Horst D. Deckert

Mehr zum Internet der Körper

Ich habe in der letzten Zeit des Öfteren über das von Weltwirtschaftsforum und Co propagierte „Internet der Körper“ (Internet of Bodies, IOB) geschrieben, an dessen Etablierung offenbar kein Funktionär zweifelt. Hier einige wissenschaftliche Arbeiten (Zitate) zu dem Thema sowie im Anschluss daran ein einige Tage alter Artikel zu Internet of Bodies und dem ganzen Drumherum.

„Internet der Körper: Richtlinie über digitale Inhalte und darüber hinaus“. Christina Amato, Dezember 2021

„Das ‚Internet der Körper‘ (IoB) ist die neue Grenze der digitalen Technologien, die unser Leben als Individuum und als Gesellschaft herausfordert. Die Europäische Union hat noch keinen kohärenten und vollständigen Rechtsrahmen für das ‚Internet der Dinge‘ geschaffen. Ziel dieses Papiers ist es, die möglichen Auswirkungen der neuen Technologien zu beschreiben und nach verantwortungsvollen rechtlichen Reaktionen zu suchen. Nach einer Definition des IoB und einiger unangenehmer Probleme, die dadurch aufgeworfen werden, widmet sich das Papier der Frage, was Recht und Politik tun können, um ein angemessenes Regelwerk zur Unterstützung nachhaltiger datengesteuerter Technologien zu schaffen. Der derzeitige Rechtsrahmen besteht im Wesentlichen aus der Richtlinie über digitale Inhalte, der Richtlinie über die Produkthaftung und den Rechtsvorschriften zur Produktsicherheit, die durch den Neuen Rechtsrahmen und das Europäische Normungssystem in ein mehrstufiges System eingebettet sind. In dem Artikel wird argumentiert, dass die neuen Technologien innerhalb dieses Rechtsrahmens kontrolliert werden sollten, auch wenn eine grundlegende institutionelle Überarbeitung der Koregulierung im Hinblick auf Pluralität und Transparenz weiterhin wünschenswert ist.“

„Das Internet der Körper: Der menschliche Körper als effizienter und sicherer drahtloser Kanal“, Abdulkadir Celik, Ahmed Eltawil, September 2021

„In Anlehnung an das Internet der Dinge kann das Internet der Körper (IoB) als ein Netzwerk intelligenter Objekte definiert werden, die im, am und um den menschlichen Körper herum platziert werden und eine Kommunikation innerhalb und zwischen den Körpern ermöglichen. Dieses Positionspapier soll einen Einblick in die Möglichkeiten geben, die durch implantierbare, injizierbare, einnehmbare und tragbare IoB-Geräte entstehen. Das Papier beginnt mit einer ausführlichen Diskussion über anwendungsspezifische Designziele, technische Herausforderungen und die Ermöglichung von Kommunikationsstandards. Wir erörtern den Grund dafür, dass die stark strahlende Natur von Hochfrequenzsystemen (RF) zu ineffizienten Systemen führt, da eine zu große Reichweite Störungen verursacht und anfällig für Abhörmaßnahmen ist. Die Körperkanal-Kommunikation (Body Channel Communication, BCC) stellt eine attraktive, alternative drahtlose Technologie dar, da sie Signale von Natur aus an den menschlichen Körper koppelt, was zu einer äußerst sicheren und effizienten Kommunikation führt. Die leitfähige Beschaffenheit des Körpergewebes sorgt für eine bessere Kanalqualität, während der betriebliche Frequenzbereich von BCC (1-100 kHz) den Einsatz von Funk-Frontends überflüssig macht. Moderne BCC-Transceiver können Datenraten von mehreren zehn Mbit/s bei einer Energieeffizienz von pJ/b erreichen, die IoB-Geräte und -Anwendungen unterstützen. Darüber hinaus rücken mit dem Zusammentreffen der Cyber- und der biologischen Welt Sicherheitsrisiken und Datenschutzbedenken in den Mittelpunkt, was zu einer Diskussion der vielschichtigen rechtlichen, gesellschaftlichen, ethischen und politischen Fragen im Zusammenhang mit der Technologieverwaltung führt.“

„Das Internet der Körper“, Andrea M. Matwyshyn, November 2019

„In diesem Artikel wird die Weiterentwicklung des Internets der Dinge (IoT) zum Internet der Körper (IoB) vorgestellt – einem Netzwerk menschlicher Körper, dessen Integrität und Funktionalität zumindest teilweise auf dem Internet und verwandten Technologien wie künstlicher Intelligenz beruht. IoB-Geräte werden dieselben Kategorien von Sicherheitsmängeln aufweisen, die auch IoT-Geräte geplagt haben. Im Gegensatz zu den meisten IoT-Geräten werden IoB-Technologien jedoch den menschlichen Körper direkt und physisch schädigen – eine Reihe von Schäden, die Gerichte, Gesetzgeber und Regulierungsbehörden als rechtlich einklagbar ansehen werden. Somit wird IoB die Ankunft von (einigen Formen der) Software-Haftung für Unternehmen und einen neuen rechtlichen und politischen Kampf um die Integrität des menschlichen Körpers und Geistes einläuten. Indem er diesen Kampf um die Integrität vor dem Hintergrund der derzeitigen Regulierungsansätze betrachtet, bietet dieser Artikel eine Reihe spezifischer innovationsbezogener Vorschläge zur Stärkung des Schutzes des Unternehmensverhaltens durch Maßnahmen der Regulierungsbehörden, Verträge, Delikte, geistiges Eigentum und gesicherte Transaktionen/Konkurse.

Die Herausforderungen von IoB sind jedoch nicht rein rechtlicher Natur. Auch die soziale Integration von IoB wird nicht nahtlos sein. In dem Maße, wie Bits und Körper miteinander verschmelzen und menschliches Fleisch dauerhaft mit Hardware, Software und Algorithmen verwoben wird, wird IoB unsere Normen und Werte als Gesellschaft auf die Probe stellen. Insbesondere wird es die Vorstellungen von menschlicher Autonomie und Selbstverwaltung in Frage stellen. Rechtswissenschaftler haben traditionell die kantische Autonomie als paradigmatisches Objektiv für rechtliche Entscheidungen mit Auswirkungen auf den menschlichen Körper betrachtet. Die IoB droht jedoch, eine grundlegende Voraussetzung der kantischen Autonomie – die kantische Heautonomie – zu untergraben. Eine beschädigte Heautonomie stellt sowohl die kantische Autonomie als auch die deliberative Demokratie in Frage. Daher wird in diesem Artikel argumentiert, dass die Wahrung der Heautonomie das wichtigste Rechtsprinzip für die Verwaltung von IoB-Gremien sein sollte. Der Artikel schließt mit der Vorstellung des begleitenden Aufsatzes zu diesem Artikel, The Internet of Latour’s Things. Dieser begleitende Aufsatz, der von der Arbeit von Bruno Latour inspiriert ist, bietet eine gleitende Skala der „Technohumanität“ als Rahmen für die rechtliche und politische Diskussion darüber, was es bedeutet, in einem Zeitalter, in dem Körper die ‚Dinge‘ sind, die mit dem Internet verbunden sind, ‚menschlich‘ zu sein.“

„CRISPR-Graphen-gestützte Gendetektion“, Kiana Aran, März 2019

„CRISPR-Chip – eine Integration von CRISPR-Cas9-Komplex und Graphen-Biosensoren, die zur ersten ‚DNA-Suchmaschine‘ führt. (…)

Wie haben wir also Biologie über Nanoelektronik direkt in Computer integriert? In unserem Papier stellen wir eine neue Art der Einblicke in die CRISPR-Cas9-Aktivität in nahezu Echtzeit vor. Wir verstehen, dass dies ziemlich fantastisch klingen mag, aber dennoch haben wir genau das getan, indem wir CRISPR- und Graphen-Biosensoren integriert haben. Graphen ist das beliebteste Nanomaterial, und das aus gutem Grund. Es ist eine Schicht aus einem Atom dicken Kohlenstoff und der erste zweidimensionale Halbleiter, der entdeckt wurde. Es hat Eigenschaften wie hohe Elektronenbeweglichkeit und chemische Stabilität in Salzwasser, die es zu einem idealen elektrischen Kanal machen, um die Aktivität unserer biologischen Maschinerie zu melden.“

Der Anschluss jedes Menschen an das Internet auf Gen-Ebene

Bereits 2020 wurde der Anschluss an das Internet der Körper auf Gen-Ebene vorgestellt, passend zur WHO-koordinierten DNA-Manipulation aller Menschen.

In der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature“ wurde im Juni 2020 ein Beitrag veröffentlicht, der den elektronischen Anschluss auf Gen-Ebene an das „Internet der Körper“ (IOB) beinhaltet. Das IOB wird vom Weltwirtschaftsforum – zusammen mit dem Great Reset – und der Gesundheitsindustrie forciert und ist verzahnt mit ID2020, GAVI sowie mit der Manipulation aller Menschen auf Erbgut-Ebene zu „Gesundheitszwecken“ und „Pandemiebekämpfung“, die von der WHO im Juli 2021 vorgestellt wurde.

In dem Begleitbeitrag zu dem wissenschaftlichen Paper mit dem Titel „Internet der Körper (IoB) – Verwendung von CRISPR zur elektrischen Verbindung mit dem Genom und zur Kontrolle desselben“ – hier auf Deutsch übersetzt – unter nature.com heißt es (1):

„Genau wie das Internet der Dinge (IoT) bezieht sich IoB auf den Zugang und die Kontrolle des menschlichen Körpers über das Internet. Hier wird detailliert beschrieben, wie CRISPR verwendet werden kann, um eine elektrische Verbindung mit dem Genom herzustellen und die Kontrolle über transkriptionelle Informationsnetzwerke in E. coli und Salmonella zu demonstrieren. (…) Längerfristig ist zu erwarten, dass – ähnlich wie DNA-basierte Impfstoffe zur Bekämpfung von Covid-19 in den menschlichen Körper eingeschleust werden – elektrogenetische Promotorschaltungen in menschliche Zellen eingebracht werden, um eine neue Modalität der bioelektronischen Signalübertragung zu eröffnen.

Dass in dem Nature-Artikel nicht von mRNA-„Impfungen“ wie den aktuellen Produkten von Biontech und Co. die Rede ist, sondern von DNA-basierten „Impfstoffen“, wird möglicherweise diejenigen verwundern, die nicht damit vertraut sind, dass die WHO im Juli 2021 die jahrelang vorbereitete Vor-Kampagne zur weltweiten Erbgut-Manipulation des Menschen startete. Auf ihrer Website titelt die WHO, die Medienberichten zufolge am Tropf der Gates-Foundation hängt (2, 3):

„WHO gibt neue Empfehlungen zum Human Genome Editing zur Förderung der öffentlichen Gesundheit heraus“

Weiter heißt es dort zur – bei Pflanzen und Tieren verpönten – Genmanipulation, die offenbar jeweils weltweit gleichzeitig erfolgen soll:

‚Die Editierung des menschlichen Erbgutes hat das Potenzial, unsere Fähigkeit zur Behandlung und Heilung von Krankheiten zu verbessern, aber die volle Wirkung wird sich nur entfalten, wenn wir es zum Wohle aller Menschen einsetzen, anstatt die gesundheitliche Ungleichheit zwischen und innerhalb von Ländern zu verstärken‘, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor. (…) Die Empfehlungen konzentrieren sich auf Verbesserungen auf Systemebene, die zum Aufbau von Kapazitäten in allen Ländern erforderlich sind, um sicherzustellen, dass die Bearbeitung des menschlichen Genoms sicher, effektiv und ethisch einwandfrei verwendet wird.“

Mit im Boot bei der WHO-koordinierten DNA-Manipulation ist für Deutschland auf Vorschlag des Gesundheitsministeriums seit September 2019 die in der Coronakrise hochaktive Ethikratvorsitzende Alena Buyx, wie die LMU München freudig berichtete (4).

Das Internet der Körper wird zusammen mit dem Great Reset vom Weltwirtschaftsforum (WEF) vorangetrieben (5, 6). Seit Juni 2020 heißt es auf der Website des WEF (7, 8):

„Wir treten in die Ära des ‚Internet der Körper‘ ein: Wir sammeln unsere physischen Daten über eine Reihe von Geräten, die implantiert, verschluckt oder getragen werden können. Das Ergebnis ist eine riesige Menge an gesundheitsbezogenen Daten, die das Wohlbefinden der Menschen auf der ganzen Welt verbessern und sich als entscheidend für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erweisen könnten.“

Unter der Zwischenüberschrift „Connecting our bodies“ – „Unsere Körper verbinden“ – schreibt das WEF:

„Für Gesundheitsexperten öffnet das Internet der Körper das Tor zu einer neuen Ära der effektiven Überwachung und Behandlung. 2017 genehmigte die US Federal Drug Administration die erste Verwendung digitaler Pillen in den Vereinigten Staaten. Digitale Pillen enthalten winzige, einnehmbare Sensoren sowie ein Medikament. Nach dem Verschlucken wird der Sensor im Magen des Patienten aktiviert und überträgt Daten an sein Smartphone oder andere Geräte. (…) Gleichzeitig können die Daten aus dem Internet der Körper genutzt werden, um Vorhersagen und Rückschlüsse zu treffen, die den Zugang einer Person oder Gruppe zu Ressourcen wie Gesundheitsversorgung, Versicherung und Beschäftigung beeinflussen können.“

In der hier gezeichneten, nach Eugenik und Transhumanismus riechenden Gemengelage findet sich neben COVID-Pass-Apps auch die von Bill & Melinda Gates Foundation, WHO und Co finanzierte Impfallianz GAVI wieder, die wiederum ein offenbar dringendes Bedürfnis hat, neben anderen Gründungsmitgliedern wie Microsoft und Rockefeller Foundation die weltweite Kontroll- und Überwachungsinitiative ID2020 zu finanzieren (9-13). Norbert Häring schreibt zu ID2020, das zunächst noch ohne Anschluss auf Gen-Ebene an das Internet der Körper vorgestellt wurde (14):

„Unter dem Namen ID2020 wollen die US-Konzerne, die die digitale Welt dominieren, die nationalen Regierungen als Instanz zur Ausgabe von Identitätsbescheinigungen weitgehend ablösen. ‚Globale Weltbürgerschaft‘ heißt das im Titel des Aufsatzes einer leitenden Weltbank-Managerin. Identität ist dabei aber weit über ein übliches Ausweisdokument hinausgehend zu verstehen, als alles was es an Interessantem über eine Person, ihre Aktivitäten und ihre Vorlieben zu wissen gibt. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist, dass die Nutzer sich grundsätzlich biometrisch, also mit Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Stimmerkennung bei ihrem Smartphone oder Computer anmelden, damit sie verlässlich ihrem Gerät und der damit ausgeführten Aktivität zugeordnet werden können.“

Verweise

(1)
https://bioengineeringcommunity.nature.com/posts/using-crispr-to-electrically-connect-with-and-control-the-genome

(2)
https://www.fr.de/wirtschaft/privatisierung-weltrettung-11077940.html

(3) https://www.who.int/news/item/12-07-2021-who-issues-new-recommendations-on-human-genome-editing-for-the-advancement-of-public-health

(4)
https://blog.fdik.org/2021-06/s1622673700.html

(5)
https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/grosser-neustart/

(6) http://blauerbote.com/2020/10/21/der-great-reset/

(7)
http://blauerbote.com/2020/12/28/das-internet-der-koerper/

(8) https://www.weforum.org/agenda/2020/06/internet-of-bodies-covid19-recovery-governance-health-data/

(9)
https://blog.fdik.org/2021-11/s1637738399

(10) https://blog.fdik.org/2021-03/s1614724194

(11) https://www.gavi.org/our-alliance

(12) https://blog.fdik.org/2021-06/s1622673700.html

(13) https://id2020.org/

(14)
https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/id2020-ktdi-apple-google/

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