Horst D. Deckert

In eigener Sache: Zu unserem Aprilscherz

Zum ersten Mal hat sich Transition News am 1. April einen Scherz erlaubt: Wladimir Putin komme ins Zürcher Hallenstadion, hatten wir «berichtet». Der russische Präsident wolle in der Schweiz sein Konzept des «Europas der guten Nachbarschaften» präsentieren.

Nicht Wladimir Putin wird allerdings im Zürcher Hallenstadion auftreten, sondern Barack Obama. Im Folgenden erläutern wir die Motivation hinter diesem Scherz:

Hintergrund unserer Aktion ist der für den 29. April tatsächlich vorgesehene Auftritt des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama im Hallenstadion Zürich, und die einladende, unkritische Berichterstattung darüber in Medien wie Nau.ch oder 20Minuten.

Wir wollen bewusst machen, wie unterschiedlich die Mainstream-Medien über russische beziehungsweise US-amerikanische Politiker und deren Handlungen berichten. Und damit wollen wir auf die generelle westliche Doppelmoral hinweisen.

Denn unabhängig davon, wie man zur russischen Invasion in die Ukraine steht, ist klar: Obama hatte gegen sieben Länder völkerrechtswidrig Krieg geführt, und das mit einem Friedensnobelpreis in der Tasche. Wie yahoo! berichtete, hat er während seiner acht Jahre Präsidentschaft durchschnittlich drei Bomben pro Stunde abwerfen lassen. In der Berichterstattung über seinen Auftritt in Zürich ist davon keine Rede. Ganz im Gegenteil: Sie ist voller Lobhuldigungen. Sogar über die enormen Gagen, die Obama für seine Auftritte verlangt, beschwichtigte zum Beispiel SRF:

«Richtig Kasse machte Obama nach seiner Amtszeit mit Veranstaltungen und Vorträgen, die ihm pro Auftritt bis zu 1,5 Millionen einbrachten. Zudem beliefen sich allein die Verlags-Vorschüsse für die Memoiren des Ehepaars Obama auf 65 Millionen Dollar. Schon damals hiess es jedoch, das Glamour-Paar wolle einen ‹signifikanten Teil› an Wohltätigkeitsorganisationen spenden. Das wird wohl auch für die Einnahmen gelten, die der Auftritt in Zürich einbringen wird.»

«Es hiess», «das Glamour-Paar wolle», und «wird wohl auch […] gelten». Mehr Unterwürfigkeit und wohlwollende Spekulation ohne konkrete Angaben geht kaum.

Was den Haftbefehl gegen Putin betrifft, berichtete linkezeitung.de am 22. März übrigens, dass er von der EU bezahlt wurde. Man fragt sich, wo die Haftbefehle gegen die Bushs, Tony Blair und Barack Obama sind. Stattdessen wird Blair, der immer wieder am Weltwirtschaftsforum in Davos weilt, als Nachfolger von Klaus Schwab gehandelt.

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