Seit mehreren Jahrzehnten wird uns gesagt, dass das Recycling von Kunststoffen viel besser für die Umwelt ist als das Wegwerfen – doch stimmt das? Neue Forschungsergebnisse, die im Journal of Hazardous Materials Advances veröffentlicht wurden, stellen das infrage. Auf die Studie aufmerksam machte Natural News.
Das Problem liegt in der Entstehung von Mikroplastik, das inzwischen Ozeane, Seen, Bäche und Flüsse und sogar landwirtschaftliche Betriebe, in denen Lebensmittel angebaut werden, verschmutzt (wir berichteten).
Die Forscher aus Schottland und Kanada fanden heraus, dass das Wasser, das zur Reinigung von Plastik vor dem Recycling verwendet wird, mit giftigem Mikroplastik belastet ist. Da viele Kläranlagen nicht in der Lage sind, Mikroplastik herauszufiltern, gelangen all diese mikroskopisch kleinen Abfälle schliesslich in die Umwelt.
Die Forscher entdeckten in allen vier Wasserproben, die während jedes Reinigungsschritts verwendet wurden, Kunststoffpartikel im Mikrometerbereich.
In einigen Fällen gelangt das Wasser, das zur Reinigung von Kunststoffen in Recyclinganlagen verwendet wird, nicht einmal in eine Kläranlage, sondern wird direkt in die Umwelt geleitet oder als Bewässerungswasser wiederverwendet.
Alles in allem schätzt das Team, dass durch das Recycling von Kunststoffen jedes Jahr 6,5 Millionen Pfund Mikroplastik in die Umwelt gelangen.
Frühere Untersuchungen konnten Mikroplastik bereits in Fäkalien von Säuglingen und Erwachsenen, in menschlichem Blut und in menschlichen Organen nachweisen. Ausserdem kann es die menschliche Blut-Hirn-Schranke durchdringen.
Laut den Forschern löst das Mikroplastik auch Entzündungen aus. Sie haben «Veränderungen der Zell-Morphologie, der Immunreaktion und des Zelltods» beobachtet. Über die Ackerböden gelangt das Mikroplastik auch auf unsere Teller. So berechnete eine weitere Studie, dass wir wöchentlich Mikroplastik vom Äquivalent einer Kreditkarte essen.