Horst D. Deckert

Flüchtlingshelferin arg enttäuscht

In diesem Staat sind die eigenen Bürger fast immer die Angeschmierten. Das beginnen allmählich auch die Gutmenschen zu begreifen, die den Appellen der Regierung stets mit fliegenden Fahnen folgen, um dann enttäuscht zu erkennen, dass sie wieder einmal hinters Licht geführt wurden.

Diese Erfahrung machte auch eine 36jährige Frau aus Vöcklamarkt, die eine dreiköpfige ukrainische Familie bei sich aufgenommen hatte. Diese Menschen aus Kiew lebten wie Familienmitglieder im Haus ihrer Quartiergeberin, die den Flüchtlingen ihr Gästezimmer mit eigenem Bad zur Verfügung stellte. Darüber hinaus teilte man sich die Küche und den Wohnbereich und häufig auch noch das Essen. Ihren Worten zufolge machte die Frau, die selbst vier Kinder hat, das auch sehr gern, obwohl eine derartige Beherbergung auch mit Kosten verbunden ist. Daher hat die Vöcklamarkterin wenigstens auf den in Aussicht gestellten Betriebskostenzuschuss vom Land gehofft, der – wie sie hörte – 300 Euro pro Monat hätte ausmachen sollen.

Fühlt sich vom Staat im Stich gelassen

Bekommen hat sie letztlich nur 123 Euro. Der Grund: Um die 300 Euro erhalten zu können, hätte die Quartiergeberin nämlich einen Mietvertrag mit den Ukrainern abschließen müssen, was aus Unkenntnis nicht erfolgte. Daher wurden dann nur die tatsächlichen Kosten von 123 Euro ausbezahlt. Die Flüchtlings-Unterbringerin ist jetzt ziemlich sauer, fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Möglicherweise hatte die Frau aber sogar noch Glück im Unglück gehabt. Denn hätte sie einen Mietvertrag abgeschlossen, würde ihr für ihre Flüchtlingshilfe vermutlich auch noch das Finanzamt Geld abknöpfen wollen.

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