Horst D. Deckert

Kategorie: Spezial

Kategorie: Spezial

Die Wirkung von Macrons und Baerbocks Reisen nach China

Letzte Woche hat Macron wegen seiner Erklärungen, die EU sei zwar mit den USA verbündet, aber in der Chinapolitik kein Vasall der USA, viel Kritik eingesteckt. Ausgerechnet die deutsche Außenministerin Baerbock sollte es dann richten und in China die europäische Einheit mit den USA demonstrieren. China war daher am Sonntag ausnahmsweise das Hauptthema des Berichtes […]

Das russische Fernsehen über die Lügen des Westens

Der Moderator des wöchentlichen Nachrichtenrückblicks des russischen Fernsehens hat sich am Sonntag in einem Kommentar über die Pentagon-Leaks geäußert und die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass es sich dabei um von den USA gezielt gestreute Desinformation handelt. Dabei hat er einen großen Bogen über die Lügen des Westens insgesamt gezogen und ist auch auf das Interview […]

Globales Währungsexperiment endet in einem Blutbad

Seit der 2008 begonnenen Finanzkrise pumpen die Zentralbanken Unmengen an Geld in das System. Der Vorwand ändert sich dabei: Mal müssen die Banken, dann die Menschheit vor einem Virus, den bösen Russen und dem Klimakollaps gerettet werden. Doch im Grunde geht es darum, das moribunde Geld- und Finanzsystem künstlich zu ernähren. Die Medizin erhöht allerdings nur die Fallhöhe.

So sagte der US-amerikanische Analyst und Finanzautor John Rubino im Februar in einem Interview mit Greg Hunter von USAWatchdog: «Wir befinden uns in einer Schulden- und Todesspirale», die der Welt dramatische Veränderungen aufzwingen werde.

Das war ein Volltreffer, denn im März brach in den USA die Silicon Valley Bank (SVB) zusammen, und die Bundeseinlagenversicherungsgesellschaft FDIC und das US-Finanzministerium waren gezwungen, im Grunde das gesamte Bankensystem zu stützen. Und in der Schweiz wurde die 167 Jahre alte Grossbank Credit Suisse durch Notrecht und mit Staatgarantien von ihrer Rivalin UBS übernommen.

Nun gab Rubino USAWatchdog ein weiteres Interview. Er ist der Ansicht, dass die finanziellen Probleme noch lange nicht überwunden sind:

«Im Grunde genommen wurden die Zinssätze seit einem Jahrzehnt künstlich niedrig gehalten. In dieser Zeit wurden wahnsinnig viele Bürogebäude gebaut und zu wirklich niedrigen Zinssätzen finanziert. (…) Jetzt schiessen die Leerstandsraten in die Höhe, was bedeutet, dass Bürogebäude nicht mehr rentabel sind. Die Schulden, die sie zu 2 bis 3 Prozent haben, müssen nun zu 5, 6, oder 7 Prozent erneuert werden. Das bedeutet, dass ein bereits unrentables Bürogebäude aufgrund der steigenden Zinsen noch unrentabler wird. Jetzt wollen sie diese Büroflächen verkaufen, und die Preissenkungen, die vorgenommen werden müssen, um ein Geschäft abzuschliessen, betragen 30 bis 50 Prozent. (…) Einige sind um 80 Prozent gefallen.»

Lokale und regionale Banken hätten bereits im letzten Monat ihre Probleme gehabt, so Rubino weiter. Sie würden jedoch noch grössere Probleme bekommen, wenn sich herausstelle, dass all diese Gebäude nicht annähernd so viel wert sind, wie man dachte. Diese Papiere seien in Pensionsfonds angelegt, die in eine Krise geraten werden. Der Immobiliensektor könne also der Katalysator für die Krise in mehreren anderen Sektoren sein. Der Analyst erläutert:

«Die Regierung wird die Sache auf sich beruhen lassen und eine Depression wie in den 1930er Jahren erleben, oder sie wird allen in Sichtweite aus der Patsche helfen, (…) um den Preis einer steigenden Inflation und des Absturzes des Dollars. Es gibt keine Lösung. (…) Es gibt keine Möglichkeit, diese Gebäude wieder zu füllen. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu refinanzieren, ohne Bankrott zu gehen. (…) Irgendwann in diesem Jahr werden wir wieder in ein negatives Wachstum zurückfallen, und das wird ein Blutbad sein. Es gibt keine Lösung, und diese Leute sehen es kommen und haben keine Ahnung, was sie dagegen tun sollen.»

Die nächste Rettungsaktion bringt laut Rubino eine Menge neuer Dollars, und das drücke diese Währung nach unten. Das wiederum führe in eine Todesspirale, für die es keine Lösung gebe. Das sei eine so grosse Rettungsaktion, dass sie die Inhaber von Währungen und Staatsanleihen in Angst und Schrecken versetze. Rubio weiter:

«Dann ist das Spiel vorbei. (…) Die Frage ist nur, wann die Leute das herausfinden.»

Abschliessend erklärt Rubino:

«Dies ist eine viel grössere Geschichte als das, was mit dem Dollar als Reservewährung geschieht. Dies ist das Ende eines globalen Währungsexperiments, das ein sehr feuriges Ende nehmen wird. Es wird kein Spass sein, das zu beobachten.»

Rubino rät den Menschen, sich mit Sachwerten wie Lebensmitteln, Wasser, Werkzeug, Gold, Silber, einem Auto und einem Garten auszustatten, um nur einige zu nennen. «Wir alle sollten jetzt preppers sein», empfiehlt er.

Hier finden Sie das gesamte Interview.

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Die Irrwege der Grünen

Was für ein Freudentag für die Grünen in Deutschland. Ihr Obergrüner Robert Habeck hat – unwiderruflich – beschlossen, die letzten drei AKWs vom deutschen Stromnetz zu nehmen respektive natürlich das Stromnetz von ihnen zu befreien.

Da tanzen die insolvenzgeschützten grünen Kobolde ihre 360 Grad-Pirouetten über hunderttausende von Kilometern um den Erdball und werden bald von einer feministischen Energiepolitik schwärmen. Alle drei AKWs abgeschaltet, also kein Doppel-, sondern ein Dreifachwumms!

Erfroren, verdunkelt und insolvent

Oh je, kein einzig Lichtlein brennt

Fast alle sind bald am Ende

Das nennt man heute – Zeitenwende!

Habeck hat zum bald reihenweise insolventen Volk gesprochen – halbgöttlich in Form einer Osterbotschaft. Seine frohe Botschaft lautete, dass die Energieversorgung Deutschlands gesichert und der Atomausstieg unumkehrbar sei.

«Die Energieversorgungssicherheit in Deutschland wurde in diesem schwierigen (!) Winter gewährleistet und wird auch weiter gewährleistet sein.» Er verwies auf die hohen Füllstände in den Gasspeichern, die neuen Flüssiggasterminals an den norddeutschen Küsten und mehr erneuerbare Energien.

Damit sei die Lage unter Kontrolle – Houston, wir haben kein Problem! Ausserdem hätten deutsche Atomkraftbetreiber keine Absicht, hier neue Atomkraftwerke zu bauen. Was für ein Glück, und warum auch, wenn man soooo souverän durch einen soooooo harten Winter gekommen ist.

Aber das grüne Bleichgesicht sprach sein persönliches Urbi et Orbi mit gespaltener Zunge. Seine Osterbotschaft hatte den Charakter eines tollwütigen Hasen, der ein toxisches Osterei verspeist hat …

Wohlwissend hat Habeck nichts zu den exorbitanten Energiepreisen gesagt, die besonders die KMUs ruinieren und zahlreiche grosse Unternehmen aus dem Land treiben.

Die Energiewende – die laut Habecks Parteifreund Jürgen Trittin monatlich nicht mehr als eine Kugel Eis kosten sollte, also ein Schnäppchen, ist dabei, zum Armutstreiber zu werden.

Habecks Idee, ab nächstes Jahr nur noch Heizungen zuzulassen, die mit 65 Prozent «erneuerbaren» Energien betrieben werden sollen, ist immer noch als Verordnung in Kraft. Und sie wird lediglich durch die Möglichkeit, Ausnahmen zu beantragen, abgemildert.

Es soll auch keinen Zwang geben, funktionstüchtige Heizungen sofort zu ersetzen. Die enormen Kosten, die durch die Umrüstung auf Wärmepumpen entstehen, werden vorerst durch Förderprogramme verdeckt.

Wie lange diese Förderung ausreichen wird, steht in den Sternen. Und wenn sie nicht mehr ausreicht, wird Onkel Dagobert aus seinem Talerspeicher bei der EZB (Entenhausener Zentralbank) ein Sondervermögen extrahieren und seinen Neffen Tick, Trick und Track a.k.a. Scholz, Habeck und Lindner, also den Ampelmännchen, zur Verfügung stellen.

Abgesehen davon ist das Ganze ein als Mogelpackung getarntes Sand in die Augen der Bevölkerung streuen. Gasheizungen werden verboten. Aber die Wärmepumpen haben einen hohen Strombedarf. Der muss aus Gaskraftwerken gedeckt werden, von denen noch einige gebaut werden müssen, um den Ausfall der «Erneuerbaren» bei Windstille und fehlender Sonne («Dunkelflaute») zu ersetzen.

Denn Stromüberschuss, den «Erneuerbare» bei günstigen Wetterverhältnissen produzieren, kann nicht oder kaum gespeichert werden und muss, zum Teil gegen Entgelt, in die Netze der Nachbarländer gedrückt werden.

Später muss dann von diesen Ländern Strom zurückgekauft werden – u.a. Atomstrom. Die Grünen nennen diesen Vorgang «Stromexport». Und den Import … Schwamm drüber. Deutschland ist doch selbsternannter Export- und nicht Importweltmeister. Also Respekt, bitte.

Habeck und seine fruktarischen Grasfresser ignorieren die Tatsache, dass auch die doppelte Anzahl Windräder und Solaranlagen bei Dunkelflaute nicht liefert.

Das deutsche Netz wird dadurch noch mehr strapaziert. Dabei ist es schon jetzt an seiner Belastungsgrenze und muss immer häufiger lokal abgeschaltet werden, damit es nicht zusammenbricht.

Aber vor Kritik daran wird bereits gewarnt: In nicht allzu ferner Zukunft ist es «Delegitimierung des Staates», wenn man darauf hinweist, dass es Zeiten mit zuverlässig gesicherter Energieversorgung gegeben hat. (Erinnern Sie sich noch?) (…)

Habeck will den Ausstieg unumkehrbar machen. Dies unbeirrt davon, dass dies Deutschland vom Rest der Welt isoliert, die nicht nur (weiter oder wieder) Atomkraftwerke baut, sondern durch Forschung und Entwicklung dabei ist, Reaktoren in Betrieb zu nehmen, die mit Atommüll gefüttert werden können.

Deutscher Atommüll rottet übrigens über der Erdoberfläche vor sich hin, weil politisch seine Verbringung z.B. in geeignete Kalischächte seit Jahrzehnten hintertrieben wird.

Wer das nicht glauben will, der sollte sich über die Ergebnisse der «Arbeitsgruppe Endlager», die seinerzeit von der Regierung Schröder eingesetzt wurde, informieren. (…)

Uns wird immer wieder von der (…) so grünen Propaganda eingehämmert, dass grüner Wasserstoff dereinst alle unsere Probleme lösen soll. Nur, wie soll dieser «grüne» Wasserstoff gewonnen werden? Aus Flüssiggas aus den USA, das wiederum durch das bei uns verbotene Fracking gewonnen wurde. Ebenfalls will man Wasserstoff aus Windkraftanlagen gewinnen, die in Namibia mit deutschem Geld im Naturschutzpark errichtet werden sollen.

Cuánto cuesta?

Wer kann das bezahlen

Wer hat das bestellt?

Wer hat so viel Pinke Pinke

Wer hat so viel Geld?

Grüne Projekte müssten beschleunigt werden, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Netto-Null ist dabei ein Synonymsprech für «wo Loch, da nichts!»

Die EU bemüht sich, dabei Vorreiter zu sein. Ab 2035 dürfen Wohnungen nicht mehr benutzt werden, wenn sie nicht praktisch «emissionsfrei» bewohnt werden können.

Wahrscheinlich wird dann auch das Furzen und nicht emissionsbefreite Kacke … unter Strafe gestellt. Die westliche Wertegesellschaft führt einen noch nie dagewesenen Frontalangriff auf die Menschen durch, bei dem es um Geld, Macht und Herrschaft geht. Die Kacke ist am Dampfen, mit und ohne Emissionen.

Nach dem Vorbild der Covid-Massnahmen, bei denen von Anfang an auf die Verbreitung maximaler Angst gesetzt wurde, geht es jetzt auch angeblich um die Rettung des Klimas und damit des Planeten. James (Jamie) Dimon, der Vorstandsvorsitzende von JP Morgan, sagte: Das Fenster zur Abwendung der kostspieligsten Auswirkungen des globalen Klimawandels schliesse sich.

Dimon hat daher vorgeschlagen, dass Regierungen privates Land beschlagnahmen sollten, um Wind- und Solarparks zu bauen, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen. (…) In seinem jährlichen Aktionärsbrief sagte Herr Dimon:

«Reformen bei den Genehmigungen sind dringend erforderlich, damit Investitionen überhaupt rechtzeitig getätigt werden können. (…) Möglicherweise müssen wir sogar Enteignungen vornehmen – wir bekommen einfach nicht schnell genug die entsprechenden Investitionen für Netz-, Solar-, Wind- und Pipelineinitiativen.» (…)

Wir dürfen sicher sein, dass die JP Morgans dieser Welt bereitstehen, um unbenutzbare Häuser und Grundstücke zu erwerben und neuer Verwendung zuzuführen. Sie haben auch schon Milliarden investiert, um Fabriken zu errichten, in denen Fleisch wie Tumorzellen gezüchtet wird, und um Insekten und Würmer zu allen möglichen Arten von Nahrungsmitteln zu verarbeiten.

Gegen die negativen gesundheitlichen Folgen dieser Art von Ernährung werden wir von den neuen gentechnischen Impfstoffen und Medikamenten der Pharmaindustrie geschützt, die zu unserem Wohle jede Haftung ablehnt.

Ob sich die Menschen all dem fügen, wird dann mit dem digitalen Personal-Zertifikat kontrolliert und durchgesetzt. Andere Zeiten – andere Sitten. Genannt: Zeitenwende.

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Dies ist der leicht gekürzte Newsletter von Marco Caimi, Arzt, Kabarettist, Publizist und Aktivist. Aus Zensurgründen präsentiert er seine Recherchen nebst seinem YouTube-Kanal Caimi Report auf seinem Rumble-Kanal: https://www.rumble.com/caimireport. Caimis Newsletter können Sie hier abonnieren.

Warten auf das Ende der Welt

Wir haben auf das Ende der Welt gewartet

Warten auf das Ende der Welt, warten auf das Ende der Welt

Lieber Herr, ich hoffe aufrichtig, dass Du kommst

Denn Du hast wirklich etwas begonnen.

Elvis Costello, Waiting for the End of the World, 1977

***

Dies ist eine Übersetzung einer englischen Kolumne, die von der führenden russischen Wirtschaftszeitung Wedomosti in Auftrag gegeben wurde.

Wir können den ununterbrochenen Welleneffekt des geopolitischen Erdbebens von 2023, das die Welt erschüttert hat, nicht einmal ansatzweise erahnen: Putin und Xi, die in Moskau de facto den Anfang vom Ende der Pax Americana signalisiert haben.

Dies ist seit über einem Jahrhundert das ultimative Anathema für rar gewordene anglo-amerikanische Hegemonialeliten: Eine unterzeichnete, besiegelte, umfassende strategische Partnerschaft zwischen zwei gleichrangigen Konkurrenten, die eine massive Produktionsbasis und eine Vormachtstellung in der Versorgung mit natürlichen Ressourcen mit dem Mehrwert russischer hochmoderner Waffentechnik und diplomatischem Geschick verknüpft.

Aus der Sicht dieser Eliten, deren Plan A immer eine entartete Version des «Teile und herrsche» des römischen Reichs war, sollte dies niemals geschehen. In der Tat sahen sie es, geblendet von Hybris, nie kommen. (…)

Xi und Putin haben mit einem einzigen Sun-Tzu-Zug den Orientalismus, den Eurozentrismus, den Exzeptionalismus und nicht zuletzt den Neokolonialismus lahmgelegt. Kein Wunder, dass der globale Süden von den Entwicklungen in Moskau gefesselt ist.

Zu allem Überfluss haben wir China, die mit Abstand grösste Volkswirtschaft der Welt, gemessen an der Kaufkraftparität (KKP), und auch der grösste Exporteur. Und wir haben Russland. Eine Wirtschaft, die, gemessen an den Kaufkraftparitäten, der deutschen entspricht oder sogar grösser ist – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass es der grösste Energieexporteur der Welt ist und nicht zur Deindustrialisierung gezwungen wird.

Gemeinsam, im Gleichschritt, konzentrieren sie sich darauf, die notwendigen Bedingungen zu schaffen, um den US-Dollar zu umgehen. Das gibt das Stichwort zu einem der entscheidenden Einzeiler von Präsident Putin:

«Wir sind dafür, den chinesischen Yuan für den Zahlungsverkehr zwischen Russland und den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zu verwenden.»

Eine wichtige Folge dieser geopolitischen und geoökonomischen Allianz, die in den letzten Jahren sorgfältig ausgearbeitet wurde, ist bereits in vollem Gange: Die Entstehung einer möglichen Triade in Bezug auf die globalen Handelsbeziehungen, und in vielerlei Hinsicht ein globaler Handelskrieg.

Eurasien wird von der Partnerschaft zwischen Russland und China angeführt – und weitgehend organisiert. China wird im Globalen Süden eine Schlüsselrolle spielen, aber auch Indien könnte recht einflussreich werden und eine Art Bewegung der Blockfreien Staaten [Non-Aligned Movement, NAM]) auf Steroiden bilden. Und dann ist da noch die ehemalige «unentbehrliche Nation», die über die EU-Vasallen und die in den Five Eyes zusammengefasste Anglosphäre herrscht.

Was die Chinesen wirklich wollen

Der Hegemon hat im Rahmen seiner selbst erdachten «regelbasierten internationalen Ordnung» im Grunde nie Diplomatie betrieben. Teilen und herrschen schliesst Diplomatie per Definition aus. Jetzt ist seine Version von «Diplomatie» sogar noch weiter zu groben Beleidigungen durch eine Reihe von intellektuell herausgeforderten und, offen gesagt, schwachsinnigen Funktionären der USA, der EU und Grossbritanniens verkommen.

Es ist kein Wunder, dass sich ein wahrer Gentleman, Aussenminister Sergej Lawrow, gezwungen sah zuzugeben:

«Russland ist kein Partner der EU mehr… Die Europäische Union hat Russland ‹verloren›. Aber die Union ist selbst schuld. Schliesslich erklären die EU-Mitgliedsstaaten (…) offen, dass Russland eine strategische Niederlage zugefügt werden soll. Deshalb betrachten wir die EU als eine feindliche Organisation.»

Doch das neue aussenpolitische Konzept Russlands, das Putin am 31. März verkündete, macht deutlich: Russland sieht sich nicht als «Feind des Westens» und strebt keine Isolation an. Das Problem ist, dass es auf der anderen Seite praktisch keinen Erwachsenen gibt, mit dem man reden kann, sondern eine Horde Hyänen. Das hat Lawrow dazu veranlasst, erneut zu betonen, dass «symmetrische und asymmetrische» Massnahmen gegen diejenigen ergriffen werden können, die an «feindlichen» Aktionen gegen Moskau beteiligt sind.

Wenn es um «Exzeptionalistan» geht, ist das eine Selbstverständlichkeit: Die USA werden von Moskau als Hauptanstifter gegen Russland bezeichnet, und die kollektive Politik des Westens wird als «eine neue Art von Hybridkrieg» beschrieben.

Doch was für Moskau wirklich wichtig ist, sind die positiven Entwicklungen: Die ununterbrochene Integration Eurasiens, engere Beziehungen zu den «befreundeten globalen Zentren» China und Indien, verstärkte Hilfe für Afrika, mehr strategische Zusammenarbeit mit Lateinamerika und der Karibik, den islamischen Ländern – Türkei, Iran, Saudi-Arabien, Syrien, Ägypten – und mit dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN).

Und damit kommen wir zu etwas Wesentlichem, das – vorhersehbar – von den westlichen Medien kollektiv ignoriert wurde: Das Boao-Forum, das fast zeitgleich mit der Ankündigung des neuen aussenpolitischen Konzepts Russlands stattfand. Das Anfang 2001, also noch vor dem 11. September 2001, ins Leben gerufene Boao-Forum ist dem Vorbild von Davos nachempfunden, doch es ist durch und durch chinesisch, denn das Sekretariat befindet sich in Peking. Boao liegt in der Provinz Hainan, einer der Inseln im Golf von Tonkin und heute ein Touristenparadies.

Eine der wichtigsten Sitzungen des diesjährigen Forums war dem Thema Entwicklung und Sicherheit gewidmet. Den Vorsitz führte der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der derzeit Präsident von Boao ist. Es gab eine ganze Reihe von Verweisen auf Xis Globale Entwicklungsinitiative und die Globale Sicherheitsinitiative, die übrigens 2022 in Boao initiiert wurde.

Das Problem ist, dass diese beiden Initiativen direkt mit dem Friedens- und Sicherheitskonzept der UNO und der äusserst fragwürdigen Agenda 2030 für «nachhaltige Entwicklung» verknüpft sind – bei der es nicht wirklich um Entwicklung und schon gar nicht um «Nachhaltigkeit» geht: Es handelt sich dabei um eine Erfindung von Davos, die von Konzernen ausgeheckt wurde. Die UNO ihrerseits ist im Grunde eine Geisel von Washingtons Launen. Peking spielt im Moment noch mit.

Premierminister Li Qiang wurde noch konkreter. Er betonte das Markenkonzept der «Gemeinschaft der gemeinsamen Zukunft für die Menschheit» als Grundlage für Frieden und Entwicklung und verknüpfte die friedliche Koexistenz mit dem «Geist von Bandung» – in direkter Kontinuität mit der Entstehung der NAM im Jahr 1955: Das sollte der «asiatische Weg» des gegenseitigen Respekts und der Konsensbildung sein – im Gegensatz zur «wahllosen Anwendung einseitiger Sanktionen und weitreichender Rechtsprechung» und der Ablehnung eines «neuen Kalten Krieges».

Dies führte Li Qiang dazu, die chinesischen Bemühungen um eine Vertiefung des ostasiatischen Handelsabkommens RCEP hervorzuheben und auch die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen China und ASEAN voranzutreiben. Und all das ist mit der neuen Ausweitung der Belt and Road Initiative (BRI) verbunden, die dem Handelsprotektionismus entgegensteht.

Für die Chinesen geht es also nicht nur um Geschäfte, sondern auch um kulturelle Interaktionen, Inklusivität, gegenseitiges Vertrauen und eine strikte Ablehnung des «Kampfes der Kulturen» und ideologischer Konfrontation.

So sehr sich Moskau all dem ohne Weiteres anschliesst – und es sogar mit diplomatischer Raffinesse praktiziert –, so sehr ist Washington erschrocken darüber, wie überzeugend dieses chinesische Narrativ für den gesamten globalen Süden ist. Schliesslich besteht das einzige Angebot von «Exzeptionalistan» auf dem Markt der Ideen in einseitiger Vorherrschaft, in teilen und herrschen, und in der Devise: «Ihr seid mit uns oder gegen uns». Und im letzteren Fall werdet ihr sanktioniert, schikaniert, bombardiert und/oder eure Regierung wird ausgetauscht.

Schreiben wir schon wieder das Jahr 1848?

In der Zwischenzeit besteht in den Vasallengebieten die Möglichkeit einer Wiederbelebung des Jahres 1848, als eine grosse revolutionäre Welle ganz Europa erfasste. 1848 waren es liberale Revolutionen, heute haben wir es im Wesentlichen mit volksnahen antiliberalen (und Antikriegs-)Revolutionen zu tun – von Bauern in den Niederlanden und Belgien bis hin zu konservativen Populisten in Italien und Links- und Rechtspopulisten in Frankreich.

Es mag zu früh sein, von einem europäischen Frühling zu sprechen. Sicher ist jedoch, dass die europäischen Durchschnittsbürger in mehreren Breitengraden zunehmend geneigt sind, das Joch der neoliberalen Technokratie und ihrer Diktatur des Kapitals und der Überwachung abzuschütteln. Ganz zu schweigen von der NATO-Kriegstreiberei.

Da praktisch alle europäischen Medien von den Technokraten kontrolliert werden, werden die Menschen diese Diskussion in den Mainstream-Medien nicht sehen. Dennoch liegt das Gefühl in der Luft, dass dies das Ende einer Dynastie im chinesischen Stil einläuten könnte. Im chinesischen Kalender läuft das immer so: Die historisch-gesellschaftliche Uhr läuft immer mit Perioden von 200 bis 400 Jahren pro Dynastie.

Es gibt tatsächlich Anzeichen dafür, dass Europa eine Wiedergeburt erleben könnte. Die Zeit des Umbruchs wird lang und mühsam sein – wegen der Horden von Anarcho-Linken, die so nützliche Idioten für die westliche Oligarchie sind – oder es könnte sich auch alles an einem einzigen Tag zuspitzen. Das Ziel ist ganz klar: Der Tod der neoliberalen Technokratie.

Auf diese Weise könnte die Xi-Putin-Sichtweise im kollektiven Westen Fuss fassen und zeigen, dass diese Ersatz-«Modernität» (die eine fanatische Cancel Culture beinhaltet) im Vergleich zu traditionellen, tief verwurzelten kulturellen Werten – sei es Konfuzianismus, Taoismus oder östliche Orthodoxie – im Wesentlichen nichtig ist. Die chinesischen und russischen Konzepte des Zivilisationsstaates sind viel attraktiver, als es den Anschein hat.

Nun, die (kulturelle) Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen, aber sie kann ihren Charme über unzählige Telegramkanäle entfalten. Frankreich, das in seiner Geschichte schon immer für die Rebellion schwärmte, könnte wieder die Vorhut bilden.

Dennoch wird sich nichts ändern, wenn das globale Finanzkasino nicht unterwandert wird. Russland hat der Welt eine Lektion erteilt: Es hat sich in aller Stille auf einen langfristigen «totalen Krieg» vorbereitet. So sehr, dass sein kalibrierter Gegenschlag den Finanzkrieg auf den Kopf stellte – und das Kasino völlig destabilisierte. China ist unterdessen dabei, sein eigenes Gleichgewicht wiederherzustellen, und auf dem Weg, sich ebenfalls auf einen totalen Krieg vorzubereiten, sei er nun hybrid oder nicht.

Der unschätzbare Michael Hudson, der gerade sein neuestes Buch «The Collapse of Antiquity» [Der Untergang der Antike] veröffentlicht hat, in dem er geschickt die Rolle der Schulden in Griechenland und Rom, den Wurzeln der westlichen Zivilisation, analysiert, erklärt kurz und bündig unseren derzeitigen Stand der Dinge:

«Amerika hat eine Farbrevolution an der Spitze durchgeführt, in Deutschland, Holland, England und Frankreich, im Wesentlichen dort, wo die Aussenpolitik Europas nicht ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen vertritt (…) Amerika hat einfach gesagt: Wir sind verpflichtet, einen Krieg der (wie sie es nennen) Demokratie (womit sie die Oligarchie meinen, einschliesslich des Nazismus in der Ukraine) gegen die Autokratie zu unterstützen (…) Eine Autokratie ist jedes Land, das stark genug ist, das Entstehen einer Gläubigeroligarchie zu verhindern, wie China die Gläubigeroligarchie verhindert hat.»

Die «Gläubigeroligarchie» lässt sich also in der Tat als die giftige Schnittstelle zwischen den feuchten Träumen der Globalisten von totaler Kontrolle und militarisierter «Full Spectrum Dominance» erklären.

Der Unterschied besteht nun darin, dass Russland und China dem globalen Süden zeigen, dass das, was die amerikanischen Strategen für sie auf Lager hatten – ihr werdet «im Dunkeln frieren», wenn ihr von dem abweicht, was wir sagen – nicht mehr gilt. Der grösste Teil des Globalen Südens befindet sich jetzt in offener geoökonomischer Revolte.

Der globalistische neoliberale Totalitarismus wird natürlich nicht in einem Sandsturm verschwinden. Zumindest jetzt noch nicht. Es liegt noch ein Strudel der Giftigkeit vor uns: Aufhebung der verfassungsmässigen Rechte, Orwellsche Propaganda, Schlägertrupps, Zensur, Cancel Culture, ideologische Konformität, irrationale Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Hass und sogar Verfolgung von – slawischen – «Untermenschen», Segregation, Kriminalisierung von Andersdenkenden, Bücherverbrennungen, Schauprozesse, gefälschte Verhaftungsmandate durch den Känguru-Internationalen-Strafgerichtshof, Terror im Stil der ISIS.

Aber der wichtigste Vektor ist, dass sowohl China als auch Russland, die jeweils ihre eigenen komplexen Besonderheiten aufweisen – und beide vom Westen als unassimilierbare Andere abgetan werden –, stark in den Aufbau funktionierender Wirtschaftsmodelle investieren, die nicht bzw. in unterschiedlichem Masse mit dem westlichen Finanzkasino und/oder dessen Lieferkettennetzwerken verbunden sind. Und das ist es, was die Exzeptionalisten in den Wahnsinn treibt – noch mehr, als sie es ohnehin schon sind.

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Pepe Escobar ist ein unabhängiger geopolitischer Analyst für Eurasien und Autor. Sein neuestes Buch ist «Raging Twenties». Auf Telegram können Sie ihm unter @rocknrollgeopolitics folgen.

«Impfstoffe» von Pfizer wurden nie auf ihre Sicherheit getestet

Die «Covid-Impfstoffe» von Pfizer wurden nie auf ihre Sicherheit getestet. Das behauptet der Geschäftsführer der Vaccine Safety Research Foundation, Steve Kirsch, der auch mögliche Kritiker auffordert, ihm das Gegenteil zu beweisen.

Laut Kirsch gab es in den klinischen Studien der Phase 3, die als «Goldstandard» gelten, 31,2 Prozent mehr Todesfälle, 21 Personen aus der Impfstoffgruppe starben. «Woher wissen wir, dass keiner dieser Todesfälle durch den Impfstoff verursacht wurde?», fragt Kirsch. Lediglich weil Pfizer dies behaupte, Beweise gebe es nicht.

Denn nur durch eine Histopathologie, eine ordnungsgemässe Untersuchung gefärbter Gewebeproben unter dem Mikroskop, könne man herausfinden, ob die mRNA-Impfstoffe für den Tod der Probanden verantwortlich waren. Pfizer habe diese nie durchgeführt und die FDA habe sie nie verlangt.

Niemand habe diesen Fehler zugegeben oder einen Finger gerührt, um ihn zu korrigieren, schreibt Kirsch und konstatiert: «Hätte man bei den 21 Todesfällen die richtigen Tests durchgeführt, wäre der Impfstoff nie zugelassen worden.»

Statt ordnungsgemässe Tests durchzuführen, habe Pfizer einfach versichert, dass niemand an dem «Impfstoff» gestorben sei. Das sei absurd, denn um wirklich etwas über die Sicherheit der Gen-Präparate erfahren zu können, müssten Histopathologien durchgeführt werden, Zusicherungen reichten nicht. Diese Untersuchungen seien billig und aussagekräftig.

Nun habe der Pathologe Ryan Cole die entsprechenden histopathologischen Untersuchungen durchgeführt, und in 100 Prozent der Fälle, mit denen er beauftragt wurde, könne er die Todesfälle auf den Impfstoff zurückführen, teilt Kirsch mit.

«Ich hoffe, dass wir eines Tages eine Führung bei der CDC [Centers for Disease Control and Prevention] haben werden, die nicht korrupt ist und die die Gerichtsmediziner auffordert, die richtigen Tests durchzuführen.»

Die CDC könne dies sofort umsetzen, in dem sie alle Gerichtsmediziner der USA auffordere, histopathologische Untersuchungen durchzuführen, vor allem bei Menschen, die «plötzlich sterben». So könne man fast sofort nachweisen, ob der «Impfstoff» sicher und wirksam sei oder nicht. Die Kosten für Zeit und Geld seien minimal.

Doch die CDC sei einfach nicht daran interessiert, die Wahrheit über die «Impfstoffe» herauszufinden, obwohl es ihre Aufgabe sei, Amerika vor Gesundheitsbedrohungen zu schützen. Kirsch resümiert:

«Vielleicht ist es an der Zeit, das Leitbild der CDC umzuschreiben, damit es genauer ist? Hier ist mein Vorschlag: Die CDC arbeitet rund um die Uhr, um die Impfstoffhersteller zu schützen, damit niemand in Amerika jemals herausfindet, wie tödlich die Impfstoffe wirklich sind (…) Keine Regierung der Welt wird es wagen, diese Untersuchungen durchzuführen. Denn keiner der Machthaber will, dass die Öffentlichkeit erfährt, wie viele Menschen sie mit diesen Impfstoffen umgebracht haben. Das ist die Quintessenz. Ich fordere jemanden auf zu beweisen, dass ich falsch liege.»

Klima schützen und gesund bleiben mit Eckart von Hirschhausen

Klima schützen und gesund bleiben mit Eckart von Hirschhausen

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von AR Göhring

In einem Drogerie-Magazin erklärt ARD-Arzt Eckart von Hirschhausen eher nicht, warum die Unterstützung der Klimapolitik der Ampel unserer Gesundheit nütze.

Die PR für politische Interessen treibt schon seltsame Blüten – neben der seit 1968 erprobten und bestens bewährten Panikmache mit ökologischen und viralen Katastrophen, die niemals eintrafen, wird es ab und an auch einmal andersherum, also positiv probiert. Danach verhindere die Klimapolitik der herrschenden Klasse nicht nur unerwünschte Probleme wie Dürre, Klimaflucht, Sturmfluten, Hitze, Revolution, Rechtsruck und Corona, sondern „man“ tut auch etwas für seine Gesundheit.

Das hat verschiende Gründe. Nummer eins: Viele (jüngere?) Menschen hätten Angst vor einer ungewissen Zukunft. Unter den 14- bis 17jährigen sei „Klimaangst“ eine der drei häufigsten Sorgen. Da hat EvH mit Sicherheit Recht, denn sein Haussender ARD, und die Kollegen vom ZDF und den anderen Massenmedien drehen seit dem Abflauen der Coronaerzählung in Sachen Klima wieder richtig auf und erklären jedes milde Wetter im Winter sogleich zum Klimasymptom (typisch kalte Perioden hingegen werden ignoriert, weil nur „Wetter“).

Nummer zwei: „Hitze ist Gift fürs Gehirn. Es gibt bei Hitzewellen mehr psychische Erkrankungen, mehr Aggressionen, mehr Unfälle und mehr Suizide.“

Der WDR und seine skurrile Klima-Erklärung für Freibad-Gewalt im Sommer lassen grüßen. Extreme Umweltbedingungen sorgen generell für Streß, ob nun Hitze oder Kälte. Die Kälte läßt man in der Erklärung aber einfach weg, weil sie nicht ins aktuelle Erderwärmungs-Narrativ paßt. Das ist grob unwissenschaftlich, weil Kälte nachgewiesenermaßen der schlimmste Streßfaktor für Menschen ist, um ein Vielfaches schädlicher für die Gesundheit als Hitze. Man fragt sich, wie EvH und andere „Klima-Mediziner“ mit ihrer Geschichte so einfach durchkommen und sie sogar laufend wiederholn können. Denn die tatsächlichen Verhältnisse liegen für jedermann auf der Hand: Wohin fliegen die Bürger aus der Schweiz, Österreich und Deutschland am liebsten – nach Island oder nach Spanien?

Nummer drei: „Von fossilen Brennstoffen verdreckte Luft“. Lebt EvH in der Vergangenheit? In den 60ern wurde weiße Wäsche im Ruhrpott schnell grau – in der DDR, Bezirk Halle/Saale, noch bis 1990. Hirschhausen bemüht einen Psychiater und Streßforscher der Charité, der von Feinstaub erzählt. Dieser verändere

„die Art und Weise, wie unser Gehirnauf Streß reagiert.“

Daß Ärzte die Klima-Erzählung bemühen, erinnert an den Urologen-Chef, der vor einigen Jahren allen Ernstes behauptete, die angeblich steigenden Temperaturen in Europa würden hiesige Männer allmählich zeugungsunfähig machen. Daran schließt sich eine ulkige Statistik an, nach der

„mit jedem Grad Erwärmung“ die Zahl der „psychisch Erkrankten um 0,9%“ steige.

Das kennt man ja – wenn die Sonne scheint und es schön warm ist, werden die Menschen depressiv. In Finnland hingegen, mit der geringsten Sonnenscheindauer Europas, sind die Leute alle fröhlich, weil es so schön dunkel und kalt ist. Wer soll das glauben, Herr Dr. med. von Hirschhausen?

Fast noch besser als diese grotesken Behauptungen sind die genialen Therapievorschläge im Text. Man solle Grünflächen um Wohnanlagen einrichten, „Taschenparks“ – die ziehen das CO2 aus der Atmosphäre und beruhigen das Gemüt. Auf solch geniale Ideen ist noch niemand gekommen – man fragt sich allerdings, warum Großstädte wie Berlin oder New York City seit über 150 Jahren gezielt Unmengen von Parks im Stadtgebiet einrichten. Zählen Sie nur einmal die Grünanlagen in New York durch.

Da ihm offenbar selber klar ist, wie banal solche Vorschläge sind, ergänzt er noch um „Selbstwirksamkeit“, die man erreichen soll. Man soll etwas tun, was die Stimmung in der eigenen Umwelt verändert, und dann erlebt man diese. Diese Idee hatten offenbar auch die sich rasant vermehrenden Klimakleber, die mit ihren Aktionen sehr intensiv erleben, wie ihr Verhalten auf der Autobahn oder Bundesstraße die Stimmung unter den Autofahrern verändert. Sagt er so aber nicht, sondern

„Sich an einer sinnvollen Stelle mit anderen engagieren.“

Fazit: „Klima“ ist heuer ein Hebel für alles – zum Geldverdienen, als Karrieresprungbrett, als Machtinstrument, oder schlicht, um die wöchentliche, mutmaßlich gut bezahlte Gesundheits-Wohlfühlkolumne im Kundenmagazin von dm mit Worten zu füllen.

Osterfreude 2023 in St. Petersburg

Ostern wird hier, gemäss dem Julianischen Kalender, am heutigen Sonntag gefeiert. Sonntag heisst auf russisch «Auferstehungstag» (Воскресенье), was schon darauf hinweist, dass den orthodoxen Christen die Auferstehung Christi so wichtig ist, wie sie es den Christen des ersten Jahrhunderts war.

Die Kasan-Kathedrale und die Isaaks-Kathedrale die in der Sowjetunion zweckentfremdet wurden, dienen heute wieder dem Gottesdienst. Die Osternachtsfeier in der Kasan-Kathedrale begann um 23.30 Uhr. Die riesige Kirche ist gut gefüllt, die Menschen stehen, denn Kirchenbänke gibt es ja keine.

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Fotos: links: Osternachtsfeier Kasan-Kathedrale, rechts: Liturgie in der Isaaks-Kathedrale von St. Petersburg

Der Gottesdienst wurde vom Fernsehen gefilmt. Ich war beeindruckt von der Feierlichkeit, die sich meinem Empfinden nach ganz auf Gott und Christi Auferstehung richtete. Die Gesänge, die Bibellesungen, die Gebete, die prächtige bildreiche Gestaltung der Kirche schienen mir – obwohl mir eigentlich das Priesteramt und die Ikonenfrömmigkeit fremd sind – mit den Gedanken und den Seelen der anwesenden Gläubigen ein geistiges Gesamtwerk zu bilden, das Gott verherrlicht und anbetet.

An einer Stelle der Liturgie ziehen die Priester über die weissen Gewänder rote, ein Tor öffnet sich, ein Priester ruft immer wieder «Christus ist auferstanden!» «Христос воскресе!» [chrißtós waskrʲéßʲe], und alle antworten: «Wahrhaft auferstanden!» «Воистину воскресе!» [waíßtinu waskrʲéßʲe]. Immer wieder; einmal auch auf englisch und auf deutsch.

Dann wird die Schöpfungsgeschichte in mehreren Sprachen vorgelesen, auch auf deutsch und auf englisch. Die Menschen in und ausserhalb der Kirche rufen einander den Ostergruss zu. Die Angestellten im Hotel und die Taxifahrer antworten «Воистину воскресе». Nur ein Taxifahrer grummelt: «Ich glaube nicht.»

Den Menschen in der Kirche sieht man Osterfreude an; übrigens Frauen tragen fast alle Kopftuch und Rock. Anmutig sehen sie aus. Am Altar dienen nur Männer. Als ich vorige Woche mit einer orthodoxen Studentengruppe ein Gespräch führte, sprach ich das lobend an. Da regte sich kein Protest oder Unruhe.

Heute, am Ostermorgen, waren wir in der Isaaks-Kathedrale zur Liturgie. Ein Frauenchor und die Priester sangen fast die ganze Zeit im Wechsel. Einige der Anwesenden, die ja alle stehen, lasen in einem Buch oder auf dem Smartphone mit. Immer wieder begrüssen sich die Menschen mit dem Ostergruss und küssen einander symbolisch links-rechts-links. Wir sind begeistert.

Wir sind überhaupt begeistert von diesem Land, den Menschen, der Kunst, der Architektur. Die Menschen auf der Strasse sind auch deutlich ordentlicher gekleidet als im Westen. Anscheinend haben 75 Jahre Kommunismus den Geist und die Werte weniger beschädigt als die Umerziehung den Menschen im Westen geschadet haben.

Neu bewusst geworden ist mir letzte Woche auch, wie schlimm die deutsche Wehrmacht den Winterpalast, Peterhof und den Katharinenpalast beschädigt hat, ganz zu schweigen von der Blockade der Stadt.

Aber nicht dieser Gedanke steht heute im Vordergrund, sondern: «Христос воскресе!»

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zur Webseite des Autors, Prof. Dr. Daniel von Wachter

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