Horst D. Deckert

Helfen im Hochwassergebiet: Die Auto-Tuningszene VS Klimahüpfkinder

Ein Leser machte mich auf dieses fünfeinhalb Minuten lange Video aufmerksam, das sich jeder einmal ansehen sollte. Darin erklärt ein Vertreter der Auto-Tuningszene, wie er und seine Leute spontan Geld gesammelt haben und sie sich mit über einem Dutzend Mechanikern, Handwerkern und sonstigen Helfern in das Katastrophengebiet im Ahrtal nützlich machen. Der Kontrast zu den Fridays For Future Kindern könnte nicht krasser ausfallen, deren Führungsfiguren, man glaubt es kaum, der selben Generation angehören wie die Autotuner. Es offenbart sich eine krasse Diskrepanz zwischen jenen, die per Bachelor in die Unfähigkeit studiert wurden und lebenserfahrenen Gesellen mit Ausbildung, die einfach anpacken, wenn es darauf ankommt. Das macht Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist in diesem Land.

Samariter mit viel PS

Der Protagonist dieser unerwarteten Geschichte ist ein gewisser Denis Marasciulo aus Karlsruhe mit einem in der Auto-Tuningszene bekannten Namen, der unter anderem einen eigenen YouTube Kanal betreibt. Spontan entschloss er sich dazu, seine Reichweite und Fähigkeiten dafür zu nutzen, um den vom Hochwasser betroffenen Menschen im Ahrtal zu helfen. In wenigen Tagen konnten er und seine Leute weit über 50.000 Euro einsammeln, von denen sie in Nahrungsmittel und Haushaltsartikel gekauft haben und diese nun dort verteilen, wo es am nötigsten ist.

Zusätzlich planen sie, ihre Spezialfähigkeit des Autoschraubens zur Anwendung zu bringen und wollen billige Autos kaufen, diese TÜV-fähig machen und an jene verschenken, die alles verloren haben und dringend auf ein Auto angewiesen sind. Darüber hinaus wollen sie gemeinsam mit einigen professionellen Fliesenlegern und anderen Handwerkern aus ihrem Umfeld eine Schule sanieren, die vom Hochwasser ganz besonders betroffen war.

Das ist eine sehr beeindruckende Geste. Im Unterschied zu vielen anderen Aktionen bleibt sie darüber hinaus nicht nur im Pauschalen, sondern wird vor Ort dank der Expertise der Beteiligten einen konkreten Unterschied machen. Auch wenn sie wenige sind und ihnen in Anbetracht der Milliardenschäden nur wenige Mittel zur Verfügung stehen, ihr Einfluss – neudeutsch „Impact“ – wird bei den Betroffenen sehr wahrscheinlich weit größer ausfallen, als sämtliche Hilfsbeteuerungen seitens der Politikerkaste zusammen.

Alles weiße, heterosexuelle Männer

Ganz besonders fällt bei der Aktion von Marasciulo und Freunden auf, dass es sich bei ihnen um alte, weiße Männer handelt. Sie betreiben kein “People of Color”-Gehabe und können wahrscheinlich genauso wenig etwas mit Buchstabensexualität anfangen. Sie haben kein Völkerrecht studiert, sondern sind ganz normale Deutsche mit einem altbackenen Ausbildungsabschluss. Sie sind auch nicht hochgradig organisiert oder genießen die geldwerte Unterstützung von NGOs mit Milliardären im Hintergrund. Insgesamt stehen sie im Zeitgeist so weit im Abseits, dass man meinen könnte, sie existieren nicht einmal. Schlimmer noch, ihr eigentliches Hobby sind dicke Autos großen Motoren und noch mehr PS, Benzinschleudern mit dem CO2 Budget eines mittelgroßen afrikanischen Landes.

Das Prädikat verachtenswert ist ihnen sicher und es gibt vermutlich nicht wenige im politmedialen Komplex Deutschlands, die nichts lieber machen würden, als ihnen den Führerschein wegzunehmen. Manche, wir ahnen es, würden sie wahrscheinlich auch direkt in den nächsten Klima-Gulag schicken, um sie per Insektenburger und dem Gärtnern mit Eigenkompost zu einer ökologisch korrekten Lebensweise umzuerziehen. Ausgerechnet sie aber waren es, die im Augenblick der Krise hervortraten und nun genau das machen, was alle anderen unablässig nur fordern und was landauf, landab von den Kanzeln des Gutmenschentums gepredigt wird.

Selbstverliebte Klimahüpfkinder

Der Abstand zu den ökologisch motivierten Jungaktivisten um Luisa Neubauer, Greta Thunberg und wie sie alle heißen könnte kaum größer sein. Marasciulo ist 36 Jahre alt, die Kanzlerettenkandidatin der Grünen Annalena Baebock mit ihren 40 Jahren gerade einmal vier Jahr älter. Während Baerbock ihren Lebenslauf hochfrisiert hat und hier und da eine Steuerbescheinigung vergaß, frisierte Marasciulo nur sein Auto, zahlte nebenbei brav seine Steuern und lernte über die Jahre jene Fähigkeiten, die ihn heute im Ahrtal herausstehen lassen. Baerbock dagegen hat sich in Deckung gebracht, der schlechten Presse wegen, und die FFF-Kinderschar weiß nichts besseres zu tun, als fernab vom Unglück, da wo es trocken und sicher ist, mit ihrem Agendamüll die Marktplätze zu belagern und über das herbei phantasierte Elend mit dem Klima zu jammern.

Das schlimme ist, dass die CO2-Aktivsten nicht einmal Geld für die Betroffenen gesammelt haben. Dabei ist der Provinzkreistag von Ahrweiler genauso grünenverseucht wie alle anderen auch. Damit hätten sie vor Ort sogar einen Ansprechpartner gehabt, der ihnen sicherlich dankbar eine Bedarfsliste mit dem am dringendsten Benötigten durchgegeben hätte. Doch mehr als dem Zweck, mit aktionistischem Geplärre den eigenen Geldbeutel zu füllen und noch mehr den eigenen Kontostand für moralines Gutfühlen, geht die grün lackierten Knallvögel nicht nach. Dabei verlangt niemand, dass jemand aktiv wird wie es die Tuner um Marasciulo wurden, und bei manchen ist man sogar froh, wenn sie nicht im Weg herumstehen. Dass ihnen allerdings trotz ihrer Reichweite und der vorliegenden Agenda nicht einmal einfiel, ein paar Groschen für die Opfer ihres Klimawandels zu sammeln, kommt einer Entlarvung des klimaaktivistischen Komplex gleich, wie sie kaum peinlicher ausfallen könnte.

Generation Bachelor VS Generation Ausbildung

Es ist erbärmlich, einfach nur noch erbärmlich, in welchem Zustand sich unsere Gesellschaft präsentiert, wenn es einmal darauf ankommt. Die linksgrüne Politik agiert irgendwo zwischen unfähig und gefährlich, während die studierte Ideologenbande und ihre medialen Ableger so sehr auf maoistischen Irrationalismus abgerichtet sind, dass sie nicht einmal mehr dann im Ansatz konsistent handeln können, wenn es einmal konkret wird und wichtig ist. Ich will nicht wissen, wie viele Filmstunden der GEZ-Funk und ihre Kollegen von den Privaten schon im Kasten haben, mit denen sie Marasciulo und auch andere Helfer in der Krisenregion bei Bedarf als „Querdenker“, „Reichsbürger“ oder gleich als „Nazis“ verunglimpfen können. Das gesamte Establishment ist einfach nur noch zum Kotzen!

Die Hochwasserkatastrophe als ganzes präsentiert sich als ein Diorama für jenes multiples Systemversagen, in das wir seit Jahren schon systematisch hineingedrückt werden. Überall im Land gleichen sich die Verhältnisse in dieser Hinsicht. Es schwelt lediglich meist nur und beginnt immer nur dann offen zu brennen, wenn wieder einmal eine Externalität auftritt, um all das zu verschlingen, was noch nicht vor den Fängen des Staates und seiner zahlloser Tentakel in Sicherheit gebracht wurde. Wir befinden uns auf einer Rutschbahn nach unten und wie sich in den Hochwasserregionen kürzlich gezeigt hat, kann es schnell einmal passieren, dass man von hier auf jetzt unter einer Lawine endet oder hilflos von den Wassermassen davon geschwemmt wird. Dies genauso im Wortsinne wie auch in vielerlei Hinsicht im übertragenen.

Dennoch birgt der Einsatz der Auto-Tuner auch einen gewissen Hoffnungsschimmer. Denn es gibt sie tatsächlich noch in Deutschland, die normalen Menschen, die ohne Studium und ohne Stipendium, dafür aber mit Ausbildung und viel Erfahrung genau dann anpacken wollen und dies auch können, wenn es wirklich darauf ankommt. Die Substanz ist weiterhin vorhanden, auch wenn sie immer weniger wird. Die Hälfte eines jeden Jahrgangs wird heute in die universitären Verblödungsanstalten umgeleitet, wo sie bis Mitte 20 zum Kind sein verleitet werden und danach zu alt und unfähig sind, um noch für ein selbstbestimmtes Leben brauchbar zu sein. Die andere Hälfte aber – abzüglich des stetig wachsenden Anteils gänzlich verlorener oder nie angekommener – ist immer noch da und sie sind fit genug, um genau dann einen Unterschied zu machen, wenn es am meisten zählt. Vielleicht, so meine Hoffnung, wird das finale Hochwasser für Deutschland kommen, noch bevor der letzte fähige Geselle in Rente ist und wir nur noch von unfähigen Deppen mit Bachelor heimgesucht werden. Es wäre das größte Glück im Unglück überhaupt.

Danke dafür!

Quelle Titelbild

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