Horst D. Deckert

Nach antiwestlichem Interview des Präsidenten: US-treue Kräfte verüben Putschversuch im Kongo

Am Sonntagmorgen versuchten einige Militärs in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) Präsident Félix Tshisekedi aus dem Amt zu putschen. Sie scheiterten. Dem Staatsoberhaupt treu ergebene Militärs behaupteten, die Vereinigten Staaten seien an dem Regime-Change-Versuch beteiligt gewesen.

Vor wenigen Tagen noch erklärte der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, dass die Russen und die Chinesen nicht so arrogant wie die Europäer und Amerikaner seien. Kaum zwei Wochen später verüben offensichtlich mit den USA verbundene oppositionelle Militärs einen Putschversuch gegen ihn.

Einer der führenden Putschisten ist Meldungen zufolge der 41-jährige Führer der in den Vereinigten Staaten ansäßigen „United Congolese Party“. Er wurde während des Putschversuches getötet, während einige andere Beteiligte – darunter auch US-Staatsbürger – festgenommen wurden. Die dem Präsidenten treu ergebenen Militärs erklärten angesichts dieser Umstände, dass eine Involvierung Washingtons gegeben sei.

Es ist anzunehmen, dass die antiwestliche Haltung der kongolesischen Führung infolge dieses kläglich gescheiterten Staatsstreichs sich weiter vertieft. Moskau und Peking dürfen nun damit rechnen, einen weiteren engen Partner in Afrika gefunden zu haben.

Angesichts dessen, dass das afrikanische Land über riesige wichtige Rohstoffvorkommen (darunter Kupfer, Kobalt, Gold, Diamanten und Tantal) verfügt, die unter anderem auch für die Elektronik- und Automobilindustrie wichtig sind, sind diese Entwicklungen für den kollektiven Wertewesten äußerst nachteilig.

Weiters ist anzunehmen, dass diese stümperhaft durchgeführte Aktion die antiwestlichen Ressentiments allgemein in Afrika deutlich verstärken wird. Denn im Gegensatz zu den westlichen Nationen unter der Führung der Vereinigten Staaten versuchen Russland und China nicht, irgendwelche Putschisten für Staatsstreiche loszuschicken.

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