Horst D. Deckert

«Ist die Spaltung der Gesellschaft erwünscht?»

Immer wieder meldet sich Hans-Joachim Maaz zu gesellschaftlichen Themen zu Wort. Auf dem Youtube-Kanal des RPP-Instituts erschienen in den letzten Monaten einige Beiträge, in denen Maaz die aktuelle politische Lage rund um das Coronavirus analysiert.

Im vorliegenden Video geht es um die Frage, ob die Spaltung der Gesellschaft in der Coronakrise bewusst herbeigeführt wird. Um die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zu erklären, beginnt Maaz zunächst mit der Kindheitsanalyse eines Individuums. «Gute Mütterlichkeit und Väterlichkeit» hätten in unserer Gesellschaft deutlich abgenommen, stellt er fest. Dies führe bei den Kindern zu einer Selbstentfremdung, die sich in einem Mangel an Liebe äussere.

Ein Mangel will natürlich kompensiert werden. Somit würden sich die Kinder, die unter Liebesmangel leiden, besonders anstrengen, um den Erwachsenen ihre Liebeswürdigkeit zu beweisen, erklärt Maaz. «Aber Liebe kann man sich nicht durch Leistung verdienen.»

Hingegen entstehe auf diese Weise eine narzisstische Gesellschaft, erklärt der Psychoanalytiker. Diese gerate zwangsläufig in einen Wahn und damit in einen kritischen Zustand – der wieder eben jene frühen Störungen eines Individuums aktiviere. Denn solche gesellschaftlichen Krisen «machen natürlich furchtbare Angst», erläutert Maaz. «In dieser Situation sehe ich unsere Gesellschaft.»

Zwar sei die Angst vor dem Virus berechtigt, doch würde sie nun politisch und medial hochstilisiert. Dadurch würden Störungen aus der Kindheit aktiviert und auf das Virus projiziert. Die individuellen Ängste bündelten sich in der Angst vor Corona und der Angst vor der Zukunft. «Damit werden die Schutzmassnahmen gegen das Virus zu einer Rettungsillusion aufgebaut», analysiert Maaz. «Auf diese Weise muss es eine Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern geben.»

Das traurige Fazit des Psychoanalytikers: «Diese Spaltung ist politisch gewollt».

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