Horst D. Deckert

Druck auf Christian Drostens PCR-Studie wird weiter erhöht

Eine internationale Forschergruppe um Dr. Pieter Borger analysierte im November 2020 den von Christian Drosten mitentwickelten Corona-PCR-Test. Dabei stellten sie fest, dass das vom Chefvirologen der Charité im Fachblatt Eurosurveillance veröffentlichte Corman-Drosten Review Report zehn gravierende Fehler aufweise.

Die 22 Forscher bemängelten unter anderem, dass der Test zu falsch-positiven Ergebnissen führe und wenig geeignet sei, um SARS-Cov-2 verlässlich nachzuweisen (Corona-Transition berichtete). Auf Grund der zahlreichen Mängel reichte das Forscherteam einen Rückzugsantrag an die Zeitschrift Eurosurveillance ein.

Die Zeitschrift kündigte daraufhin an, bis Ende Januar 2021 eine Stellungnahme herauszugeben. Doch dies ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht geschehen. Trotzdem darf gesagt werden: Die Luft für Christian Drosten wird noch dünner.

„In der Zwischenzeit haben sich Dutzende von weiteren Wissenschaftler bei den Autoren des Rückzugsantrages gemeldet, in welchen sie die Beobachtungen der Autoren nicht nur teilen, sondern sogar noch mit weiteren eigenen Kontrollexperimenten untermauern“, schrieb Dr. Bruno H. Dalle Carbonare kürzlich. Dalle Carbonare ist Molekularbiologe und Koautor des Rückzugsantrags.

Nachtrag verfasst

Aufgrund der Rückmeldungen habe die Forschergruppe nun auch noch einen Nachtrag verfasst und an Eurosurveillance eingereicht. In diesem hätten sie 20 weitere Publikationen von weltweiten Forschern untersucht, die sich mit der Leistungsfähigkeit und Robustheit des PCR-Test befasst hätten. Unter den Forschern waren gar Wissenschaftler dabei, die 2020 noch selbst am Corman-Drosten Review Report mitwirkten. Im Nachtrag stellten sie zuletzt unter anderem noch folgende Probleme hinsichtlich des PCR-Tests fest:

  • Fehlerhafte Primerdesigns: So werde in einer Studie berichtet, dass die Drosten Primer in 98.6% zu falschen Bindungen an die DNA führe und damit falsche Sequenzen vermehrt werden, was somit zu falsch-positiven Resultaten führe.
  • Falsch-positive Resultate in Kontrollproben, in denen gar keine Covid-19 Virensequenzen vorhanden waren.
  • Schlechte Sensitivität, was zu falsch-negativen Resultaten führe.
  • Nicht vorhandene interne Kontrollen.
  • Keine definierte Zyklenanzahl, um Proben als “positive Fälle” zu bezeichnen.

Über die Resultate schreibt Dr. Bruno H. Dalle Carbonare:

„Insbesondere die Kritik hinsichtlich der fehlenden Kontrollen in der Drosten Studie wiegt schwer. Die internen Kontrollen sind ein absolutes Muss, um absolut sicher zu sein, dass der Test auch wirklich richtig funktioniert. Dies stellt nicht nur die Validierung (Gültigkeitsüberprüfung) in Frage, sondern verhindert auch, dass andere Forscher die vorgestellte Arbeit reproduzieren können.“

Dalle Carbonares Fazit lautet: Die PCR-Tests müssen sofort gestoppt werden. Diese dürften nur „in Zusammenhang mit einer klinischen Anamnese angewendet werden“. So habe es auch der Nobelpreisträger und Erfinder der PCR-Technik, Kary Mullis, vorgesehen gehabt. „Mullis hat von Beginn weg gewarnt, den PCR-Test nicht für diagnostische Zwecke einzusetzen. Denn die PCR-Technik hat er primär für das Labor entwickelt, um schnell und effizient DNA im Reagenzglas zu vermehren“, schreibt Dalle Carbonare.

Überrascht zeigt sich der Molekularbiologe auf Anfrage darüber, dass Eurosurveillance noch immer nicht auf den Rückzugsantrag geantwortet hat. „Das ist bemerkenswert. Schliesslich hatte die Zeitschrift inzwischen 60 Tage Zeit für eine Stellungnahme.“

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