Ende November ist es an der Paulus-Akademie zu einem Eklat gekommen. Geplant war eine Diskussion zwischen Pharmazeutin Kati Schepis, Pietro Vernazza, Ex-Chefarzt für Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen, einem Pharmalobbyisten und SP-Nationalrat Fabian Molina. Die beiden Letzteren sagten aber ab. Molinas Begründung: Er wollte nicht mit einer «unseriösen Corona-Leugnerin» sprechen, wie er Schepis bezeichnete. Die Angelegenheit ging jüngst in die nächste Runde. Kath.ch, ein Nachrichtenportal der römisch-katholischen Kirche, diskreditierte Schepis. Man stellte sich auf den Standpunkt, dass Molinas Kritik berechtigt gewesen sei. Daraufhin hat Schäpis eine Replik an Redaktionsleiter Raphael Rauch verfasst, die wir im Folgenden mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen. Pikantes Detail: Rauch verlässt Kath.ch demnächst und wird zum SonntagsBlick wechseln.
Sehr geehrter Herr Rauch, als Mitglied der katholischen Kirche war ich zutiefst erschüttert, als ich den am 13. 1. 2023 auf kath.ch publizierten Artikel «Warum die Covid-Diskussion in der Paulus-Akademie problematisch war» [1] gelesen habe. In diesem Artikel werden ich (und auch Prof. Vernazza) in einer respektlosen und einmal mehr unfundierten und traurigen Weise diffamiert.
Es stimmt mich äusserst nachdenklich, Herr Rauch, dass Sie als Redaktionsleiter einer katholischen Plattform der Veröffentlichung eines Artikels zustimmen konnten, der – einmal mehr – «Hinterfragende» als «extremistische Leugner» hinstellt und so, nach altbekanntem Muster, erneut eine tiefe Kerbe in die Gesellschaft treibt und jeglichen Diskurs «radikal» unterbindet. Ihr Artikel widerspricht für mich sämtlichen Werten, welche die Kirche bis anhin vertrat.
Viele Gläubige und ich haben nie verstanden, weshalb die Katholische Kirche an Ostern 2020 ihre Türen für Messen gänzlich schloss und Kirchen «vergeistern» liess, wo sie doch ein Ort sind, an dem Menschen in einer Krisensituation normalerweise Trost und Hoffnung finden.
Da jedem, der von Anfang an kritisch recherchierte, schon im Sommer 2021 längst klar war, dass die «Impfung» vor keiner Ansteckung schützt, schien es geradezu grotesk, dass die Kirchen Menschen, die ihre Gesundheit nicht mit einem Zertifikat bezeugen konnten, an Weihnachten 2021 im Namen der «Solidarität» vom Gottesdienst ausschlossen.
Alle Menschen, welche die äusserst dünne Datenlage zu den «COVID-Impfungen» und die sehr wohl bekannten Risiken kannten, staunten nicht schlecht, als der Vatikan im Sommer 2022 gar eine «Impfmünze» herausbrachte. [2]
Als Pharmazeutin, die über zwölf Jahre in der Pharmaindustrie gearbeitet hat und dort tagtäglich Studien analysieren musste, befremdet es mich, wenn meine Expertise von zwei Journalisten diskreditiert wird, die von der Materie, wie sich im Artikel offenbart, wenig Ahnung haben.
Meine Einschätzung zur «Impfung» deckt sich mit der Meinung von weltweit tausenden von Ärzten und Wissenschaftlern [3], welche sich durch Diffamierungsversuche nicht einschüchtern lassen, sondern es als ihre Pflicht ansehen, die Bevölkerung auf die Risiken der «Impfung» aufmerksam zu machen.
Übrigens hiess es früher nicht «Verschwörung», sondern Zivilcourage, wenn man das Wort erhob, um die Gesellschaft und ihre Schwächsten zu schützen. Da die Anschuldigungen gegenüber meiner Person in Ihrem Artikel schwer wiegen, verletzend und rufschädigend sind, möchte ich in den nachfolgenden Abschnitten im Sinne eines «Point-to-Point-Reply» gerne Stellung zu den wichtigsten Punkten nehmen:
1. «Sie leugnet die Gefährlichkeit von COVID-19 und behauptet, es hätte nie eine Überlastung der Spitäler gegeben»:
Anthony Fauci selbst schlussfolgerte im März 2020, dass die Zahlen darauf hindeuteten, dass die klinischen Folgen von COVID-19 letztlich mit denjenigen einer schweren saisonalen Grippe vergleichbar seien: «This suggests that the overall clinical consequences of COVID-19 may ultimately be more akin to those of a severe seasonal influenza (…) or a pandemic influenza.» [4]
Gemäss WHO liegt die Letalität bei der saisonalen Grippe (Influenza, «flu») normalerweise unter 0,1 Prozent, [5] diejenige von COVID für unter 70-Jährige bei
Die US-amerikanische CDC ging schon im März 2021 in Szenarien von Werten aus, die nach einer vernünftigen Nutzen-Risiko-Analyse höchstens gerechtfertigt hätten, ältere Menschen mit einer gänzlich neuartigen gentechnischen Methode zu «impfen»:
Werden die obigen Zahlen auf eine Letalitätsrate in Prozent umgerechnet, wird ersichtlich, dass auch die CDC vorab die ältere Bevölkerung durch SARS-CoV-2 bedroht sah:
Zur (wahren) Auslastung der Spitäler verweise ich auf nachfolgenden Artikel, welcher zahlreiche Screenshots der BAG-Zahlen enthält:
Am 17. 12. 2020, als Spitaldirektoren und Ärzte in den Medien einen Lockdown «herbeibeteten», waren die Spitäler zu 75,8 Prozent ausgelastet. Per Stand 10. 1. 2023 liegt die Auslastung bei 82,6 Prozent. [7]
2. «Sie sagt, das primäre Studienziel der Zulassungsstudien sei die Vermeidung von Bagatellsymptomen (plus PCR-Positivität) gewesen. Die Vermeidung von schweren Erkrankungen sei sekundäres Studienziel gewesen. Dabei ist das nicht richtig: In den Zulassungsstudien ging es vor allem um den Vergleich von zuvor definierten Erkrankungsereignissen in der Impf- und Kontrollgruppe.»
Es scheint, dass die Autoren nie ein Studienprotokoll durchgelesen haben, sonst wüssten sie, dass meine Angaben stimmen. Die Beschreibung einer COVID-Erkrankung (=primärer Wirksamkeitsendpunkt) findet sich z.B. beim Pfizer-«Impfstoff» im Studienprotokoll [8] auf S. 56. Aufgelistet findet man hier exakt die von mir beschriebenen «Bagatellereignisse» und als separaten Punkt die schweren COVID-Erkrankungen.
In den Zwei-Monats-Resultaten, welche Basis für die Erteilung der befristeten Zulassung vom Pfizer-«Impfstoff» im Dezember 2020 waren, traten in der «Impfstoffgruppe» nur bei 8 von 21’720 (= 0,04 Prozent) und in der Placebogruppe nur bei 162 von 21’728 (= 0,74 Prozent) eine «bestätigte COVID-19- Erkrankung» auf. [9]
Separat wird über vier Fälle von schweren COVID-Erkrankungen berichtet. Die Fallzahlen lagen somit im Bereich des statistischen Zufalls. In der Fachinformation mit Stand vom Dezember 2020 wurde dies folgendermassen festgehalten:
Finden Sie, werter Herr Rauch, es nicht auch etwas erstaunlich, dass in der Studie trotz «grassierender Pandemie» nur so wenig Studienteilnehmer erkrankt sind und dass auf der Basis von vier schweren Covid-Erkrankungen bei rund 40’000 Probanden proklamiert wurde, dass die «Impfung» schwere Verläufe verhindert?
Diese Fälle stiegen im Verlauf nur wenig an. Schon im Dezember 2020 wurde in der Zulassungsstudie «aus ethischen Gründen» die Kontrollgruppe aufgehoben, obwohl bis dahin kein relevanter Nutzen belegt worden ist. Es wird somit nie mehr möglich sein, basierend auf den Zulassungsstudien, eine solide Aussage zu Wirksamkeit und Sicherheit zu machen.
3. «Kati Schepis hat alle nicht kontrolliert und randomisiert durchgeführten Studien grundsätzlich völlig abgewertet, geht nicht auf diese ein, und es wird nicht klar, ob sie die aktuelle umfangreiche Literatur kennt. Sie pickt Fakten heraus und übt Kritik an den Zulassungsstudien, wohingegen sie nichts zu den Postmarketing-Studien sagt (zum Beispiel England, Israel, USA), welche die Wirksamkeit der Impfung an grossen Kollektiven sehr gut quantitativ belegen. Sie kritisiert diese Studien pauschal als minderwertig, was nicht haltbar ist.»
Es scheint, die Autoren kennen sich nicht mit der Systematik von Studien aus. Sie wissen nicht, dass es völlig unüblich ist, in der Medizin Leitlinien auf nicht kontrollierte randomisierte Studien (RCT) zu stützen, da diese per se sehr fehleranfällig und wenig aussagekräftig sind.
Bei Postmarketingstudien (= Real-World-Evidence-Studien) handelt es sich üblicherweise um Datenbankanalysen, Beobachtungs- oder Modellierungsstudien, welche in der unteren Hälfte der «Evidenzpyramide» anzusiedeln sind.
Die öffentlichen Medien verweisen zwecks Beleg für die Wirksamkeit von «über 90 Prozent» gerne auf eine «israelische Studie». Bei den drei bekannten Studien aus Israel, welche einen (vermeintlich) hohen Nutzen zeigen, handelt es sich um eine «Beobachtungs-» [11], eine «Modellierungsstudie» [12] und um eine Datenbankanalyse [13].
Bei Datenbankanalysen, welche die Raten von COVID-Fällen, COVID-Hospitalisationen oder gar Todesfällen in diesem Zusammenhang analysieren, ist die Problematik, dass «Geimpfte» und «Ungeimpfte» in den analysierten Zeitperioden ungleich behandelt wurden:
«Geimpfte» wurden in Israel bei einem Spitaleintritt nicht getestet, weshalb es nur schon aus diesem Grund logisch ist, dass bei den «Ungeimpften» mehr COVID-Hospitalisationen generiert wurden. [14]
Angaben in diesen Datenbanken sind deshalb nicht aussagekräftig und valide, um Wirksamkeitsaussagen für die «Impfung» daraus abzuleiten. Oftmals werden in Datenbankanalysen auch COVID-Zahlen aus der Zeitperiode hinzugezählt, als die «Impfung» noch nicht zugelassen war und somit selbstverständlich nur «Ungeimpfte» an COVID erkranken konnten, was die Fallzahlen für «Ungeimpfte» hochtreibt und insgesamt fälschlicherweise eine Wirksamkeit der «Impfung» impliziert.
Prof. Jacob Giris, Leiter der COVID-Abteilung des Ichilov-Krankenhauses in Tel Aviv, gab in einem Interview Anfang Februar 2022 bekannt, dass 70-80 Prozent der schwer an COVID erkrankten hospitalisierten Patienten dreifach «geimpft» seien und dass die «Impfung» zur Verhinderung von schweren Verläufen keine Bedeutung habe. [15]
Der europäische Mortalitäts-Monitor EuroMomo wies für Israel für das erste Quartal 2022, als die Mehrheit «geimpft» war, die höchste Übersterblichkeit seit Beginn der «Corona-Krise» aus. Anstiege der Übersterblichkeitskurven korrelierten zeitlich mit den «Impfkampagnen»: [16]
Der Artikel, welcher obige Graphik enthält, beschreibt ausserdem ausführlich, dass eine Modellierungsstudie, welche propagierte, dass die COVID-«Impfstoffe» 14 Millionen Todesfälle verhinderten, auf falschen Annahmen basiert und mit gravierenden Interessenskonflikten behaftet ist. Modellierungsstudien können, je nach Wünschen der Geldgeber, selbstverständlich immer in die gewünschte Richtung «modelliert» werden. Dies hat mit Wissenschaft nichts zu tun.
4. «Zum Abschluss liefert Kati Schepis ein Feuerwerk an angeblichen schwersten Nebenwirkungen: Spikeproteine verursachten Thrombosen, Krebserkrankungen, und die Fehlgeburten nähmen impfbedingt zu.»
Der Zusammenhang der COVID-«Impfungen» mit zahlreichen schweren Nebenwirkungen (u.a. Thrombosen, Embolien und Schlaganfällen) wurde mittlerweile in über 1250 (peer-reviewed) Artikeln belegt. [17] Zahlen der medizinischen epidemiologischen Datenbank des US-Militärs zeigen seit Start der COVID-19-«Impfkampagne»:
Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt hat eine Zunahme von Herzinfarkten um 270 Prozent, von Lungenembolien um 460 Prozent, von Nervenerkrankungen um 1000 Prozent, von Brustkrebs um 490 Prozent, von Fazialisparesen (Gesichtslähmungen) um 290 Prozent, vom Guillain-Barré-Syndrom (einem schweren neurologischem Krankheitsbild mit Lähmungen, die meist beidseitig in den Beinen beginnen) um 550 Prozent und von Fehlgeburten um 280 Prozent stattgefunden. [18]
Eine Aufführung der von Behörden registrierten und von mir zitierten Nebenwirkungen finden Sie in zahlreichen Datenbanken. [19] Beim Interpretieren dieser Zahlen ist zu bedenken, dass Studien gezeigt haben, dass deutlich weniger als 10 Prozent der Nebenwirkungen gemeldet werden. [20]
5. «Swissmedic habe die Zulassungskriterien gesenkt, weil sie von der Pharmaindustrie gesponsort werde.»
Es gilt die Unschuldsvermutung. Gerne möchte ich Ihnen und Ihren Autoren nahelegen, die 300-seitige Strafanzeige [21], welche gegen Swissmedic eingereicht wurde und die dazu verlinkten Dokumente durchzulesen, um sich ein Bild zu machen, ob bei der Zulassung der COVID-Impfstoffe geltende Standards angewendet wurden oder nicht.
Werter Herr Rauch, ich bin ein äusserst friedlicher Mensch und befinde mich weit weg von extremistischem Gedankengut.
Wäre ich «radikal», würde ich eine sofortige öffentliche Berichtigung verlangen, eine Publikation dieser «Replik» auf kath.ch fordern und mit juristischen Massnahmen wegen «Ehrverletzung» drohen.
Als besorgte Naturwissenschaftlerin, der das Wohl der Bevölkerung am Herzen liegt, biete ich Ihnen hiermit gerne einen gekürzten Artikel mit den hier aufgelisteten wichtigsten wissenschaftlichen Punkten an, den Sie im Sinne einer fairen Gegendarstellung auf Ihrem Portal veröffentlichen können. Gerne erwarte ich Ihre Rückmeldung.
P.S. Ich glaube, Jesus hätte beim Abendmahl niemals eine Maske getragen, da er sich vorher mit den rund 400 Studien auseinandergesetzt hätte, welche gezeigt haben, dass Masken und andere «Lockdown-Massnahmen» bei einer Pandemie keinen positiven Einfluss haben. [22]
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Kati Schepis ist eidg.dipl. Pharmazeutin ETH und hat über 12 Jahre in der Pharmaindustrie gearbeitet, erst in der Arzneimittelzulassung, dann in der medizinischen Abteilung.
Quellen:
[1] https://www.kath.ch/newsd/warum-die-covid-diskussion-in-der-paulus-akademie-problematisch-war/
[2] https://de.catholicnewsagency.com/amp/story/vatikan-bringt-impf-muenze-heraus-11139
[3] https://www.mwgfd.org/ ; https://wiges.org/ ; https://doctors4covidethics.org/ ; https://worlddoctorsalliance.com/ ; https://www.canadiancovidcarealliance.org/ ; https://www.nzdoctor.co.nz/article/undoctored/nz-doctors-sign-statement-against-covid-fear ;
[4] FAUCI et al., «Covid-19 — Navigating the Uncharted», 26.03.2020, https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejme2002387
[5] «For seasonal influenza, mortality is usually well below 0.1%.», Internet Archive, «Corona-virus disease (COVID-19): Similarities and differences with influenza, 17.03.2020, https://web.archive.org/web/20201022054325/https:/www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/question-and-answers-hub/q-a-detail/coronavirus-disease-Covid-19-similarities-and-differences-with-influenza.
[6] IOANNIDIS, «Reconciling estimates of global spread and infection fatality rates of COVID-19: An overview of systematic evaluations», 14.03.2021, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/eci.13554; OKE et al., «Global Covid-19 Case Fatality Rates», 17.03.2020, https://www.cebm.net/Covid-19/global-Covid-19-case-fatality-rates/.
[7] https://www.covid19.admin.ch/de/hosp-capacity/icu
[8] https://cdn.pfizer.com/pfizercom/2020-11/C4591001_Clinical_Protocol_Nov2020.pdf
[10] https://sportsandscience.de/evidenzpyramide/
[11] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00448-7/fulltext
[12] https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(21)00127-7/fulltext
[13] https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa2101765
[14] https://www.normanfenton.com/post/is-the-pfizer-vaccine-as-effective-as-claimed
[15] https://www.israelnationalnews.com/news/321674
[17] https://react19.org/1250-covid-vaccine-reports/
[19] https://openvaers.com/ https://www.impfnebenwirkungen.net/
[20] https://www.aerzteblatt.de/archiv/97564/Erfassung-unerwuenschter-Arzneimittelwirkungen https://digital.ahrq.gov/sites/default/files/docs/publication/r18hs017045-lazarus-final-report-2011.pdf