Meldungen vom 21. April 2025 (Ostermontag):
Alpen: Rekorde brechender spät-saisonaler Schneefall
Ein gewaltiger Frühlings-Schneesturm hat die Alpen heimgesucht und für rekordverdächtige Schneefälle gesorgt, die Skigebiete zum Erliegen brachten, Verkehrsverbindungen unterbrachen und Menschenleben forderten.
Die Schweizer Station Bortelsee in der Simplon-Region im Zentrum des Sturms hat Ende letzter Woche die nationalen Schneerekorde gebrochen. In nur 48 Stunden fielen 226 cm und in drei Tagen 247 cm. Dies übertrifft die bisherigen Rekorde aus den Jahren 1999 und 1990.
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Was als Frühjahrstauwetter begann, hat sich zu einem der intensivsten Schnee-Ereignisse in der Geschichte der Alpen entwickelt.
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Arizona, USA: Snow Bowl ist im Schnee versunken
Arizona Snowbowl hat gerade ein „Mitte-April-Wunder“ vollbracht, wie es auf seiner Website heißt, mit beeindruckenden 45 cm Neuschnee in nur 24 Stunden.
Dank dieses späten Sturms beläuft sich die Gesamtschneemenge der Saison nun auf beachtliche 490 cm.
„Von Top-to-Bottom-Turns bei Bluebird-Bedingungen bis hin zu versteckten Pulverschneevorräten in den Bäumen – die Bedingungen zum Skifahren und Reiten sind zu dieser Jahreszeit einfach unglaublich.“
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Nord-Russland: Schneesturm in Workuta
Am Sonntag wurde Workuta von einem Schneesturm heimgesucht. Den ganzen Tag über herrschten schwierige Bedingungen mit schlechter Sicht und eingeschränkter Bewegungsfreiheit in dem Gebiet.
In Workuta im hohen Norden Russlands herrschen bis weit in den Frühling hinein oft winterliche Bedingungen. Stürme dieser Intensität Ende April sind jedoch eher selten.
Die Behörden haben den Bewohnern geraten, in den Häusern zu bleiben, bis sich die Bedingungen verbessern.
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Nord-Indien: Historischer Schneefall
Kargil in Ladakh, Nordindien, wurde am Sonntag von heftigem Schneefall heimgesucht.
Schnee im späten April ist in dieser Region so gut wie unbekannt, und den örtlichen Aufzeichnungen zufolge ist es das erste Mal, dass Schulen im April wegen Schnee geschlossen werden mussten. In der Stadt Kargil fielen mehr als 15 cm Schnee, während in Gebieten wie Khangral bis zu 60 cm Schnee fiel.
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Der Schnee traf auch die örtliche Landwirtschaft hart, insbesondere die blühenden Aprikosenplantagen, was zu erheblichen Verlusten für die Landwirte führte. Die Behörden werden mit der Bewertung der Schäden beginnen, um Entschädigungen im Rahmen der Katastrophenhilfe zu erhalten.
Das Gebiet liegt in einer Seehöhe von etwa 5000 m. A. d. Übers.
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Eine Meldung vom 22. April 2025:
Island: Ernteschäden bei Kartoffeln durch Kälte und Nässe
Die isländische Kartoffelernte war im Jahr 2024 mit nur 5.514 Tonnen sehr schlecht – der niedrigste Ertrag seit über 30 Jahren, wie das isländische Statistikamt mitteilte.
Der starke Rückgang ist auf einen ungewöhnlich kalten und nassen Sommer zurückzuführen: Niedrige Temperaturen, überdurchschnittliche Niederschläge und eine anhaltende Schneedecke sorgten für kalte und gesättigte Böden – katastrophal für die Kartoffelernte.
Kartoffeln brauchen warme, gut durchlässige Böden – idealerweise 15-21 °C – um gesunde Knollen zu bilden. Doch in weiten Teilen Nordislands blieben die Felder bis in den Hochsommer hinein wassergesättigt und kalt. Einige Kartoffeln konnten überhaupt nicht gepflanzt werden, andere wiederum wiesen einen schwachen Austrieb und geringe Erträge auf.
Anhaltend niedrige Temperaturen setzten auch Möhren, Rüben und Getreide zu.
Angesichts der kurzen Vegetationsperiode und der begrenzten Anbauflächen in Island kann selbst ein einziger schlechter Sommer verheerende Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion und die Einkommen der Landwirte haben. Die jüngsten Misserfolge zeigen, wie anfällig die landwirtschaftlichen Systeme im Norden für die KALTEN ZEITEN sind.
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Meldungen vom 23. April 2024:
Neuengland-Staaten, USA: Erhebliche Schneemengen
Aufgrund des außergewöhnlich schneereichen Winters freuen sich die Skigebiete in Neuengland auf eine verlängerte Frühjahrssaison, und einige Skigebiete planen, bis weit in den Mai hinein geöffnet zu bleiben.
Jay Peak in Vermont [~1300 m ü. NN] hat in dieser Saison 11,94 m Schneefall erlebt – mehr als 3 m über seinem saisonalen Durchschnitt. Damit ist es das zweit-schneereichste Jahr in der Geschichte des Skigebiets, knapp hinter 2016-2017.
Mit 23 c Neuschnee allein in der letzten Woche bleibt Jay Peak bis zum 27. April vollständig geöffnet, und mindestens ein Lift wird voraussichtlich bis in den Mai hinein in Betrieb bleiben.
Auch Stowe bleibt bis zum 27. April geöffnet, während Sugarbush die Skifahrer bis zum ersten Maiwochenende willkommen heißen will.
„Das ist sehr beeindruckend für Mitte April im Osten“, sagte AccuWeather-Skiexperte Lincoln Riddle. „Jedes Mal, wenn ein Skigebiet an der Ostküste so lange geöffnet bleibt, ist das ein Grund zum Feiern.“
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Die Berge in Neuengland erleben eine der längsten und solidesten Saisons seit langem.
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Saskatchewan, Kanada: Ungewöhnlicher spät-Saisonaler Schneesturm
Weiter nörlich fegt ein bedeutender Schneesturm über den Osten Saskatchewans, wobei in den Gebieten entlang der Grenze zu Manitoba bis Mittwochmorgen 20 cm nasser, schwerer Schnee erwartet wird.
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Anderswo in der Provinz bleiben die Temperaturen am Dienstag unter dem Normalwert, in einigen Gebiete nahe dem Gefrierpunkt bei 0°C.
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Meldungen vom 24. April 2025:
Kalifornien, USA: Eindrucksvolle Schneemengen
Zum ersten Mal seit 25 Jahren hat Kalifornien ein „Schneedecken-Trifecta“ erreicht, d. h. drei aufeinander folgende Jahre mit durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Schneefällen. Vor der letzten Trifecta im Jahr 2000 gab es eine solche im Jahr 1980.
Obwohl der Winter in diesem Jahr ungewöhnlich trocken begann, haben Stürme in der Nachsaison die Schneedecke in der Sierra Nevada drastisch erhöht und versprechen für das dritte Jahr in Folge eine solide Wasserversorgung. Dieser Umschwung kommt direkt nach der bisher trockensten Periode in Kalifornien, die von 2020 bis 2022 dauerte.
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Noch einmal Saskatchewan: Frühjahrs-Schnee
Der Südosten von Saskatchewan wurde von heftigem Frühlingsschnee heimgesucht, und in vielen nördlichen Gebieten gab es erhebliche, winterliche Schneefälle – ungewöhnlich für die Mitte des Frühlings.
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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 18 / 2025
Redaktionsschluss für diesen Report: 25. April 2025
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Kältereport Nr. 17 / 2025 erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.