Horst D. Deckert

Mit Zwangsgebühren finanziert: Kosten für WDR-Protzbau explodieren

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Der Größenwahn der Öffentlich-Rechtlichen kennt keine Grenzen mehr: Die Baukosten für das WDR-Filmhaus in Köln ist von ursprünglich 80 Millionen innerhalb kürzester Zeit auf rund 240 Millionen angestiegen. Während die KEF die Zahlung von 69,1 Mio. Euro verweigert, will der SWR will in Tübingen ein überdimensioniertes Regionalstudio bauen. Ach ja: Der WDR hält weiter an seinem Protzbau fest. Die günstige Alternative einer Teilsanierung wurde rundweg abgelehnt.

Ursprünglich sollte das 1974 erbaute WDR-Filmhaus nur teilsaniert werden. Dann wurde in die Vollen gegriffen und entschieden: Das Filmhaus in der Kölner Innenstadt soll von 2017 bis 2023 grundsaniert und modernisiert werden. Die Alternative eines um zwei Drittel günstigeren Neubaus der WDR-Studios in Bocklemünd wurde erst gar nicht angedacht. Der WDR kommentierte auf Bild-Anfrage, dass das Filmhaus ein „journalistisches Herzstück“ sei und deshalb nicht am den Rand der Stadt gehöre.

Die geplanten Kosten für den Protzbau haben sich von ursprünglich 80 Millionen Euro innerhalb kürzester Zeit vervierfacht und werden aktuell auf 240 Millionen Euro taxiert. Die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF) hat nun, wie die Welt hinter der Bezahlschranke berichtet, eine Zahlung von 69,1 Millionen Euro wegen „erheblicher Transparenzdefizite“ vorerst gesperrt. Das hält den WDR aber nicht davon ab, weiter in die Zwangsgebührenkassen zu greifen und munter weiterzubauen.

Damit aber nicht genug.

  • Der SWR will in Tübingen ein überdimensioniertes Regionalstudio bauen. In der Ausschreibung des Gebäudes ist ein dreigeschossiger Bau mit einer Bruttogrundfläche von 1900 Quadratmetern vorgesehen.
  • Beim Bayerischen Rundfunk will man sich mit GEZ-Gebühren – die angemeldete Höhe der „Großinvestition“ liegt laut Angaben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs KEF bei 197 Millionen Euro- einen Neubau gönnen
  • Der Norddeutschen Rundfunk haut 50,1 Mio. Euro für einen Neubau raus und
  • beim RBB werden es 63 Mio. Euro sein,
  • beim SWR wünscht man sich Neubauten in Baden-Baden (56,7 Mio. Euro) und einer Sanierung in Mainz (37,7 Mio. Euro).

Bei diesem offensichtlichen Größenwahn des Öffentlich-Rechtlichen ist es nur noch eine Petitesse, wenn die neue ARD-Programmdirektorin Christine Strobl von den Mainstreammedien dafür gelobt wird, dass sie ihr Gehalt offen legt: Strobl, Tochter von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und Ehefrau des Innenministers des Landes Baden-Württemberg und stellvertretenden Ministerpräsidenten, Thomas Strobl (CDU). Die seit Jahren durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanzierte CDU-Funktionärin erhält ein Grundgehalt von 285 000 Euro jährlich. Hinzu kommen Sachbezüge und zusätzliche Leistungen für Tätigkeiten bei Tochterfirmen der Sender oder der ARD, die nicht offengelegt werden müssen. Strobel liegt mit ihrem Verdienst innerhalb der Gehaltsspanne von einem ARD-Intendanten. Diese bekamen im vorherigen Jahr zwischen 257.000 Euro beim Saarländischen Rundfunk und 404.000 Euro beim Westdeutschen Rundfunk. (SB)

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