Horst D. Deckert

FFP2-Maske: «Falsches Sicherheitsgefühl»

Bei einer FFP2-Maske bedürfe es grosser Expertise, da sie aus dem Arbeitsschutz komme und nicht für Laien gedacht sei, zitiert die Pharmazeutische Zeitung die Nachrichtenagentur dpa, die Professor Dr. Johannes Knobloch, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, nach der Sicherheit von FFP2-Masken befragt hatte. Dpa gegenüber sagte Knobloch:

«Im schlimmsten Fall kann sich die Lage sogar verschlechtern, weil sich die Leute geschützter fühlen und weniger vorsichtig sind.»

Demnach wirke die Maske nicht besser als eine einfache Einwegmaske, wenn sie nicht absolut dicht aufgesetzt werde. So atme man bei einer einfachen Kunststoff-oder selbstgenähten Maske hindurch. Wenn aber bei der FFP2-Maske eine Lücke bleibe, nehme die Luft genau diesen Weg – und mit ihr das Virus. Unklar sei vielen Menschen auch, dass sich Bartträger eine FFP2-Maske nicht dicht aufsetzen können.

Der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, Dr. Christof Asbach, habe vor falschen Vorstellungen bezüglich der Sicherheit von FFP2-Masken gewarnt, heisst es weiter. Diese böten selbst dann keinen hundertprozentigen Schutz, wenn sie perfekt getragen würden. Die Masken müssten den Anforderungen zufolge 94 Prozent der Partikel filtern – damit gingen immer noch sechs Prozent durch.

Man müsse sich auch generell von der Vorstellung freimachen, dass es eine einzige Massnahme gäbe, die das Risiko einer Infektion auf null senke. Wichtig sei ein Mix.

Wenig Unterschied mache es Asbach zufolge, ob die Atemschutzmasken aus den Klassen FFP2, N95 oder KN95 sind.

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