Vertrauen ist eine Ressource, die man mit Geld nicht kaufen kann. Man kann sich Vertrauen nur durch eigenes Handeln erarbeiten und durch selbiges verlieren. Ist das der Politik und den Medien gerade bewusst? In der Corona-Zeit türmen sich seit jeher Ungereimtheiten auf Inkompetenzen und Skandale.
Die Hintergrundmusik dazu liefert eine Beschwörungs-, Vertröstungs-, und Angstpolitik, als wäre das Hauptziel nicht die Bekämpfung des Virus sondern die Verärgerung der Bevölkerung und der Kollaps der mittelständischen Wirtschaft.
Die Politik braucht die Pandemie
Die Impfungen sind nun eine weitere dynamische Stellschraube in einem Gesamtgeschehen, das man wohl erst mit einiger zeitlicher Distanz Stück für Stück richtig einordnen können wird. Die Kanzlerin hat jedenfalls soeben (ähnlich wie zuvor Bill Gates) klargestellt, dass die Pandemie erst vorbei sein wird, „wenn die ganze Welt geimpft sein wird“. Das kann bekanntlich dauern. Ob das irgendwer nach den vielen gebrochenen Versprechen noch glaubt? Irgendeine neue Mutante lässt sich schließlich immer finden.
Hat es die Politik mit der Lösung der Pandemie überhaupt eilig? Seit dem Ausbruch von Corona ist in die Politik ein Interessenskonflikt eingewoben, der zwischen ihr und der Bevölkerung steht und sich kaum auflösen lässt: Fortexistenz und Dauer der Pandemie bedeuten Machtgewinn für die Regierenden.
Die Beseitigung der Pandemie bedeutet Machtverlust. Damit sind wir in einer Situation, in der „die Lösung das Problem ist“, wie es der Psychologe Paul Watzlawick mal in einem Vortrag genannt hat. Was im übrigen eine „Pandemie“ ist, bestimmt die Politik selbst.
Die für die Politik angenehme Nebenfolge der Pandemie, nämlich demokratiefern durchregieren zu können, lässt sich zudem durch eigenes Versagen, wie zum Beispiel bei der Beschaffung von Impfstoffen, selbst produzieren. Die Regierenden schaffen sich so in der Pandemie ein Anreizsystem, in welchem selbst Versagen und Inkompetenz noch in Machtgewinn resultieren. So lässt sich auf Zeit spielen und die Maßnahmen können immer weiter verlängert werden. Gibt es eine verkehrtere Situation in einer funktionierenden Demokratie?
Kuratierter Meinungskorridor
Völlig dysfunktional ist auch die Diskussion über das Impfthema. Mit der Brechstange wurden in den letzten Wochen die im Rekordtempo entwickelten, neuartigen Impfstoffe der Bevölkerung angepriesen – in einem Kuhhandel mit höchst vager Aussicht auf die frühere Erlangung bestimmter Freiheiten für die Geimpften. Die „Impfdebatte“ ist insgesamt ein Paradebeispiel für einen kuratierten Meinungskorridor.
Über das “Ob”, den Sinn und Zweck der Impfungen wurden gar nicht erst diskutiert. Es gab neben einigen Hurra-Artikeln auf den Impfstoff vor allem eine Debatte über das “Wie”, zum Beispiel über die „richtige“ Impfreihenfolge mit dem angeblich so begehrten Stoff. Das alles hat wenig mit Wissenschaft und Aufklärung der Bevölkerung zu tun und viel mit Propaganda.
Die Impfkampagne ist seit Beginn ein Stresstest für den gesunden Menschenverstand. Erinnerungen an die Schweinegrippe werden wieder wach. Auch damals wurden Impfungen massiv beworben, am Ende landeten Millionen Impfdosen im Müll. Und auch damals wurden Kritiker mundtot gemacht und pathologisiert, wie zum Beispiel die Journalistin Jane Bürgermeister, deren Vortrag aus dem Jahr 2009 erstaunliche Parallelen zur heutigen Krise offenbart, inklusive Militärpräsenz, Impfzentren und Expertenzirkel (zur aktuellen Covid-Task-Force in der Schweiz ist dieser Beitrag aufschlussreich).
Ist es nicht kurios? Die Panikmacher in Deutschland von damals, die in der Rückschau klar falsch gelegen haben, sind die gefeierten Experten von heute, die über jeden Zweifel erhaben sein sollen, siehe Christian Drosten. Die Kritiker von damals, die letztlich Recht hatten, sind heute zu Randfiguren erklärt worden. Es werden Böcke zum Gärtner gemacht. Und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als sei genau dies gerade äußerst praktisch und gewollt, um knallhart eine bestimmte Agenda durchzuziehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dafür ist Christian Drosten in der Tat die “richtigste Fehlbesetzung”.
Gerade häufen sich die Ungereimtheiten in Bezug auf die Impfstoffe. Es kommt vermehrt zum Auftreten von Nebenwirkungen und auch zu Todesfällen in zeitlicher Nähe zu den Impfungen. In den USA werden diese Fälle in öffentlichen Datenbanken ausführlicher dokumentiert als in Europa. Für die Frage der Kausalität in Bezug auf den Tod gelten in der öffentlichen Debatte deshalb wieder neue Maßstäbe: Waren bisher Tote mit Vorerkrankungen schnell “Opfer von Covid”, so soll jetzt plötzlich der Impfstoff quasi in keinem Fall für den Tod verantwortlich sein. Plötzlich spielen Vorerkrankungen wieder eine Rolle oder aber die rettende Impfung kam schlicht zu spät und Corona war schneller. Dass die Lösung das Problem ist, darf offiziell nicht sein.
Dabei sind die Impfungen der grösste Menschenversuch der Welt mit Ansage. Die in Europa verwendeten Impfstoffe verfügen über eine „bedingte Zulassung“, die erst mal auf ein Jahr befristet ist und weitere Tests nötig macht. Für diese Zulassung wird eine Art Risikoabwägung vorgenommen. Die Vorteile müssen die (bekannten) Nachteile überwiegen. Doch was, wenn letztere sich erst im Zuge der Impfungen oder später zeigen und dann Überhand nehmen?
“Schlimmer als die Mafia”
Inzwischen werden sogar Tests mit Corona-Impfstoffen an Kindern und Schwangeren durchgeführt. Ein Journalist der New York Times rühmt sich damit, seine Kinder als “Versuchs-Meerschweinchen” zur Verfügung zu stellen. Dazu passt wohl, dass kritisches Denken es bei der New York Times gerade schwer hat. Die Welt teilt sich gerade in diejenigen, die Wissenschaft als Vernunftreligion zelebrieren und diejenigen, für die der aktuelle Stand der Wissenschaft zwar das Beste ist was wir haben, aber eben in den meisten Fällen auch nur der aktuelle Stand des Irrtums ist.
Tests an Kindern, die selbst keine Einwilligung geben können oder noch schlimmer an Ungeborenen, sind schlicht unverantwortlich. Man kann gerade nur den Kopf schütteln: Woher kommt so viel blindes Vertrauen gegenüber dem aktuellen Stand des Irrtums im Einklang mit einer Pharma-Branche, über die man mal in der Zeitung lesen konnte, sie sei „schlimmer als die Mafia“?
Der “EMA-Leak”
Ein Blick auf das eilig durchgeführte Zulassungsverfahren der Impfstoffe ist ausserdem alles andere als vertrauensfördernd. Geleakte Dokumente und Mailwechsel aus der europäischen Arzneimittel-Agentur EMA machen deutlich, dass das Zulassungsverfahren mit heißer Nadel gestrickt war und auch politischer Druck nicht ausblieb.
Ein Mitarbeiter der EMA schreibt, dass die Stimmung in einer Telefonkonferenz (TC) mit der EU-Kommision “angespannt” bzw. “manchmal ein wenig unangenehm” war und es eine deutliche Erwartungshaltung an die EMA gebe, egal wie realistisch diese Erwartungen sind. Ein Mitarbeiter der Behörde wundert sich weiter in einem Mailwechsel mit der dänischen Zulassungsbehörde, dass die Zulassung des Impfstoffs von Moderna und Biontech/Pfizer durch die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Ende des Jahres bereits in Aussicht gestellt wurde, obwohl es bei beiden Stoffen noch Probleme gab und unklar sei, ob die Prüfung überhaupt zeitnah seriös durchführbar sei.
Zu dem Impfstoff von Astra Zeneca äusserte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA Skepsis zur Datenlage bezüglich Studien ausserhalb der USA. Die Daten seien “rätselhaft”, eine Notfallzulassung (EUA = Emergency Use Authentification) zu diesem Zeitpunkt nicht zu befürworten. Gerade stellen immer mehr Kliniken und Länder die Impfung mit dem Stoff von Astra Zeneca ein. Der Regierungssprecher Steffen Seibert meint jedoch, gerade jetzt sei eine Werbeoffensive für diesen Impfstoff angebracht. Wo hört Fahrlässigkeit auf und wo fängt Vorsatz an?
Auch in Bezug auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer gab es mehrere Vorbehalte im Zulassungsverfahren, die Arzneimittelprüfer hatten „three major objections“, die aber letztlich bis zur Zulassung ausgeräumt worden sind. Über langfristige Folgen ist damit noch nichts gesagt, denn langfristige Folgen lassen sich nur durch langfristige Tests zeigen. Zeit lässt sich durch nichts ersetzen.
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