Horst D. Deckert

Desaster Klimabonus: Viele warten noch auf ihr Geld …

Wer wundert sich in diesem Land noch über irgendetwas? Natürlich ist auch die Klimabonus-Auszahlung nicht reibungslos verlaufen. Während Finanzamt und Sozialversicherung jeden Bürger in diesem Land im Bedarfsfall schnell erreichen, finden die Almosen der Regierung nie auf Anhieb und immer nur sehr zögerlich zu ihren Empfängern.

Na sowas? Dieser Tage dürften sich auch viele Oberösterreicher heftig darüber gewundert haben, als sie in einer Zeitung des Mainstreams lasen, dass die Zahlung des Klimabonus in Höhe von 500 Euro nun beendet ist. An die vier Milliarden Euro habe Vater Staat an 8,6 Millionen Menschen in Österreich ausbezahlt.

Von wegen gelaufen…

„Ich habe noch nichts bekommen“ sagt ein Welser, der für eine Non-Profit-Organisation tätig ist und ein Jungunternehmer aus Linz klagt, dass auch er noch keinen Eingang verzeichne. Dabei sei er mit dem Finanzamt online in Kontakt und erst kürzlich hätte er wieder irgendwelche Abgaben dorthin entrichtet. Dies kann eine Gruppe von Tschetschenen, die – versehen mit einer „grünen Karte“ – im Flüchtlingslager St. Georgen auf die Erledigung ihrer Asylangelegenheiten warten, nicht von sich behaupten. Doch der Klimabonus an sie wurde bereits ausbezahlt und den hauen sie dann meist gemeinschaftlich auf den Kopf, machen sich einen schönen Tag, wie der Wochenblick erfuhr (wir berichteten). „Und welchen schönen Tag kann ich mir machen?“, fragt sarkastisch ein Vöcklabrucker, nachdem er diese Geschichte gehört hatte. Sein Bonus lässt noch auf sich warten. Auch in den heimischen Gefängnissen dürfte zur Zeit Hochstimmung herrschen, da dort sicher alle schon mit dem Geld beglückt wurden, glaubt eine Frau aus dem Innviertel, die auf die 500 Euro schon dringend wartet, aber nicht, um damit nach Salzburg zu reisen. Trotzdem sagt der für die Bonus-Auszahlung zuständige Projektleiter Wolfang Otter, alles sei gut gelaufen. “Fragt sich nur, für wen”, merkt bissig ein Handwerker an, der als braver Steuerzahler auch noch auf das Geld vom Staat wartet.

Kontakt unerwünscht?

“Warum sagen die Leute immer ‘Vater Staat’, wenn sie die Verwaltung dieser Republik meinen?”, ärgert er sich: „Dieser Begriff suggeriert doch Fürsorglichkeit, alles für die Kinder, also für die Menschen in diesem Land. Doch die Kinder sind schon längst zu Stiefkindern eines nicht wohlmeinenden Stiefvaters geworden.” Das Klimaschutzministerium, das für das Chaos der Klimabonusverteilung verantwortlich ist, scheint sich hinter Unerreichbarkeit zu verschanzen. Denn unter keiner der angegebenen Telefonnummer, die für eine Nachfrage des Verbleibs angegeben sind und auch nicht unter der Mail-Adresse „klimabonus.gv.at“ war jemand zu erreichen. Auch in der Pressestelle des Ministeriums glänzt man mit Kontaktlosigkeit.

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