakt der gesamten Ära des Kalten Krieges – und der westlichen Vorherrschaft -, die immerwährenden Rolling Stones, derzeit auf Tournee durch eine „im Kreuzfeuer stehende“ EU ist. Bei jeder Show spielen sie zum ersten Mal live einen ihrer frühen Klassiker: „Out of Time“.

Klingt fast wie ein Requiem. Singen wir also alle „Baby baby baby baby / you’re out of time“, denn Wladimir „it’s a gas, gas, gas“ Putin und sein Kumpel Dmitry „Under My Thumb“ Medvedev scheinen die Jungs zu sein, die sich so richtig austoben. Es ist zwar nur (BRICS-)Rock’n Roll, aber uns gefällt’s.

Trotz Rekord-Teuerungen: ORF und Grüne wollen die Bürger weiter ausnehmen

Trotz Rekord-Teuerungen: ORF und Grüne wollen die Bürger weiter ausnehmen

Der ORF ist wieder hochaktiv. Nicht nur bei der gefühlt 1.000 Wiederholung einer drittklassigen US-Fernsehserie aus den 1990er Jahren, sondern auch bei der “Kundenbetreuung”. Den Bürgern sollen vermehrt GIS-Kontrolleure auf den Hals gehetzt werden. Denn der Staatsfunk rechnet heuer mit einem Minus von mehreren Millionen und irgendwie müssen die fürstlichen Gehälter und deren vermutliche Inflationsanpassung ja finanziert werden.

Unangemeldete Hausbesuche um die Zwangsabgabe einzutreiben sollen nun forciert werden. Denn die ORF-Geschäftsführung rechnet für 2022 mit einem Minus von zwölf Millionen Euro. Wenn es also in nächster Zeit unerwartet klingelt, ist die Möglichkeit groß, dass es sich nicht um die Zeugen Jehovas oder einen windigen Staubsaugervertreter, der seine Produkte zweifelhafter Qualität loswerden möchte, handelt, sondern um ein GIS-Rollkommando, welches Geld eintreiben will – für etwas nicht wesentlich besserer Qualität.

Flut an GIS-Abmeldungen

Im Haushaltsausschuss des ORF war das Thema Gebühren auch Thema. ORF-Direktorin Eva Schindlauer wußte da zu berichten, dass nicht nur die allgemeine Abneigung der Bürger gegen Gebühren, sondern auch die massiven Teuerungen der vergangenen Monate – auch die ORF-Gebühren hatten sich zu Beginn des Jahres erhöht – die Haushalte immer mehr belasten und somit auch zur Abmeldungswelle beitragen. Für den ORF ist dies jedoch kein Grund. Zahlt der Bürger nicht, so soll er nun vermehrt mit Kontrolleuren Bekanntschaft machen. Also so lange nerven, bis er vielleicht doch endlich zahlt.

Grüne für ORF-Abgabe für alle

Bei den Grünen hat man auch in der derzeitigen Krise wenig für die Sorgen und Nöte der einfachen Bürger übrig. So wie man stur an der CO2-Abgabe festhält, die die Energiekosten weiter massiv in die Höhe treiben werden, will man die Österreicher auch beim ORF-Thema zwangsbeglücken. So erklärte die grüne Mediensprecherin im Nationalrat Eva Blimlinger, dass sie sich für eine Haushaltsabgabe wie in Deutschland ausspreche. Das heißt, alle die Wohnen, müssen auch Gebühren zahlen, unabhängig ob sie den ORF überhaupt empfangen können. Für den Staatsfunk wäre eine Verknüpfung seiner Gebühren mit einem menschlichen Grundbedürfnis – und etwas anderes ist wohnen nicht – natürlich optimal. Aber genauso gut könnte man auch die Gebühren mit dem Lebensmittelkauf abrechnen, schließlich muss auch jeder etwas essen. Das Blimlinger sogar versucht, eine Haushaltsabgabe schönzureden, weil dabei die Gebühren auf mehr Menschen verteilt würden und somit die Summe für den einzelnen Nutzer sinkt, zeigt abermals die Realtitätsferne der Grünen. Denn wann sinken Gebühren schon einmal und wieso sollten alle Österreicher “zwangsbeglückt” werden?

Die Mär von der Streaminglücke

Ebenfalls vom ORF regelmäßig vorgebracht, wird die “Streaminglücke”, also das für den Empfang des ORF-Angebots über Computer und Internet keine GIS-Gebühr zu bezahlen ist – derzeit ist das Thema beim Verfassungsgerichtshof anhängig, da der ORF den Gleichheitsgrundsatz missachtet sieht. Dabei handelt es sich bei dem Begriff “Lücke” allerdings um einen Euphemismus bzw. Fake-News des Staatsfunks. Denn dass sie exisitert, liegt allein beim ORF. Er könnte sie problemlos schließen, indem die ORF-Internetinhalte – die in Zukunft ausgebaut werden sollen – mittels Passwort und Benutzerkonten nur für GIS-Zahler zugänglich sind. Netflix, Amazon und Co. zeigen schließlich, dass Menschen auch im Internet bereit sind, für Unterhaltung oder Information zu zahlen. Wieso der im Volksmund abfällig als “Rotfunk” bezeichnete ORF dies nicht will, dürfte mehrere Gründe haben. Einerseits dürften di Einnahmen zu gering ausfallen und andererseits könnten dann Werbekunden auf die Idee kommen, Nutzerzahlen nachzufragen, die die Attraktivität des ORF ausweisen.

Aus für Gebühren

Während die Grünen in Österreich noch mehr Bürger zur Kasse bitten wollen, werden anderswo die Rundfunkgebühren abgeschafft. In Dänemark läuft sie heuer aus. In Frankreich hat Präsident Macron die Abschaffung angekündigt. Und auch in Großbritannien entfallen die Gebühren für die BBC ab 2027. Während also anderswo die Rundfunkgebühren abgeschafft werden sollen oder man darüber zumindest ernsthaft diskutiert, wird in Österreich lediglich überlegt, wie man dem Bürger mehr Geld aus der Tasche ziehen kann, um es dem ORF zuzuschanzen. Gerade in Zeiten der Krise, wo viele Haushalte nicht wissen, wie sie ihre Energiekosten oder Lebensmittel bezahlen sollen und den Gürtel immer enger schnallen müssen, wollen ihnen die Grünen noch mehr Belastungen aufbürden. Und auch beim ORF dreht sich alles nur darum, wie man möglichst einfach an noch mehr Geld kommt.

Erfolg des Widerstands: Impfzwang fällt – Regierung gibt zu, dass Kritiker recht hatten

Erfolg des Widerstands: Impfzwang fällt – Regierung gibt zu, dass Kritiker recht hatten

Nach einem halben Jahr sieht die schwarz-grüne Regierung endlich ein, dass die EU-weit einzigartige Einführung eines allgemeinen Corona-Stichzwangs ein Fehler war. Noch im Vorlauf der Abstimmung im Jänner hatte man die Bedenken der Bürger weggewischt: Trotz 180.000 Stellungnahmen gegen das Impfpflicht-Gesetz prügelte die schwarz-grün-rot-pinke Einheitsfront den strafbewehrten Zwang durch das Parlament. Einzig die Freiheitlichen stellten sich damals als Fraktion geschlossen gegen den Zwang. Nun ist das schikanöse, sinnlose und wahrscheinlich verfassungswidrige Gesetz Geschichte. Es bleibt allerdings wohl weiterhin die Drohgebärde scharfer Maßnahmen im Herbst…

Reißleine gezogen: Stichzwang wird aufgehoben…

Am Donnerstag, den 23. Juni um 14 Uhr war es so weit: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und ÖVP-Klubobmann traten in einem Hinterzimmer vor die Presse und erklärten, dass sie die Reißleine ziehen. Beide sprachen von einer Einführung unter “anderen Voraussetzungen”. Doch Omikron habe “die Regeln verändert”, habe sich als deutlich mildere Verlaufsvariante durchgesetzt, so Rauch. Die Wirksamkeit des Ansteckungsschutzes sei geringer, und zudem seien Menschen immer schwieriger von der Auffrischung zu überzeugen. Die Impfpflicht bringe “niemanden zum impfen”.

Sowohl der grüne Minister als auch Wöginger gaben zudem zerknirscht zu, dass das Gesetz die Gräben in der Gesellschaft vertieft habe. Man kriege Menschen “nur mit Freiwilligkeit” zur Spritze. Rauch erklärte, dass die Leute bereits durch die Teuerung, die Energiekosten und den Ukrainekrieg belastet seien. Es brauche aber “jeden Millimeter Solidarität und Zusammenhalt”. Man müsse aus dem Katastrophenmodus rauskommen, aus der “Eskalation der Worte, hin zu einem vernunftbegabten Umgang.” Erstmals gestand er den Sinn von Medikamenten abseits des Impf-Experiments ein. Da stellt sich manch ein Bürger die Frage: Warum nicht gleich? Warum eine monatelange Politik der totalen Spaltung?

Zur Erinnerung: Vertreter der Corona-Diktatur bezeichneten den Impfzwang im Jänner ebenfalls als gesellschaftlichen Zusammenhalt“…

…aus Gründen, die schon beim Beschluss bekannt waren

Es ist eine beachtliche Kehrtwende: Denn all diese Erkenntnisse konnte man bereits im Jänner haben. In den Monaten zuvor hatten kritische Experten diese Einwände bereits eingebracht. Bei den Verfechtern der Corona-Diktatur stießen sie damit aber auf taube Ohren. Diese hielten bis zuletzt am Zwang fest. Selbst die wachsenden Rufe nach einer Abschaffung der Schikane wollten sie nicht hören, setzten deren Vollstreckung zweimal nur aus, ohne das Gesetz zu streichen – bis zum heutigen Tag. Dabei hatte die Regierung einen FPÖ-Antrag zur Abschaffung seit Monaten vertagt…

Nun kommt die Flucht nach vorne – bloß die “gesamtgesellschaftliche Verantwortung” von der Rauch spricht, will man nicht wirklich wahrnehmen. Denn es bleiben dieselben Ausflüchte. Beide Politiker der Regierungsparteien glauben weiterhin, im Winter richtig gehandelt zu haben, wiederholen auch die Mär der “überlasteten Intensivstationen”, die so nie stattfand. Besonders perfide: Wöginger räumte ein, dass es dazu führte, dass Menschen nicht mehr gemeinsam Essen gingen oder Ausflüge unternahmen. Er erwähnt nicht, dass die Regierung dies teilweise per 2G-Diktat verbot…

Flucht aus Verantwortung aus wahltaktischem Kalkül?

Interessant ist die Erwähnung seitens Rauch, dass man mit dem Gesetz alleine in Europa dastehe und manche Länder Teil-Impfpflicht sogar wieder zurück nahmen. In Tschechien geschah dies sogar einen Tag vor der Verabschiedung im österreichischen Nationalrat. Aber offensichtlich sehen die beiden Regierungsparteien ihre Felle endgültig davon schwimmen. In Umfragen hält die Regierung zusammen bei nicht einmal mehr 30 Prozent der Wählergunst. Vor den Landtagswahlen in Tirol im Herbst sowie in Niederösterreich nach dem Jahreswechsel kein gutes Omen.

Aus diesem Grund lässt sich Schwarz-Grün es wohl auch nicht nehmen, selbst einen Initiativantrag in der heutigen Nationalrat-Sitzung einzubringen. Man will beim Volk als Abschaffer des spalterischen Gesetzes wirken. Wie schon bei den Scheinmaßnahmen gegen die Teuerung nimmt man den Menschen zuerst etwas – in diesem Fall die Freiheit, über den eigenen Körper zu bestimmen – und gibt sich dann bei der Rückgabe als Gönner. Dabei müsste sie nur den alten freiheitlichen Antrag aus der Schublade kramen. Das Schmücken mit fremden Federn ist Rauch & Co. aber wohl lieber…

Maßnahmen bleiben: Impfpflicht über die Hintertür?

Trotz dieses Rückzuges, ist die Corona-Diktatur noch nicht besiegt. Es ist ein Etappensieg all der mutigen Menschen, die gegen den Zwang aufstanden – aber es ist eben noch nicht ausgestanden. Denn das Covid-Maßnahmengesetz wurde erst vor wenigen Wochen verlängert. Auf Rückfrage von Journalisten gab Rauch zu, dass man die “Instrumentarien in Reserve haben” will, um “Maßnahmen setzen zu können, wenn wir sie brauchen.” Gut möglich also, dass man nun die Impfpflicht nur abschafft, um das Volk in Sicherheit zu wiegen.

Im Herbst könnte dann eine “Impfpflicht über die Hintertür” spruchreif werden. Dass diese bei einer Abschaffung des Genesenenstatus und kostenpflichtigen Tests bereits mit einer 3G-Regel faktisch eintreten würde, deckte Wochenblick bereits auf. Und nicht zu vergessen: Regionale Regeln wie die Impfpflicht für Neuanstellungen im Landesdienst im schwarzen Niederösterreich bleiben trotzdem aufrecht…

FPÖ dankt Mut-Bürgern & warnt vor neuen Schikanen

Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl erinnerte an diese Möglichkeit: “Wir sind noch nicht am Ziel. Der Ausnahmezustand endet erst, wenn auch das Covid-19-Maßnahmengesetz abgeschafft wird. Denn mit diesem Gesetz kann der Gesundheitsminister jederzeit wieder Maßnahmen verhängen, die die Bürger in die Nadel treiben sollen: von 2G-Zutrittsregeln bis hin zum „Lockdown für Ungeimpfte“. Auch damit muss ein für alle Mal Schluss sein!” Um all diese Hintertürchen, müsse auch das Covid-19-Maßnahmengesetz sofort fallen.

Dank bei den mutigen Bürgern kam von FPOÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner. Er schrieb auf Facebook: “Zwang und Unfreiheit sind die schlimmste Krankheit unserer Gesellschaft, die mit dem Impfpflicht-Aus nun aus der gesellschaftlichen Spaltung geht. Danke an alle, die mit uns gemeinsam den Weg der Vernunft gegangen sind!” Bereits bei der Ankündigung des Zwangs im November hatte er klargestellt, dass er und seine Landespartei sicherlich keine Impfpflicht mittragen würden.

Nach Massenschlägerei von 100 “jungen Männern”: Bademeister-Chef rät von Freibad-Besuchen ab

Nach Massenschlägerei von 100 “jungen Männern”: Bademeister-Chef rät von Freibad-Besuchen ab

Polizeieinsätze wegen gewalttätiger Übergriffe und sexueller Belästigung sind in deutschen Freibädern schon seit Jahren an der Tagesordnung. Doch nun haben die Ausschreitungen eine neue Eskalationsstufe erreicht: Am vergangenen Sonntag lieferten sich rund hundert Personen eine Massenschlägerei in einem Berliner Freibad. Es folgte ein Großeinsatz der Polizei, es gab Verhaftungen und Verletzte. Der Präsident des Bademeister-Verbandes rät den Bürgern nun von Freibadbesuchen ab.

Im Freibad am Insulaner in Berlin-Steglitz kam es am Sonntagnachmittag (19. Juni 2022) zu einem Gewaltausbruch. Zunächst hatten sich zwei Gruppen, bestehend aus vier und zehn Personen, gegenseitig mit Wasserpistolen bespritzt, dann folgte zunächst eine verbale und schließlich eine körperliche Auseinandersetzung. Als das dortige Sicherheitspersonal einschritt und die Streitenden trennen wollte, eskalierte die Situation – rund hundert junge Männer, überwiegend mit Migrationshintergrund, prügelten sich im Schwimmbad und am Beckenrand. Die Lage beruhigte sich erst, als die Polizei mit einem Großaufgebot, bestehend aus 13 Funkwagen sowie Teilen einer Einsatzhundertschaft, anrückte.

Im Internet werden Videos geteilt, die zeigen, wie die Männer aufeinander einschlagen und eintreten. Selbst ein schon am Boden liegender Mann wird weiter attackiert. Mehrere Beteiligte wurden verletzt. Aber auch ein unbeteiligter 10-Jähriger erlitt einen Faustschlag. Ein Messer soll auch zum Einsatz gekommen sein, ein Mann mit Schnittwunden musste im Krankenhaus behandelt werden.

>”Warum gehst du eigentlich nie ins Freibad?”
Das Freibad: pic.twitter.com/4hoLRSuxaS

— Andreas Hofer (DRI) (@austausch_info) June 20, 2022

Letztlich konnten nur vier Tatverdächtige festgenommen werden, gegen sie ermittelt die Polizei wegen besonders schwerem Landfriedensbruch sowie gefährlicher Körperverletzung.

Amthor: “Stärkeres Einschreiten gegen bekannte Störer”

CDU-Innenexperte und Bundestagsabgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern Philip Amthor äußerte sich im Gespräch mit der Bild-Zeitung zu dem Vorfall: „Diese Bilder sind schockierend. Die Veranstalter sind in der ersten Verantwortung, dass Schwimmbäder nicht zum rechtsfreien Raum werden. Ich bin der Polizei für ihren Einsatz dankbar, aber unsere Polizisten können auch nicht jederzeit in allen Schwimmbädern mit Hundertschaften präsent sein. Stattdessen braucht es in Zweifelsfällen von Veranstaltern frühzeitig mehr Kontrollen und stärkeres Einschreiten gegen bekannte Störer und ihr Klientel, das den öffentlichen Raum für sich beanspruchen will.”

Es ist durchaus positiv zu bewerten, dass sich ein Politiker überhaupt zu einem solchen Vorfall äußert, in der Regel werden derartige Ausschreitungen von der Politik totgeschwiegen. Allerdings fordert Amthor letztlich nur mehr Sicherheitskräfte, dabei ist es sowieso schon sehr befremdlich, dass Security-Mitarbeiter am Beckenrand und auf den Liegewiesen patrouillieren müssen, wo früher ein Bademeister ausreichte. Trotzdem sind gewalttätige Übergriffe und sexuelle Belästigungen an der Tagesordnung, die Schwimmbäder werden zu Brennpunkten. Weitere Vorfälle dieser Art, die sich in den letzten Tagen ereigneten, verdeutlichen, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt:

Präsident des Bademeister-Verbands rät von Freibadbesuchen ab

Der Präsident des Verbandes der Bademeister, Peter Harzheim, sparte gegenüber der “Bild” ebenfalls nicht mit Kritik und forderte, Badbetreiber müssten aktiver werden und “ihr Publikum besser aussuchen”. Auch die Polizei müsse härter durchgreifen: „Es kann nicht sein, dass die Menschen, die dort Straftaten begehen, nach zwei Stunden wieder freigelassen werden. Die Politik verschließt die Augen vor den Problemen und lässt uns im Stich.“ Der Migrationshintergrund einiger Täter dürfe nicht dazu führen, dass man das Problem nicht thematisiere.

Aufrütteln sollte allerdings vor allem, dass er gerade Familien den Besuch in Freibad nicht mehr empfehlen kann. Wörtlich sagte er: „Ich habe selbst drei kleine Enkelkinder – wenn ich mit denen da hereingehen würde, würde ich schlicht unverantwortlich handeln!“ Wenn ausgerechnet Deutschlands “Oberster Bademeister”, wie die “Bild” ihn nennt, nun von Freibad-Besuchen abrät, kann das als untrügliches Zeichen gewertet werden, dass dieser Bereich des öffentlichen Raumes den unbescholtenen Bürgern endgültig geraubt wurde. Wie lange will die Politik hier noch zuschauen?

Die Geopolitik der Energie (1)

Die Geopolitik der Energie (1)

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Der weltweite Verbrauch von Öl, Gas und Kohle wird trotz des Ausbaus der Erneuerbaren weiter ansteigen, wenn der Energiebedarf in Asien, Afrika sowie in Zentral- und Südamerika weiterhin so wächst wie in den letzten Jahren. Hohe Preise ermöglichen die Ausbeutung bisher nicht rentabler Vorkommen. Fracking hat zu neuen Lieferbeziehungen geführt. In zwei Beitragsteilen werden die weltweite Produktion und der Verbrauch von Energie, der Zusammenhang zwischen Ölpreis und Fracking, die Veränderungen der Lieferbeziehungen in den letzten 20 Jahren sowie die nachgewiesenen Reserven an Öl und Gas erläutert.

Wenn die Lügen nach Hause kommen

Nachdem die Medien monatelang gelogen haben, bereiten sie die Öffentlichkeit auf den militärischen Zusammenbruch der Ukraine vor.

Diogenes, einer der berühmtesten Philosophen der Antike, war der Meinung, dass Lügen die Währung der Politik sind, und diese Lügen wollte er entlarven und entkräften. Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, trug Diogenes gelegentlich bei Tageslicht eine brennende Laterne durch die Straßen von Athen. Wenn man ihn nach dem Grund fragte, sagte Diogenes, er sei auf der Suche nach einem ehrlichen Mann.

Einen ehrlichen Mann zu finden, ist heute in Washington, D.C., ebenso schwierig. Diogenes würde in jeder Hand einen Xenon-Suchscheinwerfer brauchen.

Dennoch gibt es kurze Momente der Klarheit innerhalb des Washingtoner Establishments. Nachdem die Medien die amerikanische Öffentlichkeit monatelang über die Ursprünge und den Verlauf des Krieges in der Ukraine belogen haben, bereiten sie nun die amerikanische, britische und andere westliche Öffentlichkeit auf den militärischen Zusammenbruch der Ukraine vor. Das ist längst überfällig.

Die westlichen Medien haben alles in ihrer Macht Stehende getan, um der ukrainischen Verteidigung den Anschein einer weitaus größeren Stärke zu geben, als sie tatsächlich besaß. Aufmerksamen Beobachtern fiel auf, dass immer wieder dieselben Videoclips von russischen Panzern unter Beschuss gezeigt wurden. Über lokale Gegenangriffe wurde berichtet, als handele es sich um operative Manöver.

Russische Fehler wurden in Bezug auf ihre Bedeutung maßlos übertrieben. Russische Verluste und das wahre Ausmaß der ukrainischen Verluste wurden verzerrt, gefälscht oder einfach ignoriert. Doch die Bedingungen auf dem Schlachtfeld änderten sich im Laufe der Zeit kaum. Sobald sich die ukrainischen Streitkräfte in statischen Verteidigungspositionen in städtischen Gebieten und im zentralen Donbas festgesetzt hatten, war die ukrainische Position hoffnungslos. Doch diese Entwicklung wurde dargestellt, als wären die Russen bei der Erreichung ihrer Ziele gescheitert.

Bodentruppen, die ihre Soldaten in vorbereiteten Verteidigungsstellungen festsetzen, werden aus der Ferne identifiziert, ins Visier genommen und vernichtet. Wenn beständige, bemannte oder unbemannte Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungssysteme aus der Luft mit präzisen Lenkwaffen oder modernen Artilleriesystemen verbunden werden, die über genaue Zieldaten verfügen, ist das „Halten der Stellung“ für jede Bodentruppe fatal. Dies gilt umso mehr für die Ukraine, als von Anfang an klar war, dass Moskau sich auf die Vernichtung der ukrainischen Streitkräfte konzentrierte und nicht auf die Besetzung von Städten oder die Eroberung ukrainischen Territoriums westlich des Dnjepr.

Das Ergebnis war die stückweise Vernichtung der ukrainischen Streitkräfte. Nur der gelegentliche Einsatz amerikanischer und verbündeter Waffen hielt Kiews angeschlagene Legionen im Feld, die jetzt dank Washingtons Stellvertreterkrieg in großer Zahl sterben.

Kiews Krieg mit Moskau ist verloren. Die ukrainischen Streitkräfte werden ausgeblutet. Ausgebildete Ersatztruppen sind nicht in ausreichender Zahl vorhanden, um die Schlacht zu beeinflussen, und die Lage wird von Stunde zu Stunde verzweifelter. Keine noch so große militärische Hilfe der USA und ihrer Verbündeten kann an dieser harten Realität etwas ändern, es sei denn, es kommt zu einem direkten militärischen Eingreifen der Bodentruppen der USA und der NATO.

Das Problem ist heute nicht die Abtretung von Territorium und Bevölkerung an Moskau in der Ostukraine, die Moskau bereits kontrolliert. Die Zukunft der Regionen Cherson und Saporoschje sowie des Donbass ist entschieden. Moskau wird sich wahrscheinlich auch Charkow und Odessa sichern, zwei historisch russische und russischsprachige Städte, sowie das an sie angrenzende Gebiet. Diese Operationen werden den Konflikt bis in den Sommer hinein verlängern. Das Problem ist nun, wie die Kämpfe beendet werden können.

Ob die Kämpfe im Frühherbst aufhören, wird von zwei Schlüsselfaktoren abhängen. Der erste betrifft die Führung in Kiew. Wird die Zelenski-Regierung dem Biden-Programm für einen Dauerkonflikt mit Russland zustimmen?

Wenn es nach der Regierung Biden geht, wird Kiew weiterhin als Basis für den Aufbau neuer Streitkräfte dienen, die Moskau bedrohen könnten. In der Praxis bedeutet dies, dass Kiew nationalen Selbstmord begehen muss, indem es das ukrainische Kernland westlich des Dnjepr massiven, verheerenden Angriffen durch Russlands Langstreckenraketen und -raketen aussetzt.

Natürlich sind diese Entwicklungen nicht unausweichlich. Berlin, Paris, Rom, Budapest, Bukarest, Sofia, Vilnius, Riga, Tallin und, ja, sogar Warschau, müssen nicht blindlings der Führung Washingtons folgen. Die Europäer blicken, wie die meisten Amerikaner, bereits in den Abgrund eines allumfassenden wirtschaftlichen Abschwungs, den Bidens Politik im eigenen Land verursacht. Im Gegensatz zu den Amerikanern, die mit den Folgen von Bidens schlecht durchdachter Politik zurechtkommen müssen, können die europäischen Regierungen aus Bidens Plan eines ewigen Krieges gegen die Ukraine aussteigen.

Der zweite Faktor betrifft Washington selbst. Nachdem Washington mehr als 60 Milliarden Dollar oder etwas mehr als 18 Milliarden Dollar pro Monat an direkten oder indirekten Transfers in einen ukrainischen Staat gepumpt hat, der jetzt zusammenbricht, stellt sich die wichtige Frage, was mit den Millionen Ukrainern im Rest des Landes geschieht, die nicht geflohen sind. Und woher sollen die Mittel für den Wiederaufbau der zerrütteten ukrainischen Gesellschaft in einer sich abzeichnenden globalen wirtschaftlichen Notlage kommen?

Wenn die Inflation den amerikanischen Durchschnittshaushalt in diesem Jahr 460 Dollar mehr pro Monat kostet, um die gleichen Waren und Dienstleistungen zu kaufen wie im letzten Jahr, ist es gut möglich, dass die Ukraine still und leise wie die Titanic in den Fluten versinkt, ohne bei den amerikanischen Wählern große Besorgnis hervorzurufen. Erfahrene Politiker wissen, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Amerikaner für Angelegenheiten jenseits der amerikanischen Grenzen so kurz ist, dass das Eingeständnis einer Niederlage in der Ukraine wahrscheinlich nur geringe oder gar keine unmittelbaren Folgen hätte.

Die Auswirkungen wiederholter strategischer Fehlschläge in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien sind jedoch kumulativ. In den 1980er Jahren wollte General Motors den Amerikanern vorschreiben, welche Art von Autos sie kaufen sollten, aber die amerikanischen Verbraucher hatten andere Vorstellungen. Deshalb hat General Motors, das den US-Markt 77 Jahre lang beherrschte, seinen Spitzenplatz an Toyota verloren. Washington kann nicht alle Ergebnisse diktieren, noch kann es sich der Verantwortung für seine verschwenderischen Ausgaben entziehen, die den amerikanischen Wohlstand ruiniert haben.

Im November werden die Amerikaner zu den Urnen gehen. Die Wahl selbst wird mehr sein als ein Test für die Integrität des amerikanischen Wahlprozesses. Die Wahl wird wahrscheinlich auch dafür sorgen, dass Biden für seine Unnachgiebigkeit in Erinnerung bleibt; für seine Weigerung, den Kurs zu ändern, wie Herbert Hoover im Jahr 1932. Die Demokraten werden sich daran erinnern, dass ihre Vorgänger in der Demokratischen Partei mehr als ein halbes Jahrhundert lang effektiv gegen Hoover antraten. Die Republikaner könnten in den nächsten 50 Jahren gegen Joe Biden antreten.

Erklären Sie es mir, bitte: Wenn Sie einen Krieg mit Iran, Russland, China und Venezuela wollen, sagen Sie mir, warum und wie er den Amerikanern nützen würde

Von Philip Giraldi: Er ist ehemaliger CIA-Spezialist für Terrorismusbekämpfung und Offizier der Defense Intelligence Agency, der heute hauptsächlich als Kolumnist und Fernsehkommentator in Erscheinung tritt. Er leitet außerdem das Council for the National Interest eine Organisation, die für eine zurückhaltendere Politik im Nahen Osten eintritt.

Der ehrliche Joe Biden wird also den Ukrainern weitere 1,2 Milliarden Dollar geben, zusätzlich zu den etwa sechzig Milliarden, die bereits in der Pipeline sind, aber wer zählt schon mit, zumal der Kongress sich geweigert hat, einen Generalinspektor zuzulassen, der überwacht, wer sich die Taschen füllt. Das Geld wird ohne jegliche Sicherheiten gedruckt oder „geliehen“, und der amerikanische Steuerzahler wird irgendwie die Last dieser neuesten Torheit tragen müssen, die ipso facto einen Großteil der Welt in die Rezession treibt. Und zweifellos wird man Wladimir Putin die Schuld dafür geben, ein Prozess, der von Präsident Mumbles bereits in vollem Gange ist. Aber man muss sich fragen, warum niemand Joe gesagt hat, dass das ganze Unterfangen, einen großen Teil der Welt in einen katastrophalen Krieg zu treiben, ein dummes Unterfangen ist. Andererseits sind die Clowns, mit denen sich der Präsident umgibt, vielleicht nicht besonders gut darin, die Wahrheit zu sagen, selbst wenn sie wissen, was das bedeutet.

Nachdem ich das Ukraine-Problem verfolgt habe, seit die Vereinigten Staaten und ihre Pudel sich weigerten, ernsthaft mit Wladimir Putin in der realen Welt zu verhandeln, musste ich mich fragen, was mit Washington los ist. Wir hatten den ignoranten und impulsiven Donald Trump, der von einer Reihe von Persönlichkeiten unterstützt wurde, zu denen auch die geistig instabilen Mike Pompeo und John Bolton gehörten, gefolgt von Biden und dem üblichen Haufen von Ablehnern der Demokratischen Partei. Damit meine ich tiefgründige Denker in sozialen Fragen, die nicht einmal in der Lage wären, einen Hotdog-Stand zu betreiben, wenn sie dazu gezwungen wären, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber sie sind sehr gut darin, „Freiheit“ und „Demokratie“ zu rufen, wenn man sie nach ihren Motiven fragt.

Meinungsumfragen deuten in der Tat darauf hin, dass es unter den Amerikanern der Mittel- und Arbeiterklasse große Unruhe gibt, die einen Rückfall in die finanzielle Instabilität der Ära Jimmy Carter sehen, die damals durch das Ölembargo verursacht wurde. Nun gibt es ein neues Energieembargo, das durch den Wunsch der Biden-Administration ausgelöst wurde, einen Stellvertreterkrieg zu führen, um Russland zu „schwächen“. Analysten sagen voraus, dass sich die Kosten für alle Arten von Energie in den nächsten Monaten verdoppeln werden, und die steigenden Energiekosten werden sich auf die Preise für andere lebenswichtige Güter, einschließlich Lebensmittel, auswirken. In Anbetracht all dessen ist das grundlegende Problem, das sowohl die Demokraten als auch die Republikaner plagt, ihre Unfähigkeit, dem amerikanischen Volk wirklich zu erklären, warum die Außen- und nationale Sicherheitspolitik des Landes immer auf dem Siedepunkt zu sein scheint, indem sie nach Feinden sucht und sie auch dann schafft, wenn sie nicht existieren, selbst wenn die Ergebnisse den Interessen der tatsächlichen Amerikaner schaden.

Eine ernsthafte Diskussion darüber, warum die Vereinigten Staaten ein Militär haben müssen, das so viel kostet wie die nächsten neun Nationen in dieser Rangliste zusammen, ist längst überfällig und wird außerhalb der alternativen Medien selten angesprochen. Der Militärhaushalt für 2023 wurde gegenüber dem diesjährigen erhöht und beläuft sich auf insgesamt 858 Milliarden Dollar, und wenn man die ständig wachsende Großzügigkeit gegenüber der Ukraine mit einbezieht, nähert er sich einer bisher unvorstellbaren Billion Dollar. Der Militärhaushalt ist zu einem der Hauptfaktoren für die unhaltbaren Defizite des Landes geworden. Abgesehen vom Tod von Millionen von Menschen direkt und indirekt in den Kriegen, die nach dem 11. September 2001 begonnen wurden, haben die Kriege der Wahl schätzungsweise 8 Billionen Dollar gekostet.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten macht deutlich, dass eine nationale Armee für die Gründer nur dann akzeptabel war, wenn sie der Verteidigung des Landes gegen ausländische Bedrohungen diente. Glauben die Amerikaner wirklich, dass die Last von etwa 1.000 über die ganze Welt verstreuten Militärstützpunkten sie wirklich sicherer macht? Der jüngste rasche Zusammenbruch der Sicherheitslage in Afghanistan lässt vermuten, dass die Existenz solcher Stützpunkte Soldaten und Bürokraten zu potenziellen Geiseln macht und daher eine Belastung darstellt. Man könnte auch vermuten, dass die derzeitige Unsicherheit im Land zu einem großen Teil auf die Darstellung zahlreicher „Bedrohungen“ durch die Regierung zurückzuführen ist, um sowohl das Engagement als auch die Kosten zu rechtfertigen.

Wohin fließt also das ganze Geld? Und was sind die Bedrohungen? Was war die russische Bedrohung, die das Eingreifen Washingtons erforderte, ausgehend von einem Krieg, in den die Vereinigten Staaten de facto, aber nicht de jure verwickelt sind, der Ukraine? Nun, wenn man einmal von dem Unsinn einer „auf Regeln basierenden internationalen Ordnung“ oder einer tapferen kleinen Demokratie absieht, in der die Ukraine tapfer gegen den russischen Bären kämpft, hat Moskau die Vereinigten Staaten in keiner Weise bedroht, bevor die Raketen anfingen zu fliegen. Putin bemühte sich um eine Einigung mit der Ukraine auf der Grundlage einer Reihe vermeintlich existenzieller russischer Sicherheitsinteressen, die alle verhandelbar waren, aber die USA und ihre Freunde waren nicht an einem Kompromiss interessiert und versorgten das korrupte Zelenski-Regime mit Waffen, Geld und politischer Unterstützung. Das Endergebnis ist ein Konflikt, der wahrscheinlich erst enden wird, wenn der letzte Ukrainer tot ist, und der die Möglichkeit beinhaltet, dass ein Fehltritt der Vereinigten Staaten und Russlands zu einem nuklearen Holocaust führen könnte. Um es kurz zu machen: Das, was hier geschieht, erhöht weder die nationale Sicherheit der USA noch ist es für die Amerikaner wirtschaftlich von Vorteil.

Und dann ist da noch China. Biden hat auf seiner jüngsten Reise in den Fernen Osten die Katze aus dem Sack gelassen. Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten Taiwan verteidigen würden, falls China versuchen sollte, es zu annektieren. Damit zeigte Biden, dass er die strategische Zweideutigkeit nicht versteht, die die USA und China in den letzten fünfzig Jahren als Alternative zum Krieg bevorzugt haben. Das Weiße Haus korrigierte die Aussage Bidens umgehend und erklärte, dass es nicht stimme, dass Washington verpflichtet sei, Taiwan zu verteidigen. Einige übereifrige Kongressabgeordnete fanden den Fauxpas Bidens offenbar gut und werben für eine feste Verpflichtung der USA zur Verteidigung Taiwans, natürlich in Verbindung mit einem 4,5 Milliarden Dollar schweren Militärhilfepaket.

Gleichzeitig warnen einige Beamte im Pentagon und die übliche Schar von Kongressabgeordneten immer wieder vor der Bedrohung durch China, die als Vorwand für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben dient. Kürzlich war man über die chinesische Teilnahme an einem Treffen im Mai auf den Fidschi-Inseln alarmiert, bei dem ein Freihandelsabkommen zwischen China und den Pazifischen Inseln erörtert wurde! In Wirklichkeit ist die einzige ernsthafte Bedrohung, die derzeit von China ausgeht, die eines wirtschaftlichen Konkurrenten. Ein Handelskrieg mit China wäre eine Katastrophe für die US-Wirtschaft, die in hohem Maße von chinesischen Industriegütern abhängig ist, doch stellt Peking mit seinem relativ geringen Militärhaushalt keine physische Bedrohung für die Vereinigten Staaten dar.

Und lassen wir den Iran nicht außer Acht, der durch Wirtschaftssanktionen und die verdeckte Tötung von Beamten und Wissenschaftlern unter Druck gesetzt wurde. Der Krieg der USA und Israels gegen den Iran hat sich auch auf das benachbarte Syrien ausgeweitet, wo Washington tatsächlich Truppen vor Ort hat, die die Ölförderregion des Landes besetzen und das Öl stehlen. Die mögliche Ausweitung des iranischen Atomprogramms zur Herstellung einer Waffe wurde durch die Überwachung im Rahmen eines multilateralen Abkommens aus dem Jahr 2015, dem so genannten Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), wirksam verhindert, doch Donald Trump hat sich unklugerweise und gegen die tatsächlichen amerikanischen Interessen aus diesem Abkommen zurückgezogen. Joe Biden wurde von Israel davor gewarnt, dem Abkommen wieder beizutreten. Er wird sich also zweifellos der Entschlossenheit von Premierminister Naftali Bennett anschließen, Washington weiterhin „extremen Druck“ auf die Islamische Republik ausüben zu lassen. Bedrohen der Iran oder sein Verbündeter Syrien die Vereinigten Staaten in irgendeiner Weise? Nein. Ihr Verbrechen besteht darin, dass sie sich in derselben Nachbarschaft wie der jüdische Staat befinden, der die US-Regierung leicht dazu bringen kann, gegen seine eigenen Interessen zu handeln.

Und schließlich gibt es in Amerikas eigener Hemisphäre Venezuela, das zu Washingtons meistgehasstem Land in der Region aufgestiegen ist. Die Venezolaner sind immer härteren US-Sanktionen ausgesetzt, von denen erst letzte Woche neue hinzukamen, die die ärmeren Bürger unverhältnismäßig hart treffen, aber keinen Regimewechsel herbeigeführt haben. Warum die Feindseligkeit? Weil der Staatschef Nicolas Maduro immer noch an der Macht ist, obwohl die USA behauptet haben, dass der Oppositionsführer Juan Guaido nach einer möglicherweise gefälschten Wahl im Jahr 2018 rechtmäßig und legitim an der Macht sein sollte. Die jüngste Maßnahme der Vereinigten Staaten gegen Caracas bestand darin, das Land sowie Nicaragua und Kuba von der Teilnahme am Neunten Amerikagipfel, der kürzlich in Los Angeles stattfand, auszuschließen. Ein Sprecher des Außenministeriums begründete dies damit, dass die drei Länder „nicht demokratisch regiert werden“. Der mexikanische Präsident Lopez Obrador protestierte dagegen und zog sich selbst aus der Delegation seines Landes zurück, indem er sagte: „Es kann keinen Gipfel der Amerikas geben, wenn nicht alle Länder des amerikanischen Kontinents teilnehmen.“ Der verachtenswerte US-Senator Robert Menendez vom Ausschuss für auswärtige Beziehungen des Senats sah sich daraufhin veranlasst, seinen Senf dazuzugeben, kritisierte den mexikanischen Präsidenten und warnte, dass seine „Entscheidung, sich auf die Seite von Diktatoren und Despoten zu stellen“, den Beziehungen zwischen den USA und Mexiko schaden würde. Wo war also die Bedrohung durch Venezuela (und Kuba und Nicaragua) und warum sind die USA überhaupt involviert? Das ist mir ein Rätsel.

All dies bedeutet, dass es absolut keinen Standard für echte nationale Sicherheit gibt, der die völlig illegale Aggression der USA in vielen Teilen der Welt motiviert. Was geschieht, mag mit dem Wunsch nach Dominanz oder einem Wahn zusammenhängen, der manchmal als „Exzeptionalismus“ und/oder „Führung der freien Welt“ bezeichnet wird, was alles nichts mit tatsächlicher Sicherheit zu tun hat. Und das amerikanische Volk zahlt den Preis sowohl in Form eines sinkenden Lebensstandards aufgrund der in der Ukraine und anderswo verursachten Unruhen als auch in Form eines völlig verständlichen Vertrauensverlustes in das amerikanische Regierungssystem. Lassen Sie uns auf jeden Fall das US-Militär verkleinern, bis es auf tatsächlich erkennbare Bedrohungen reagieren kann. Lassen Sie uns einen Präsidenten wählen, der den weisen Rat von Präsident John Quincy Adams befolgt, der erklärte, dass „Amerikaner nicht ins Ausland gehen sollten, um im Namen der Verbreitung der Demokratie Drachen zu töten, die sie nicht verstehen“. Im Moment kann man sich nur ein Amerika vorstellen, das mit sich selbst und dem, was es repräsentiert, im Reinen ist und gleichzeitig als Freund für den Rest der Welt gilt.