Horst D. Deckert

Falsche Klima-Prognosen: Der Nordpol will einfach nicht eisfrei werden

Zu den Lieblingsszenarien der Klimaapokalyptiker gehört die gebetsmühlenartige Warnung vor einer eisfreien Arktis. Schmelzende Gletscher, ein Anstieg der Meeresspiegel, daraus resultierende Flutkatastrophen und ihren Lebensraum verlierende Eisbären sind ein unwiderstehliches Propagandainstrument, um die katastrophalen Folgen der angeblichen Klimakrise aufzuzeigen. Die Prognosen haben mit der Realität meist nichts zu tun.

Denn leider macht die Realität diesen Albtraumvisionen wieder und wieder einen Strich durch die Rechnung – wie fast immer bei der sogenannten „Klimawissenschaft“, die in Wahrheit ungefähr ebenso so seriös ist wie die woke Geschlechterbiologie.

Südpolarer Eiszuwachs

Tatsächlich „schmelzen” nicht „die Polkappen weg”, sondern es lässt sich per saldo derzeit sogar ein stetiger Anstieg des antarktischen Eises feststellen: Im Jahrzehnt zwischen 2009 und 2019 wuchs das südpolare Schelfeis um über 5.000 Quadratkilometer (!). Dies ergab eine Studie der Universitäten von Minnesota und Leeds.

Die daran beteiligte Wissenschaftlerin Julia R. Andreasen kritisierte, dass zur medialen alarmistischen Berichterstattung häufig Daten herangezogen würden, die ausschließlich zeigten „dass Schelfeis kollabiert, dünner wird und sich zurückzieht“, obwohl es nur wenige Messungen der antarktisweiten Veränderungen der Eisfläche gebe.

Kompensation an anderer Stelle

Unter einem Eisschelf versteht man die ins Meer ragende und auf dem Wasser schwimmende Fortsetzung eines Gletschers weiter landeinwärts. Die Bruchstücke davon sind Eisberge. Zwar gibt es vielerorts tatsächlich auch einen Rückgang des Eises – aber nur stellenweise und nicht, ohne dass dies anderer Stelle durch massive Zuwächse wieder kompensiert wird.

Selbst wenn im Rahmen immer dagewesener Klimaschwankungen global ein moderater Temperaturanstieg von rund 0,9 Grad seit 150 Jahren zu verzeichnen ist, dessen menschgemachte Ursache bis heute nicht bewiesen ist, so steht dieser in keinem Zusammenhang mit den wahllos herausgesuchten, gerade ins Bild passenden Einzelbetrachtungen.

Irrational-apodiktische Gespenster

Die Erkenntnis etwa, dass die antarktischen Schelfe in den letzten zehn Jahren 661 Gigatonnen Eismasse hinzugewonnen hätten, wieerspreche dem stationären Ansatz, der „für denselben Zeitraum einen erheblichen Eisverlust schätzen würde“, heißt es in der Studie, die letzten Monat in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“ erschien. Zudem sei der Rückgang großer Eisflächen regional und nicht regelmäßig. Die Eisfläche erneuert sich gewöhnlich in einem Abstand von 25 bis 50 Jahren.

Von der Klimapropaganda wird dieser völlig normale und undramatische Vorgang natürlich unterschlagen und irrational-apodiktisch dem „anthropogenen Klimawandel” zugeschrieben und das Gespenst eines weiteren Abschmelzens an die Wand gemalt. Dafür ziehen interessierte Kreise dann die ihnen genehmen Studien heran.

Der „Spiegel“ und andere Alarmisten

Der „Spiegel“ blendete die nicht ins Bild passende Entwicklung der Antarktis einfach aus und wandte sich stattdessen dem Nordpol zu, wo er mit einer genau gegenteiligen Geschichte von der bald eisfreien Arktis aufwartete: Im üblichen alarmistischen Ton vermeldete er, dass die Arktis „selbst bei einem Szenario mit geringen CO2-Emissionen schon ein Jahrzehnt früher im Sommer eisfrei sein könnte als bisher angenommen“.

Dabei bezieht er sich auf eine Studie auf Grundlage von Satellitendaten, die den Rückgang der Meereisfläche in der Region um den Nordpol über 40 Jahre untersucht hätten. Demnach sei also schon „in den Dreißiger- bis Fünfzigerjahren“ mit dem „ersten meereisfreien September“ zu rechnen.

Wieder und wieder verschobene Katastrophen

„Das arktische Meereisgebiet ging in den vergangenen Jahrzehnten rapide zurück, mit einer stärkeren Abnahme seit 2000“, heißt es in der Studie. Damit übertrifft man sogar noch die Horrorprognosen des Weltklimarats (IPCC). In den „nächsten ein oder zwei Jahrzehnten“ müsse man sich angeblich auf „ein noch nie dagewesenes eisfreies arktisches Klima“ einstellen, und zwar „unabhängig vom Emissionszenario“.  

Dumm nur, dass eben der „Spiegel“ und andere Medien dabei verschweigen, dass exakt dieses Szenario schon seit vielen Jahren immer wieder angekündigt wird, ohne dass es bisher auch nur ansatzweise eingetroffen wäre. So wurde 2007 die eisfreie Arktis bereits für 2013 angekündigt; Ende 2008 wurde sie für 2015 prognostiziert.

Ständig neue Pseudstudien

Jetzt, acht Jahre später und bei immer noch durchgehender Vereisung, ist man schon im Zieljahrzehnt der 2030er angelangt.

Wie alle anderen Weltuntergangsvisionen der auf der Grundlage vager und unterkomplexer Modelle operierenden Klimahysteriker wird also auch dieses vermeintliche Horrorereignis (das durch die freiwerdenden Nordpassage in Wahrheit sogar Schiffsrouten verkürzen, den Handel befördern und Emissionen verringern würde!) immer weiter in die Zukunft verschoben – weil es sich partout nicht bewahrheiten will. Und anstatt die eigene Prognostik endlich einmal kritisch zu hinterfragen, werden immer neue Pseudo-Studien produziert, die das gewünschte Falsch-Narrativ künstlich am Leben halten.

Natürliche Klimaperioden

Weniger ideologische Klimaforscher geben seit langem – wenn auch medial ungehört – zu bedenken, dass das Eis auf der hochindustrialisierten und technisierten Nordhalbkugel zwar zurückgeht, dafür wächst es aber auf der Südhalbkugel nach. Seit der Industrialisierung steigt die Erwärmung der Nordhalbkugel an, dies ist aber ein völlig normaler Zyklus. Auch in den Alpen, wo einige Gletscher schmelzen, ist dies auf die abgestrahlte Wärme der Menschen und der Industrie zurückzuführen. Die Erderwärmung folgt natürlichen Perioden.

Da es auf der Südhalbkugel sehr viel weniger Menschen, Wirtschaft, Flugverkehr et cetera gibt, kann es dort passieren, dass sich antizyklisch sogar noch mehr Eis bildet. Letztlich gibt es ein natürliches Gleichgewicht, das sich von selbst ausbalanciert. Deshalb trifft die Klima-Apokalypse einfach nicht ein, und ihre absurden Prognosen geraten in einen immer größeren Gegensatz zur Realität.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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