Horst D. Deckert

Dutzende Forscher belegen: Kinder sind keine „Superspreader“

Seitdem das Coronavirus den Alltag dominiert, wird behauptet, dass Kinder zu den größten Treibern der sogenannten Pandemie zählen. Der Umstand, dass den Jüngsten bereits eingeredet wird, von ihnen ginge eine Gefahr aus, hat negative Auswirkungen auf ihr seelisches und körperliches Wohl. Umso wohltuender ist es, dass es noch mutige Forscher gibt, die sich daran machen, den unfassbaren Mythos der vermeintlichen kindlichen „Superspreader“ aus der Welt zu schaffen.

Von Alfons Kluibenschädl

  • Kinder erkranken seltener an Corona, und haben fast nie schwere Verläufe
  • Ansteckung gegenüber anderen Kindern oder Erwachsenen findet kaum statt
  • Kinder im Haushalt oder in der Schulklasse verringern Ansteckungsrisiko und sorgen für leichteren Verlauf bei Lehrern und Krankenpersonal
  • Schulen waren niemals Viren-Drehkreuz: Schließungs-Maßnahmen sind überflüssig

Geringes Erkrankungsrisiko seit einem Jahr bekannt

Der Forschungs-Zusammenschluss PANDA (Pandemics – Data & Analytics) verweist in der „Erklärung zum Schutz der Kinder vor Corona-Maßnahmen“ darauf, dass Regierungen „ohne wissenschaftliche Rechtfertigung“ und „ohne Kosten-Nutzen-Abwägung“ die Rechte der Kinder in Mitleidenschaft gezogen hätten. (Wochenblick berichtete unlängst über die Kinderschutzdeklaration.) Dies reiche von Lockdowns über Schulschließungen, Massentests, Kontaktverfolgung, soziale Distanz bis hin zur Maskenpflicht – allesamt Abweichungen von etablierten medizinischen Grundsätzen.

Dass Kinder gar keine Seuchentreiber sind, belegen sie mit dem Hinweis auf eine Vielzahl von Studien unabhängiger Forscher. So stellte bereits eine Studie der Forscher Ankit B. Patel und Ashish Verma im Mai 2020 heraus, dass Kinder ein geringeres Risiko hätten, an SARS-CoV-2 zu erkranken. Dass Kinder typischerweise milde Verläufe hätten, zeigte ein Forscherteam im selben Monat auf; zum selben Schluss kam ein italienisches Team in einer erst kürzlich publizierten Studie zur „ersten Welle“ in Italien. Später konnte eine schwedische Datenanalyse feststellen, dass unter den fast 2 Millionen Schulkindern im Land kein einziges an Covid-19 verstorben war.

Kinder stecken kaum Erwachsene oder andere Kinder an

Häufig versuchten sich die Mächtigen damit zu rechtfertigen, dass Kinder zwar selbst nicht schwer erkrankten, das Virus allerdings, womöglich ohne selbst Symptome zu entwickeln, weitertragen würden. Auch hier weisen zahlreiche Wissenschaftler darauf hin, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Übrigens: Sogar der fragwürdige US-Pandemie-Guru Anthony Fauci gab im Vorjahr zu: „In der gesamten Geschichte der durch Atemwege übertragenen Viren jeglicher Art war die asymptomatische Übertragung bislang noch nie ein Auslöser für Krankheitsausbrüche gewesen.“

Darüber, dass Kinder nur sehr unwahrscheinlich Coronaviren auf Erwachsene übertragen gibt es sogar eine Vielzahl an Belegen, insbesondere aus Skandinavien. Die schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten (FOHM), welche auch die Zahlen mit dem benachbarten Finnland verglich, das im Gegensatz zu Schweden auf Schulschließungen setzte, kam etwa zu diesem Schluss. Letztendlich betrug der Anteil von Schulkindern unter den Corona-Fällen des Landes in Schweden (2.1%) nur ein Viertel des finnischen Wertes (8.4.%). Die Gesamt-Inzidenz in Schulen nach drei Monaten Pandemie war vergleichbar (Schweden: 49, Finnland: 52)

Ähnliche Datenlage auch in Norwegen und Irland

Auch Forscher beobachteten in Norwegen ein ähnliches Phänomen. Nur zwei Kinder steckten dort zwischen August und November 2020 – also zu Beginn der „zweiten Welle“ – ein anderes Kind an. Nur einmal übertrug ein Schulkind das Virus auf einen Erwachsenen. Damit bestätigte das Papier eine frühere Studie aus der „ersten Welle“, über die Wochenblick bereits im Mai des Vorjahres berichtete. Auch damals kamen norwegische Gesundheitsbehörden zu dem Schluss, dass mangels Verbreitung unter Jugendlichen und Kindern die Schulschließungen wohl unnötig gewesen wären. 

Das Team der irischen Forscherin Laura Heavey bestätigte, dass „Kinder anscheinend nicht die Treiber der Infektionen sind“. Sie verweist auch auf Quellenmaterial in anderen Ländern, etwa eine australische Studie, bei der nur zwei Infektionen auf Schulen zurück gingen – trotz 863 engen Kontaktpersonen der Schüler innerhalb der Studie. Auch in England kamen unabhängige Forscher zum Schluss: „Kinder scheinen keine ‚Superspreader‘ zu sein“. Darauf basierten die beiden Autoren Alasdair Munro und Saul Faust ihre Empfehlung für die Öffnung der Schulen für den Präsenzunterricht, die auch die irische Kollegin schon für ihr Land gegeben hatte.

Schützen Kinder im Haushalt vor Erkrankung?

Offenbar sind Kinder dabei aber nicht nur selbst gut vor einer Infektion geschützt, sondern schützen auch noch Erwachsene in ihrer Umgebung. Wenn ein Erwachsener Kontakt mit Kindern hatte, dann war das Risiko eines positiven Coronatests geringer. Dasselbe galt für das Risiko einer schweren Erkrankung mit folgender Hospitalisierung. Zu diesem Schluss kam eine schottische Studie.

Diese Erhebung war besonders beachtlich, da sie unter medizinischem Personal mit Kindern im eigenen Haushalt durchgeführt wurde. Denn dort hätte Infektionsrate theoretisch besonders hoch seien hätte müssen, wenn der Kontakt zu Kranken und zu Kindern quasi eine doppelte Belastung bedeutet hätte. Dies war aber nicht der Fall – im Gegenteil. Auch nach der Wiederöffnung der Schulen änderte sich dieser Befund nicht. 

Maßnahmen unnötig: Schulen kein Viren-Drehkreuz

Ein weiteres Indiz für die Schutzfunktion von Kindern liefert indes die Feststellung aus Schweden, dass dort Lehrer kein hohes Infektionsrisiko hatten. Dieses sei nicht höher als bei anderen Berufsgruppen. Allerdings könnte dies zusätzlich damit zu tun haben, dass der Lehrerberuf im nordeuropäischen Land eher einen geringen Altersschnitt im Vergleich mit anderen Branchen hat. Auch junge Erwachsene haben bekanntlich ein geringes Risiko auf schwere oder gar tödliche Verläufe.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Schulen keine Viren-Drehkreuze – und insbesondere Schulkinder offenbar gar keine sogenannten „Superspreader“ sind, bewertet der Experten-Zusammenschluss von PANDA die schikanösen Maßnahmen, die man ihnen angedeihen lässt für „unethisch“. Sie fordern unter anderem ein Ende der Maskenpflicht und der Abstandsgebote bei Kindern und Jugendlichen. Auch gegen eine Impfung der Minderjährigen spricht sich PANDA aus. Deren Risiko einer ernsthaften Corona-Erkrankung tendiere nämlich gegen Null.

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